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Katholisches Sittengemälde

31. Jänner 2014 in Aktuelles, 8 Lesermeinungen
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Münchner Erzbistum veröffentlicht Antworten auf Familienumfrage. Von Christoph Renzikowski (KNA)


München (kath.net/KNA) Die von Papst Franziskus initiierte Umfrage unter Katholiken, wie sie zur kirchlichen Lehre über Ehe und Familie stehen, hat weltweit für Wirbel gesorgt. Am Donnerstag stellte das Erzbistum München und Freising eine mehr als 1.260 Seiten starke Dokumentation online. Sie gibt in anonymisierter Form und systematisch geordnet alle Antworten wieder, die binnen einer Dezemberwoche im Ordinariat eingingen.

Eine Zusammenfassung war schon vor Weihnachten veröffentlicht worden. Nun aber lässt sich im O-Ton nachlesen, was die oberbayerischen Katholiken über Sex vor der Ehe, gleichgeschlechtliche Liebe, Verhütung und den Umgang der Kirche mit Geschiedenen denken. Entstanden ist so ein Sittengemälde, das im Detail bunter und differenzierter ausfällt als manche bisherige Trendmeldung.

Im sozialwissenschaftlichen Sinn kann das Ergebnis zwar keine Repräsentativität beanspruchen. Dazu hätte ein Meinungsforschungsinstitut wie Emnid oder Allensbach eingeschaltet werden müssen. Dem Vernehmen nach gab es kurzzeitig auch solche Erwägungen in München. Dann aber entschied man sich, die vatikanische Vorgabe mit ihren 39 Teilfragen unbearbeitet ins Netz zu stellen. 834 Katholiken meldeten sich daraufhin zu Wort - vom Messdiener bis zur Reproduktionsmedizinerin.


Die Antworten zeugen von intensiven Diskussionen am häuslichen Esstisch. Teils wurden weit nach Mitternacht seitenlange E-Mails abgeschickt. Beeindruckt waren die Kirchenleute vor allem von der Ernsthaftigkeit der Rückmeldungen. Seelsorgeamtsleiter Thomas Schlichting bescheinigt den Antworten trotz der verfahrenstechnischen Mängel daher «durchaus repräsentativen Charakter». Vertreten seien nicht nur alle Altersgruppen, sondern auch das gesamte Spektrum der Gläubigen, von konservativ bis progressiv.

Allein zur Teilfrage 7b bietet die Dokumentation 37 Seiten Lektüre mit überraschenden Zwischentönen. Es geht um die Akzeptanz der katholischen Lehre, dass Eheleute in ihrem Sexualleben für das Leben offen sein müssen. Weit überwiegend fallen die Antworten negativ aus. Veraltet, realitätsfern, nicht praktikabel, nicht legitime Einmischung in die Gewissensentscheidung der Paare. So lautet der erwartbare Mainstream bei den meisten Antworten.

Die katholische Sexualmoral werde heute nur noch von Einzelnen und von organisierten geistlichen Gemeinschaften hochgehalten, schreiben andere. Sie sehen Defizite in der kirchlichen Verkündigung und andere Einflüsse wie «den verbreiteten Hedonismus» und den «individuellen Freiheitsdrang». Der kritische Blick richtet sich auf eine «Hochleistungsgesellschaft», in der «Kinder nicht als Gottesgeschenk, sondern als Komplettierung der Partnerschaft» gesehen würden und «auf jeden Fall» geplant werden müssten.

«Sexualität ist heute ein Mittel zur Lusterfüllung und vielleicht zur Vermittlung von Liebe», heißt es in einer Zuschrift nachdenklich. «Dass daran eine Verantwortung gegenüber eventuellem Nachwuchs hängt, ist bei den Wenigsten präsent.»

Kontrovers diskutiert wird die von der Kirche propagierte Methode der Natürlichen Familienplanung. Die genaue Beobachtung des weiblichen Zyklus und darauf aufbauend die Bestimmung der fruchtbaren Tage der Frau sei zu kompliziert, zu unsicher, nicht für alle Phasen eines langen Ehelebens geeignet, heißt es etwa. Aber auch, dass viele über die zuverlässige Anwendung dieser Verhütungsform zu wenig wüssten.

Eine Teilnehmerin bedauert, «dass praktisch ohne Wenn und Aber jede Form der Verhütung in jeder Lebenslage verurteilt wird». Dies sei schade, denn es gebe «eine Menge gegen die Pille zu sagen». Das Verhütungsverhalten müsste unbedingt kritisch begleitet werden, aber mit der Enzyklika «Humanae Vitae» von 1968 habe sich die katholische Kirche in dieser Diskussion «ins Abseits geschossen».

Wieder ein anderer sagt «ja zu einer Kirche, die den verantwortungsbewussten, von Liebe und gegenseitigem Respekt geprägten Umgang mit Sexualität lehrt. Das hat Gültigkeit.»

(C) 2013 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 Konrad Georg 31. Jänner 2014 
 

Als ich zum Kongreß "Freude am Glauben"

nach Karlsruhe fuhr, habe ich zum ersten Mal die Enzyclika "Humanae vitae" Wort für Wort angehört. Da gibt es nichts daran auszusetzen. An mir allerhand.

Die dt. Jesuiten haben wegen Hv dem Papst den Gehorsam aufgekündigt. Der Zustand des Ordens ist entsprechend. Weil wir Laien den Gehorsam nicht eingehalten haben, deshalb ist der Zustand der Kirche und Deutschlands entsprechend.

Mit den Millionen Abtreibungsschuldigen reitet der Teufel die Kirche zu schanden.


6
 
 christawaltraud 31. Jänner 2014 
 

"Sittengemälde"? Auch noch ein "katholisches"?

Das Ganze soll wohl ein Scherz sein! Bestenfalls geben die online eingegangenen Mitteilungen, von wem auch immer sie geschrieben sein mögen (denn äußern dazu konnte sich ja ein jeder), einen Einblick darauf, wie sehr wir dabei sind, gute Sitten zu verlieren oder anders ausgedrückt: es lebe die Kulturrevolution... Schlimm genug!


8
 
 pdd 31. Jänner 2014 
 

Ich staune!!!!

Da geht man als romtreuer Familienvater zweier Kinder mit seiner Familie brav jeden
Sonntag zum Gottesdienst trifft dort in unserer
Gemeinde eine fuer die heutige Zeit nicht unerhebliche Anzahl gleichgesinnter Familien
und erfaehrt absolut nichts von einer moeglichen Teilnahme an dieser online Befragung.

Man sollte sich in der besinnlichen Advents-
zeit vor den Computet setzen ,dass man mit
stimmberechtigt ist.

847 Katholiken ( bei der online Anmeldung ueberhaupt ueberprueft???) entscheiden darueber ,was die Katholiken in Oberbayern
denken.

LIEBER EINE ANONYME ONLINE UMFRAGE INS INTETNET
ALS JEDEM SONNTAEGLICHEM KIRCHENGAENGER EINEN FRAGEBOGEN IN DIE
HAND GEDRUECKT.

MICH WUERDE ES NICHT WUNDERN , WENN
BEI DIESER UMFRAGE AUCH AUS DER KIRCHE
AUSGETRETENE MITGEMACHT HABEN.WER UEBERPRUEFT DENN DAS???


17
 
 MAN 31. Jänner 2014 
 

Unkenntniss

Es fragt sich ob diejenigen die die Lehre der Kirche altmodisch finden jemals die kirchlichen Dokumente selbst gelesen haben. Viell. haben sie sich von dritten erzählen lassen "was die Kirche sagt" und glauben nun zu wissen was sie sagt.

Es ist ja immerhin eine typisch deutsche "Tugend", dass man von allem bescheid weiß obwohl man sich nie die Mühe gemacht hat, ein Thema mal selbst durchzustudieren.

Ich frage mich sowieso, weshalb man überhaupt einer Kirche angehört von der man überzeugt ist, dass sie falsch liegt und die immer hinterherhinkt.

Jeder der sich für das was die Kirche in Puncto Sexualität sagt offen ist und sich mal ernsthaft mit dem Thema befasst, kann letztendlich erkennen, dass diese Lehre von Gott kommt und er erkennt dann auch dass die Kirche weit voran ist mit dem was sie sagt!!


13
 
  31. Jänner 2014 
 

Mensch erkenne deine dir von Gott verliehene Würde!

Was haben Sittenlosigkeit und Entheiligung gemeinsam? Wer empfindet Sexualität noch als etwas Heiliges? Wer empfindet seinen Leib als Tempel Gottes? Welcher Sprache bedienen sich die Familien von Heute. Schon kleine Kinder haben eine frivole Sprache, dass es einen erschaudern lässt! Statt Ethik sollte man mal Knigge und Gewissensbildung als Lehrfächer in die Lehranstalten holen.
Die menschlichen Sinne sollten wieder für die Tugenden geöffnet werden, welche zur Verbesserung der Erkenntnis von Gottes Schöpfung und seiner Sinnhaftigkeit und Vollkommenheit führen! Mensch erkenne deine dir von Gott verliehene Würde!


11
 
 Wiederkunft 31. Jänner 2014 
 

Vermittlung

Wenn es uns nicht gelingt die Lehre der Kirche über das Thema Sexualität so zu vermitteln, dass die Menschen einsehen, dass es Gott und die Kirche gut mit ihnen meint, dass Gott sie liebt und nur ihr Bestes will, dann wird es hier keine Einsicht geben. Man sollte sie konfrontieren mit ihrem oft gescheiterten Leben durch die Sünde und ihnen helfen das Leben in Fülle zu finden.


12
 
 AlbinoL 31. Jänner 2014 

Was die Kirche in Deutschland in den letzten Jahrzehnten verpasst hat...

die Leute verstehen gar nicht mehr das es normal ist ein Sünder zu sein. Das wahrscheinlich niemand alle Gebote hält.
Nach einem jahrelangen verschweigen dieser Tatsache und einer Fixierung der Medien, verstehen viele nicht dass jeder Sünder ist und denken man müsse die Lehre deswegen ändern.
Dabei ist die Lehre bewusst preskriptiv (vorschreibend) und nicht deskriptiv (beschreibend) bzgl. der Realität.
Das werfe ich vielen Priestern, Theologen und Bischöfen im Deutschsprachigen Raum vor.
Und ich habe das Gefühl dass sie es teilweise selber glauben (die Bischöfe)


12
 
 bernhard_k 31. Jänner 2014 
 

Man kann (muss) das positiv sehen

Wenn nun alle Antworten vorliegen und teilweise (oder auch mehrheitlich) der Lehre der Kirche widersprechen, weiß der Vatikan, WIE heute argumentiert werden kann, um die schöne und wahre Sexualethik der Kirche erklären zu können. Wenn die Lehre gut erklärt wird (benchmark=youcat), wird sie auch wieder verstanden. Hier sind alle gefordert!


11
 

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