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Moskau: Dramatische Sitzung des Hl.Synod zu Ukraine und Krim

20. März 2014 in Weltkirche, 3 Lesermeinungen
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Brisanteste Frage ist dabei jene der künftigen Zugehörigkeit der Diözese Simferopol-Krim nach der De-facto-Sezession der bisher eigenständigen ukrainischen autonomen Provinz.


Moskau (kath.net/KAP) Vor dem Hintergrund der dramatischen Übernahme der ukrainischen Marine- und Militärstützpunkt auf der Krim am Mittwoch hat in Moskau eine Vollversammlung des Heiligen Synod der russisch-orthodoxen Kirche begonnen. Das Gremium berät seit Mittwochvormittag am Moskauer Patriarchatssitz über die Zukunft ihrer kanonischen Administraturen in der Ukraine.

Die brisanteste Frage ist dabei jene der künftigen Zugehörigkeit der Diözese Simferopol-Krim nach der De-facto-Sezession der bisherigen ukrainischen autonomen Provinz. Zur Synod-Vollversammlung wurde auch der interimistische Leiter der Moskau-orientierten ukrainischen Kirche, Metropolit Onufry von Czernowitz-Bukowina, erwartet.

Laut "Interfax" (Mittwoch) gibt es gewichtige Stimmen im Moskauer Patriarchat, die die Eingliederung der Krim in die Russische Föderation begrüßen. Zu Wort kommt der Sektretär des kirchlichen Kulturrats, Archimandrit Tikhon Shevkunov. In der Zusammenfassung eines Shevkunov-Interviews für TV "Rossiya-1" heißt es, die Krim-"Inklusion" sei "der Sieg über einen historischen Circulus Viciosus", in den das russische Volk involviert gewesen sei. Doch es sei "in keinerlei Weise" ein Sieg über die Ukraine. Shevkunov hob die Notwendigkeit hervor, dass jetzt die Einheit der "kanonischen russischen Kirche auf dem Territorium der ehemaligen UdSSR" bewahrt bleibt. Dies sei nicht zuletzt deshalb schwierig, weil "die Kinder der russisch-orthodoxen Kirche auf beiden Seiten des Maidan" gestanden seien.


Der kirchliche Kultursprecher betonte, dass die Synod-Sitzung "äußerst schwierige und äußerst wichtige Entscheidungen" beinhalte. Vom russischen Staat müsse erwartet werden, dass er sich nicht in kirchliche Angelegenheiten einmische.

Kritik an der Haltung des Moskauer Patriarchats übte der Pariser orthodoxe Theologe Antoine Arjakovsky vom "College des Bernardins". Patriarch Kyrills Betonung des "Russky mir" (Russische Zivilisation) von der Ukraine bis Wladiwostok sei eine "Mythologie" und eine "neue Theologie der Machtpolitik", so Arjakovsky im "Religious News Service" (RNS).

Der kremlkritische Moskauer Experte für Kirche-Staat-Beziehungen, Andrei Zubov, sagte RNS gegenüber, dass auf lange Sicht in der Ukraine nur mehr eine von Moskau unabhängige orthodoxe Kirche bestehen werde, falls sich die Beziehungen zwischen Moskau und Kiew weiter verschlechtern sollten. Dann würde das Patriarchat von Konstantinopel nicht umhin können, diese orthodoxe Landeskirche unter seinem Schirm anzuerkennen.

Bisher gewährte das Moskauer Patriarchat der Ukrainisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats (UOK-MP) weitreichende Autonomie. Die ukrainische Kirche wählt selber ihre Bischöfe und darf ohne Mitwirkung Moskaus neue Eparchien (Diözesen) gründen. Das Moskauer Patriarchat ist in der Frage der Administrationsänderungen zudem sehr vorsichtig; es lehnte u.a. stets ab, der autokephalen georgisch-orthodoxen Kirche Südossetien und Abchasien wegzunehmen. Damit zeigte die russische Kirche auch, dass sie kein willenloses Werkzeug in den Händen Putins ist.

Das kommissarische Oberhaupt der ukrainisch-orthodoxen Kirche, Metropolit Onufry, hatte Patriarch Kyrill zuletzt in einem Brief gebeten, für die "territoriale Integrität des ukrainischen Staates" einzutreten. Wenn russische Truppen in der Ukraine einmarschierten, könne dies zu einer Konfrontation zwischen Ukrainern und Russen mit "katastrophalen Folgen" führen.

Onufry warb auch in einem Interview einer Zeitung des Moskauer Patriarchats dafür, dass Russland die territoriale Integrität der Ukraine achte. Sonst drohe eine "blutende Wunde", die nur sehr schwer heilen und die ukrainisch-russischen Beziehungen belasten werde.

Bisher vermied Kyrill I. eine klare Stellungnahme zur Entsendung russischer Truppen auf die Halbinsel Krim. Er warnte lediglich vor einem Krieg zwischen Russland und der Ukraine.

Copyright 2014 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

  20. März 2014 
 

Krim-Diözese bleibt ukrainisch: http://religion.orf.at/stories/2637322/

Ich bin sicher, dass Mons. Schlegl diesen Bericht bereits kennt, möchte ihn hiermit aber auch den außer-österreichischen kath.net Lesern empfehlen.

Zitate:
"Damit distanziert sich die einflussreiche Kirche indirekt von der Annexion der ukrainischen Halbinsel durch den russischen Staat.

Der mächtige Moskauer Patriarch Kyrill I. hat sich bisher nicht zu der Aufnahme der Krim in die Russische Föderation geäußert. [...] blieb er auch am Dienstag der Rede von Russlands Staatspräsident Wladimir Putin zur Lage der Nation fern."

Ja sogar (Hervorhebung von mir):

"Die ukrainisch-orthodoxe Kirche des MOSKAUER Patriarchats hatte Kyrill I. zuletzt eindringlich aufgerufen, sich für die territoriale Integrität der Ukraine stark zu machen."

Gerade weil die orthodoxen Kirchen traditionell sehr (allzu!) staatsnah sind, finde ich das sehr überraschend. Falls es bedeutet, dass Zar Wladimir doch nicht alle so einfach in der Tasche hat, soll es mich freuen!


4
 
 SCHLEGL 20. März 2014 
 

Calimero

Die russ.-orth. Kirche wiederholt den Fehler, der ihr unter dem Zaren zum Verhängnis geworden ist, die ENGE Bindung an d. politische Macht! In Rumänien hat es die orth. Kirche geschafft STAATSKIRCHE zu sein.
Vermutlich wird nach diesen Ereignissen auch die orth. Kirche der Ukraine, die zum Teil noch unter Moskau steht die AUTOKEPHALIE anstreben bzw. wie die orth. Kirche von Estland sich KONSTANTINOPEL und Patr. Bartholomaios unterstellen. Dann gibt es die nächste Eiszeit zwischen Moskau und Konstantinopel und das orth. Konzil von 2016 wird ins Wasser fallen. In der Ukraine sind nach 1989 ganze orth. Gemeinden mit ihren Priestern GESCHLOSSEN zur griech. Kath. Kirche übergetreten, weil die Zeitungen die Decknamen orthodoxer Bischöfe beim KGB veröffentlicht hat.
Wenn das in Russland so weitergeht, wird es dort eine mit Rom verbundene russ. Griech. Kath. Kirche des byz. Ritus geben, die es bereits bis in die 20er Jahre des 20. Jh.mit Bischof Feodorow gegeben hat.Msgr. Franz Schlegl


6
 
 Calimero 20. März 2014 
 

Kyrill und Putin

"neue Theologie der Machtpolitik", so Arjakovsky

Das trifft den Sachverhalt sehr gut, nur so ganz neu scheint mir diese Theologie nicht zu sein.
Putin und Kyrill bilden schon seit längerem in allen Fragen ein bemerkenswert symbiotisches Zweierpärchen.


3
 

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