Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. In Geist und Wahrheit. Sechzig Jahre ‚Nostra aetate‘. Der Durst Gottes nach dem Menschen
  2. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  3. Mater populi fidelis
  4. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  5. Benjamin Leven: „Was läuft schief in einer Kirche, die sich vor Zulauf fürchtet?“
  6. 'Wir müssen Halloween wieder katholisch machen'
  7. Vatikanankündigung: Neues Dokument „Mater Populi Fidelis“ wird am 4.11. veröffentlicht
  8. Keine Religion hat derzeit einen so hohen Blutzoll zu zahlen wie das Christentum
  9. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  10. Microsoft-Gründer Bill Gates hat genug von Klima-Angstmache
  11. „Soll ich mich denen anschließen, die immer mehr polarisieren und nach links oder rechts rücken?“
  12. Asyl in den USA - Eine AfD-Influencerin fühlt sich in Deutschland verfolgt
  13. Papst bestätigt neuen Abt für Saint-Maurice in der Schweiz
  14. Proaktiv für das Leben
  15. Gedanken zum Reformationstag – Zwischen Reform, Reformation und Verantwortung

Das Feuer der Barmherzigkeit

13. Dezember 2013 in Kommentar, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Das einzige Ziel von Papst Franzikus besteht darin, das Evangelium zu bezeugen und zu verkündigen. Mit Hilfe von Gesten und Worten, die ihrer Authentizität wegen jedermann berühren. Von Giovanni Maria Vian (Osservatore Romano)


Vatikan (kath.net/Osservatore Romano) Die unmittelbar nach der Entscheidung der Zeitschrift »Time«, Papst Franziskus zum ›Mann des Jahres‹ zu erklären, erfolgte Veröffentlichung der Botschaft des Bischofs von Rom zum Weltfriedenstag ist zweifellos ein bloßer Zufall. Und trotzdem illustriert gerade der Text des Papstes, der erneut aufzeigt, dass die Brüderlichkeit die Grundlage und der Weg zum Frieden sei, die Gründe für die Entscheidung der weitverbreiteten und hochgeschätzten amerikanischen Zeitschrift.

In dem Jahr, das sich durch ein Ereignis auszeichnete, für das es keine Präzedenzfälle gibt, den Amtsverzicht Benedikts XVI., hat es dessen »fast vom Ende der Welt« geholter Nachfolger in der Tat verstanden, die Aufmerksamkeit der Welt in kürzester Zeit schlicht und einfach dadurch auf sich zu ziehen, dass er er selbst war und sich selbst so offenbart hat: als ein Mann, ein Christ, ein Bischof der Kirche, dessen einziges Ziel darin besteht, das Evangelium zu bezeugen und zu verkündigen. Mit Hilfe von Gesten und Worten, die ihrer Authentizität wegen jedermann berühren.


Der Beispiele hierfür sind inzwischen viele. Sie reichen von der Aufmerksamkeit, die er jedem Menschen widmet, dem er begegnet, bis zu den unterschiedlichen Ansprachen, die wie von einem inneren Feuer durchdrungen zu sein scheinen – dem persönlichen Zeugnis, das Papst Franziskus einbringt – deren Glaubwürdigkeit jeder unmittelbar spürt. Das gilt für Evangelii gaudium, eine wahrhaftige summa programmatica eines Pontifikats, das die Kirche dauerhaft mit der Mission befasst sehen will, wie für die Botschaft zum Weltfriedenstag und für die Ansprache für eine zahlreiche Gruppe von Botschaftern.

Der Text über den Frieden beginnt damit, dass den einzelnen Menschen und Völkern »ein Leben voller Freue und Hoffnung« wünscht, weil er in allen »ein unstillbares Verlangen nach Brüderlichkeit« erkennt. Das ist kein naiver Optimismus, denn in der Botschaft folgt hierauf eine heftige Anklage gegen die ununterbrochenen Verletzungen der Menschenrechte, »vor allem des Rechts auf Leben und des Rechts auf Religionsfreiheit«, der sichtbaren wie auch der »weniger sichtbaren, aber nicht weniger grausamen Kriege, die im wirtschaftlichen und finanziellen Bereich … ausgefochten werden« und Menschenleben und Unternehmen zerstören.

Wenn schon das Aufzeigen der Übel, die diesen historischen Augenblick prägen, höchst präzise ist, so ist ihre Diagnose gleichermaßen klar und eindeutig. »Die gegenwärtigen Ethiken erweisen sich als unfähig, echte Bande der Brüderlichkeit herzustellen, denn eine Brüderlichkeit kann ohne den Bezug auf einen gemeinsamen Vater als ihr eigentliches Fundament nicht bestehen«, wie die Botschaft betont, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Sie wiederholt in aller Klarheit ein Bild, das Papst Franziskus viele Male wiederholt hat: es gibt keine, es darf keine »Wegwerf-Leben« geben.

Der von Paul VI. vor fast einem halben Jahrhundert eingeführte Weltfriedenstag ist seit damals ein Anlass für die Kirche, in aller Welt an Worte zu erinnern, die zwar schon oft vernommen wurden, die deswegen aber keineswegs weniger wahr sind: über die Notwendigkeit, in den Familien und in den menschlichen Gemeinschaften die brüderlichen Bande wieder herzustellen. Durch einen nüchternen, wesentlichen Lebensstil, durch ein angemessenes Überdenken der wirtschaftlichen Entwicklungsmodelle sowie durch den Kampf gegen abscheuliche Verbrechen wie den Menschenhandel, den anzuprangern Papst Franziskus nicht müde wird.

Sicherlich ist der Bischof von Rom interessant aufgrund dieser eindeutigen Anklagen, die das Ergebnis eines in erster Person abgelegten Zeugnisses ist. Aber mehr noch beeindruckt vielleicht die Verkündigung der Barmherzigkeit Gottes, weil der Mensch stets umkehren kann und folglich »niemals die Hoffnung aufgeben darf, das Leben zu ändern.« Und vielleicht liegt auch dieser heimliche Wunsch, dem so oft widersprochen wird, der Anerkennung zugrunde, die dem Papst durch die Ernennung zum ›Mann des Jahres« zuteil wurde.

Papst Franziskus und ein Kranker



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. Gemelli-Chefarzt: Papst Franziskus wäre fast gestorben
  3. "Nicht glücklich": Papst bedauert Äußerung zu Russland
  4. Papst tauft Kind in der Gemelli-Klinik
  5. Papst im Kongo eingetroffen
  6. Papst übt schwere Kritik am deutsch-synodalen Weg und spricht von 'schädlicher Ideologie!
  7. Erneut keine Fasten-Exerzitien mit Papst und Kurie in den Bergen
  8. Papst mahnt "Gewissenserforschung" im Umgang mit Flüchtlingen an
  9. Vatikan: Papst stellt Live-Gottesdienste ein
  10. Papst Franziskus: Zölibat ist ein Geschenk und eine Gnade!






Top-15

meist-gelesen

  1. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  2. Mater populi fidelis
  3. Benjamin Leven: „Was läuft schief in einer Kirche, die sich vor Zulauf fürchtet?“
  4. Karmeliter bauen gotisches Kloster in den Rocky Mountains
  5. Vatikanankündigung: Neues Dokument „Mater Populi Fidelis“ wird am 4.11. veröffentlicht
  6. Er hat den Tod für immer verschlungen. Auf dem Weg zum Fest ohne Ende, wo wir erwartet werden
  7. Keine Religion hat derzeit einen so hohen Blutzoll zu zahlen wie das Christentum
  8. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  9. 'Wir müssen Halloween wieder katholisch machen'
  10. Massive Kritik am „Spiegel“ nach skandalösem Artikel über „Dragqueen“ Jurassica Parka
  11. In Geist und Wahrheit. Sechzig Jahre ‚Nostra aetate‘. Der Durst Gottes nach dem Menschen
  12. Frankreich: Gericht von Marseille gibt katholischen Filmemachern recht
  13. "Wenn Du mich fragst, was Du tun mußt, um vollkommen zu sein, so sage ich Dir..."
  14. Die drei Nonnen von Goldenstein - Jetzt wird die Justiz aktiv
  15. Microsoft-Gründer Bill Gates hat genug von Klima-Angstmache

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz