Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst Leo XIV. – Sein erstes großes Interview
  2. "Lieber Herr Bischof Oster, nur ein bisschen mehr Wohlwollen!"
  3. Kann man die Bischofsvollversammlung noch ernst nehmen?
  4. 'Der Rosenkranz ist die Waffe gegen das Böse der heutigen Welt'
  5. Nach massiven Druck: Ehrung eines Pro-Abtreibungs-Politikers durch Kardinal Cupich wurde abgesagt!
  6. US-Präsident Donald Trump veröffentlicht Botschaft zum Fest des Hl. Erzengel Michael
  7. Schluss mit Honeymoon!
  8. 'Das Bedauern des Bischofs ist erstaunlich selektiv!'
  9. Mindestens 64 Todesopfer nach Islamisten-Terror gegen Katholiken!
  10. Papst: Die einfachen Leute sind die Hoffnung der Kirche
  11. Erntedank: „Der Kosmos besteht um des Menschen willen“
  12. Botschaft Israel: „Ein Gotteshaus in Deutschland darf nicht für Blutlügen missbraucht werden“
  13. Papst Leo XIV. ernennt Nachfolger für wichtige Vatikanbehörde
  14. Großes Lob für Trump-Plan zur Beendigung der Gaza-Krise
  15. Meldestelle Christenschutz: Serie von Schändungen erreicht alarmierendes Ausmaß in Wien

Kasper: 'Für eine bloße Phantomdiskussion ist das Problem zu ernst!'

22. April 2014 in Weltkirche, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kardinal zu kath.net: „Ich habe klar ausgeschlossen, dass zu Lebzeiten des ersten Partners eine zweite kirchlich anerkannte Ehe möglich ist“ – „Die Behauptung, ich sehe Ehebruch als die einzige Sünde, die ohne Reue vergeben werde, ist barer Unsinn“


Vatikan (kath.net/pl) „Die Behauptung, ich betrachte den Ehebruch als die einzige Sünde, die ohne Reue vergeben werde, ist barer Unsinn, wie es Unsinn ist, Barmherzigkeit werde von mir als Toleranz des Bösen verstanden.“ Dies sagte Walter Kardinal Kasper gegenüber kath.net. Der emeritierte Kurienkardinal hatte Mitte Februar einen stark beachteten Vortrag vor dem Konsistorium gehalten. Papst Franziskus hatte die Gedanken Kaspers als “profunde“ und „kniende Theologie“ gewürdigt. Über diesen Vortrag entstand eine – teilweise heftig geführte – Diskussion um die Pastoral an wiederverheirateten Geschiedenen. In einem Interview in der katholischen Tageszeitung „Die Tagespost“ hinterfragte vergangene Woche Professor Juan José Pérez-Soba einige Thesen des Kardinals kritisch. Kardinal Kasper, der vor seiner Emeritierung Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen und zuvor Bischof von Rottenburg-Stuttgart gewesen war, erläuterte dazu am Dienstag gegenüber kath.net wörtlich:

„kath.net hat das Interview dokumentiert, das die ‚Die Tagespost‘ mit Prof. Juan José Pérez-Soba (Rom) geführt hat. Darin stellt Prof. Soba die Lehre der Kirche über das Sakrament der Ehe und die Unauflöslichkeit der Ehe gut dar. Dem Gesagten kann ich nur zustimmen, ich habe in meinem Vortrag mit fast denselben Worten in der Sache genau dasselbe gesagt.


Umso mehr bin ich verwundert, dass Prof. Soba – dann ohne einen Grund zu nennen – behauptet, ich würde eine andere Weise befürworten, das Eheband zu verstehen, die dieses seines Inhaltes entleert.

Dabei habe ich klar ausgeschlossen, dass zu Lebzeiten des ersten Partners eine zweite kirchlich anerkannte Ehe möglich ist und mir alle Mühe gegeben zu sagen, dass und wie die kirchliche Ehe-Lehre keine abstrakte Theorie ist, sondern dem wahren Glück des Menschen dient und darum die kirchliche Ehe- und Familienpastoral herausfordert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man das alles überlesen hat.

Ebenso erstaunt war ich über die Behauptung, ich würde verschweigen, dass ich schon 1977 eine ähnliche Lehre vertreten habe, welche dann von der Glaubenskongregation zurückgewiesen worden sei. Wahr ist, dass ich mich seither intensiv mit der Frage beschäftigt und mir erlaubt habe, dazuzulernen.

Es geht im Vortrag nicht mehr um die Zulassung zur Kommunion, sondern um die Zulassung zum Sakrament der Buße und damit zur Absolution. Die Buße setzt voraus, dass Schuld gegeben und bereut wird, aber ebenso dass Gott dem, der umkehrt, barmherzig ist und die Schuld vergibt. Die Behauptung, ich betrachte den Ehebruch als die einzige Sünde, die ohne Reue vergeben werde, ist barer Unsinn, wie es Unsinn ist, Barmherzigkeit werde von mir als Toleranz des Bösen verstanden. Gerechtfertigt wird selbstverständlich nicht die Sünde sondern der Sünder.

Schließlich noch ein weiterer Punkt, an dem Professor Soba hätte genauer lesen müssen. Er sagt, ich hätte zwei Mal das von ihm kritisch beurteilte Buch von G. Cereti zitiert; richtig hätte er sagen müssen, ich habe zwei Mal den damaligen Professor Joseph Ratzinger zitiert und mich auf ihn berufen. G. Cereti, mit dem ich nicht übereinstimme, habe ich im Vortrag überhaupt nicht, sondern nur in einer Anmerkung im Exkurs zusammen mit anderen Autoren zitiert, die anderer Meinung sind als er. Ich habe mich darauf beschränkt, auf die unterschiedlichen Meinungen der Historiker zur Frage hinzuweisen.

Im Vortrag kommt es mir nicht auf historische Fragen an, über die man unterschiedlicher Meinung sein kann, sondern auf das Sachargument. Mit meinem Vorschlag jenseits von Rigorismus und Laxismus berufe ich mich auf Thomas von Aquin und Alfons von Liguori, den Patron der Moraltheologen. Außerdem habe ich im Vortrag das Schreiben „Familiaris consortio“ von Papst Johannes Paul II insgesamt zwölfmal zitiert und an vier anderen Stellen weitere Dokumente dieses bedeutenden Papstes. Damit befinde ich mich in guter Gesellschaft, nämlich in bester kirchlicher Tradition.

Jeder mag auf die im Vortrag formulierten Fragen andere Antworten geben als ich sie andeute. Doch wer sich mit meinen Fragen auseinandersetzen will, sollte kritisieren, was wirklich dasteht. Für eine bloße Phantomdiskussion ist das Problem zu ernst!“


kath.net-Buchtipp:
Das Evangelium von der Familie
Die Rede vor dem Konsistorium
Von Walter Kardinal Kasper
Kartoniert, ca. 96 Seiten
Herder 2014
ISBN 978-3-451-31245-8
Preis 12,40 Euro

Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:

- Link zum kathShop

- Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus:
Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: [email protected]
Für Bestellungen aus der Schweiz: [email protected]
Alle Bücher und Medien können direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus (Auslieferung Österreich und Deutschland) und dem RAPHAEL Buchversand (Auslieferung Schweiz) bestellt werden. Es werden die anteiligen Portokosten dazugerechnet. Die Bestellungen werden in den jeweiligen Ländern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch entstehen nur Inlandsportokosten.

Die Katechese von Kardinal Kasper beim Eucharistischen Kongress, Köln, Juni 2013


Foto Kardinal Kasper (c) kath.net/Petra Lorleberg


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 




Mehr zu

Ehe

  1. ‚Mädelsabend in der Moschee‘: Seminarreihe für Mädchen und Frauen ab 13 zur Vorbereitung auf die Ehe
  2. Die drei schlechtesten Gründe um zu heiraten
  3. Moderator über seine Ehe mit einer gläubigen Frau: ‚Das beste Gefühl der Welt’
  4. Neigung vor Gott und Zuneigung zum Menschen
  5. Lebenslänglich für zwei Menschen
  6. Einschränkung der Religionsfreiheit – US-Bischöfe warnen vor neuem Ehe-Gesetz
  7. Football-Star Russell Wilson: Warum wir bis zur Ehe enthaltsam waren
  8. Slowenien: Kirche kritisiert Ehe-Neudefinition durch Höchstgericht
  9. Biblische Empfehlungen für Ehemänner
  10. Wie viele Schweizer Katholiken werden ihre Stimme gegen die Fake Ehe erheben?






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. "Lieber Herr Bischof Oster, nur ein bisschen mehr Wohlwollen!"
  3. Papst Leo XIV. ernennt Nachfolger für wichtige Vatikanbehörde
  4. Kann man die Bischofsvollversammlung noch ernst nehmen?
  5. Mindestens 64 Todesopfer nach Islamisten-Terror gegen Katholiken!
  6. 'Das Bedauern des Bischofs ist erstaunlich selektiv!'
  7. US-Präsident Donald Trump veröffentlicht Botschaft zum Fest des Hl. Erzengel Michael
  8. Erika Kirks Vergebungsbitte erschüttert das Herz eines Hollywood-Stars
  9. Schluss mit Honeymoon!
  10. Praterstraße Wien: Neue Kirche "Zentrum Johannes Paul II." eröffnet
  11. Botschaft Israel: „Ein Gotteshaus in Deutschland darf nicht für Blutlügen missbraucht werden“
  12. Toskanischer Priester wird zweiter Privatsekretär des Papstes
  13. Google gibt Zensur unter Biden zu
  14. 'Der Rosenkranz ist die Waffe gegen das Böse der heutigen Welt'
  15. Papst Leo XIV. – Sein erstes großes Interview

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz