Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst: Ehe unauflöslich, doch bei Annullierung barmherzig sein
  2. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  3. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  4. Papst Leo XIV. empfängt deutsche Theologin und Bätzing-Marx-Kritikerin Katharina Westerhorstmann
  5. Papstprediger: KI zeigt „gewisses Etwas auf, das nur wir tun können“
  6. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  7. Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung
  8. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  9. „Welt“-Kolumnist Gideon Böss: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  10. Cantare amantis est. Der Chor: Ikone der Kirche. Die Freilegung des Glaubensgeheimnisses im Gesang
  11. R.I.P. Martin Lohmann
  12. Britische Gesundheitsbehörde gibt Zahlen zu Covid-Impfung und Übersterblichkeit nicht bekannt
  13. Mutig: Fürst Albert II. verweigert für Monaco die Ausweitung der legalisierten Abtreibung
  14. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts
  15. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam

Ein Ministerium agitiert gegen Heiligenkreuz

18. Februar 2014 in Kommentar, 19 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Eine Aussendung des Wissenschaftsministerium urteilt über das Stift Heiligenkreuz: „Heiligenkreuz gilt als ein erzkonservatives und papsttreues Kloster“. Von Dr. Andreas Unterberger


Wien (kath.net/www.andreas-unterberger.at) Im „Wissenschaftsministerium“ werden staatsoffizielle Aussendungen produziert, die einen ordentlich ins Staunen bringen.

In einer solchen Aussendung, die mir ein staunender Empfänger zugeschickt hat, heißt es wörtlich: „Heiligenkreuz gilt als ein erzkonservatives und papsttreues Kloster, was sich durch die Pflege monastischer Traditionen (z.B. Gregorianischer Choral, Feier der heiligen Messe auf Latein) und in Kritik liberaler Strömungen innerhalb der katholischen Kirche zeigt.“

Erstaunlich. Bisher war das Wort „erzkonservativ“ eigentlich nur in linken Kampfmedien wie dem „Falter“ zu lesen. Dass es nichts anderes als ein Schimpfwort ist, wird ja auch dadurch klar, dass seine Anwender, niemals „erz-“ (oder ähnliche abwertende Vorsilben) auch in Zusammenhang mit linken Parteien, Organisationen oder Ideologien verwenden. Es sind die gleichen Kampfschreiber, die fast automatisch auch „liberal“ immer mit der Vorsilbe „neo-“ versehen. Wobei keiner der Schimpfer imstande ist, „erz“ oder „neo“ auch nur irgendwie substanziell zu definieren.


Aber wir lernen: Solche Kampfvokabeln werden nun auch in offiziellen Aussendungen des Wissenschaftsministeriums ungeniert verwendet (natürlich auch dort ohne jeden Definitionsversuch).

Genauso absurd ist, dass die (in zahllosen CDs verkauften) Gregorianischen Choräle der Heiligenkreuzer beim Wissenschaftsministerium als ideologisches Indiz auftauchen. Klare Folge: Ein ordentlicher Linker wird diese CDs nun sofort angewidert entsorgen müssen.

Mindestens genauso köstlich ist die Bezeichnung „papsttreu“. Logische Erkenntnis: Andere Orte, die man bisher ebenfalls für römisch-katholisch gehalten hat, sind nicht papsttreu.

Um nicht missverstanden zu werden: Selbstverständlich muss sich Heiligenkreuz wie jede andere kirchliche und sonstige Institution – auch scharfe – Kritik gefallen zu lassen. Von jedem. Nur eine Gruppe sollte absolut neutral bleiben: die Republik und all ihre Unterorganisationen. Das war bisher gute Sitte in diesem Land. Und sollte es auch dann bleiben und gelten, wenn die Kritik etwas fundierter wäre, als es die Phrasen von Beamten des Wissenschaftsministeriums sind.

Wenn man das nicht versteht, sollte man sich besser außerhalb eines Ministeriums einen Job besorgen. Zum ersten Mal ahne ich nun auch, dass der gegen den abgegangenen Minister Töchterle erhobene Vorwurf, er habe sich bei aller Nettigkeit zu wenig um die ihm obliegenden Dinge gekümmert, offenbar zumindest in Teilbereichen sehr wohl zutrifft. Oder hat er vielleicht gar nicht gewusst, dass zu seinem Haus auch eine „Stabsstelle Support International“ gehört? Die Bürger haben es ja bisher auch nicht geahnt, dass es das gibt (und sie dafür zahlen).

Jedenfalls wüsste ich nun als verantwortlicher Politiker, wo es die nächsten Beamtenposten einzusparen gäbe. Ohne dass diese irgendwem auch nur eine Sekunde abgehen.

PS: Mit der in den letzten Wochen vieldiskutierten und kritisierten Zusammenlegung der Wissenschaft mit dem Wirtschaftsressort hat das Ganze übrigens nichts zu tun: Ist doch diese Zusammenlegung noch gar nicht vollzogen.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Heiligenkreuz

  1. Heiligenkreuz: Zuwachs an Studierenden an Hochschule
  2. "Auf dem Berg Golgota ist es nicht unsere Aufgabe, einen Stuhlkreis zu machen“
  3. Stift Heiligenkreuz: Gespräche über Niederlassung in Südtirol
  4. Heiligenkreuz: Kurienkardinal Koch weihte P. Sebaldus Mair
  5. Priesterweihen mit Erzbischof Gänswein und Kardinal Koch
  6. Heiligenkreuz: Konflikt um Kirchenhistoriker Schachenmayr
  7. Tödlich verunglückt: Trauer um zwei Seelsorger
  8. Hochschule Heiligenkreuz: Vatikan weist Wege bei Strukturrefomen
  9. Heiligenkreuz wartet mit Gesichtsmasken im Ordens-Design auf
  10. „Wir sind nicht dazu da, das Kreuz zu entleeren“






Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Martin Lohmann
  2. Warteschlangen vor den Kinos: Der Film „Sacré Coeur“ bricht in Frankreich Zuschauerrekorde!
  3. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  4. Papst Leo XIV. empfängt deutsche Theologin und Bätzing-Marx-Kritikerin Katharina Westerhorstmann
  5. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  6. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  7. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"
  8. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  9. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  10. „Welt“-Kolumnist Gideon Böss: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  11. Papst: Ehe unauflöslich, doch bei Annullierung barmherzig sein
  12. Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung
  13. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts
  14. Bischof Varden: „Ich denke, wir dürfen sagen, dass bei uns die Säkularisierung jetzt zu Ende ist“
  15. Großbritanniens bekanntester Moderator bittet Tennisstar Novak Djokovic um Entschuldigung

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz