Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Italienischer Erzbischof rügt Gläubige für Mundkommunion
  2. Skandal in München
  3. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  4. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  5. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  6. Ermittlungsverfahren gegen Kardinal Woelki eingestellt
  7. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  8. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  9. Abt Jean Pateau OSB: „Auf die Einheit hinzuarbeiten bedeutet nicht, auf Uniformität hinzuarbeiten“
  10. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  11. Unfassbar! Lebensschützer wegen Embryomodellen von evangelischen Kirchentag verbannt
  12. Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt auf
  13. Kardinäle beklagen Spannungen in der Kirche
  14. Kard. Gerhard Müller: „Wir können keinen der 266 Päpste nachahmen. Das einzige Vorbild ist Petrus“
  15. KONKLAVE - Erneut Schwarzer Rauch nach Wahlgang 2 und 3

Moskau: Dramatische Sitzung des Hl.Synod zu Ukraine und Krim

20. März 2014 in Weltkirche, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Brisanteste Frage ist dabei jene der künftigen Zugehörigkeit der Diözese Simferopol-Krim nach der De-facto-Sezession der bisher eigenständigen ukrainischen autonomen Provinz.


Moskau (kath.net/KAP) Vor dem Hintergrund der dramatischen Übernahme der ukrainischen Marine- und Militärstützpunkt auf der Krim am Mittwoch hat in Moskau eine Vollversammlung des Heiligen Synod der russisch-orthodoxen Kirche begonnen. Das Gremium berät seit Mittwochvormittag am Moskauer Patriarchatssitz über die Zukunft ihrer kanonischen Administraturen in der Ukraine.

Die brisanteste Frage ist dabei jene der künftigen Zugehörigkeit der Diözese Simferopol-Krim nach der De-facto-Sezession der bisherigen ukrainischen autonomen Provinz. Zur Synod-Vollversammlung wurde auch der interimistische Leiter der Moskau-orientierten ukrainischen Kirche, Metropolit Onufry von Czernowitz-Bukowina, erwartet.

Laut "Interfax" (Mittwoch) gibt es gewichtige Stimmen im Moskauer Patriarchat, die die Eingliederung der Krim in die Russische Föderation begrüßen. Zu Wort kommt der Sektretär des kirchlichen Kulturrats, Archimandrit Tikhon Shevkunov. In der Zusammenfassung eines Shevkunov-Interviews für TV "Rossiya-1" heißt es, die Krim-"Inklusion" sei "der Sieg über einen historischen Circulus Viciosus", in den das russische Volk involviert gewesen sei. Doch es sei "in keinerlei Weise" ein Sieg über die Ukraine. Shevkunov hob die Notwendigkeit hervor, dass jetzt die Einheit der "kanonischen russischen Kirche auf dem Territorium der ehemaligen UdSSR" bewahrt bleibt. Dies sei nicht zuletzt deshalb schwierig, weil "die Kinder der russisch-orthodoxen Kirche auf beiden Seiten des Maidan" gestanden seien.


Der kirchliche Kultursprecher betonte, dass die Synod-Sitzung "äußerst schwierige und äußerst wichtige Entscheidungen" beinhalte. Vom russischen Staat müsse erwartet werden, dass er sich nicht in kirchliche Angelegenheiten einmische.

Kritik an der Haltung des Moskauer Patriarchats übte der Pariser orthodoxe Theologe Antoine Arjakovsky vom "College des Bernardins". Patriarch Kyrills Betonung des "Russky mir" (Russische Zivilisation) von der Ukraine bis Wladiwostok sei eine "Mythologie" und eine "neue Theologie der Machtpolitik", so Arjakovsky im "Religious News Service" (RNS).

Der kremlkritische Moskauer Experte für Kirche-Staat-Beziehungen, Andrei Zubov, sagte RNS gegenüber, dass auf lange Sicht in der Ukraine nur mehr eine von Moskau unabhängige orthodoxe Kirche bestehen werde, falls sich die Beziehungen zwischen Moskau und Kiew weiter verschlechtern sollten. Dann würde das Patriarchat von Konstantinopel nicht umhin können, diese orthodoxe Landeskirche unter seinem Schirm anzuerkennen.

Bisher gewährte das Moskauer Patriarchat der Ukrainisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats (UOK-MP) weitreichende Autonomie. Die ukrainische Kirche wählt selber ihre Bischöfe und darf ohne Mitwirkung Moskaus neue Eparchien (Diözesen) gründen. Das Moskauer Patriarchat ist in der Frage der Administrationsänderungen zudem sehr vorsichtig; es lehnte u.a. stets ab, der autokephalen georgisch-orthodoxen Kirche Südossetien und Abchasien wegzunehmen. Damit zeigte die russische Kirche auch, dass sie kein willenloses Werkzeug in den Händen Putins ist.

Das kommissarische Oberhaupt der ukrainisch-orthodoxen Kirche, Metropolit Onufry, hatte Patriarch Kyrill zuletzt in einem Brief gebeten, für die "territoriale Integrität des ukrainischen Staates" einzutreten. Wenn russische Truppen in der Ukraine einmarschierten, könne dies zu einer Konfrontation zwischen Ukrainern und Russen mit "katastrophalen Folgen" führen.

Onufry warb auch in einem Interview einer Zeitung des Moskauer Patriarchats dafür, dass Russland die territoriale Integrität der Ukraine achte. Sonst drohe eine "blutende Wunde", die nur sehr schwer heilen und die ukrainisch-russischen Beziehungen belasten werde.

Bisher vermied Kyrill I. eine klare Stellungnahme zur Entsendung russischer Truppen auf die Halbinsel Krim. Er warnte lediglich vor einem Krieg zwischen Russland und der Ukraine.

Copyright 2014 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

  20. März 2014 
 

Krim-Diözese bleibt ukrainisch: http://religion.orf.at/stories/2637322/

Ich bin sicher, dass Mons. Schlegl diesen Bericht bereits kennt, möchte ihn hiermit aber auch den außer-österreichischen kath.net Lesern empfehlen.

Zitate:
"Damit distanziert sich die einflussreiche Kirche indirekt von der Annexion der ukrainischen Halbinsel durch den russischen Staat.

Der mächtige Moskauer Patriarch Kyrill I. hat sich bisher nicht zu der Aufnahme der Krim in die Russische Föderation geäußert. [...] blieb er auch am Dienstag der Rede von Russlands Staatspräsident Wladimir Putin zur Lage der Nation fern."

Ja sogar (Hervorhebung von mir):

"Die ukrainisch-orthodoxe Kirche des MOSKAUER Patriarchats hatte Kyrill I. zuletzt eindringlich aufgerufen, sich für die territoriale Integrität der Ukraine stark zu machen."

Gerade weil die orthodoxen Kirchen traditionell sehr (allzu!) staatsnah sind, finde ich das sehr überraschend. Falls es bedeutet, dass Zar Wladimir doch nicht alle so einfach in der Tasche hat, soll es mich freuen!


4
 
 SCHLEGL 20. März 2014 
 

Calimero

Die russ.-orth. Kirche wiederholt den Fehler, der ihr unter dem Zaren zum Verhängnis geworden ist, die ENGE Bindung an d. politische Macht! In Rumänien hat es die orth. Kirche geschafft STAATSKIRCHE zu sein.
Vermutlich wird nach diesen Ereignissen auch die orth. Kirche der Ukraine, die zum Teil noch unter Moskau steht die AUTOKEPHALIE anstreben bzw. wie die orth. Kirche von Estland sich KONSTANTINOPEL und Patr. Bartholomaios unterstellen. Dann gibt es die nächste Eiszeit zwischen Moskau und Konstantinopel und das orth. Konzil von 2016 wird ins Wasser fallen. In der Ukraine sind nach 1989 ganze orth. Gemeinden mit ihren Priestern GESCHLOSSEN zur griech. Kath. Kirche übergetreten, weil die Zeitungen die Decknamen orthodoxer Bischöfe beim KGB veröffentlicht hat.
Wenn das in Russland so weitergeht, wird es dort eine mit Rom verbundene russ. Griech. Kath. Kirche des byz. Ritus geben, die es bereits bis in die 20er Jahre des 20. Jh.mit Bischof Feodorow gegeben hat.Msgr. Franz Schlegl


6
 
 Calimero 20. März 2014 
 

Kyrill und Putin

"neue Theologie der Machtpolitik", so Arjakovsky

Das trifft den Sachverhalt sehr gut, nur so ganz neu scheint mir diese Theologie nicht zu sein.
Putin und Kyrill bilden schon seit längerem in allen Fragen ein bemerkenswert symbiotisches Zweierpärchen.


3
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Orthodoxie

  1. Orthodoxe Fastenzeit beginnt am kommenden Montag
  2. Ungarns russisch-orthodoxer Bischof: Fiducia supplicans ist ‚gefährlich’
  3. Ökumenischer Patriarch Bartholomaios: ‚Stoppt diesen Horror! Stoppt diesen Krieg jetzt!’
  4. Kein Ende im orthodoxen Kirchenstreit um Afrika
  5. Franziskus lobt Reichtum und Tradition ostkirchlicher Liturgie
  6. Moskauer Patriarchat errichtet neue Diözesen in Afrika
  7. Belarus: Orthodoxe Kirche setzt regimekritischen Erzbischof ab
  8. Athos: Umstrittener Besuch des ukrainischen Metropoliten Epifanij
  9. Medien: Moskauer Patriarchat mit neuer Informationsoffensive
  10. Moskauer Patriarchat sieht "tiefe Krise" in der orthodoxen Welt







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  3. Italienischer Erzbischof rügt Gläubige für Mundkommunion
  4. Skandal in München
  5. Kardinal Müller: „Es ist uns nicht gestattet, das Papsttum zu verweltlichen“
  6. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  7. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  8. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  9. Kard. Gerhard Müller: „Wir können keinen der 266 Päpste nachahmen. Das einzige Vorbild ist Petrus“
  10. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  11. Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt auf
  12. Ermittlungsverfahren gegen Kardinal Woelki eingestellt
  13. Konklave: Schwarzer Rauch erst um 21.00 Uhr
  14. Kardinäle beklagen Spannungen in der Kirche
  15. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz