Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. Salzburger Moraltheologin für legale Abtreibung und Frauenordination - Und die Kirche schweigt dazu!
  4. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  5. Heilung. Die Musik kehrt in den Vatikan zurück
  6. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  7. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  8. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  9. Nach Anschlag mit 200 toten Christen in Nigeria: ZDF gibt Klimawandel die Schuld
  10. USA: 20.000 Ständige Diakone - Aber zu wenige kommen nach, trotz der Zulassung von Verheiraten!
  11. Vatikan "sehr besorgt" wegen Sterbehilfe-Urteilen in Italien
  12. Papst an Seminaristen: Freundschaft mit Christus für Berufung zentral
  13. Große Baltikum-Reise mit kath.net!
  14. Gebrochen, um zu nähren – Die göttliche Logik der Eucharistie
  15. Brot, das verbindet – Der Leib Christi als Ursprung der Gemeinschaft

Kirchenpolitische Vorinteressen durch Selektion der Worte des Papstes

1. Jänner 2014 in Deutschland, 17 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Bischof Gregor Maria Hanke kritisiert bei Silvesterpredigt "kirchliche Stimmen", die schon vor dem Abschlussbericht der Untersuchungskommission öffentlich das Urteil über den Bischof von Limburg gefällt haben


Eichstätt (kath.net/ pde)
Eine Kontrastgesellschaft soll die Kirche sein, vor allem wenn es darum geht, öffentliche Urteile zu fällen, oder sich angesichts verschiedener Hypes des letzten Jahres von Tratsch beeinflussen zu lassen. Bischof Gregor Maria Hanke blickte in der Predigt während der Jahresschlussandacht an Silvester im Eichstätter Dom auf ein bewegtes Jahr in Kirche und Gesellschaft zurück.

Vor allem der Wechsel von Papst Benedikt zu Papst Franziskus und die Vorgänge rund um die Kontroverse beim Bau des neuen Dienstsitzes auf dem Limburger Domberg waren die zentralen Themen der Predigt des Eichstätter Bischofs. Dabei betonte Hanke, dass es insbesondere für Christen nötig sei „sich eine eigene Meinung zu bilden, statt Meinungen abzulesen“. Deshalb wäre es aus seiner Sicht auch bedenklich, „wenn die verantwortungsvolle Rolle der Medien innerhalb der freiheitlich-demokratischen Gesellschaft eine Verdunklung erführe, weil der mediale Einsatz für Transparenz und Klarheit ausfranst in einen Wettlauf um Stories und Sensationen.“


Das zu Ende gehende Jahr war kirchlicherseits durch das „Jahr des Glaubens geprägt“. Papst Benedikt hatte dieses Jahr der „Vergewisserung und Vertiefung des eigenen Glaubens“ ausgerufen und eröffnet, Papst Franziskus schließlich beendet. Mit seinem Rücktritt, den Bischof Hanke als „Paukenschlag nicht nur für uns Katholiken, sondern für die Weltöffentlichkeit“ bezeichnete, offenbarte Papst Benedikt das Grundverständnis seiner Amtsführung: Gesunde Selbstdistanz und zugleich starkes Gottvertrauen. Papst Franziskus begeistert die Menschen, wobei seine Zeichen und Gesten gerade im deutschsprachigen Raum das „Schicksal eines Selbstbedienungsladens“ erfahren würden. Bischof Hanke kritisiert mit diesen Aussagen die Praxis, dass sich bestimmte kirchenpolitische Vorinteressen durch Selektion der Worte des Papstes bedienen, nicht selten um einen scharfen Gegensatz zwischen ihm und seinem Vorgänger zu zeichnen. Dadurch zeige sich die „hierzulande vorhandene Hörschwäche“ gegenüber der Verkündigung von Papst Benedikt. So war es Benedikt, der bereits 2006 einen einfachen und glaubwürdigen Lebensstil der Christen anmahnte und spätestens in der sogenannten „Freiburger Rede“ für eine arme Kirche eintrat.

Das Thema „Kirche und Geld“ wurde 2013 angesichts der medialen Debatte sehr konkret. Auch wenn die Kirche in Deutschland im Vergleich zur weltkirchlichen Situation „wahrlich nicht arm ist“, so müsse sie sehr sorgsam mit dem ihr von den Gläubigen anvertrauten Geld umgehen. Vor allem sei sie bemüht, so Bischof Hanke, das durch Kirchensteuer eingehende Geld zum Nutzen für die Pastoral, für die großen kirchlichen Schulen und deren Bauunterhalt, für Kindergärten, für die Jugendarbeit, für die Fortbildung der Mitarbeiter, für soziale und weltkirchliche Zwecke einzusetzen. Darüber hinaus treffe sie durch Rücklagenbildung Vorsorge für „extreme und nicht mehr kurierbare Notfälle des Haushaltes“, während die öffentliche Hand die Haushalte belastet und „mehr ausgibt, als sie einnimmt.“

Es ist auch ein Dienst an der Meinungsfreiheit, wenn Christen angesichts verschiedener Hypes des letzten Jahres, etwa des „medialen Sturmtiefs“ über dem Bischof von Limburg, mehr christliche Besonnenheit üben würden. „Christen, die durch Taufe und Firmung zum Dienst in und an der Welt bestellt sind, sollten Meinungen nicht einfach nur ablesen, sie müssen sich eine eigene Meinung bilden“. Hanke kritisierte in diesem Zusammenhang die „Eindeutigkeit kirchlicher Stimmen, die schon vor dem Abschlussbericht der Untersuchungskommission öffentlich das Urteil gefällt haben, der Bischof könne keinesfalls zurückkehren“. Hier müsse die Kirche Kontrastgesellschaft sein, wenn sie andere Maßstäbe wenigstens in Betracht ziehe, als sie etwa in einem Parteiapparat Anwendung fänden, bei einem in den Medien oder bei einer Wahl durchgefallenen Vorsitzenden.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Medien

  1. CDU-Politiker reicht Programmbeschwerde wegen Bericht über christliche Fußballer ein
  2. „Staatsfeind Nummer zwei’ – Schwere Vorwürfe von Elon Musk gegen das Magazin „Spiegel“
  3. Kalifat-Verteidigerin Hübsch ist im Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks
  4. 'Nur mehr Elon Musk steht dem Totalitarismus im Weg'
  5. Mitarbeiter von ARD und ZDF wollen mehr Meinungsvielfalt
  6. Open Democracy hackt E-Mails europäischer Lebensschützer und Pro-Familienorganisationen
  7. Die Rolle der Medien für die Kultur der Freiheit
  8. Demokratische Politiker wollen Inhalte von Lebensschützern von sozialen Medien verbannen
  9. New Mexico klagt Meta, Mark Zuckerberg wegen Ermöglichung der sexuellen Ausbeutung von Kindern
  10. Kampf um Meinungsfreiheit - Elon Musks X klagt Linksgruppierung wegen Verleumdung






Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net!
  2. Salzburger Moraltheologin für legale Abtreibung und Frauenordination - Und die Kirche schweigt dazu!
  3. Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
  4. Heilung. Die Musik kehrt in den Vatikan zurück
  5. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  6. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  7. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  8. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  9. Bistum Eichstätt beendet Dienstverhältnis mit Priester
  10. Schlicht und authentisch: Neues Exorzisten-Drama im Kino
  11. Gebrochen, um zu nähren – Die göttliche Logik der Eucharistie
  12. Gänswein warnt vor Fake-Auktion mit angeblicher Papst-Kleidung
  13. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  14. Schottischer Priester feiert Messe auf Mount Everest
  15. Tschechien: Jesuiten-Provinzial setzt Schritte gegen Rupnik-Umfeld

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz