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Der Skandal der Spaltungen unter den Christen

22. Jänner 2014 in Aktuelles, 13 Lesermeinungen
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Papst bei Generalaudienz: Christus stiftet Gemeinschaft und Einheit und ist nicht zerteilt. Das Kreuz und die Taufe — zentrale Merkmale der Jüngerschaft. Appell anlässlich der Konferenz für den Frieden in Syrien. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Ich ermahne euch aber, Brüder, im Namen Jesu Christi, unseres Herrn: Seid alle einmütig und duldet keine Spaltungen unter euch; seid ganz eines Sinnes und einer Meinung. Es wurde mir nämlich, meine Brüder, von den Leuten der Chloë berichtet, dass es Zank und Streit unter euch gibt. Ich meine damit, dass jeder von euch etwas anderes sagt: Ich halte zu Paulus — ich zu Apollos — ich zu Kephas — ich zu Christus. Ist denn Christus zerteilt? Wurde etwa Paulus für euch gekreuzigt? Oder seid ihr auf den Namen des Paulus getauft worden?“ (1 Kor 1,10-13).

Papst Franziskus widmete die Katechese bei der heutigen 33. Generalaudienz des Pontifikats dem Thema der Einheit der Christen und erinnerte daran, dass am letzten Samstag die traditionelle Gebetswoche begonnen habe. Diese werde in diesem Jahr von den Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften Kanadas ausgerichtet. Die Woche stehe unter dem Leitwort des Zitats des heiligen Paulus aus dem ersten Brief an die Korinther „Ist denn Christus zerteilt?“ Diese spirituelle Initiative engagiere seit mehr als 100 Jahren die christlichen Gemeinschaften. Es handle sich um eine Zeit, die dem Gebet für die Einheit aller Getauften nach dem Willen Christi gewidmet sei: „auf dass alle eins seien“.


Für Paulus bildeten die Gläubigen in Korinth zwar eine eigenständige Gemeinde. Sie seien jedoch innerlich vereint mit allen, die den Namen des Herrn anrufen. Der Name Christi „schafft Gemeinschaft und Einheit“. Zudem „haben wir auch die Taufe und das Kreuz als zentrale Merkmale der Jüngerschaft gemeinsam“.

Dennoch müsste der Tatsache ins Auge gesehen werden, dass die Christen in eine Vielfalt unterschiedlicher Gemeinschaften gespalten seien. Gewiss sei, dass Christus nicht zerteilt ist. Es müsse mit aufrichtigem Schmerz anerkannt werden, „dass unsere Gemeinden weiter Spaltungen leben, die ein Skandal sind. Die Spaltungen unter uns Christen sind ein Skandal, dafür gibt es kein anderes Wort, sie sind ein Skandal!“

Der Papst rief dazu auf, auf den heiligen Paulus zu blicken, der Gott für die Gaben anderer Gemeinden danke. Auch wir dürften die Gaben anderer christlicher Gemeinschaften als Bereicherung erfahren. Die Initiative der Gebetswoche biete so eine Gelegenheit, andere Christen zu treffen, um immer wieder zu sehen, was wir einander schenken könnten. Dies verlange aber auch Demut, Nachdenken und die ständige Umkehr des Herzens: „Beten wir, dass dieser Skandal aufhört und nicht mehr unter uns ist!“.

Am Schluss der Audienz lancierte Franziskus einen Appell anlässlich der Internationalen Konferenz für den Frieden in Syrien, die heute in Montreux (Schweiz) beginnt und der am 24. Januar weitere Verhandlungen in Genf folgen werden: „Ich bitte den Herrn, dass der an die Herzen aller rührt, damit allein das Wohl des so sehr geprüften syrischen Volks gesucht und daher nicht an Kräften gespart werde, um mit aller Dringlichkeit zu einem Ende der Gewalt und zu einem Ende des Konflikt zu gelangen, der bereits zu viel Leiden verursacht hat. Ich wünsche der teuren syrischen Nation einen entschlossenen Weg der Aussöhnung, der Eintracht und des Wiederaufbaus verbunden mit der Teilnahme aller Bürger, wo ein jeder im anderen keinen Feind, keinen Konkurrenten finden kann, sondern einen Bruder, der anzunehmen und zu umarmen ist“.


Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Von Herzen begrüße ich die Pilger deutscher Sprache. Liebe Freunde, Jesus hat gesagt, wo zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind, da ist er mitten unter ihnen (vgl. Mt 18,20). Nehmen wir uns die Worte des Herrn zu Herzen und kommen wir mit den Brüdern und Schwestern der anderen christlichen Gemeinschaften zum gemeinsamen Gebet zusammen. Der Heilige Geist begleite euch auf euren Wegen.






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Lesermeinungen

 johnboy 23. Jänner 2014 
 

Theodor69; @Victor; @maxjosef

Sie haben recht,... Musleme in sind stolz wenn sie ihre Religionssprache können (auch das Lesen) Warum kann ein Katholik nicht auch Stolz sein Latein zu lernen anstatt darüber zu "streiten". Können wir Latein nicht verstehen oder will man nicht vertsehen? Versteht man als ein Katholik überhaupt die Liturgie?


2
 
 Theodor69 23. Jänner 2014 
 

@Victor; @maxjosef

Eine "Wiedereinführung" von Latein halte ich - v.a. was die Einheit der Christen betrifft, für Kontraproduktiv. Zum einen kann heute kaum mehr jemand Latein und ich stelle mir vor, was die Wiedereinführung bewirken würde. Genau über diese "Wiedereinführung" und die konkrete Umsetzung wird dann - gerade in der katholischen Kirche - sehr gestritten werden. Und das soll dann zur Einheit beitragen???


1
 
  23. Jänner 2014 
 

@maxjosef

Ich bin auch Ihrer Ansicht, daß das Latein wieder mehr Verwendung finden sollte, weil es Spaltungen verhindern kann und auch seit langer langer Zeit die Kirchensprache schlechthin ist. Das "Tantum ergo" müßte nicht auf Deutsch gesungen werden; das hört sich doch sehr verwunderlich an.

Andererseits aber sollen m.Er. auch die Sprachen der Völker, die Muttersprachen in der Kirche und ihrer Liturgie Verwendung finden. Das ist normal.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß Italiener oder Spanier deutsch als Liturgiesprache akzeptieren würden, aber beim Latein haben sie einen klassischen Vorteil unbestritten.

Und auch Russen werden nie Latein benutzen, auch Griechen nicht und auch nicht Juden und Araber und Chinesen, wenn sie sich mal zu Christus bekehren.
Ich meine, es gehört viel Fingerspitzengefühl dazu und da man es nicht allen gerecht machen kann, sollten die Sprachen durchaus neben Latein Berücksichtigung finden werden ohne daß die Einheit darunter leidet.


2
 
  22. Jänner 2014 
 

Spaltungen

Was heißt Spaltungen ? Die Kirche ist ein und dieselbe geblieben. sie ist unspaltbar. Es haben sich nur Unzufriedene von ihr gelöst. Das ist etwas Anderes als die Spaltung der Kirche.
Was ist zu tun ? Ist jetzt eine Kunstkirche zu kreieren nur um eine scheinbare Übereinheit zu schaffen ? Das kann doch nicht gemeint sein. Der Papst muss die Sprache der Gegenwart wählen, was heißt, dass die Abgefallenen sich überlegen sollen, was sie hindert, Teil der Kirche zu werden. Sie können nicht immer von Anderen erwarten, dass ssie klein beigeben. Die Kirche hat in den letzten Jahrzehnten sich immer sehr im Sinne des Dialogs verhalten, was leider auch innerhalb des gesamtchristlichen Lagers keine nennenswerten Früchte zeigte.


5
 
 Theodor69 22. Jänner 2014 
 

@Gonzalez

Sie schreiben "Müsste Protestanten nicht gesagt werden, dass sie Häretiker sind und sich mit der Kirche versöhnen müssten?" Meine Antwort dazu ist "Nein", weil dies überhaupt nichts bringt, sondern nur noch mehr spaltet. Jedenfalls gibt es keine Aussage zumindest von den letzten Päpsten in diese Richtung - und an das halte ich mich auch!


4
 
 maxjosef 22. Jänner 2014 
 

Kirchensprache

Wenn wir uns um die Einheit der Christen mühen, dann sollten wir nicht nur auf die Einheit mit unseren konfessionsverschiedenen Mitchristen schauen, sondern auch auf die Einheit innerhalb unserer katholischen Kirche, da gebe ich Victor recht.
Ich glaub schon, dass die weitgehende Zurückdrängung des Latein als Kirchensprache innerkirchlich die zentrifugalen Kräfte verstärkt hat.
Vor der Liturgiereform konnte man, egal wo man grade war, in Japan oder Afrika oder sonstwo, eine katholische Messe besuchen und konnte sie mitbeten. Das ist seit Einführung der Volkssprachen vorbei. Leider wurde die Forderung des II. Vatikanischen Konzils, dass die Gläubigen die wesentlichen Teile der Messe auch in Latein beherrschen sollen, nach der Liturgiereform 1969 kaum in die Praxis umgesetzt.
Eine einheitliche Kirchensprache steht ebenfalls im Dienst der Einheit! Umso mehr, wenn es sich um eine Sprache handelt, die als Umgangssprache längst erloschen ist, die also allen gleich fern bzw. nah ist.


6
 
  22. Jänner 2014 
 

Müsste Protestanten nicht gesagt werden...

...dass sie Häretiker sind und sich mit der Kirche versöhnen müssten? Denn historisch betrachtet ist es so. Die protestantischen Kirchen haben sich von der Katholischen Kirche abgetrennt (das gr. Wort "haeresis" bedeutet "Schule", "Anschauung" etc.). Bis heute lehrt das protestantische Christentum Irrlehre und weicht nicht davon ab. Einen Dialog mit ihnen zu haben ist schön und gut. Aber sollte dieser nicht mit der einzigen Motivation getan werden, dass sie ihre Irrtümer eingestehen und zurückkehren? Die frühe Kirche und die Kirche aller Zeiten hat Irrlehrer bewusst ausgeschlossen. Was ist mit der katholischen Lehre passiert, dass das Heil nur in der Kirche zu finden ist?


6
 
 Kraftquelle 22. Jänner 2014 
 

Spaltung in der kath. Kirche

Das größte Problem ist doch die Spaltung innerhalb der kath. Kirche. Wir brauchen eine Einheit in der kath. Kirche. Alle Papst, Kardinäle, Bischöfe und Priester müssten an einem strang ziehen. Wir brauchen wieder ein Konzil!


3
 
 Theodor69 22. Jänner 2014 
 

Wir brauchen ja nur in unsere eigene Pfarrgemeinde zu schauen

In welcher Pfarrgemeinde ist nur Eintracht?


4
 
  22. Jänner 2014 
 

Einheit

Das Ziel sollte eine versöhnte Vielfalt sein; eine Einheit wird bis zum jüngsten Gericht nicht stattfinden. Vielleicht ist der Streit ein Erkennungsmerkmal der Christen ?


3
 
  22. Jänner 2014 
 

wer ist den gespalten?

Die Christen sind gespalten. Die Kirchen sind gespalten. Die Kirchenmitglieder sind gespalten. Die Religionen sind gespalten. Die Muslime sind gespalten. Die Juden sind gespalten. Die Buddhisten sind gespalten. ETC.

Aber die wahrhaft Glaeubigen koennen nicht gespalten sein, denn sie sind Eins in Gott.


4
 
  22. Jänner 2014 
 

So ist es:)

Danke lieber Papst für diese klaren Worte:)

Gottes Segen


2
 
  22. Jänner 2014 
 

Spaltungen sollen nicht sein,

aber es menschelt auch in der Kirche sehr.
Und das ist nicht verwunderlich.
In der Urgemeinde traten bereits Spaltungen auf: es gab materiell Reiche und Arme, Geber und Nehmer, es gab Judenchristen und "Heidenchristen".
Die Judenchristen favorisierten eher das Hebräische als Liturgie- und Kirchensprache, die Griechen verständlicherweise ihre Sprache, die Ägypter das Äyptische und die Römer wiederum das Latein.
Und ab etwa 1500 n. Chr. wollten die deutschen und germanischen Völker auch ihre Sprachen gewürdigt wissen, denn im Anschluß an das Pfingstereignis redeten die Apostel in der Sprache vieler Völker, so daß doch alle gleichwert sind.
Und dazu kommen noch die vielen theologischen Differenzen und anderes mehr.

Aber heute, jetzt, gibt es sicherlich gute Aussichten für eine Versöhnung aller Zungen und Sprachen im einen Glauben und in der Vereinigung zu Einer Kirche.


3
 

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