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Studien zeigen Zusammenhang zwischen Abtreibung und Depression

10. März 2014 in Chronik, 2 Lesermeinungen
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In mehreren wissenschaftlichen Studien konnte ein Zusammenhang zwischen Abtreibung und Depression gezeigt werden.


Sydney (kath.net/LSN/jg)
Der Selbstmord der australischen Fernsehmoderatorin Charlotte Dawson hat den Zusammenhang zwischen Abtreibung und Depression in den Blickpunkt. Dawson gab in ihrer Autobiographie bekannt, dass ihre Depressionen nach einer Abtreibung begonnen hatten. Kath.net hat berichtet.

Charlotte Dawson ist kein Einzelfall. In mehreren Studien ist ein Zusammenhang zwischen Abtreibung und Depression wissenschaftlich untersucht worden.

China

Eine breit angelegte Studie in der chinesischen Provinz Anhui kam zu dem folgendem Ergebnis: Nach einer Abtreibung hatten Frauen bei einer weiteren Schwangerschaft ein signifikant höheres Risiko, an Angstzuständen oder Depressionen zu leiden. Die Studie wurde 2008/09 in sieben Mutter-Kind-Krankenhäusern der Provinz durchgeführt. In derselben Studie wurde auch das Risiko der Frauen erhoben, die eine Fehlgeburt erlitten hatten. Sie hatten kein merkbar höheres Risiko als Frauen, die kein Kind verloren hatten. Die Ergebnisse wurden 2012 im Bulletin of Clinical Psychopharmacology veröffentlicht.


Norwegen

2008 wurde eine Untersuchung der Universität Oslo veröffentlicht. In einer Langzeitstudie wurde eine repräsentativ ausgewählte Gruppe von Frauen wurde im Alter von 15 bis 27 Jahren beobachtet. Sie wurden regelmäßig zu einem breiten Themenfeld befragt. Dazu zählten neben Abtreibung und Depression die Familienverhältnisse, Ausbildung, Beruf. Die Studie zeigte einen Zusammenhang zwischen Abtreibung und Depression. Frauen, die im Alter von 20-27 Jahren abgetrieben hatten, wiesen ein höheres Risiko auf, an Depressionen zu leiden. Bei Abtreibungen im Teenager-Alter konnte dieser Zusammenhang nicht festgestellt werden. Diese Frauen hatten kein höheres Depressionsrisiko – jedenfalls bis zu dem in der Studie erfassten Alter von 27 Jahren. (Quelle: Scandinavian Journal of Public Health Juni 2008)

USA

Eine Langzeitstudie in den USA kam 2003 zu einem ähnlichen Ergebnis. Die „National Longitudinal Survey of Youth“ untersuchte Frauen, die in den Jahren 1980 bis 1992 ihre erste Schwangerschaft hatten. Die Studie zeigte, dass Frauen die abgetrieben hatten nach acht Jahren ein 65 Prozent höheres Risiko hatten, eine klinische Depression zu erleiden, als Frauen die ihre Kinder zur Welt brachten. Faktoren wie Alter, Rasse, Familienstand, Einkommen, Ausbildung und psychologischer Zustand vor der Schwangerschaft wurden dabei berücksichtigt. (Quelle: Medical Science Monitor 2003; 9(4))

Neuseeland

Eine neuseeländische Langzeitstudie von 1.265 Mädchen des Geburtsjahrganges 1977 zeigte einen engen Zusammenhang zwischen Abtreibung und Depressionen sowie einer ganzen Reihe von weiteren psychischen Problemen wie Angstzuständen, Suchtverhalten und Suizidgefährdung. Die Verhaltensweisen beziehungsweise Erkrankungen konnten auf keine früheren Erlebnisse zurückgeführt werden. Studienleiter David Ferguson, der sich als Atheist bezeichnet und kein Abtreibungsgegner ist, nannte die Ergebnisse erschreckend. Die Ansicht, dass die Abtreibung bei Frauen kaum psychische Nebenwirkungen hinterlasse, könne seiner Einschätzung nach nicht länger aufrecht erhalten werden. Die Untersuchung wurde 2005 im Journal of Child Psychology and Psychiatry veröffentlicht.


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Lesermeinungen

 theophila 10. März 2014 

Quellennachweis

Vielen Dank für die Quellennachweise der Studien. Das ist sooo wichtig, wenn man sich ein wenig in ein Thema einarbeiten will. In Gesprächen auf konkreten Studien verweisen zu können ist sehr hilfreich. IN so vielen Bereichen sind wir Laien gefragt gute Diskussionsbeiträge zu bringen um kirchliche Positionen zu vertreten. Danke, das hier hilft dabei. :)


3
 
 Insa 10. März 2014 
 

Unabhängig davon, ob der Zusammenhang wirklich so direkt hergestellt werden kann, bin ich geneigt zu glauben, dass ein Werteverständnis bzw. Menschenbild, das es einer Frau erlaubt, eine Abtreibung durchzuführen, zwangsläufig ein größeres Risiko für den Ausbruch einer Depression mit sich führt als etwa eine feste Verankerung im Glauben. Wer das Leben des Ungeborenen abwertet, wird bei entsprechender Veranlagung und entsprechenden Lebensumständen auch Gründe finden, das eigene Leben abzuwerten und in eine Depression zu rutschen. Schließlich hat man ja selbst auch nur als "Zellhaufen" angefangen.

Das ist die größte Gefahr des modernen, relativistischen Weltbildes - im Angesicht von Lebenskrisen ist man depressiven und Selbstmordgedanken schutzlos ausgeliefert, es existiert keinerlei moralisches Bollwerk dagegen.

Daher sehe ich die erhöhte Depressionsgefahr durchaus auch bei Frauen, denen die direkte seelische Belastung durch die Abtreibung gar nicht bewusst ist.


4
 

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