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Bischof Voderholzer: Wir sind Lobbyisten des Lebens

24. Mai 2014 in Deutschland, 10 Lesermeinungen
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Was sich der Regensburger Bischof Voderholzer vom Katholikentag erwartet. Ein Interview von Christoph Renzikowski (KNA)


Regensburg (kath.net/KNA) Am 28. Mai beginnt in Regensburg der 99. Deutsche Katholikentag, zu dem mehrere Zehntausend Teilnehmer aus dem In- und Ausland kommen werden. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) sprach mit dem Gastgeber, Bischof Rudolf Voderholzer (54), über seine Erwartungen an das Christentreffen.

KNA: Herr Bischof, nur noch wenige Tage bis zum Katholikentag. Welches Gefühl überwiegt: Vorfreude oder Anspannung?

Voderholzer: Ach, das mischt sich. Ein gewisser sorgenvoller Blick richtet sich auf den Wetterbericht (lacht), aber da können wir nicht viel machen. Der Stapel mit den Vorbereitungspapieren auf meinem Schreibtisch wird langsam kleiner, hoffentlich reicht es noch für eine Punktlandung. Das ganze Ordinariat ist in Hochspannung – wir zählen die Stunden.

KNA: Wieviel Regensburg steckt im Programm?

Voderholzer: Ich denke, in guter Zusammenarbeit mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken ist es uns gelungen, die Regensburger Charismen zur Geltung zu bringen, angefangen von der Feierkultur über die Kirchenmusik mit unserer Hochschule und den Domspatzen, einem eigens komponierten Katholikentagslied bis zu einem Katholikentagsbier.

KNA: Sie durften schon kosten?

Voderholzer: Ja, es schmeckt sehr gut. Doch was mich am allermeisten freut, ist die starke Beteiligung böhmischer Katholiken, nicht nur an unserer Wallfahrt in den Grenzort Neukirchen beim Heiligen Blut. Ich war ein paar Mal in Tschechien und habe persönlich eingeladen. Das Interesse am Katholikentag ist dort wirklich groß.


KNA: Das Treffen will Brücken schlagen. Brücken setzen Abgründe voraus, die durch sie überwindbar werden. Welche Kluft beschäftigt Sie in diesem Zusammenhang besonders?

Voderholzer: Vor mir liegen gerade einige Briefe junger Leute. Ihr Problem mit dem Glauben, das bringen sie deutlich zum Ausdruck, besteht nicht etwa im Verhalten des kirchlichen Bodenpersonals. Sie fragen: Wie kann man angesichts des naturwissenschaftlichen Zugangs zur Welt an einen Schöpfergott glauben? Da tut sich die vermeintliche Kluft zwischen Glauben und Wissen auf. Viele große Gestalten der Regensburger Geschichte haben sich mit diesem Thema beschäftigt.

KNA: Nämlich?

Voderholzer: Das geht los mit Albertus Magnus und reicht über Johannes Kepler bis Papst Benedikt XVI. Alle haben aufgezeigt, dass es keinen stichhaltigen naturwissenschaftlichen Grund gibt, der den Glauben entkräften könnte. Das ist aber gerade für junge Leute nicht auf den ersten Blick ersichtlich. Hier müssen wir Hilfestellung geben. Das tun wir mit mehreren Podien zu diesen Fragen auf dem Katholikentag.

KNA: Um die Präsenz des von Katholiken gegründeten, aber kirchlich nicht anerkannten Schwangerenberatungsvereins «Donum Vitae» haben Sie länger mit dem Veranstalter gerungen. Jetzt gibt es - auch auf Ihren Wunsch hin - eine kontrovers besetzte Podiumsdiskussion. Was soll dabei herauskommen?

Voderholzer: Mir ist wichtig, dass ganz deutlich wird: Die katholische Kirche hat sich niemals aus der Beratung zurückgezogen. Sie steht für das Leben ein, und zwar mit großer Leidenschaft. Frauen in einem Schwangerschaftskonflikt dürfen von uns jede erdenkliche Hilfe erwarten. Nur eines muss auch klar sein: Die eine Form angeblicher Hilfe, die keine ist, bei der menschliches Leben im Mutterleib vernichtet wird, die kann unter keinen Umständen von uns auch nur in Betracht gezogen werden.

KNA: Wie stehen Sie persönlich zu «Donum Vitae»?

Voderholzer: Ich spreche niemandem dort ab, dass er nicht auch Leben schützen will. In diesem Ziel sind wir uns einig. Und ich weiß, dass der Verein mit vielen Trägern des Katholikentags auch persönlich in einer engen Verbindung steht. Aber die katholische Kirche hatte gute Gründe, als sie feststellte, es verdunkelt unser Zeugnis für den Lebensschutz, wenn wir uns in dieses System einspannen lassen, in dem ein Beratungsschein dafür verwendet werden kann, straffrei eine Abtreibung vornehmen zu lassen. Von dem Podium erwarte ich mir eine sachliche Diskussion, ohne gegenseitige Beschuldigungen oder Unterstellungen.

KNA: Welche andere Veranstaltungen werden Sie sich auf keinen Fall entgehen lassen?

Voderholzer: Bei so vielen wäre ich gern dabei, zum Beispiel bei der deutsch-tschechischen Kinderoper «Brundibar». Auf jeden Fall will ich etwas mitbekommen von den Foren, die an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren erinnern. Dieser historische Kontext hat mich im Vorfeld sehr beschäftigt. Wie konnte es sein, dass noch 1913 im lothringischen Metz ein Katholikentag stattfand, und gerade mal ein Jahr später wird das nur wenig entfernte Verdun zu einem der blutigsten Schlachtfelder der Geschichte? Warum hatte der Glaube zu wenig Kraft, um den Nationalismus zu bändigen, der sich da entlud? Wie kann man für alle Zukunft solche Katastrophen verhindern?

KNA: In einem Satz - Welches Signal soll von Regensburg ausgehen?

Voderholzer: Katholiken sind Lobbyisten des Lebens - unter allen Umständen.

(C) 2014 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.



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Lesermeinungen

 Diasporakatholik 27. Mai 2014 
 

Nachtrag

Veranstalter des Regensburger Katholikentages ist das kirchensteuerfinanzierte ZdK.

Veranstalter von "Freude am Glauben" m.W. die Initiativkreise kath. Laien und Priester. Ob diese Kirchensteuermittel erhalten, entzieht sich meiner Kenntnis.


1
 
 Diasporakatholik 27. Mai 2014 
 

@Der Nürnberger

M.W. ist der Veranstalter das kirchensteuerfinanzierte ZdK.


0
 
 Der Nürnberger 27. Mai 2014 

@Diasporakatholik

Da gebe ich Ihnen recht. Diskussion bringt nur eine Verhärtung der Standpunkte mit sich.
Wenn es denn trotzdem "gut" geht, werden sich die Vertreter von "Donum Vitae" selbst um Kopf und Kragen reden, denn gegen das Argument seitens der Kirche, daß wir uns nicht mittels Beratungsschein an der Tötung ungeborenen Lebens beteiligen können, können auch die nichts entgegensetzen. Also, wenn die sich selbst diskreditieren wollen, bitte gerne.

Noch eine Frage: "Um die Präsenz... haben Sie länger mit dem Veranstalter gerungen." Wer ist eigentlich der Veranstalter? Sowohl von Regensburg als auch des hier angeführten Kongress von Fulda?


1
 
 Dismas 26. Mai 2014 

"Donum vitae", besser: "Domun mortis" ist keine

katholische Institution. Sie verdunkelt die eindeutige Haltung der RKK zur Kindestötung und steht im Wiederspruch zu den Päpsten... WArum nicht auch "Pro Familia" einladen? "Donum Vitae" ist ein übles U-Boot und gehört nicht auf den Katholikentag. Aber der "wahre Katholikentag" ist eh der Kongress "Freude am Glauben"im Juli in Fulda, für den möchte ich nachdrücklich werben.


1
 
 Diasporakatholik 26. Mai 2014 
 

CM als echte Lebensschutzlobbyisten

Die Splittergruppenpartei Christliche Mitte (CM) erweist sich u.a. in dem von ihnen vertriebenen Kurier und diversen Flyern als aktive Lebensschutz-Verteteidigungspartei.

Mir ist unverständlich, wieso sie vor der Europawahl von einigen Postern hier bei Kathnet als "fundamentalistisch" hingestellt wurde.

PS: CM warnt auch vor dem Islam und führt entsprechende Suren an. Falls Korane in Fussgängerzonen feilgeboten werden, könnte man an Hand dieses Materials ja die Probe aufs Exempel machen und den Wahrheitsgehalt der Aussagen der CM zu den betr. Suren prüfen.

Das erfordert natürlich Zivilcourage.

Leichter scheint es da natürlich, solche unbequemen Mahner ungeprüft als Fundamentalisten zu brandmarken und die Augen strikt zu verschließen.


1
 
 Der Nürnberger 26. Mai 2014 

Leider...

...bringen Vermutungen uns auch nicht weiter. Warten wir doch mal ab, was diese Diskussion bringt. Bischof Voderholzer hat vollkommen recht, wenn er ausführt, daß die RKK nicht einerseits unabdingbar auch für das ungeborene Leben eintreten kann, und gleichzeitig die Erlaubnis (= Beratungs-schein)zu dessen Vernichtung erteilen kann. Ich persönlich finde es immer schade, daß einige Menschen sich so uneinsichtig zeigen. Das ist die Folge des fast schon pervertierten Relativismus unserer Gesellschaft, der durch Vertrauensbrüche, vor allem in der Politik, manifestiert wird. Daher immer wieder dieses "Aufbegehren" gegen Entscheidungen von oben. Die Kirche Jesu Christi ist nunmal so, wie sie gestiftet wurde, eben nicht von dieser Welt, und kein demokratischer Verein, dessen Statuten beliebig geändert werden können.


0
 
 Diasporakatholik 26. Mai 2014 
 

Wer behindert den aktiven Lebensschutz in der RKK?

Ich vermute sogar, dass Donum vitae (DV) hinter der Caritas-Initiative zum Verbot der Werbung für 1000plus in einigen deutschen Bistümern steckt.

Zumindest dürfte es viele Sympatisanten/innen für DV bei der Caritas und in vielen kirchlichen Gremien hierzulande geben.
Eine unselige Verquickung mit CDU/CSU-Politikern. Die Bischöfe tauchen leider auch weg.


1
 
 SpatzInDerHand 26. Mai 2014 

@Diasporakatholik:

Sie haben völlig recht. Wir müssen nur vorsichtig sein, dass wir dies nicht Bischof Voderholzer in die Schuhe schieben.
Sondern wir müssen beim nahezu unüberwindlichen (und in dieser Frage leider nicht gutwilligen) ZdK nachschauen!


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 Diasporakatholik 26. Mai 2014 
 

Ärgerliche Verdunkelung des Zeugnisses der Kirche durch Donum Vitae

Ich vermisse einmal mehr ein eindeutiges und unmissverständliches Bekenntnis zu Lebensschutzgruppen wie Stiftung "Ja zum Leben", 1000plus etc.
Stattdessen soll wohl wieder einmal mehr die von CDU-Politikern und dem ZdK unterstützte Vereinigung "Donum vitae" auf dem Katholikentag zumindest in der Diskussionsveranstaltung auftreten dürfen.

DAS VERDUNKELT DAS ZEUGNIS DER KIRCHE!


2
 
 Marienzweig 24. Mai 2014 

Brücken-Gedanken

KNA: "Das Treffen will Brücken schlagen. Brücken setzen Abgründe voraus, die durch sie überwindbar werden."

Um Brücken bauen zu können, bedarf es des starken Gefühls von Hoffnung und der Zuversicht.
Zum Brücken bauen ist auch viel guter Wille nötig.
Zunächst jedenfalls zumindest von einer Seite aus - auf den anderen zu.
Noch idealer ist es natürlich, wenn beide daran interessiert sind, aufeinander zuzugehen.
So können Brücken also nicht nur Abgründe überwinden, sondern auch Grenzen und Fremdheit unter den Menschen.
"Brücken führen zusammen, machen Verbindungen möglich, wo vorher keine waren." (Pater Georg, OFM)

Jesus hat uns viele Brücken gebaut.
Wie schön wäre es, wenn viele Suchende und Verirrte sein Angebot annehmen würden!


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