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Wer war Jesu Vater? War Maria wirklich 'Jungfrau'?

30. Jänner 2014 in Kommentar, 46 Lesermeinungen
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Der Münchner Theologieprofessor Gerd Häfner „macht Josef zum leiblichen Vater Jesu, obwohl der Text das Gegenteil erklärt“. Ein Gastkommentar von Michael Hesemann


München-Rom (kath.net) Gerd Häfner lehrt „Biblische Einleitungswissenschaft“ an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität München. Er ist ein Schüler von Lorenz Oberlinner, der Exegese in Freiburg lehrte und wiederum Schüler von Anton Vögtle war, der die „historisch-kritische Exegese“ des Protestanten Rudolf Bultmann auch an katholischen Fakultäten salonfähig machte. Oberlinner erregte 1975 Aufsehen, als er behauptete, die „Brüder“ Jesu, von denen in den Evangelien die Rede ist, seien leibliche Söhne Mariens, die Jungfräulichkeit der Gottesmutter überhaupt nur symbolisch zu verstehen. Häfner geht mit der Zeit und führt einen Blog namens „Lectio Brevior – Aufzeichnungen eines Neutestamentlers“, in dem er regelmäßig die Positionen des von ihm mitunterzeichneten anti-römischen „Memorandums Freiheit“ von 2011 vertritt und gegen die romtreue katholische Publizistik polemisiert, in der er „theologische Zwerge“, „verkrachte Kommentatoren“ und „karriereorientierte Bischöfe“ verortet. In eben diesem Blog ging er am 23. Januar, also mit vierwöchiger Verspätung, auf mein Interview mit dem „Münchener Merkur“ vom 24. Dezember zu den historischen Hintergründen des Weihnachtsfestes ein. Nachfolgend meine Erwiderung:

Es ist zumindest originell, wenn ein Theologe einem Historiker vorschreiben will, wie er Geschichte zu schreiben hat. Ich fühle mich geehrt, dass er den gleichen Vorwurf auch Papst Benedikt XVI. machte, in seinem zynischen Kommentar zu dessen „Jesus von Nazareth“-Trilogie. Tragisch aber wird es, wenn ein Historiker einen katholischen Theologen daran erinnern muss, was die Kirche lehrt. Denn das spielt bei Häfner, so scheint es, keine Rolle mehr.

Vordergründig zweifelt Häfner zunächst einmal an, dass die Familie der Gottesmutter zum „Hause Davids“ gehört. Dies behaupte ich aufgrund vierer Quellen und den daraus gezogenen Rückschlüssen:

1. Dem Evangelium nach Lukas, dessen „Stammbaum“ Jesu (in Lk 3, 23-38) ich als biologischen Stammbaum Jesu durch Maria und juristischen Stammbaum Josefs nach seiner pro-forma Adoption durch Mariens Vater Eliachim=Joachim identifiziere.

2. Das Protevangelium aus der Mitte des 2. Jahrhunderts, demzufolge Maria das einzige Kind des Davididen Joachim war.

3. Die Tatsache, dass Jesus in Bethlehem geboren wurde, wohin die Familie zur Steuerschätzung musste, da bei den Römern die Versteuerung immer dort erfolgte, wo Grundbesitz vorhanden war. Da Josef als Bauhandwerker (tekton) in Nazareth lebte, kann es sich dabei nur um ererbten Besitz Mariens handeln. Diese Annahme wird gestützt durch den Hinweis des Matthäus, die Heilige Familie hätte zunächst vorgehabt, nach der Flucht nach Ägypten nach Bethlehem zurückzukehren (siehe Mt 2,22). Nur die Machtübernahme durch den Herodessohn Archelaus veranlasste das Paar, sich stattdessen wieder in Josefs Heimatort Nazareth niederzulassen.

4. Die Aussage des hl. Paulus, Jesus sei „aus dem Samen Davids dem Fleisch nach“ (Rom 1,3), was sich nicht auf die Adoption durch Josef beziehen kann.

Doch selbst die so eindeutige Feststellung des hl. Paulus in dem um 55 verfassten Römerbrief lässt Häfner nicht gelten. Der Theologe wörtlich: „Dass die Aussage von der davidischen Abstammung in Röm 1,3 nicht den Vater einschließen könne, müsste man Paulus erst erklären.“ Mit anderen Worten: Paulus konnte noch nichts von der Jungfrauenschaft Mariens wissen, weil sie ihr erst später angedichtet wurde.

Dem widerspreche ich entschieden. Denn schon im ältesten Evangelium, das Markus um 43 niederschrieb und dessen frühestes Fragment (7Q5) Experten auf ca. 50 datieren, wird Jesus als „Sohn der Maria“ (Mk 6,3) bezeichnet. Er ist damit der einzige jüdische Junge überhaupt in der Literatur des 1. Jahrhunderts, der nicht nach seinem Vater, sondern nach seiner Mutter benannt wurde – und das ausgerechnet in Nazareth, wo man nur zu gut die „Familienverhältnisse“ kannte. Da Paulus 46/47 mit Markus auf Missionsreise war (Apg 13,4 ff.), ist auch anzunehmen, dass er zumindest den Inhalt des Markusevangeliums kannte, auch wenn er es in seinen Briefen nicht explizit zitiert. Auch Gal 4,4 („sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau“) ist kein Beweis „für das Gewöhnliche an der Menschwerdung“, wie Häfner behauptet (der ausgerechnet bei seinem Zitat die Worte „sandte Gott seinen Sohn“ auslässt), sondern für das Gegenteil: Denn den Vater, Gott, nennt der Völkerapostel an erster Stelle! Daher behaupte ich, dass Paulus sehr wohl von der Jungfräulichkeit Mariens wusste und dass Gal 4,4 kein „Gegenbeweis“, sondern ein Indiz dafür ist.


Dass Häfner das Protevangelium als geschichtliche Quelle nicht akzeptieren will, mag theologische, gewiss aber keine historischen Gründe haben. Denn zunächst sind für den Historiker auch „legendarische Texte“ Quellen, die um historische Ereignisse herum entstanden sein können. Auch die „Alexanderromane“ schildern etwa Phantastisches vor dem Hintergrund und im Kontext des historischen Alexanderfeldzuges. Dass das Protevangelium zum Beispiel eine ganz und gar unlegendarische, dafür aber astronomisch akkurate Beschreibung der Supernova des Frühjahrs 5 v.Chr. liefert, die der Astronom Prof. Kidger als Stern von Bethlehem identifiziert hat, verleiht ihm ebenso einen Wert als Quelle wie seine intime Kenntnis jüdischer Sitten und Gebräuche des 1. vorchristlichen Jahrhunderts. „Unbesehen“ will es niemand heranziehen, aber gewiss als judenchristliche „Familientradition“, die zweifelsohne einen historischen Kern besitzt.

Als „Verzweiflungstat“ bezeichnet Häfner meine Lesart der beiden Stammbäume Jesu. Natürlich könnte ich sie ebenso gut ignorieren, wie es gewisse Exegeten gerne machen, oder sie theologisieren – als hilflose Versuche, um jeden Preis Jesus als Messias erscheinen zu lassen, der nun einmal nach jüdischer Vorstellung aus dem Hause Davids stammen musste. Dass das Fälschen von Stammbäumen geradezu kontraproduktiv gewesen sein könnte, da leicht zu widerlegen, kommt den „kritischen“ Exegeten gar nicht erst in den Sinn. Denn gerade die Juden hüteten sorgsam wie kaum ein anderes Volk ihre Ahnentafeln, die im Tempel aufbewahrt wurden (und dort auch für Jesu Gegner einsehbar waren). So konnte etwa der Jude Flavius Josephus in seiner um das Jahr 100 verfassten „Selbstbiografie“ behaupten: „Die Reihenfolge unseres Geschlechtes lege ich so vor, wie ich sie in den öffentlichen Verzeichnissen (ἐν δημοσίοις δέλτοις) vorgefunden habe.“ Und Julius Africanus wusste, dass noch um 200 in Nazareth und Kochaba „Herrenverwandte“ lebten, die ihre Ahnentafeln wie einen Schatz hüteten. Gleich zweimal, unter Domitian im Jahre 96 n.Chr. und unter Trajan im Jahre 107, wurden Herrenverwandte vor den Statthalter gezerrt; nicht etwa, weil sie Christen waren, sondern als potenzielle Thronprätendanten, denn auch die Römer wussten, dass sie Abkömmlinge der jüdischen Königsfamilie waren.

Nimmt man also an, dass die Stammbäume in Lk 3,23 ff und Mt 1,1 ff. nicht etwa „schlecht erfunden“ sind, sondern historische Dokumente sein könnten, stellt sich natürlich die Frage nach ihrer Widersprüchlichkeit. Man sollte sich freilich auch fragen, weshalb Lukas, der im Gefolge des Paulus fast drei Jahre (57-59) in Jerusalem ausharrte und gewiss jede Menge Zeit für Recherchen hatte, nicht einfach Matthäus zitiert; dass er die beiden Evangelien nach Markus und Matthäus kannte, deutet er im Vorwort zu seinem Evangelium an („Nachdem es schon viele unternommen haben, einen Bericht über die Ereignisse abzufassen…“, Lk 1,1). Doch die beiden Stammbäume unterscheiden sich nicht nur in der Nennung der Ahnen Josefs, sondern auch in ihrer Wortwahl. Matthäus benutzt als Bindeglied zwischen der Ahnenreihe den biologischen Begriff des „Zeugens“, bis er zu Josef kommt: „Jakob zeugte Josef, den Mann Marias, von der Jesus geboren wurde…“ (Mt 1,16). Er lässt also keinen Zweifel daran, dass seine Ahnenreihe der biologische Stammbaum Josefs, aber nur der juristische Stammbaum Jesu ist. Bei Lukas dagegen fehlt der Begriff des „Zeugens“. Nun kann man, wie es Häfner tut, süffisant bemerken: „auch ohne solchen Hinweis werden die meisten Leser allerdings eine Vorstellung über das Zustandekommen der Generationenfolge haben“. Das mag ja stimmen, aber es braucht nicht automatisch auch für Jesus zu gelten, von dem Lukas betont, er sei nur, „wie man annahm, ein Sohn Josefs“. In der Einheitsübersetzung folgt dann die Namensnennung der Ahnenreihe, in der Vulgata verbunden durch das „qui fuit“, „der war des“. Was uns zu der erstaunlichen Einsicht brächte, dass Josef zwei Väter hatte, nämlich Jakob (laut Mt 1,16) und Eli (lt. Lk 3,25). Oder beide Stammbäume schlecht erfunden sind. Oder es vielleicht eine dritte Lösung gibt.

Zugegeben, hier ist es das Protevangelium, das den Schlüssel liefert. Denn trotz legendarischer Ausschmückung entstand es offensichtlich im judenchristlichen Millieu der „Herrenverwandten“ und enthält Familientraditionen. Danach war Mariens Vater ein Davidide namens Joachim und Maria seine einzige Tochter. Josef wurde „aus den Söhnen Davids“ ausgewählt, um ihr, trotz ihres Keuschheitsgelübdes, zur Seite zu stehen. Und plötzlich ergibt alles einen Sinn.

Denn Joachim ist die graezisierte (und später latinisierte, worauf ich, zugegeben verkürzt, in meinem „Münchner Merkur“-Interview verwies; ein Interview, lieber Prof. Häfner, ist nun wirklich nicht der Ort für differenzierte etymologische Ausführungen) Form des jüdischen Namens Jojakim („Jahwe richtet auf“), der wiederum eine synonyme Variation von „Eljakim“, („Gott richtet auf“) ist. Der erste biblisch bezeugte Träger dieses Namens war König Eljakim, dessen Namen der Pharao in Jojakim änderte (2.Kö 23,34). Die Annahme, dass Davididen ihre Söhne nach einem ihrer Vorfahren benennen, ist gewiss nicht allzu weit hergeholt, wobei gewiss die ursprüngliche, nicht die vom ägyptischen Pharao diktierte Version des Namens bevorzugt wurde. Mariens Vater hieße dann tatsächlich Eljakim, Kurzform „Eli“, während man im griechischen Protevangelium die synonyme Version „Jojakim=Joachim“ benutzte. Dann aber bezieht sich der Stammbaum im Lukas-Ev auf die Ahnenreihe Mariens und nur indirekt auf Josef. Er ist damit auch der biologische Stammbaum Jesu und beweist, dass dieser tatsächlich, wie Paulus behauptete, „aus dem Samen Davids dem Fleische nach“ stammt.

Doch warum wird behauptet, Eli=Joachim sei Josefs Vater?

Häfner wirft mir vor, „nicht historisch zu denken“, weil ich Maria als Jüdin ernst nehme und ihren Status im Kontext der jüdischen Gesetze, Sitten und Gebräuche ihrer Zeit untersuche. Anlass dazu gibt nicht nur das Protevangelium, das Maria als einzige Tochter Joachims beschreibt, sondern auch das Neue Testament. Schließlich ist die Reise zur Steuerschätzung nach Bethlehem nur dann plausibel, wenn einer der beiden, Maria oder Josef, dort Land besaß. Von Josef ist das wohl eher auszuschließen, sonst hätte er nicht als Bauhandwerker in Nazareth gelebt. Brachte also Maria ererbtes Land in die Ehe?

Tatsächlich erscheint das jüdische Erbrecht als einzig plausible Antwort auf die Frage nach den beiden Stammbäumen wie für die beschwerliche Reise nach Bethlehem. In der Torah, dem jüdischen Gesetz, finden wir im Buche Numeri, Kapitel 36, den Präzedenzfall: die Geschichte der Töchter Zelofhads, eines Landbesitzers, der verstarb, ohne einen Sohn zu hinterlassen. Hier lautete das Urteil des Moses, das fortan für ganz Israel galt: „Und jedes Mädchen, das in einem der israelitischen Stämme zum Erbbesitz gelangt, muss einen Mann aus der Sippe seines väterlichen Stammes heiraten, damit die Israeliten durchweg ihren väterlichen Erbbesitz behaupten“ (Num 36, 8). Das hieße im Fall Mariens: dass sie als „Erbtochter“ mit einem Davididen verheiratet wurde, läßt darauf schließen, dass sie selbst eine Davididin war! Nach der gängigen Rechtspraxis ließ sich der Mann einer Erbtochter in das Geschlecht ihres Vaters einschreiben und bekam dadurch gewissermaßen einen zweiten Vater. Diese Praxis finden wir im Buch Nehemia (7,63) bezeugt, wo ein gewisser Barsillais „eine der Töchter des Gileaditers Barsillais zur Frau genommen (hat) und nach dessen Namen genannt wurde“. Es ist also mehr als plausibel, anzunehmen, dass uns gerade Lukas, der die Geburt Christi aus der Perspektive Mariens schildert (Matthäus dagegen wählt die Perspektive Josefs), nicht nur den juristischen Stammbaum Josefs, sondern auch den biologischen Stammbaum Mariens und damit Jesu überliefert.

Für Häfner darf aber gerade dies nicht sein. Es würde ja die „Kindheitsgeschichten“ Jesu plausibel erscheinen lassen. Stattdessen unterstellt er mir, ich würde „Schwierigkeiten eines Textes durch eine Fülle von Zusatzannahmen beseitigen, die durch den Text nicht gedeckt sind“. Dabei ist gerade das seine Methode! Er macht Josef zum leiblichen Vater Jesu, obwohl der Text das Gegenteil erklärt, er ignoriert jüdische Gesetze, die zur Zeit Jesu für alle Juden galten, er unterstellt den Evangelisten betrügerische Absichten, obwohl diese uns ihre Sorgfalt versichern (so beruft sich Lukas ausdrücklich auf „jene, die von Anfang an Augenzeugen … waren“ und verbürgt sich für seine saubere Recherche: Er sei allem „sorgfältig nachgegangen“, um es „der Reihe nach aufzuschreiben“, wolle er doch damit die „Zuverlässigkeit der Lehre“ aufzeigen, siehe Lk 1, 1-4). Der simple Versuch, einen scheinbaren Widerspruch in den Quellen zu verstehen und im jüdischen Kontext plausibel zu erklären, ist bei Häfner unerwünscht. „Hesemanns Konstrukt hat nur den Sinn, die historische Zuverlässigkeit der beiden Stammbäume zu retten“, wirft er mir vor. Ich entgegne: Häfners Polemik hat nur den Sinn, sie um jeden Preis als legendarisch zu diffamieren. Sie dürfen nicht wahr sein, denn wenn sie es wären, wenn die Kindheitsgeschichten des Matthäus und Lukas vielleicht doch ein historisches Geschehen im Licht des Glaubens schildern, dann wäre Jesus von Nazareth tatsächlich der Sohn Gottes, dann müssten die Dogmen der Kirche wahr sein. Das ist offenbar für einen katholischen Universitätstheologen schwer schlucken und noch schwerer zu glauben. Ohne einen echten Grund zweifelt Häfner an, dass „die biblischen Texte historisch zuverlässige Aussagen treffen“. Eine solche Annahme sei nicht weniger als „ein Sprung hinter das 18. Jahrhundert“. Das heißt: Zurück in die Zeit des Glaubens! Aber auch: eine verbotene Infragestellung der materialistischen und atheistischen Doktrin der „Aufklärung“.

Wer Glauben und Geschichte zwanghaft trennt, der bestreitet das Eingreifen Gottes in die Geschichte. Damit entzieht er dem Glauben an eine Heilsgeschichte, an die Erlösung der Menschheit durch die Menschwerdung Gottes, ihren historischen Boden. Er bekräftigt mich in meiner Befürchtung, die Krise der Kirche, die in Wahrheit eine Krise des Glaubens ist, könne „hausgemacht“ sein. Ihr Ursprung sind die Hörsäle theologischer Fakultäten, in denen Zweifel gesät statt Wahrheiten vermittelt werden. Benedikt XVI., der wohl die Problematik der universitären Theologie besser als jeder andere aus eigener Anschauung und durch seine Tätigkeit als Präfekt der Glaubenskongregation kennt, hat eben dies erkannt, als er mit „Jesus von Nazareth“ das „Gegengift“ injizierte: Eine Exegese, die gleichermaßen auf dem Boden des Glaubens wie auf dem Boden der Geschichte steht. Das ist die Zukunft. Männer wie Häfner dagegen gehören einer unseligen Vergangenheit an, deren Scherben wir gerade erst zusammenkehren.

Email an den Generalvikar des Erzbistums München-Freising, Peter Beer: [email protected]

kathpedia: Michael Hesemann

Maria von Nazareth
Geschichte - Archäologie - Legenden
Von Michael Hesemann
geb. Ausgabe, 303 Seiten; 16 Farbfotos;
2011 Sankt Ulrich Verlag
ISBN 978-3-86744-163-6
Preis 22.70 EUR

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Lesermeinungen

 Insa 3. Februar 2014 
 

Danke

für die Kinderbibel-Tipps, @Mirjam, @frajo und @fink!


1
 
 Kant 3. Februar 2014 

@Prof. Dr. Häfner: Sagen Sie einfach die Wahrheit und vergeuden Sie nicht Ihre und unsere Zeit!

Da Sie die kath.net-Kommentare lesen und sogar auf Ihrer Seite zitieren, hier ein versöhnlicher Vorschlag nach gründlicher Lektüre ihrer Hesemann-Erwiderung: Sagen Sie doch der Öffentlichkeit ohne langwieriges Hin und Her, was Sie denken: z.B. daß Maria von Nazaret ihren Sohn Jesus mit einem Mann (wahrscheinlich Josef) gezeugt hat!?

Und ... dann sagen Sie uns als T h e o l o g e auch noch, ob Ihre Meinung mit der Lehre der Kirche (z.B. Katechismus) übereinstimmt. Ich denke, auf diese Weise würden wir uns viele unnötige Diskussionen auf Nebenkriegsschauplätzen ersparen. Vielleicht wäre es auch gut, in Sachen Polemik ein wenig abzurüsten.

Und ... Vincentius, den Sie lobend zitieren, ist übrigens der Ansicht, daß letztlich die Glaubenskongregation über die katholische Professoren entscheiden sollte. Ist im Großen und Ganzen auch meine Meinung: deshalb um ihr die Arbeit zu erleichtern, bitte klare Aussagen ohne langwieriges Hin und Her!


6
 
 Kant 3. Februar 2014 

@Vincentius: Beurteilung verboten? Dann lassen Sie’s!

Sie verlangen: Niemand außer die Glaubenskongregation darf die Lehren eines Professors mit Lehrerlaubnis beurteilen, sonst würde man die Kompetenz der Glaubenskongregation in Zweifel ziehen. Also, den Unsinn glauben Sie ja selber nicht.
1. kann auch die Glaubenskongregation einen Fehler machen und ist sicherlich froh, wenn Gläubige ihr helfen, ihn zu korrigieren, und ...
2. kann der Professor auch noch nach Vergabe der Lehrerlaubnis dem Glauben widersprechende Lehren veröffentlichen, und auch dann ist die Glaubenskongregation sicherlich froh, wenn sie von Gläubigen auf bedenkliche Entwicklungen aufmerksam gemacht wird.
Und eine Frage: Wenn niemand außer die Glaubenskongregation die Lehren eines Professer mit Lehrerlaubnis beurteilen darf, warum tun Sie es dann? Wenn's verboten ist, dann lassen Sie's!


6
 
 Paddel 2. Februar 2014 

Von Gott erwählt

@ Giovanni Bosco. Die Gottesmutter wurde von Gott auserwählt und vorbereitet, sie, die ohne Erbsünde war. Jesus war uns in allem gleich, außer der Sünde. Wenn aber Josef der Vater sein sollte, dann müsste auch er ohne Erbsünde empfangen sein.
Gott hat sich die allzeit Reine erwählt und der Hl. Geist hat sie überschattet.
Die Jungfräulichkeit Marias macht sie zur Unbesiegbaren gegenüber der Macht des Bösen.


7
 
 elnovio 2. Februar 2014 
 

Angstgeprägte Kommentare?

Also, wenn aus "die Behandlung der beiden unterschiedlichen Stammbäume im Matthäus- und Lukas-Evangelium"
das hier wird:
"Es ist für mich immer wieder erstaunlich, mit welcher saloppen Unbeschwertheit zentrale Glaubenssätze von einigen katholischen Theologen über Bord geworfen werden, um so aus ideologischen Gründen ein neues Kirchenbild zu schaffen.",
dann wird mir Angst.
Wieso wird aus einer konkreten, wiss. Fragestellung, die sich im Bezug auf die Auswertung ihr zur Verfügung stehender Quellen mit Widersprüchlichkeiten auseinandersetzt, so ein Nonsens? mE, weil die sachlich-argumentative Ebene verlassen wird - kaum einer setzt sich hier mit den jeweils angeführten Argumenten auseinander und beschränkt sich auf die obige Fragestellung. Stattdessen: vertreibt sie, die bösen Verwässerer und Gegner der "wahren Lehre". Vor die Tore der Stadt. Da wo sich bereits die andern stapeln dürften und auf Wundenheilung hoffen. Das passt ja unter jeden beliebigen Artikel.


0
 
 mhesemann 2. Februar 2014 
 

Fortsetzung (2)

...der Apostel im gleichen Satz Gott als Vater Jesu nennt. Auch in einem anderen Text lässt Häfner keinen Zweifel, dass er „Josef für den leiblichen Vater (Jesu) hält“. Damit verlässt er die Basis des christlichen Glaubensbekenntnisses, das keinen Zweifel daran lässt, dass Jesus „geboren von der Jungfrau Maria“ ist.

2. Wie man am Fall Küng erlebt hat, verschafft ein Entzug der Lehrerlaubnis einem Theologen, der längst die Grundlage des katholischen Glaubens verlassen hat, einige Publicity und wird nur zur antirömischen Polemik missbraucht. Schon daher ist die Vorsicht der Glaubenskongregation nachvollziehbar. Die Kirche kann und will nicht als Gegnerin der freien Forschung gelten, zu welchen Irrlehren sie auch führt. Dass Häfner das unselige „Memorandum Freiheit“ unterzeichnet hat und gegen Papst Benedikt XVI. polemisierte zeigt allerdings allzu offensichtlich, dass er sich nicht gerade durch Treue zur Kirche (die er mir sogar offen vorwirft) und ihrer Lehre auszeichnet.


6
 
 mhesemann 2. Februar 2014 
 

(Fortsetzung)

Tatsächlich gegen die Anhänger der „historisch-kritischen Methode“ des Materialisten Bultmann davon aus, dass alles Übernatürliche in den Evangelien spät hinzugedichtet wurde, als mythologische Symbolsprache, um den nachösterlichen Glauben zu unterstützen und Jesus, den sie für einen gescheiterten Wanderprediger halten, als Messias erscheinen zu lassen. Dazu ist natürlich eine möglichst späte Datierung der Evangelien notwendig, die von den Anhängern dieser Hypothese, obwohl längst durch den Fund früher Handschriftenfragmente widerlegt, noch immer postuliert wird. Das Lk-Ev wird von ihnen auf 80-90 n.Chr. datiert (obwohl die um 62 entstandene Apg es bereits erwähnt) und daher behauptet, Paulus könnte von dem Lukanischen „Konstrukt“ noch nichts gewusst haben. So spricht Hafner von der „Gewöhnlichkeit der Menschwerdung“ und beruft sich auf Paulus, dessen Aussage er aber gerade verstümmelt – er zitiert aus Gal 4,4 nur, dass Jesus „von einer Frau geboren“ wurde, nicht aber, dass ...


6
 
 mhesemann 2. Februar 2014 
 

Sehr geehrter Herr Vincentius,

zu Ihren gequälten Versuchen, Häfner zu verteidigen, kann ich nur entgegnen:
1. Häfner schreibt wörtlich: "Dass die Aussage von der davidischen Abstammung in Röm 1,3 nicht den Vater einschließen könne, müsste man Paulus erst erklären." Damit kann er nicht gemeint haben, dass Paulus, als er den Römerbrief (um 55) schrieb, nicht mit Zeugen vom Wirken des Herrn in Kontakt gekommen sein kann, denn das stimmt einfach nicht. Schon um 37 besuchte Paulus erstmals Jerusalem, traf dort neben Petrus auch Jakobus, den Vetter Jesu (Gal 1,19). Im Jahr 41 überbrachte er in Jerusalem Spenden der Gemeinde von Antiochia, 48 nahm er am "Apostelkonzil" teil. Zudem war er 46/47 mit Barnabas und Markus auf Missionsweise, eben jenem Markus, der drei Jahre zuvor das Mk-EV verfasst hatte, in dem Jesus ausdrücklich als "Sohn der Maria" bezeichnet wird, wohlbemerkt durch die Bewohner von Nazareth, der Heimatstadt Josefs. Hafners Behauptung kann also nicht durch mangelnden Kontakt zu Augenzeugen erklärt werden.


6
 
 Johannes Stefan 1. Februar 2014 

Geld ist der Kot Satans

Kirchensteuer das Gift für Deutschland.


3
 
 Giovanni Bosco 1. Februar 2014 

Was Er den Weisen verborgen,...

Sollte sich die Hl.Bernadette so getäuscht haben? Das Kind wusste ja noch nicht einmal die Bedeutung dieses Wortes: "Ich bin die Unbefleckte Empfängnis" Sie hat es immer wieder vor sich her gesagt, damit sie es nicht vergisst bevor sie beim Pfarrer ankam. Sie wusste schlicht nicht, was das heißt. Die Gottesmutter selbst hat es uns bestätigt.
Auch hatte sie keine Ahnung von dem Dogma der Jungfräulichkeit.


7
 
 Suarez 1. Februar 2014 

@Vincentius - Kompetenzvorsprung von Theologen

Ein einzelner Theologe kann durchaus irren und die kirchliche Lehre verzerren, ja er kann eindeutig ins häretische abgleiten. Ein Blick auf die Geschichte der Kirche beweist das hinlänglich. Immer wieder musste die Kirche häretischen Strömungen, die auch in den Universitäten auftraten, entgegenwirken, sie aussondern und so die katholische Lehre wiederherstellen. Maßgeblich ist der Katechismus der Katholischen Kirche und da steht nichts von einer leiblichen Vaterschaft Josefs. Solche Reinigungsprozesse dauern und die Kirche ist sehr geduldig, auch mit Theologen, die höchst eigenwillige Thesen vertreten, denn mehr als eine These ist es ja nicht, was der Münchner Theologieprofessor Gerd Häfner vertritt. Insofern muss ich dieser These(!) überhaupt nicht folgen solange sie nicht in letzter lehramtlicher Autorität für wahr befunden wurde. Die Freiheit der Lehre kann immer missbraucht werden und der Fall Küng zeigt, wie weit das auch schon geschehen ist.


6
 
 myschkin 1. Februar 2014 
 

Evangelienharmonie

Mich beeindruckt an Herrn Hesemanns Ausführungen, dass sie, in den historischen Kontext seinerzeit üblicher jüdischer Rechtspraxis und Lebenskultur eingebettet, eine Evangelienharmonie herstellen. Hieraus ergibt sich eine Plausibilität, die m. E. dem Bibeltext näherkommt als Gerd Häfners Überlegungen. Kurzum: eine sehr interessante Diskussion.


7
 
 Suarez 1. Februar 2014 

@Vincentius - Das ist schon etwas merkwürdig, wie Sie hier argumentieren

Sie verkürzen die Aussage Papst Benedikts und verkehren so den Sinn, denn Papst Benedikt ging es ja nur darum, das Seinshafte der Gottessohnschaft in den Vordergrund zu stellen, nicht aber die Jungfrauengeburt infrage zu stellen. Zudem würde, wenn man Ihrer Argumentation folgen wollte, das apostolische Glaubensbekenntnis in Teilen aufgehoben, denn dort heißt es ja: "...gezeugt vom Hl.Geist und geboren von der Jungfrau Maria..."

Eine solche Aufhebung des Glaubensbekenntnisses, auch noch aus lehramtlicher Autorität, klingt nicht überzeugend, das müssen Sie doch zugeben.

Es ist für mich immer wieder erstaunlich, mit welcher saloppen Unbeschwertheit zentrale Glaubenssätze von einigen katholischen Theologen über Bord geworfen werden, um so aus ideologischen Gründen ein neues Kirchenbild zu schaffen. Und das es mit der Lehramtstreue einiger katholischer Theologen nicht so weit her ist, belegen Fälle, wie der von Hans Küng, wo ein Verbot der Lehre ausgesprochen werden musste.


6
 
 Vincentius 1. Februar 2014 

Jungfrauengeburt II

Hinter einer solchen Meinung verbirgt sich ein Mangel an Gehorsam.
Glaubenskompetenz (übrigens ein schauerliches Wort) kommt allen Menschen zu, die bestreite ich Ihnen nicht. Sie sollen auch glauben, was Ihnen das Lehramt der Kirche, unterstützt von den von ihr beauftragten Theologen, zu glauben vorlegt. Freilich haben aber Theologen, besonders geweihte Theologen, einen erheblichen – wie Sie sagen würden - „Kompetenz“-vorsprung. Denn müssen wir akzeptieren.
Ich rufe daher nochmal alle Foristen hier zu Lehramtstreue, Vertrauen in die Glaubenskongregation und zu ihrer Arbeit (gerade zusammen mit der Bildungskongregation bei der Vergabe der Lehrerlaubnisse) auf. Die Kongregation verteilt das Nihil obstat nicht nach Willkür, sondern nach eingehender Prüfung – und sie entzieht ebenfalls bei Notwendigkeit wieder.


1
 
 Vincentius 1. Februar 2014 

Jungfrauengeburt I

Professor Häfner erwähnt die Jungfrauengeburt übrigens im Gegensatz zu Hesemann nicht. Erstaunlich, dass Hesemann Häfner dann die Ablehnung der Jungfrauengeburt vorwirft. Im Übrigen ist die Jungfrauengeburt nur ein Zeichen, nicht aber die ontologische Grundlage der Gottessohnschaft. Sonst könnte J. Ratzinger nicht schreiben: „[D]ie Lehre vom Gottsein Jesu würde nicht angetastet, wenn Jesus aus einer normalen, menschlichen Ehe hervorgegangen wäre“. Es ist also völlig irrelevant, ob Jesus einen leiblichen Vater hatte oder nicht.
Klaus Berger, der jahrelang ohne Not sich gegen viel Geld als evangelisch ausgegeben hat, glaube ich kein Wort mehr. Ich verlasse mich lieber auf meine eigenen altsprachlichen Kenntnisse.
Im Übrigen weite ich meine Aussage zu den Theologieprofessoren auch auf die deutschen Bischöfe aus: Meinen Sie im Ernst, dass unsere Glaubenskongregation so schlechte Arbeit macht, dass sie nicht Bischöfe abberiefe, wenn sie nicht mehr theologisch tragbar sind?


0
 
 Thomas71 1. Februar 2014 
 

Unfassbar, dass sich so jemand, ohne Konsequenzen zu befürchten, Theologieprofessor nennen darf. Wenn ich mich als Dr. der Atomphysik betätigen würde, hätte ich Gefängnis oder den Aufenthalt in der geschlossenen Irrenanstalt zu befürchten! Wir leben in einer Zeit, in der die Laien den Glauben vor Geistlichen und hochmütigen "Professoren" verteidigen müssen. Was mich immer wieder wundert: Im Tierreich kennt man das Phänomen der Jungfrauengeburt; in Zoos hat man selbst bei höher entwickelten Tieren wie Haien das beobachtet. Und Gott, so man denn an seine Existenz glaubt, kann das bei seiner Krone der Schöpfung, durch die er selbst in seine Welt kommen will, soll das nicht können???


3
 
 resistance 31. Jänner 2014 
 

Glaube ist doof, sagt Häfner

Eine solche Annahme sei nicht weniger als „ein Sprung hinter das 18. Jahrhundert“. Das heißt: Zurück in die Zeit des Glaubens!

Ein gewisser Prof. Küng hat gesiegt! Seine Truppe hat die Deutungs- und Lufthoheit über die die Lehrsäle.

Wo blieb denn der Episkopus?


6
 
 Fink 31. Jänner 2014 
 

@ Vicentius: Soll ich lachen ?

"Entsetzt bin ich über das Misstrauen gegen Rom seitens der Foristen. Meinen diejenigen hier, die Prof. Häfner der Häresie zeihen, Rom würde seine Aufgabe, die Lehre an den Unis zu überwachen, nicht gerecht? Nein - die Rechtpräsumtion geht zugunsten der Theologieprofessoren. Sie haben eine RÖMISCHE Lehrerlaubnis. Und Rom wacht streng darüber. Solange sie das Nihil obstat haben, lehren sie katholisch. Alles andere ist Anmaßung von Laien."
- Ist das ein Witz ?
Auch als Nicht-Theologe weiß ich, dass es in der Realität nicht so ist !


6
 
 Mariatheresia 31. Jänner 2014 
 

Diagnose: ungläubiger Theologieprofessor

Vorkommen: endemisch deutschen Sprachraum, aber auch anderswo
Therapie: Berufswechsel (würde auch Ansteckungsgefahr verringern)


6
 
 humb 31. Jänner 2014 
 

@louisms

eine levitische Herkunft Jesu kann schon aus dem Grund nicht hergestellt werden, weil Paulus im Hebräerbrief deutlich macht, dass Jesus Priester ist nach der Weise Melchisedeks:

dorthin ist Jesus für uns als unser Vorläufer hineingegangen, er, der nach der Ordnung Melchisedeks Hoher priester ist auf ewig. Hebr.6,20

Zur Zeit Melchisedeks, also zur Zeit Abrahams, gab es noch keine Stämme Israels, somit auch noch keine Leviten.


1
 
 Suarez 31. Jänner 2014 

@Vincentius - Jungfrau Maria

Nach den Thesen des Münchner Theologieprofessors Gerd Häfner dürfte die Kirche nicht mehr von der Jungfrau Maria sprechen - und das halten Sie als Geistlicher für lehramtlich korrekt?! Damit verschöbe sich der ganze Glaube und an die Stelle göttlichen Wirkens träte die Unaufhebbarkeit des Bios auch für Gott. Im Grunde handelt es sich bei der These Häfners um eine weitere Stufe des Relativismus, der sich zunehmend in unserem Land in der katholischen Lehre breit macht und von einigen Bischöfen, ich nenne da mal Zollitsch und Lehmann, unterstützt wird.

Auch als Laie kommt mir übrigens eine Glaubenskompetenz zu, schon durch das Wirken des Hl.Geistes. Das Seinshafte der Vaterschaft des Hl.Geistes ist eben eine höhere als wir es im normalen Weltbezug verstehen. Das genau ist das Wunder, das Gott durch die Sendung seines Sohnes wirkt und das meint Joseph Ratzinger auch mit dem Vorrang des Ontologischen vor dem biologisch Faktischen. Sie interpretieren den Hl.Geist. aus dem Glauben weg.


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 Suarez 31. Jänner 2014 

@Vincentius - Ganz so einfach ist es nicht

Klaus Berger ist ja nun ebenfalls ein renommierter Wissenschaftler und bemängelt in seinem Buch "Die Bibelfälscher" die gerade in unseren Landen allenthalben anzutreffende ideologisch geprägte Exegese, die er als klare Verfälschung der Bibel geißelt. Professor Berger zeigt auch die Motive auf, die hinter bestimmten exegetischen Ansätzen zu finden sind und dass es dabei auch immer um ein bestimmtes Kirchenbild geht.

Ihr Hinweis darauf, dass Papst Benedikt das ontologische Faktum der Vaterschaft in den Mittelpunkt des Glaubens stellt, bedeutet aber nicht, dass es unwesentlich wäre, ob Joseph der leibliche Vater ist oder nicht. Im Gegenteil, an diesem Punkt hängt sehr wohl ein tiefes Glaubensmoment, nämlich der Glaube an den Heiligen Geist, der den Sohn gezeugt hat. Es ist eben dieser einmalige Akt des Heraustretens aus dem Weltlichen(bios), was dem Glauben hier die Tiefe gibt. Mir scheint, dass einige Exegeten Angst davor haben, das faktisch Wirken des Hl.Geistes anzuerkennen.


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 *Barbara* 31. Jänner 2014 
 

"Geboren von der Jungfrau Maria...." heißt es in jeder Hl. Messe im Credo. Warum muss darüber diskutiert werden? Ich persönlich habe das Gefühl, dass mir der Glaube "herausgerissen" werden soll, aber nicht von irgendwelchen Ungläubigen oder Atheisten, sondern von der Kirche selber. Warum wird heute alles zerredet, warum gibt man den Gläubigen das Gefühl der Unsicherheit und das Gefühl bisher nur "verarscht" worden zu sein?


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 louisms 31. Jänner 2014 

man merkt die Absicht

und ist verstimmt
Eigenartig ist, wie jeweils argumentiert wird.
Hier wird gegen den christlichen Hauptstrom die Abstammung Jesu aus dem Hause Davids von Maria her behauptet, um die Jungfräulichkeit biologistisch zu betonen und die Rolle Josefs klein zureden. Andernorts wird von Maria eine levitische Herkunft behauptet, um die Priesterlichkeit Jesu in sacerdotaler Weise zu betonen.


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 mirjamvonabelin 31. Jänner 2014 
 

Die Kinderbibel

von der "Kirche in Not" finde ich gut. Einfach aber nicht verfälscht. Ansonsten denke ich es ist gut den Kindern die original Bibel vorzulesen und ihnen das erklären was sie nicht verstanden haben.
Eine Frage, hat nicht Paulus geschrieben der Herr selber hat ihm alles gezeigt und ihn zu Apostel berufen? Hab ich das falsch verstanden?


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 Vincentius 31. Jänner 2014 

Warum so polemisch?

1. Joseph Ratzinger schrieb: "Die Gottessohnschaft Jesu bedeutet nach christlichem Glauben nicht, dass Jesus keinen menschlichen Vater hatte; die Lehre vom Gottsein Jesu würde nicht angetastet, wenn Jesus aus einer normalen, menschlichen Ehe hervorgegangen wäre. Denn die Gottessohnschaft, von der der Glaube spricht, ist kein biologisches, sondern ein ontologisches Faktum".
2. Ich habe mir Professor Häfners Ausführungen angesehen. Man muss ihnen nicht zustimmen, ich sehe aber keinen Widerspruch zu Joseph Ratzingers Satz aus der Einführung.
3. Entsetzt bin ich über das Misstrauen gegen Rom seitens der Foristen. Meinen diejenigen hier, die Prof. Häfner der Häresie zeihen, Rom würde seine Aufgabe, die Lehre an den Unis zu überwachen, nicht gerecht? Nein - die Rechtpräsumtion geht zugunsten der Theologieprofessoren. Sie haben eine RÖMISCHE Lehrerlaubnis. Und Rom wacht streng darüber. Solange sie das Nihil obstat haben, lehren sie katholisch. Alles andere ist Anmaßung von Laien.


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 myschkin 30. Jänner 2014 
 

Die liebe Not des Heiligen Geistes mit uns

Menschenkindern: Hätte er Jesus Christus ganz konventionell auf die Erde geschickt, hätte es geheißen: "Warum sollen wir ihm glauben, er ist ja ein Mensch wie du und ich?" Nun hat die Heilige Trinität eben so gehandelt, wie es in der Bibel steht und wieder wird genörgelt. "Wie soll man solch wunderbares Zeug wie die Geburt durch eine Jungfrau glauben?" Und da liegt der Hase im Pfeffer: Wer Maria für eine glaubenswürdige Zeugin hält, macht sich darüber keine Gedanken, wie das nach naturwissenschaftlichen Maßstäben geschehen sein könnte. "Gott wollte es, also tat er es", sagte vor langer Zeit ein gescheiter Mensch. Wer, wenn nicht Gott selbst, kann, wenn es notwendig ist, sogar Naturgesetze auf den Kopf stellen? Ich zumindest zerbreche mir über die göttliche Herkunft Jesu schon lange nicht mehr den Kopf: ich glaube sie einfach. Die biblischen Zeugen sind ja glaubhaft.


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 frajo 30. Jänner 2014 

@Insa

Sehen Sie einmal bei Kirche in Not vorbei. Die haben bestimmt eine katholische Kinderbibel.

Zu den Professoren haben sich schon die anderen Poster geäußert. Wissen die dafür Verantwortlichen nicht, was sie tun? Bei Ez 3 bzw. EZ 33 (u.a.) könnten sie sich kundig machen. Das Wort von den gut brennbaren Mitren scheint wohl nicht so unbegründet zu sein!


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 Tilda 30. Jänner 2014 
 

Danke an Herrn Hesemann!
Ich empfehle von Carsten Peter Thiede-
Jesus- der Glaube- die Fakten. Thiede ist einer der renommiertesten Spezialisten für neutestamentliche Zeitgeschichte. Er stellt ebenso wie Herr Hesemann die Fakten dar.
Von den Bischöfen erwarte ich Nichts. Wo das Herz von voll ist- geht der Mund von über- sprich Geld.


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 Fink 30. Jänner 2014 
 

@ insa: Das katholische Bibelwerk Stuttgart...

...vertritt voll die liberale, relativistische Exegese (Stichwort "Spätdatierung"). Da steht zwar katholisch drauf, es ist aber nicht katholisch drin...


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 TOKOBI 30. Jänner 2014 
 

@Stephaninus

Ja, das ist leider ein sehr treffendes Bild, das Sie da zeichnen. Mancher wird vielleicht meinen, das sei übertrieben; das ist es nicht! Es ist eher noch schlimmer. Wer in Deutschland Theologie studiert und darüber seinen Glauben nicht ausgetrieben bekommt, hat starken himmlischen Beistand.
Solange die Priesterausbildung an diesen Fakultäten bleibt, ist auch keine Gesundung der Kirche zu erwarten. Es braucht neue Bischöfe, mit unglaublich viel Mut und Standhaftigkeit und noch mehr Glauben, um das Ruder herumzureißen und einen radikalen Neuanfang zu wagen. Beten wir um solche Bischöfe! Vielen Dank an Herrn Hesemann, für sein überzeugendes Statement.


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 Suarez 30. Jänner 2014 

Man muss nur das Buch "Die Bibelfälscher" von dem Bibelexegeten Klaus Berger lesen

Dort listet der renommierte Exget detailliert heutige Bibelfälschungen auf, die natürlich gravierende Rückwirkungen auf die Priesterausbildung haben.


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 Konrad Georg 30. Jänner 2014 
 

Wenn man genau schaut,

dann wird sichtbar, daß die Leugner der Jungfrauengeburt tatsächlich die Allmacht Gottes in Frage stellen.

Geistige Armleuchter sind wohl überfordert bei dem Gedanken, daß Gott, der das All und alles erschaffen hat, in einer Jungfrau ein Kind zeugen kann.

Vielen Dank, Herr Hesemann!


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 uneasy reader 30. Jänner 2014 
 

@Insa (welche Kinderbibel?)

Auf Ihre Frage nach einer kath. Kinderbibel fällt mir ein:

Anne de Vries, Die Kinderbibel.
Das ist wohl eine Art Klassiker.

(Auch von der Neukirchener Kinderbibel habe ich gehört, dass sie gut sein soll.)


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 Chris2 30. Jänner 2014 
 

Herr Häfner ist also so etwas wie ein "Jesuaner"

da bekanntlich der Glaube an die (reale) Gottessohnschaft Jesu alle Christen verbindet. In keiner Firma, in keinem Verein würde so etwas geduldet. Wohlgemerkt: Notorisch und ganz offiziell als "katholisch" lehrend...


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 uneasy reader 30. Jänner 2014 
 

Voll Normal

Ist das der einzige Professor, der an einer katholischen Fakultät in Deutschland Häresien lehrt -
unter dem Schweigen des zuständigen Bischofs?


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 speedy 30. Jänner 2014 
 

mystik müsste wieder gelehrt werden, und kein new age wohlfuel kuschelProgramm-
vorlesungen mit den Schriften von anna Katharina emmerich, oder sr.faustina,oder Hildegard von bingenwuerde pater Maximilian Kolbe leben er würde alles daran setzten übers internet für die wahre lehre der Kirche zu kämpfen.


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 Insa 30. Jänner 2014 
 

Aus der Kinderbibel des katholischen Bibelwerks, Ausgabe 2012 (S. 220, Autorinnen: Beatrix Moos und Ilsetraud Köninger):

"In den Geburtslegenden der Evangelien geht es nicht um eine biologisch verstandene Jungfrauengeburt. Sie wollen vielmehr zeigen, dass Jesus von allem Anfang an, durch seinen geistgewirkten Ursprung, von Gott als Erlöser zu uns gesandt ist, und dass in ihm Gott wirklich mit uns ist."

Schwurbel-schwurbel-schwurbel.

Als ich diese Bibel vor ca. einem Jahr bei Amazon bestellt habe, konnte man mich ja noch schocken... ich dachte mir automatisch, wo katholisch drauf steht, wird auch katholisch drin sein. Weit gefehlt!

Frage am Rande: Kennt jemand eine wirklich gute, und wenn möglich auch noch schön illustrierte Kinderbibel?


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 Stephaninus 30. Jänner 2014 
 

Lehrer im Namen der Kirche

leugnen wesentliche Lehren der Kirche und verhöhnen den Glauben vieler und das alles noch fett von uns alimentiert. Da steht wirklich die Kirche Kopf. Da zeigt sich, was Entweltlichung zu leisten haben wird. Diese Woche war auf Bibeltv ein ausgezeichnetes Interview mit Klaus Berger. Fazit: Die an den Universitäten gelehrte Theologie hat sich - nicht in Teilen sondern im Kern!! - vom christlichen Glauben verabschiedet und huldigt dem naturwisschenschaftlichen Weltbild des 19. Jahrhunderts, das in den Naturwissenschaften selbst schon längst überwunden ist.


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 Dismas 30. Jänner 2014 

vielen Dank an Herrn Hesemann für

diese umfassende Analyse. Wie nebenbei sieht man daran auch, wie wissenschaftlich und vernüftig der Glaube ist und wie erbärmlich der von Ideologie getriebene Unglaube. Glaube und Vernuft war ja auch ein wichtiges Anliegen und Thema unseres geliebten Hl.Vaters em.Benedikt XVI..


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 nurmut 30. Jänner 2014 
 

Historiker versus Theologen

Lange dachte ich, dass sich Theologen jedenfalls auf historisch fundierte Fakten stützen (siehe: historisch-kritische Methode) und daraus logische Schlüsse ziehen. Aber es ist offensichtlich, dass sehr selektiv historische Ereignisse benützt werden, um die jeweils eigene (gegen die Lehre der RKK gerichtete) Meinung zu belegen.
Das Heranziehen aller zugänglicher, auch nicht biblischer Informationen und die daraus gezogenen Schlüsse von Herrn Hesemann sind durchaus nachvollziehbar, während die Befunde der genannten Theologen unlogisch, unfundiert und großteils an den Haaren herbeigezogen sind.
Danke, Herr Hesemann.


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 Thomas59 30. Jänner 2014 
 

Kartenhaus

Wenn die Jungfrauengeburt eine Lüge ist, dann bricht die Überlieferung des Neuen Testaments wie ein Kartenhaus zusammen und das Alte Testament gleich mit.


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 girsberg74 30. Jänner 2014 
 

Vielleicht auch nur symbolisch als katholische Theologen zu verstehen

Siehe im Text:
"Oberlinner erregte 1975 Aufsehen, als er behauptete, ... nur symbolisch zu verstehen."


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 Dismas 30. Jänner 2014 

Ganz einfach:

diesem Häretiker Lehrerlaubnis entziehen und exkommunizeren.


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 waghäusler 30. Jänner 2014 
 

Solange solche Professoren

ungehindert lehren dürfen, braucht man sich nicht zu wundern,wenn die Spaltung der RKK weiter voranschreitet. Warum wird solchen Leuten die Lehrerlaubnis nicht entzogen? Diese Aussagen sind ja Irrlehren.
Selbst im Koran,wo die Gottessohnschaft Jesu als Sakrileg gilt, nennt ihn
Jesus der Sohn von Maria. Und das in einem Land wo der Name des Sohn immer mit dem Namen des Vaters in Verbindung steht.
Auch die Jungfräulichkeit Maria ist ein absoluter Glaubenssatz.

Könnte es sein,dass bei manchen der Hochmut so stark vorhanden ist,, den Wahren Glauben zu leugnen, um somit ins Rampenlicht zu fallen? Solche Lehrer brauchen wir nicht.

Der Heilige Geist weht wo er will, und er sucht sich seinen Ersten Diener(Papst) immer selbst aus.

Und das ist gut so.


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 macie 30. Jänner 2014 
 

Heiliger Geist

Die Bibel kann man nur im Heiligen Geist lesen und versehen.
Ein Studium ist keine Voraussetzung für den Heiligen Geist. Wie schön uns das Jesus wieder gezeigt hat.


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