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Zum Tod von Michael Müller

11. Februar 2014 in Chronik, 11 Lesermeinungen
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Michael Müller schrieb nicht nur über das Christsein, sondern er lebte und bezeugte es. Gleichzeitig war er ein Einzelkämpfer und für viele unbequem. Ein Nachruf von Irene Rothweiler - Spendenmöglichkeit für die Familie Müller


Aachen (kath.net) Der Aachener Verleger Michael Müller (Foto) ist tot, er starb am Abend des 6. Februar in Aachen völlig überraschend an einem Herzinfarkt. Diese Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Mit Entsetzen, Trauer und Fassungslosigkeit reagierten seine große Familie und seine Freunde. Müller wurde 55 Jahre alt.

Der dynamische und profilierte katholische Publizist war Gründer des MM-Verlags und des Magazins „KOMMA“ und ein in vielfältiger Hinsicht außergewöhnlicher Mensch. Er wurde als zweites von fünf Kindern am 29. März 1958 in Aachen geboren und besuchte das Rhein-Maas-Gymnasium in Aachen, wo er 1976 das Abitur ablegte. Bereits während seiner Schulzeit engagierte er sich in der katholischen Jugend- und Bildungsarbeit. Sein Studium der Rechtswissenschaften, Geschichte und Romanistik führte ihn nach Bonn, Köln und Montpellier/Frankreich. Von 1983 bis 1985 war er Mitarbeiter am Institut für Familienrecht bei Professor F.-W. Bosch. 1987 gründete Michael Müller in Aachen die „Agentur für Publizistik und Reportagen“ (Journalismus – und PR Agentur). 1991 begann sein mutiges und beeindruckendes Engagement als Verleger mit der Gründung des MM-Verlags.

Sein erstes Buch „Plädoyer für die Kirche - Urteile über Vorurteile“, das er 1991 herausgab, wurde zu seinem ersten Bestseller. Es folgten weitere provokante, aufklärende und zeitgeistkritische Bücher wie: „Marsch auf Rom - ein Kampf um Kirche“ (1993) und „Kirche und Sex“ (1994). Mit den Titeln „Von der Lust katholisch zu sein“ (1993), „Wen(n) Gott ruft...“ (1997) und „Wenn ER anklopft“ (2009) wollte Müller Berufungs- und Bekehrungsgeschichten als positive Beispiele gelebten Glaubens bezeugen. Eine achtbändige, umfängliche Reihe „Katholische Dogmatik“ (1997) von Leo Scheffczyk und Anton Ziegenaus wurden zu einem Standardwerk für die Arbeit des MM-Verlags. In der nunmehr 23-jährigen Verlagsgeschichte erschienen zahlreiche fundierte und engagierte Bücher und Sammelbände zu Familie, Ehe, Lebensschutz, Sakramenten, Kirchengeschichte und eine mit dem Dt. Schulbuchpreis ausgezeichnete achtbändige Schulbuchreihe für Religion für alle Alterklassen. Besonderes Anliegen war Michael Müller stets die Glaubensweitergabe an die jüngere Generation. Auch die Förderung zahlreicher junger Nachwuchsautoren lag ihm am Herzen. Erst im Jahr 2013 veröffentlichte der MM-Verlag das Buch des 21-jährigen Studenten Georg Dietlein „Freut Euch! – Glaubensbekenntnis eines jungen Christen“. Zahlreiche prominente und jugendliche Autoren gewann Müller auch für sein klar profiliertes Monatsmagazin KOMMA, das immer wieder kontroverse Themen offen und direkt in die Öffentlichkeit trug und verdiente, jetzt auch in diesem Sinne weitergeführt zu werden. Seit dem Jahr 2000 brachte Müller das Magazin KOMMA heraus, 2013 erschien es zum 100sten Mal.


Müller hatte die Zeichen der Zeit erkannt und wollte nicht nur mit glaubensstarken, wertorientierten Büchern „Orientierung in wirren Zeiten“ geben. Vor allem konnte man Müllers Kampf zum Schutz der Familie, der Freiheit des Einzelnen in der Gesellschaft und die Treue zum Glauben, zur katholischen Kirche in seiner mutigen Zeitschrift KOMMA verfolgen. Seine Kernthemen kreisten immer wieder um Werte und Haltungen, um Treue und Wahrhaftigkeit. Er sprach Phänomene der Islamisierung in seinen Artikeln ebenso offen an wie die Kontroversen um Ehe und Homosexualität, und es kam nicht nur einmal vor, dass er persönlich angegriffen und bedrängt wurde. Darüber schwieg er, nur wenige erfuhren von solchen Attacken.

Die DT veröffentlichte am 11.10.1997 ein Portrait ad personam zu Michael Müller. Ihm wurde die Frage gestellt: „Wofür arbeiten Sie in der Kirche vor allem?“ Müllers Antwort: „Uns geht es in unserer Arbeit vor allem um drei Dinge: Erstens wollen wir das Positive in der Kirche herausstellen, den Christen Mut machen und dieser Weinerlichkeit, dieser Leidensmentalität innerhalb des kirchlichen Apparates etwas entgegensetzen. Dieses Jammern und ständige Kreisen um die Binnenthemen Zölibat oder Priestertum der Frau, diese Komplexe, katholisch zu sein - das alles hängt immer mehr Christen zum Hals heraus. Zweitens geht es uns darum, Klischees und Vorurteile über Kirche und Glaube abzubauen und die Menschen zu erreichen, die guten Willens sind, aber sich von der Kirche aufgrund solcher Klischees oder mangelnden Wissens abgekehrt haben (...) Und drittens sind wir bemüht, etwas gegen die Diffamierungen und Pöbeleien gegen Kirche, Glaube und Papst zu unternehmen. Der Papst ist für Katholiken nicht irgendein Chefideologe oder Idealist, sondern Stellvertreter Christi auf Erden!“

Michael Müller schrieb nicht nur über das Christsein, sondern er lebte und bezeugte es. Er war ein Einzelkämpfer und für viele unbequem. Nie hörte man ein kritisches, persönlich verletzendes Wort von ihm über andere. Er hatte sich das Wort des heiligen Josefmaria Escrivá, dessen spezieller Freund er war, zu eigen gemacht: „Wenn Du nicht loben kannst, dann schweige.“ Zu den Irrtümern und neuen Tabuthemen unserer Zeit schwieg er allerdings nie.

Michael Müller hatte ein großes Herz für Bedürftige: Ganz direkt und materiell half er Menschen in Not. Auch seine Freunde erfuhren großherzig und schnell von ihm Hilfe, immer diskret und selbstlos. In seiner Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit benannte er seine Stärken und Schwächen offenherzig, dass man ihm direkt alles verzeihen konnte. Auf die Frage „Warum sind Sie Christ?“ antwortete er mit den Worten der kleinen Therese von Lisieux (DT 11.10.97): „Jesus beruft nicht die, die dessen würdig sind, sondern die, die er will.“

Wie ein persönliches Vermächtnis schreibt Müller in seiner letzten KOMMA (Nr. 109/110 vom Dezember 2013): „Der Christ soll Freunde nicht für Gott gewinnen, um im Himmel zu punkten, sondern um ihnen Gutes zu tun.(....) Das Wichtigste bleibt das persönliche Beispiel. Christen müssen die Echtheit ihres Glaubens am eigenen Verhalten vor ihren Kindern, den Kollegen, Freunden prüfen. Das ist die Messlatte. ‚Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt’ (Joh14,21).“

Ein mutiger Autor und eine große Persönlichkeit in der deutschen publizistischen Landschaft wurde heimgeholt von seinem Schöpfer, der ihn so reich mit Talenten und Gestaltungskraft ausgestattet hatte.

Wer der Familie in schwerer Zeit helfen will kann dies tun mit einer Spende auf das Konto:
Karin Müller
Sparkasse Aachen
IBAN: DE07 3905 0000 0005 29 2875
BIC: AACSDE33XXX

Die Autorin Irene Rothweiler ist gebürtige Aachenerin, Künstlerin und kennt Müller von Jugend an

kath.net-Lesetipp aus dem MM-Verlag:
Freut Euch!
Glaubensbekenntnis eines jungen Christen
Von Georg Dietlein
gebundene Ausgabe, 232 Seiten
2013 Mm Verlag, Aachen
ISBN 978-3-942698-15-3
Preis: 15.30 €

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