Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV.
  2. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  3. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  4. Skandal in München
  5. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  6. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  7. Ermittlungsverfahren gegen Kardinal Woelki eingestellt
  8. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  9. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  10. Unfassbar! Lebensschützer wegen Embryomodellen von evangelischen Kirchentag verbannt
  11. Abt Jean Pateau OSB: „Auf die Einheit hinzuarbeiten bedeutet nicht, auf Uniformität hinzuarbeiten“
  12. HABEMUS PAPAM - Robert Francis Prevost ist Papst - Leo XIV.!
  13. Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt auf
  14. KONKLAVE - Erneut Schwarzer Rauch nach Wahlgang 2 und 3
  15. Papst Leo XIV. unterstützte als Bischof den „Marsch für das Leben“ und ist pro-life

Lütz sieht Gefahr, dass Dialogprozess unerfüllbare Hoffnungen weckt

30. Jänner 2014 in Interview, 7 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Manfred Lütz: Diese Kaffeekränzchendialoge untereinander, „das ist doch etwas, was Papst Franziskus eher als diese geschlossenen Räume, die etwas miefig werden, charakterisiert“


Rom (kath.net/pl) „Ich glaube, die deutschen Laien sollten nicht nur über Dialog reden, sondern ihn tatsächlich führen, mit Menschen, die auch anderer Meinung sind“ und nicht nur „einen bestimmten Mainstream“ bedienen. Dies vertrat Manfred Lütz im EWTN-Interview mit Paul Badde. Der Psychiater und Autor ist u.a. Mitglied des Päpstlichen Rates für die Laien, Mitglied im Direktorium der Päpstlichen Akademie für das Leben und Berater der Vatikanischen Kleruskongregation. Lütz berichtete im Interview, dass er zu Beginn seiner Mitgliedschaft im Päpstlich Rat für die Laien versucht habe, mit dem ZdK Kontakt aufzunehmen. „Das hat nicht sehr gefruchtet, um es mal ganz offen zu sagen, weil das Zentralkomitee offensichtlich sehr mit sich selbst beschäftigt ist und da nicht sehr interessiert war, aus meiner Sicht.“

Zum Dialogprozess sagte Lütz: „Ich habe nichts gegen den Dialogprozess“ und er wolle keineswegs „alles von vorneherein schlecht machen“, denn man müsse „auch so einem Dialogprozess eine Chance geben“.

Allerdings habe er es als eine „Gefahr“ empfunden, „dass da Hoffnungen erweckt werden, die nachher nicht erfüllt werden. Die Themen, die ich dann manchmal hörte – Frauenpriestertum soll eingeführt werden, Zölibat aufgehoben, wiederverheiratete Geschiedene... – das sind alles Themen gewesen, wo man sich dann die Frage stellt: Ist es wirklich realistisch, dass dann da die Lösung herauskommt, die sich manche erwarten? Und wenn das gar nicht realistisch ist, dann kann das eine sorgfältig geplante Frustration werden“.


Papst Franziskus habe allerdings in seinem neuen apostolischen Schreiben darauf hingewiesen: „Wir müssen vor allem missionarische Kirche sein, wir dürfen uns nicht nur miteinander hinsetzen und nur miteinander reden“. In der Konstitution des II. Vatikanischen Konzils „Gaudium et Spes“ komme das Wort „Dialog“ ungefähr zehnmal vor, neunmal davon bezeichnet es den Dialog mit den außerkirchlichen Menschen, mit der Welt, „neunmal hat es denn Sinn der Evangelisierung, der Missionierung der Welt. Wie macht man Dialog mit Ungläubigen, wie macht man Dialog mit der Wissenschaft… so! Und nicht Dialog untereinander. Diese Kaffeekränzchendialoge untereinander – und sich irgendwie wohlfühlen –, das ist doch etwas, was Papst Franziskus eher als diese geschlossenen Räume, die etwas miefig werden, charakterisiert.“ „Wir Laien haben die Aufgabe, in die Welt hineinzugehen, ich tue das selbst mit Vorträgen, mit Büchern oder mit Kabarett.“

Für den Umgang mit der Unzufriedenheit in der Kirche wünscht sich Lütz „Ombudsleute“ und eine „Beschwerdekultur“. „Das Problem in der Kirche ist, dass die Menschen etwas Schlimmes erleben, sich furchtbar ärgern über den Ortspfarrer, den Bischof, den Papst, oder über irgendwas, und die einzige Möglichkeit der Reaktion ist in Deutschland der Kirchenaustritt. Und die Medien kochen das immer wieder hoch“ und es wirke als selffullfilling prophecy.

Er halte es für wichtig, dass Kleriker ihre Aufgabe als Dienst empfinden. „Das ist toll, dass Gott uns in der Kirche in Bischöfen und Priestern und Diakonen ein Amt geschenkt hat, das die Gnade gültig weitergeben kann, so dass sie zu uns Laien kommen kann. Im Übrigen bin ich sehr gerne Laie. Wir haben so Klerikaldebatten in Deutschland“, wie nahe die Laien an den Altar dürften und ob sie Kommunion austeilen dürften oder nicht, „das sind für mich als Laien überhaupt keine Themen, auch für meine Frau übrigens nicht“.

„Das Problem ist die Machtfrage“, dies hätten auch Papst Franziskus, Benedikt und Johannes Paul II. so gesagt, stellte Lütz weiter fest. „Die Frauen müssen mehr Macht in der Kirche haben – dies glaube ich auch!“ Dazu sollte man aber nicht immer diese Klerikaldebatten führen – Frauenpriestertum ja oder nein, das ist eigentlich vorkonziliar, würde ich mal sagen –, sondern wir müssten als selbstbewusste Laien sagen: Frauen brauchen mehr Macht in der Kirche, warum sollen nicht die Hälfte der Hauptabteilungsleiter in allen Ordinariaten in Deutschland Frauen sein?“ Im Kirchenrecht spreche nichts dagegen, der Papst sei sogar dafür und in der Bibel komme das Ordinariat überhaupt nicht vor, es gibt kein Argument dagegen. Doch die Progressiven in Deutschland „sind so konservativ, dass sie immer nur etwas fordern, von dem sie von vornherein wissen, dass es nicht eintritt, dann kann man nämlich im Klageritus verharren“. Es ist „wichtig, dass wir Laien unsere Aufgabe als Laien wahrnehmen. Das heißt, meine Aufgabe als Laie ist, dass ich öffentlich im Fernsehen, im Kabarett oder sonstwo den Glauben verkünde.“ In den „großen Krisen der Kirche“ hätte nie die Bischöfe die Lösungsansätze gebracht, sondern die Laien“, stellte Lütz mit Blick beispielsweise auf die benediktinische und die franziskanische Laienbewegung fest.

Das EWTN-Interview in voller Länge:


Foto Manfred Lütz und Paul Badde im Interivew (c) EWTN


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kirche

  1. Bischof Strickland warnt vor ‚Crescendo der Apostasie’ in der Kirche
  2. Erzbischof Aguer: Nächster Papst muss die katholische Lehre gegen ‚progressive Mythen’ verteidigen
  3. ‚Ideologie’, ‚Schisma’ – Kardinal Burke befürchtet radikale Veränderung der Kirche
  4. ‚Lieber in der Kirche Gottes mit Unkraut als in einer Kirche die ich baue’
  5. Alexander Kissler: ‚Als Klimasekte haben die Kirchen keine Zukunft’
  6. Südtiroler Bischof: Kirche muss auch gegen den Strom schwimmen
  7. Erster Kirchen-Neubau in Türkei seit 100 Jahren vor Eröffnung
  8. Neigung vor Gott und Zuneigung zum Menschen
  9. Für eine Kirche ohne Privilegien
  10. ‚Fest im Glauben bleiben’ – Kardinal Müller warnt vor ‚LGBT-Wahnsinn’ in der Kirche







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV.
  3. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  4. HABEMUS PAPAM - Robert Francis Prevost ist Papst - Leo XIV.!
  5. Skandal in München
  6. Kardinal Müller: „Es ist uns nicht gestattet, das Papsttum zu verweltlichen“
  7. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  8. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  9. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  10. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  11. KONKLAVE - Erneut Schwarzer Rauch nach Wahlgang 2 und 3
  12. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  13. Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt auf
  14. Konklave: Schwarzer Rauch erst um 21.00 Uhr
  15. Ermittlungsverfahren gegen Kardinal Woelki eingestellt

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz