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Nigerias Regierung gerät wegen entführter Mädchen unter Druck

7. Mai 2014 in Chronik, 2 Lesermeinungen
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Kardinal Onaiyekan: Bekannt, dass die islamistische Terrorgruppe "kein Gefühl für Menschlichkeit" besitze und unschuldige Menschen töte. Aber dass sie fast 300 Kinder im Nordosten Nigerias wegschaffen können ohne jede Spur, macht uns wirklich perplex


Genf/Abuja (kath.net/KNA) Im Fall der in Nigeria entführten Schulmädchen mehrt sich die Kritik an Staatspräsident Goodluck Jonathan. Die Regierung müsse ihre Bürger mit «allen nötigen Maßnahmen» vor Gewalt und Verbrechen schützen, wenn sie nicht selbst an Menschenrechtsverletzungen schuldig werden wolle, erklärte das UN-Menschenrechtskommissariat am Dienstag in Genf. Der Kardinal der Hauptstadt Abuja, John Olorunfemi Onaiyekan, sagte, Nigerias Bevölkerung sei «verblüfft», dass drei Wochen nach der Verschleppung «praktisch nichts Konkretes in der Sache» zu hören sei.

Es sei bekannt, dass die islamistische Terrorgruppe Boko Haram «kein Gefühl für Menschlichkeit» besitze und unschuldige Menschen töte, so Onaiyekan. «Aber dass sie fast 300 Kinder im Nordosten Nigerias wegschaffen können ohne jede Spur, wo sie sich aufhalten, macht uns wirklich perplex», sagte der Kardinal am Dienstag dem Sender Radio Vatikan.


UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay drängte Nigerias Staatspräsident in einem Brief, keine Anstrengung für eine sichere Rückkehr der Entführten auszulassen. Die Regierung stehe in der Pflicht, das Grundrecht auf Bildung für Mädchen und Jungen zu garantieren und sie vor Gewalt, Verfolgung und Einschüchterung zu schützen, heißt es in dem Schreiben, das auch von den UN-Vertreterinnen für Frauen, sexuelle Gewalt in Konflikten und Kinder in bewaffneten Konflikten unterzeichnet wurde.

Boko-Haram-Kämpfer hatten vor drei Wochen in Chibok im nordostnigerianischen Bundesstaat Borno 276 Schülerinnen verschleppt. 53 gelang die Flucht; 223 sind nach Polizeiangaben noch in der Hand ihrer Entführer. Wo sie sich aufhalten, ist nicht bekannt. Medienberichten zufolge sollen einige der Mädchen für umgerechnet neun Euro in Kamerun und Tschad zwangsverheiratet worden sein. Boko-Haram-Chef Abubakar Shekau erklärte in einer Video-Botschaft, er wolle die Mädchen als Sklavinnen verkaufen.

Das UN-Menschenrechtskommissariat nannte diese Ankündigung «dreist» und «schamlos». Sklaverei und sexuelle Ausbeutung seien nach internationalem Recht absolut verboten und könnten ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellen. «Die Mädchen müssen unverzüglich und unversehrt ihren Familien zurückgegeben werden», sagte ein Sprecher Pillays.

Unterdessen wächst der Protest von Eltern und anderen Bürgern gegen ausbleibende Erfolge bei den Ermittlungen. Für Mittwoch kündigten Schüler in Borno Kundgebungen an. Wenn die Schülerinnen nicht 40 Tage nach ihrer Entführung wieder bei ihren Familien seien, solle es weitere Proteste in Bornos Hauptstadt Maiduguri geben, so die Initiatoren laut der nigerianischen Tageszeitung «The Punch» (Dienstag).

In der nigerianischen Hauptstadt Abuja sind die Sicherheitsvorkehrungen massiv verstärkt worden. Dort beginnt Mittwoch das dreitägige Weltwirtschaftsforum für Afrika. Dazu werden Wirtschaftsexperten und Politiker aus der ganzen Welt erwartet. Die Regierung ordnete an, dass für die Tagungsdauer öffentliche Schulen und staatliche Einrichtungen geschlossen bleiben.

(C) 2014 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

  7. Mai 2014 
 

kann sein...

Kann sein die sind miteinander verwandt.


0
 
  7. Mai 2014 
 

zwangsrekrutiert?

Wieso in einem Dauerkonflikt keine Schulwachen eingesetzt werden? Wahrscheinlich hat sich Boko darum beworben und ist abgelehnt worden.


0
 

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