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Bischof Tebartz-van Elst und die Presse

10. Juni 2014 in Kommentar, 76 Lesermeinungen
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Ich möchte mein Augenmerk nicht auf Schuld und Fahrlässigkeit des unglücklichen Bischofs lenken, sondern auf die Art, wie sich die Presse des Falles angenommen hat, bevor der Sachverhalt unzweideutig offen lag. Gastkommentar von Martin Mosebach


Bonn (kath.net/Die neue Ordnung) Ist der Fall des Bischofs von Limburg Franz-Peter Tebartz-van Elst wirklich schon abgeschlossen? Man betrachte die dürren Fakten: die Untersuchungskommission, die die Deutsche Bischofskonferenz eingesetzt hatte, um festzustellen, wie es zu der Explosion der Kosten beim Bau der vom Limburger Domkapitel in Auftrag gegebenen Bischofsresidenz gekommen ist, hat dem Bischof einen großen Teil der Verantwortung an dieser Fehlplanung gegeben; einen anderen Teil trägt das Domkapitel, das seiner Aufsichtspflicht nicht genügt hat, und auch dem Generalvikar werden Vorwürfe nicht erspart.

Der Bischof hatte, wie spät erst bekannt wurde, bereits im Oktober 2013 dem Papst seinen Rücktritt angeboten, den der Heilige Vater nach Lektüre des Kommissionsberichts dann angenommen hat – eine Nuance, die zur Kenntnis zu nehmen jedoch lohnt: Der Bischof wurde nicht getadelt und nicht mit einer Kirchenstrafe belegt, weil man das bei Abwägung der Umstände offenbar nicht für angemessen hielt; der Rücktritt sei angenommen worden, weil der Bischof „in der entstandenen Lage sein Bischofssamt nicht mehr ausüben könne“ – das war eine nüchterne und durchaus zutreffende Schlußfolgerung angesichts der Welle von Verachtung und Haß, die dem Bischof aus den Kreisen der Priesterschaft und der Berufskatholiken aus den Laienorganisationen entgegenschlug; der Fall Tebartz hatte in Monaten, in denen Syrien brannte, die europäische Währung zu zerbrechen drohte und in vielen Ländern die Christen verfolgt wurden, die Schlagzeilen der meisten Zeitungen beherrscht; Priester der Limburger Diözese weigerten sich, während der Messe im Kanon für den Bischof zu beten, viele Leute (wie viele eigentlich?) traten aus der Kirche aus, dem Bischof wurden tätliche Angriffe angedroht – kurzum, das Odium plebis, von dem das Kirchenrecht als Grund einer Unmöglichkeit spricht, das Bischofsamt auszuüben, war zweifelsfrei gegeben und wäre auch gegeben gewesen, wenn die Untersuchung den Bischof von seiner Verantwortung freigesprochen hätte.

Dies gilt es festzuhalten; und dieser Tatsache waren sich sowohl der Papst wie auch die römische Bischofskongregation offenbar bewußt, als sie das Domkapitel bei der Bestellung eines Administrators während der Sedisvakanz übergingen und den Administrator ohne Mitwirkung des Kapitels einsetzten. Ob ein Domkapitel, das der Entstehung eines solchen Odium plebis vor Klärung des Sachverhalts nachdrücklich Vorschub geleistet hat, überhaupt an der Ernennung eines neuen Bischofs beteiligt werden sollte, ist aber leider wohl nur eine theoretische Frage für Kirchenjuristen.

Ich möchte mein Augenmerk aber nicht auf die Schuld, die Fahrlässigkeit, das Ungeschick, die Idiosynkrasien des unglücklichen Bischofs lenken – von allem zusammen darf gewiß die Rede sein –, sondern auf die Art und Weise, wie sich die Presse dieses Falles angenommen hat, bevor der Sachverhalt unzweideutig auf dem Tisch lag. Und zwar gedenke ich nicht, die ganze Fülle der zu dieser Sache erschienenen Artikel zu analysieren, sondern einen einzigen, der aber beanspruchen kann, einzigartig zu sein und in dem Blatt, in dem er erscheinen durfte, eine neue Ära begründet zu haben. Es ist dies ein Blatt – in der Sprache des Zeitungsbetriebs „Leitmedium“ genannt , das bei der Mehrzahl seiner Leser immer noch den Ruf der Seriosität genießt, soweit Presse ihrem Wesen nach überhaupt seriös sein kann – Karl Kraus hätte das bekanntlich grundsätzlich und mit schwer zu entkräftenden Argumenten bestritten.

Die Zeitung, von der die Rede ist, gilt als liberal-konservativ, faßt diese Begriffe aber sehr weit und legt Wert darauf, in ihren Spalten immer auch Stimmen zu Wort kommen zu lassen, die von der redaktionellen Hauptlinie abweichen. So war es jedenfalls lange Zeit; wer die Zeitung nicht mochte, verspottete sie nachgerade wegen ihres Bemühens um Ausgewogenheit; man sagte ihr etwas Graues nach, aber das war ein ehrenwertes Grau, das Leser schätzten, die sich von ihrer Zeitung nicht unterhalten, sondern unterrichten lassen wollten, um zu ihrer eigenen Meinung zu gelangen. Daß die Zeitung regelrechte Kämpfe ausgetragen hätte, daß sie versucht hätte, ihr politisches Gewicht in die Waagschale zu werfen, kam gelegentlich vor, war aber eher selten.

Umso auffälliger eine Serie von Artikeln, die sich mit der Frage befaßten, ob die deutschen Bischöfe durch ihre Teilnahme an der staatlichen Schwangerschaftsberatung Abtreibungen möglich machen dürften. Da gab es zwei katholische Autoren im Feuilleton, die leidenschaftlich gegen den Verbleib der deutschen katholischen Kirche in diesem Beratungssystem stritten, und das mit Erfolg. Nachdem dann noch ein großer Aufsatz von Robert Spaemann gegen die konsequenzialistische Ethik erschien, war die Diskussion über diese Frage beendet. Aber die unterlegenen Kräfte im deutschen Episkopat schwiegen nun zwar, waren aber entschlossen, etwas derartiges nicht noch einmal erleben zu wollen.

Zunächst wurde der bösartige Begriff „Feuilleton-Katholizismus“ lanciert, um den schreibenden Laien, die sonst so heftig umworben wurden, den geistlichen Ernst abzusprechen. Aber das war nur ein Vorgeplänkel. Und bald waren hinter den Kulissen die Weichen dann so gestellt, daß von einem „Feuilleton-Katholizismus“, der sich in einem Dissens zu den herrschenden Milieus im offiziellen Raum der Kirche befunden hätte, auch nicht mehr gesprochen werden mußte. Der Ton der Zeitung, wenn von Kirche die Rede war, hatte sich deutlichst geändert, und zwar nicht nur im Argumentativen, sondern auch im Stimmungshaften.

Nun ist es so, daß im liberalen, ökonomisch orientierten Bürgertum, das immer noch einen gewissen Anteil der Abonnenten der Zeitung ausmacht, das Interesse an kirchlichen Fragen ohnehin inzwischen gering ist. Daß die Artikel polemischer wurden, daß sie dem Ressentiment gegen tradierte Kirchlichkeit breiteren Raum ließen, ist vom größeren Teil des lesenden Publikums vielleicht nur achselzuckend registriert worden.


Im Fall des Limburger Bischofs sollte sich das ändern. Allmählich wurde für einen größeren Leserkreis, der jedenfalls über die Anteil nehmenden Katholiken deutlich hinausging, unübersehbar, das die Zeitung sich entschlossen von einer um Objektivität bemühten Berichterstattung verabschiedet hatte und die finanzielle Sorglosigkeit des Geistlichen zu einer Groß-Affäre machte, die in Sprache und Verfolgungseifer dem Muster der Corrida gegen den Minister Guttenberg und seinen erschlichenen Doktortitel und den Bundespräsidenten Wulff und sein Wüstenrot-Häuschen folgten.

Und dann kam es vor einem Jahr, am 24. Juni 2013, schließlich zu jenem Artikel auf Seite drei des Organs, an herausgehobener Stelle also, ganzseitig, der bisher ohnegleichen war, und dem ich mich nun ins Einzelne gehend noch einmal widmen will, mit Widerwillen, so schmerzhaft peinlich ist der Text.

Noch einmal sei rekapituliert: Geschrieben wurde er lange bevor der Kommissionsbericht vorlag; es gab eine starke Fronde im Bistum gegen den Bischof, deren Vorwürfe für Außenstehende aber nicht wirklich faßbar waren: er verbreite unter seinen Mitarbeitern eine Atmosphäre „lähmender Angst“ hieß es; er sei „kalt“; seine Residenz – die nota bene auch die Residenz seiner Nachfolger sein würde, es handelte sich nicht um ein privates Eigenheim – werde möglicherweise dreimal so teuer wie zunächst geplant – statt drei Millionen rechne man nun mit neun Millionen – und er sei „beratungsresistent“ – ein ominöses Wort, das sich jeder so auslegen konnte, wie er wollte: zum Beispiel mochte es ja auch heißen, daß der Bischof nicht ohne weiteres bereit war, sich von seinem Apparat lenken zu lassen. Für diese Vermutung sprach für Kenner der Verhältnisse manches. Bischof Tebartz-van Elst hatte es unternommen, ein Lieblingsprojekt seines Vorgängers, die Einrichtung von durch Laien, nicht mehr durch Priester geleiteten Gemeinden, die dem Kirchenrecht widersprach, zu kassieren, und das gegen den nachdrücklichen „Rat“ ebendieser Laien und der von einer neuen Ekklesiologie berauschten Priester.

Von diesem sehr ernsten, die Zukunft der ganzen Kirche betreffenden Konflikt würde man in unserem Aufsatz aber keine Zeile finden, obwohl er es war, der den Dissens zwischen Bischof und seinen Synodalräten, seinen Priesterräten und anderen nachkonziliär reichlich installierten Sowjets begründet hatte. Es sollte in diesem Aufsatz, wie man sehen wird, überhaupt nicht um etwas so Biederes wie Information gehen, sondern um, nun ja, vielleicht ist „Literatur“ der passende Begriff, so „atmosphärisch dicht“, um es in der Sprache der Literaturrezensionen zu sagen, beginnt das Stück, das nichts geringeres zum Ziel hat, als einen Mann lange vor Verkündung des Urteils dem bürgerlichen Tod zu überantworten:

„Limburg, den 23. Juni. Kalt ist es am Ostersonntag, so kalt, daß es die wenigen Zaungäste, die sich in der Abenddämmerung vor den Limburger Dom verirrt haben, schon beim Anblick des windumtosten Platzes fröstelt. Auch das Schauspiel, das sich ihnen wenige Minuten vor fünf Uhr bietet, ist nicht geeignet, die Herzen zu wärmen. Wie von Geisterhand geführt schreitet eine Phalanx von Ministranten und Geistlichen schweigend um den Dom, um kurze Zeit später in dem Gebäude zu verschwinden. ‚Großer Einzug’ hatte der Mann, der das Ende der Prozession bildet, seinem verschreckten Domkapitel kurz und bündig befohlen. In Rom wird abgerüstet, in Limburg aufgerüstet. Die Kälte kriecht durch Mark und Bein.“

Man sieht, es ist von einem mächtigen Schamanen die Rede, dessen Herzenswunsch sogar den Kosmos abkühlen lassen kann. Journalisten sollen komplexe Vorgänge, so hören wir, nicht aus Insider-Perspektive schildern, damit der ahnungslose Leser folgen kann: Unser Autor bemüht sich deshalb, die österliche Liturgie, deren Zeuge er geworden ist, aus dem Blickwinkel religiöser Ignoranz zu beschreiben, die er bei der Mehrheit seiner Leser wohl zurecht vermutet; und so hofft er die Lacher auf seiner Seite, wenn er die katholische Liturgie als lugubres Theater präsentiert; aber vielleicht handelt es sich hier doch um einen Fall der Übererfüllung. Der „Große Einzug“ zur Pontifikalvesper am Ostersonntag ist eine Selbstverständlichkeit, die gar nicht erst angeordnet werden muß, und schon gar nicht „kurz und bündig befohlen“; das gilt nebenbei an diesem höchsten Festtag der Kirche auch für jede einfache Gemeindekirche; im übrigen hat jedes sonntägliche Hochamt mit diesem „Großen Einzug“ zu beginnen, der den königlichen Einzug Jesu in Jerusalem am Palmsonntag darstellt, jener paradoxale Beginn der Passion, der zugleich über das Leiden hinausweist und die Wiederkunft präfiguriert.

Das kann ein simpler Journalist nicht wissen? Nicht jeder, aber dieser hier durchaus, denn er hat Theologie studiert, hat die ewigen Gelübde als Mönch abgelegt und ist zum Diakon geweiht worden, bevor er den geistlichen Stand aufgab. Er wäre von seiner Vorbildung hervorragend dazu disponiert, den Ritenschatz der Kirche einem unwissenden Publikum zu erläutern – wenngleich seine Kenntnis der Sprachen der Bibel so wacklig sind, daß er nicht weiß, was eine „Phalanx“ ist, es wäre freilich schade gewesen, bei der Beschreibung der Prozession, die nicht von „Geisterhand“, sondern von einem vorangetragenen Kruzifix geführt wurde, auf ein komisch-martialisches Gewürz zu verzichten.

„Von Einheit ist jetzt, fünf Jahre später (nach Amtsantritt) nichts zu spüren. Von Spannungen umso mehr“, heißt es später. Spannungen – ein ominöser Begriff – woraus mögen sie sich ergeben? Was sind die Pole, zwischen denen im Bistum Limburg Spannungen bestanden? Der Leser erfährt es nicht. Dabei gäbe es viel zu reportieren aus einer Bistumsgeschichte, in der in den letzten fünf Jahrzehnten ein antirömischer Affekt gezüchtet worden war. Von Bischof Kamphaus, dem Vorgänger von Tebartz, heißt es verharmlosend nur, er habe „Papst Johannes Paul II. länger als alle anderen deutschen Bischöfe im Kampf gegen den Ausstieg aus der gesetzlichen Schwangerenkonfliktberatung die Stirn geboten und habe dennoch erst im Alter von 75 seinen Rücktritt anbieten müssen“ – das ist unvollständig: Kamphaus war, nachdem er seine Rücktrittsdrohung erwartungsgemäß nicht wahrgemacht hatte, vom Papst durch die Entziehung der Verantwortung in der Beratungssache bestraft worden. In einem solchen Bistum mag der Übergang zu einem romtreuen Hirten tatsächlich nicht ganz spannungsfrei ausfallen, aber das vermochte nur der informierte Leser zu ahnen. Weiter im Text:

„’Der Hirte muß den Geruch seiner Schafe haben’, so hatte es der neue Papst Franziskus in Rom den Bischöfen und Kardinälen zu Beginn der Karwoche eingeschärft. In Limburg riecht es eher nach feinstem Leder. Eine schwarze blankgewienerte Limousine steht vor dem Eingang der Bischofsresidenz, ein braungebrannter Mittfünfziger mit reichlich Gel im Haar weicht dem Bischof nicht von der Seite. In der Kathedrale nimmt der Qualm gleich aus zwei Rauchfässern den Gläubigen buchstäblich den Atem.“

Verblüfft es nicht, daß der Autor offenbar glauben darf, mit Sozialressentiments bei seinen gutbürgerliche Lesern gegen einen Bischof Stimmung machen zu können? Denn es ist wieder Stimmung, nur Stimmung, aber sie wird immer giftiger. Das etwas peinliche Papst-Wort mag mit der Erfahrung Südamerikas ausdrücken wollen, daß für Seelsorger englisches Rasierwasser beim Dienst im Slum von Sao Paulo unpassend ist – das wirkliche Problem einer Diözese wie Limburg, das dem Autor natürlich bekannt ist, besteht aber doch darin, daß sie eine Kirche der Reichen ist, die die Verbindung zu den eigenen Armen – nicht zu jenen in exotischen Regionen! – längst verloren hat. Kirche und Gläubige der Rhein-Main-Region riechen nun einmal nach „feinstem Leder“, um den spießigen Vergleich des Autors aufzugreifen. Die Limousine des Bischofs wird, wie jeder bischöfliche Dienstwagen in Deutschland, zum Vorzugspreis gemietet, was dem Autor bekannt sein dürfte, aber „blankgewienert“ – weckt das nicht Assoziationen von Luxus, Macht und Herrschaft?

Man sieht den Sklaven vor sich, der den Wagen nicht gewaschen, sondern gleichsam auf Knien wienert, aber es ist kein Sklave, es ist ein „braungebrannter Mittfünfziger mit reichlich Gel im Haar“, und er wienert nicht nur den Wagen, „er weicht dem Bischof nicht von der Seite“. Und auch dem Autor nicht: der weiß, was für ein kostbarer Trumpf die Gestalt dieses Mannes in seinem substanzlosen Artikel werden kann; vier Mal läßt er ihn durch seinen Artikel wandern, bis der Qualm aus Verdächtigung, Insinuation, unschuldsvoller Andeutung – „Ich hab nix gesagt“, schließt die Schwätzerin auf der Hintertreppe gern ihre üble Nachrede – bis dieser Qualm sich zur Verleumdung verdichtet hat – einer unangreifbaren allerdings, man hört den Autor höhnisch rufen: „Sie müssen sich den Schuh ja nicht anziehen!“, diese Redensartlichkeit paßt jedenfalls in seinen Stil. Weiter:

„’Irres Bambi’, rief man Tebartz-van Elst bald hinterher.“ Wie lange ist es her, daß hämische Anspielungen auf körperliche Eigenheiten, hier die übergroßen Augen des Bischofs, in politischen Artikeln verpönt waren? Einen Kommentar über die Körperlichkeit der Kanzlerin hätte spätestens der gegenlesende Redakteur gestrichen, aber da hätte man es ja auch mit realer Macht zu tun gehabt, während der Bischof längst zum Abschuß freigegeben war, es lag nur noch kein hinreichend belastendes Material vor, aber die Löcher in der Argumentation ließen sich mit reichlichem Gel verschmieren. Beim Leser bleibt hängen oder besser kleben: Gegen den Bischof liegt offenbar Unerhörtes vor, was aber nicht faßbar ist.

Die Baustelle auf dem Domberg „verwandelte sich in einen Wald aus Planen“, wieder ein verunglücktes Bild, aber kein greifbarer Vorwurf, der die Konklusion „Aus Erwartung wurde Enttäuschung, die Fremdheit schlug in beiderseitiges Mißtrauen um“ mit Substanz zu füllen vermag. Ganz schlimm ist natürlich die Feststellung, der Bischof habe in der Liturgie ein „Bedürfnis nach seelenlosem Pomp“ und die Suggestion, die Gläubigen hätten Asthmaanfälle vor lauter Weihrauch, Klischees aus der Katholizismusschelte seit Luther – wie tröstlich, daß der Autor dagegen so seelenvoll schreiben kann. Spaß beiseite: die Klage über Seelenlosigkeit ist stets höchst verdächtig, sie ist beinahe immer Indiz für Sentimentalität und Verlogenheit.

Und apropos Verlogenheit: unvergessen ist Max Schelers Beobachtung: „Wer verlogen ist, braucht nicht mehr zu lügen.“ Ja, der Autor sagt die Wahrheit, wenn er beklagt, der Bischof habe – der Ton legt nahe: skandalöserweise – „eine neue Madonna“ für die Kathedrale angeschafft. Es mag Kirchen geben, in denen so viele Madonnenbilder zu finden sind, daß ein weiteres nicht bitter notwendig erscheint – aber die Limburger Bischofskirche zeichnete sich vor allen Bischofskirchen Deutschlands dadurch aus, daß in ihr kein einziges Madonnenbild zur Verehrung durch die Gläubigen zu finden war; der Vorgänger von Bischof Tebartz hielt marianische Präsenz für überflüssig. Daß der Bischof nun nach Jahrzehnten der Beata in seiner Kathedrale wieder eine Heimstatt schuf, hätte er durchaus mit Nachdruck bekannt machen können; er tat es nicht, aus Takt gegen den Vorgänger vermutlich, aber solche Diskretion bleibt in der Sphäre der Medien, in der inzwischen alles aufs Herausbrüllen und Zerschwatzen angelegt ist, unbedankt.

Als dispensierter Mönch und Diakon hätte der Autor auch Verständnis dafür vorbereiten können, daß der Bischof liturgische Gegenstände aus dem Museum holen ließ und ihnen die ihnen bestimmte Funktion zurückgab, für die die frommen Stifter sie einst geschenkt hatten. Sakrale Gefäße haben eigentlich in einem Museum nichts zu suchen, sie gehören in die Sakristei, wo sie ja gleichfalls, wenn sie außer Gebrauch sind, betrachtet werden könnten. Aber der Autor weiß schon, wie er dem gehässigen Affen Zucker geben kann: „... ein Tablett aus dem Fundus des Diözesanmuseums so groß wie für einen Truthahn als Schale für die Handwaschung ...“

Der Bischof sei bald in den Gemeinden nicht mehr „willkommen“ gewesen, „weil er auf Pilgerreisen in das Heilige Land die Nähe seines Fahrers der seiner Priester vorzog und es sich in den vorderen Sitzreihen des Flugzeugs wohlergehen ließ, während die Pilgerschar hinten unter sich blieb.“ Wie läßt man es sich auf einem engen Flugzeugsitz, ein Plastiktablett mit eingeschweißten Brötchen vor sich, wohlergehen? Wie tritt man in einem Flugzeug in Austausch mit einer Pilgerschar? Der Autor verdreht die Tatsachen, wie es die hysterischen Frauen, die ihre Ehemänner fertigmachen, in den Boulevardstücken der Yasmina Reza tun. Und so fortan. Und wenn die mageren Fakten gänzlich aufgezehrt sind, dann darf wieder der braungebrannte Mann vorüberschleichen wie der weiße Elefant im Rilke-Gedicht – „Ich hab nix gesagt“, das ist die Devise der spionierenden Concierge, die gut als Überschrift des Artikels geeignet gewesen wäre.

Welche Steine müssen dem Autor vom Herzen gerollt sein, als der Kommissionsbericht dann tatsächlich eine Teilverantwortung des Bischofs für die Mißwirtschaft in seinem Bistum erkannte und der Papst das Rücktrittsgesuch annahm! Wie hätte er dagestanden, wenn bei der Untersuchung kein kontestables Verhalten herausgekommen wäre? Es sah ja eine Weile offenbar so aus. Aber wir müssen uns um einen Journalisten wie den Autor keine Sorgen machen. Solche Leute nehmen grundsätzlich nicht ernst, was sie geschrieben haben – ihre Menschenverachtung beginnt grundsätzlich bei ihnen selbst und der Flüchtigkeit ihres Tuns.

Böse Presse, böse Zeiten, böse Sitten, so könnte man klagen. Aber so einfach ist es nicht. Als ich gegen unseren Artikel beim Herausgeber der Zeitung protestierte, antwortete derselbe mit überlegener Ironie: er beobachte als Protestant „mit Interesse die Entwicklungen im deutschen Katholizismus“. Zunächst brachte mich die unverhohlene Schadenfreude des Mannes auf, aber dann erkannte ich, wie recht er hatte. Nein, dieser Artikel und all das viele, das sonst noch von diesem Autor und vielen anderen katholischen Journalisten in ebenso respektablen Blättern geschrieben wurde, ist nur zum weniger wichtigen Teil ein Problem der Presse und ihrer kirchenfeindlichen Konventionen. Es ist zu allererst ein Problem der katholischen Kirche Deutschlands und ihrer auch in Erschöpfung und Schwäche nicht verminderten Bereitschaft zu Selbstzerfleischung und innerkirchlichem Bürgerkrieg bis zur Vernichtung.

Unser Autor ist eben viel weniger Repräsentant seines Intelligenzblattes, als der inoffizielle Sprecher gewichtiger Gruppierungen der deutschen Kirche, die ihn mit Informationen versorgen und ihm die zum Abschuß vorgesehenen Würdenträger bezeichnen. Vor Bischof Tebartz war das immerhin kein geringerer als Papst Benedikt, der, mit den Worten des Autors „grottenschlechte“ Theologe. Die vierzig Jahre nach dem II. Vatikanischen Konzil haben die deutsche Kirche in eine Schlangengrube verwandelt, - bewohnt von schwachen und ängstlichen, aber überaus bissigen Schlangen. Das verhängnisvolle System der Bischofskonferenz und ihrer allmächtigen Bürokratie sorgt dafür, daß keine starke Persönlichkeit mehr die Chance hat, auf einen Bischofsstuhl zu gelangen, auch die scheinbar nicht ganz Kraftlosen liegen an kürzester Leine. Es dürfte interessant sein, wer nach dem Fall des Bischofs Tebartz unter deutschen Prälaten noch auf den Limburger Stuhl gelangen möchte – ich versage mir, über die erforderliche charakterliche Eignung Spekulationen anzustellen. Für Zukunftsprognosen eigne ich mich nicht.

In der Gegenwart sehe ich nicht, wie die deutsche Kirche ihrem eigentlichen Daseinszweck, den Menschen die überwirkliche Gegenwart Gottes, den Zugang zu dem Emmanuel der Sakramente und die Realität von Fleischwerdung und Erlösung zu eröffnen, wieder gerecht werden will. Dagegen sind die Sorgen um eine übelwollende kirchenfeindliche Presse nicht mehr als die Belästigung durch ein Mückensummen. Bei allem Bedauern über das Verkommen des Qualitätsjournalismus darf man nicht vergessen, daß die Kirche andere Aufgaben hat, als sich mit den Zeitungen zu arrangieren.

Martin Mosebach arbeitet als Schriftsteller in Frankfurt am Main. Neben zahlreichen weiteren Auszeichnungen erhielt er 2002 den Heinrich-von-Kleist-Preis, 2006 den Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und 2007 den Georg-Büchner-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Zum Klassiker geworden ist sein Buch über die „Häresie der Formlosigkeit“. Sein neuester Roman trägt den Titel: „Das Blutbuchenfest“ (München 2014).

(Anmerkung von Pater Prof. Wolfgang Ockenfels OP, Redaktionsleiter "Die neue Ordnung": Wir dokumentieren hier den Text, den Martin Mosebach am 1. Mai 2014 in Bonn vorgetragen hat, eingeladen vom Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg, das seinen diesjährigen medienethischen jour fixe dem Thema widmete „Erwartungen an den Qualitätsjournalismus in Zeiten der Skandalisierung“. An diesem Symposium in Bonn mit 250 Teilnehmern wirkten weiter mit die Journalisten Günther von Lojewski, früherer Intendant des Senders Freies Berlin (SFB) und Martin Lohmann, Chefredakteur des privaten Fernsehsenders K-TV.
Der Titel der Zeitung und der Name ihres Redakteurs werden von Martin Mosebach ausdrücklich nicht beim Namen genannt, lassen sich aber leicht recherchieren.)


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Lesermeinungen

 Adson_von_Melk 17. Juni 2014 

Guten Abend, @Alpenglühen, endlich Argumente statt Polemik

Die Wiki ist in der Regel gut geeignet für den Einstieg in ein Thema. Aber wie Sie wollen, bleiben wir bei der authentischen Lehre des KKK.

Ich nehme dafür in Anspruch, Zitate aus den Privatoffenbarungen an Sr. Faustyna nicht als beweiskräftig anzusehen. (Auch das ist durch den KKK gedeckt.)

Haben Sie die Punkte 603 (dort "solidarisch"), 604, 605 ausreichend gewürdigt? In 606 bis 609 werden sie weiter ausgeführt. Das sind die Gedanken, auf die sich EB Zollitsch besonders bezieht.

Was er offenbar wirklich ablehnt, ist die klassisch bei Anselm v. C. in "Cur Deus Homo" vorgetragene Satisfaktionslehre. Damit bestreitet er aber nicht den Sühnetod Christi oder das Opfer, sondern nur eine bestimmte Interpretation. Die aber in 615 und 616 eben auch angepsrochen wird, das ist zugestanden.

Das Problem löst sich m.E. dann, wenn man das Opfer Christi weniger als vom Vater gefordert - das führt zu einem schlimmen Gottesbild - als vom Sohn aus Erbarmen geschenkt betrachtet.


2
 
 Alpenglühen 17. Juni 2014 

@Adson

In Glaubensfragen interessiert mich nicht, was in Wikipedia steht – dt. finden Sie auch das „Spaghettimonster“.
Ich halte mich an den KKK!, in diesem Fall 599 bis 618, u. an die Hl. Schrift. Ist Ihnen Sr. Faustina u. der Barmherzigkeitsrosenkranz ein Begriff? Christus selber hat gelehrt, wie dieser gebetet werden soll: An den großen Perlen: ‚Ewiger Vater, ich opfere Dir auf den Leib u. das Blut, die Seele u. die Gottheit Deines über alles geliebten Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus, zur Sühne für unsere Sünden u. die Sünden der ganzen Welt.‘ Anstelle der 10 Ave Maria: ‚Durch Sein schmerzhaftes Leiden habe Erbarmen mit uns und mit der ganzen Welt!‘ Wenn es also nur um jene ‚Solidarität‘ gegangen wäre, von der EB em. Z. in dem Interview redet, da hätte Christus nicht am Kreuz sterben zu brauchen! Mutter Theresa war in ihrer Arbeit für die Armen voll u. ganz solidarisch... ohne dafür am Kreuz zu sterben. Es geht um erheblichst mehr, u. ich denke, das wissen Sie auch!


2
 
 GoetzvonB 17. Juni 2014 
 

@Adson

Ach ist es schon soweit, daß in der Rkk
nun Controller den Wert von Gläubigen über hochgerechnete Steuerausfälle bestimmen ? Nun ja, wundern muss man sich nicht.


3
 
 Adson_von_Melk 17. Juni 2014 

@Alpenglühen: Dieses Argument habe ich erwartet und möchte einen Überschlag anregen

Ich rufe @Bentheim als Rechnungsprüfer auf, wenn ich zunächst versuchsweise zustimme, dass die wegen Tebartz Ausgetretenen auch wegen des nächsten bundesweiten Kirchenskandals gegangen wären, oder irgendwann ganz von selbst.

Wir müssen dann abschätzen, wie viele Ausgetretene es sind, um wieviele Monate der Fall Tebartz ihren Austritt vorverlegt hat und wie hoch die durchschnittliche monatliche Kirchensteuer ist. Setzen Sie plausible Werte ein und DIESER Schaden ist in EUR abgeschätzt. Der ideelle Schaden (Vertrauensverlust) lässt sich natürlich nicht so angeben.

Jetzt zum beliebten Zollitsch-Märchen:

EB Zollitsch leugnet in dem Interview (das ich schon kannte) nicht den "Sühnetod Christi" sondern eine theologische Theorie, wonach quasi ein unendlich beleidigter Gott nur durch ein unendliches Opfer besänftigt werden konnte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Cur_deus_homo

Ist also klassisch, kann man aber auch anders sehen, nämlich aus Perspektive des SOHNES, aus Liebe.


2
 
 GoetzvonB 17. Juni 2014 
 

Augenmerk

"Ich möchte mein Augenmerk nicht auf Schuld und Fahrlässigkeit des unglücklichen Bischofs lenken, sondern auf die Art, wie sich die Presse des Falles angenommen hat, bevor der Sachverhalt unzweideutig offen lag."
Hätte sich die Presse "des Falles " nicht angenommen, lägen die Fakten heute nicht offen. Ursache und Wirkung werden auch noch vertauscht, um dem Kirchenvolk die Mär von der Pressekampagne täglich aufzuwärmen. Sonnst könnte am Ende noch jemand glauben, Schrobenhausen, Riekofen, Etterzhausen, Delitzsch, Limburg und wie die Orte sonst noch alle heissen, habe es je gegeben.


3
 
 Alpenglühen 16. Juni 2014 

@SpatzInDerHand

Lesen Sie Art. 43077 von kath.net! Dort steht einiges zu den Austrittszahlen. Ich bin überzeugt, daß die Meisten als Grund für den Austritt Bf. TvE nur vorgeschoben haben. Anstatt ehrlich zu sagen, keine Kirchensteuer mehr zahlen zu wollen. Nicht vergessen, die Finanzen des Bischöfl. Stuhles haben mit ‚Kirchensteuer‘ nichts zu tun. Es k... mich an, daß diesen „Kirchenaustritten auf Kommando“ eine solche Macht gegeben wird. Geht es nicht im Grunde einfach nur um das Geld, das dadurch weniger fließt? s. auch Art. 30676, Fastenhirtenbrief 2011 von Kard. Lehmann. Wenn es nicht nur bei einigen wenigen Oberhirten sondern bei allen die echte Sorge um einen Glaubensschwund gäbe, wo sind dann die bundesweiten Bemühungen, diesem z.B. durch Katechesen u. Volksmissionen entgegenzuwirken? Im Gegenteil, EB em. Zollitsch z. B. leugnete im Interview den Sühnetod Christi. http://www.youtube.com/watch?v=PjLn3zHq2es
Warum war dann in D so wenig vom „Jahr des Glaubens“ zu spüren?


4
 
  16. Juni 2014 
 

@Bentheim

Die hemmungslose Suada , die @Suarez
hier an den Tag legt und deren register
mal salbungsvoll ( siehe Antwort an Antigone , wo wir nicht richten sollen ,obwohl er ständig über andere zu Gericht sitzt ) mal verleumderisch ,
wie es gerade taktisch passt , kann nicht ohne Widerspruch bleiben . Er
kann mit dieser Art von Demagogie leider
viele erreichen , aber nicht alle lassen sich für dumm verkaufen ! Es hört sich teilweise beredt an , ist aber meist "heiße Luft " !!!!!


1
 
 SpatzInDerHand 16. Juni 2014 

@Bentheim: Wie kommen Sie denn drauf, dass TvE nur Fehler gemacht habe, die andere nicht schädigten?

Im Skandal um TvE ging es immerhin ganz knallhart zur Sache. Es gab beispielsweise jede Menge Kirchenaustritte - ich halte dies für einen absolut großen Schaden!


1
 
 Adson_von_Melk 16. Juni 2014 

Meinen Sie mich, @Bentheim? In dem Fall würde ich antworten

dass ich Ende März aufgehört habe, über Bischof Tebartz zu posten und ihm in Regensburg alles Gute wünsche.

Leider hat das Thema durch die unglücklichen Artikel von Hrn. Mosebach und Dr. Schneider-Flagmeyer eine kleine Neuauflage erlebt. (Dies hier ist, @Antigone hat mit Recht daran erinnert, ein MOSEBACH-Thread.)

Wenn ich dennoch einige aus dem Prüfbericht bekannten Fakten noch einmal in aller Deutlichkeit benannt habe, geschah dies nicht gegen TvE (ich wünsche ihm in Regensburg ... siehe oben) sondern gegen Postings, die diese Fakten in mir nicht mehr recht glaublicher Weise ausgeblendet haben.

Ihre "Fehler, die andere nicht schädigen" rufen bei mir dasselbe Erstaunen hervor. Bitte zwingen Sie mich nicht, auch hier deutlich zu werden, Sie würden es wieder geschmacklos finden.

Das "rechnerisch" ist mir nicht ganz klar. Fehler will ich gern korrigieren.

Aus Fairness erwarte ich von Ihnen dann aber dieselbe Strenge bei anderen Postern. Da ist ein weites Feld ...


1
 
 Bentheim 16. Juni 2014 
 

Wenn jemand Fehler macht, die andere nicht schädigen,

dann ist es eine Frage, ob ich dazu Stellung beziehen und das Ertragen dieses Menschen in Zweifel ziehen muss.
"Wer keine Fehler macht, der werfe den ersten Stein!"
Hat nicht ein Mensch, der gestaltet, immer noch den Vorrang vor demjenigen, der dadurch keine Fehler macht, dass er buchstäblich nichts tut?
Von äußerster Geschmacklosigkeit ist es, auch jetzt noch längst bekannte Details immer wieder erneut aufrechnen zu wollen (und es dennoch z.T. rechnerisch gar nicht zu können). Es reicht allmählich!


3
 
  16. Juni 2014 
 

@suarez 2

wie sie heute sein MUSS um zu überleben ,
und die sich nicht aus ANGST ( und dieses
Motiv zieht sich durch Ihre Argumente )
abschottet . Sie geben bei einigen
Päpsten Fehler / Verfehlungen in der Amtsführung zu , verteidige das Papst-
amt in Bausch un Bogen ( OK ) , lassen
aber die Papstgeschichte außer Acht .
Die geistliche Machtfülle des Papstamtes
wie wir sie heute kennen , war längst
nicht immer in dieser Intenstät vorhanden . (siehe Zusammenwirken von
Papst und Episkopat in früheren Zeiten )


0
 
  16. Juni 2014 
 

@suarez

Bereits im Oktober 2013 hat Dekan zu
Eltz seine Position in einem Zeitinter-
view mit Frau E. Finger öffentlich gemacht. Die Kritik richtete sich dort gegen das Amstverständnis und die Selbst
darstellung höherer Kleriker .Sie war
also für viele zu lesen . Dss jetzt Dr.
Schneider - Flagm. an anderer Stelle von
"der Katze auds dem Sack " spricht , ist
merkwürdig und ebenso wieder einmal das
Wort vom GUERILLAKAMPF , das sich gut
anhört ,aber vom BILD fer FALsch ist .
(illegaler Vernichtungskrieg aus dem HINTERHALT ) Ihnen geht es m. E. gar
nicht um TvE , sondern darum , je-
manden der eine AUTORITÄT so kritisiert
zu verunglimpfen . Es gibt konservative
die in der Lage sind , Positionen die
nicht mehr haltbar sind zu räumen oder
sich auf Veränderungen einzulassen . Es
gibt aber auch K. ,die sich in blinder
Autoritätsgläubigkeit so verhärten,
dass sie "um sich schlagen" . Ich bin
weder ein Anänger von WirsindKirche , noch des Hofh. kreises , sondern, stehe
für eine pluralistische Kirche wie


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 Suarez 16. Juni 2014 

@Adson_von_Melk - Auch über die Gründe des Protestantismus ließe sich vieles sagen

Sicher ist eine Sichtweise, die lediglich die Renaissance-Päpste verantwortlich machen will, zu kurz gegriffen. Es gab damals, übrigens wie heute auch, eine starke Hinwendung zum Heidnischen (Antike), auch mitten in der Kirche. Die Erosion des Glaubens in der Renaissance schlug auch auf die Amtskirche durch. Darum wurde aber noch kein Papst innerhalb der Kirche abgesetzt, schon gar nicht weil das eine kleine Gruppe von innerkirchlichen Gruppen so wollte.

Das Amt kann man nicht "rein" erhalten, im Sinne das man es vom Menschen und seinen Fehlern ablöste, eine solche Kirche wäre steril und unwirklich. Zum Bischofsamt gehört unabdingbar immer auch die menschliche Schwäche. Fehler, wie sie dem Limburger Bischof teils zu recht angelastet werden, sind aber genau besehen keinesfalls so tiefgreifend, dass damit das Bischofsamt grundlegend beschädigt wurde.

Im Gegenteil, der Frankfurter Stadtdekan betont ja explizit, dass es darum ging, das Bischofsamt zu "erledigen".


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 Adson_von_Melk 16. Juni 2014 

Jetzt kommen wir uns endlich näher, @Suarez

"... doch darum das Papstamt infrage stellen zu wollen, halte ich nicht für katholisch."

Zustimmung! Allerdings ist in der PRAXIS genau das passiert: Die Reformation brach in der Zeit der Renaissance-Päpste aus.

Gerade wer das Bischof-AMT unbeschädigt sehen will, muss wünschen, das "schlechte" Bischöfe (sündige oder unfähige, da bin ich wirklich nicht Richter) abgesetzt werden. Was - ich wiederhole mich - seit BXVI. durchaus etwas öfter vorkommt. "Aushalten" muss man sie meiner Meinung nach nicht.

"... dass dieses Verhalten nicht rechtfertigt, wie dann mit dem Bischof umgegangen wurde, das war unwürdig und beschämend"

Zustimmung! Hier wiederhole ich eine Idee, die ich irgendwo aufgeschnappt habe, dass es nämlich eine Art Verwaltungsgerichtsbarkeit mit definierten Verfahren braucht.

Sehr viel von der Kampagne kam aus einem Gefühl, ohnmächtig zu sein und in(!) der Kirche kein Gehör zu finden. Da ging mancher halt zur Presse klagen. Für diese ein gefundenes Fressen!


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 Suarez 16. Juni 2014 

Nein, liebe Antigone, ich bin nicht zu dem Ergebnis gekommen,

der Bischof habe lediglich unbedeutende Fehler begangen. Er hat schwere Fehler begangen, die es den innerkirchlichen Guerillakämpfern, die die Amtskirche "erledigen" wollen, wie es der Frankfurter Stadtdekan so offenherzig zugibt, es ermöglichten, das Bischofsamt selbst schwerst zu beschädigen und so ein neues, von Katholizität sich entfernendes Kirchenverständnis zu etablieren. Der Hauptfehler des Bischofs lag nicht in einzelnen Bauabschnitten und damit zusammenhängender Kosten, sondern in einer mangelhaften Kommunikation. Zutiefst betrübt hat mich die Tatsache(!), dass der Bischof, obwohl der die Bausumme längst kannte, so tat, als sei er über die in die Öffentlichkeit gelangten Zahlen schockiert.

Ich bleibe aber dabei, dass dieses Verhalten nicht rechtfertigt, wie dann mit dem Bischof umgegangen wurde, das war unwürdig und beschämend. Genau darauf weist auch Mosebach, dem ich sonst eher kritisch gegenüberstehe, zu recht hin und beleuchtet die Rolle der Presse.


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 Suarez 16. Juni 2014 

@Adson_von_Melk - Schön das Sie Hegel gelesen haben

Sie müssen mir und anderen nicht immer wieder deutlich machen wollen, dass Sie der Auffassung sind, im hellsten Lichte reinster Vernunft Ihre Urteile zu fällen. Zu Hegel und seinem Geschichtsbild und damit seiner Interpretation von angeblichen Tatsachen gäbe es eine Menge zu sagen. Wer sich etwas näher mit der hegelschen Philosophie beschäftigt, kommt zu dem Ergebnis, dass das von Ihnen zitierte "Bonmot" geschichtlich geradewegs auf Hegel zurückgefallen ist.

Es gab in der Geschichte auch schon Päpste die gröbste Fehler gemacht haben, ja schwere Sünder waren, doch darum das Papstamt infrage stellen zu wollen, halte ich nicht für katholisch. Natürlich haben mich Aussagen des Bischofs tief verletzt, so seine lange Zeit gespielte Unkenntnis der tatsächlichen Baukosten. Doch darum einen Bischof in der Art und Weise aus seinem Amt zu treiben, ist mit Katholizität nicht vereinbar. Wir müssen auch schwere Fehler eines Bischofs aushalten, insbesondere wenn er um Entschuldigung bittet.


3
 
 Adson_von_Melk 15. Juni 2014 

Jetzt die Überraschung zum Tage: Ihrem Posting über den Stadtdekan

stimme ich vollständig zu. Mir geht es um die die objektive, seriös untersuchte und von den zuständigen Oberen bewertete Faktenlage.

Ich bin aber NICHT angetreten, Johannes zu Eltz zu verteidigen. Er hat in der ganzen Affäre 'brutta figura' gemacht, erfunden hat er den Skandal aber nicht.

Anders gesagt:
Nur weil mich @Suarez Versuche, Tebartz zu verteidigen zunehmend an das Hegel-Bonmot erinnern: "Wenn die Tatsachen nicht mit der Theorie übereinstimmen, umso schlimmer für die Tatsachen" müssen seine Vorwürfe gegen zu Eltz ja nicht falsch sein.

Es gibt in den meisten Diözesen Leute, die "eine andere Kirche" wollen. Zu Eltz selbst versteigt sich auch in diesem obskuren Interview, das Dr. Schneider-Flagmeyer aus dem Archiv geholt hat, erneut zu Aussagen, bei denen ich ihn schon fragen müsste, wie er sie mit seinem kath. Priestertum vereinbaren kann.

Alles das sagt aber wiederum nichts aus über die Qualitäten von Bischof Tebartz. Man muss das endlich sauber trennen!


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 Adson_von_Melk 15. Juni 2014 

"Liebe Antigone, wir sollten nicht Richter spielen"

Das hätt' jetzt nicht kommen dürfen, @Suarez. Nicht von Ihnen, nicht nach Ihren Postings der letzten Monate!

"... dass er die Welt nicht richten, sondern erretten will?"
An diesen Satz werde ich Sie zu gegebener Zeit noch erinnern.

Aber bitte versuchen Sie nicht, die Fehlleistungen des Bischofs auf Kommunikation(!) kleinzureden. Er war ein "schlechter Verwalter" und wurde deshalb entlassen.

"ihn als Person vernichten zu wollen"

Wer will das bitte? Nicht einmal Stadtdekan zu Eltz. Er (und hunderttausende) wollten Bischof Tebartz seines Amtes enthoben sehen. Das ist keine Vernichtung, arbeitslos sind auch schon andere geworden.

"Steht es uns wirklich zu, so über einen Bischof zu urteilen"

Ja, das steht den Gläubigen zu. Insbesondere, wenn die Kritik nicht Glaubens- sondern Geldsachen betrifft bzw. das pers. Verhalten des Bischofs.

"Ist dieser Prüfbericht wirklich ein geeigneter Maßstab?"

Ja, das ist er. Objektiver KANN es kaum noch werden.


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 Antigone 15. Juni 2014 
 

@Suarez und Alpenglühen

Weder Sie noch ich sind hier zum Richter berufen. Was mich betrifft, so habe ich auch nicht das allergeringste Interesse am Richten. Ich wollte auch gar nicht mehr über den Limburger Bischof reden, sondern über Martin Mosebach. Es hat sich in der Diskussion ergeben, dass Schuld und Unschuld des Bischofs wieder Thema wurde. Wie ich Ihren Beiträgen entnehme, sind Sie wieder zu der Ansicht gekommen, dass der Bischof zwar ein paar unbedeutende Fehler gemacht hat, letztlich aber ein unschuldiges Opfer des Limburger Kirchenkampfes geworden ist. Dies sei Ihnen unbenommen. Dass nun auch noch der Prüfbericht angezweifelt wird, halte ich mindestens für kühn. Wir können jedenfalls feststellen, dass Rom ihn offensichtlich ernst genommen hat.


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 Alpenglühen 15. Juni 2014 

@Antigone, bin gespannt, ob A_v_M auch Ihnen „Grobschlächtigkeit“ bescheinigt.

Wozu noch die Privatkapelle? s. Link
www.bistumlimburg.de/meldungen/meldung-detail/meldung/gott-hat-hier-wohnung-genommen.html
Jedes Bfs.-Haus, Diöz.-Zentrum hat eine ei- gene Kapelle! Auch Klöster haben zusätzl. zur Kirche eine Kapelle. Die Kapelle in St. Nikolaus ist auch für Seminarteilnehmer u. Mitarbeiter. Die Inneneinricht. wurde von Privat! gestiftet.
Vom Prüfbericht, ich habe ihn gründl.gelesen, halte ich wenig bis nichts.
Zitat „...eher um die verzerrte Wahrnehmung der Realität ...“ Verzerrte Wahrnehmung? Real sind liturg. Mißstände im Bistum. Real ist: besond. der Dekan von Frankfurt will eine andere Kirche, die nicht mehr RK wäre. s. www.freiewelt.net/reportage/altes-interview-wirft-neues-licht-auf-kritik-an-limburger-bischof-10016667/
Keiner bestreitet gemachte Fehler! Aber unter Vorschub der Finanzen „mußte der Bf. weg“, weil er, gem. dem Hirtenauftrag!, s. Can 383 – 394, den Mißständen u. den Bestrebungen, eine eigene, Limburger Kirche einzurichten, entgegenwirkte.


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 Suarez 15. Juni 2014 

Liebe Antigone, relevant ist die Aussage des Frankfurter Stadtdekans schon,

denn sie macht deutlich, wie verlogen gegen den Bischof von den innerkirchlichen Gruppen im Umfeld des Hofheimer Kreises agitiert wurde und immer noch wird.

Der Frankfurter Stadtdekan kann nun gefahrlos zugeben, was in Wahrheit das eigentliche Motiv für den Kirchenkampf war. Er konterkariert damit genau den vorgeschobenen Vorwurf der Verschwendung und zeigt, dass er bloß als Mittel diente, nicht aber die Ursache des Unmutes gegen den Bischof bildete.

Ich habe die Aussagen des Frankfurter Stadtdekan immer ernst genommen, was nicht heißt, dass ich sie je geteilt hätte. Für mich war immer klar, dass hier ein Kirchenkampf tobt, der ganz andere Motive hat als öffentlich zugegeben.

Aus einer gewissen Eitelkeit heraus oder weil der Frankfurter Stadtdekan die Amtskirche nun für "erledigt" hält, legte er nun in der ZEIT die Karten offen und nun stehen einige doch etwas merkwürdig da.


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 Suarez 15. Juni 2014 

Liebe Antigone, wir sollten nicht Richter spielen

Und schon gar nicht über einen geweihten Bischof!
Sagt nicht Jesus ausdrücklich, dass er die Welt nicht richten, sondern erretten will?

Dass der Bischof schwere Fehler in der Kommunikation(!) gemacht hat, ist nicht zu bestreiten, das gibt uns aber nicht das Recht, ihn als Person vernichten zu wollen. Mir scheint, in unserer Kirche macht sich immer mehr eine Herabsetzungslust, eine Überheblichkeit des Richtens breit, die am Ende allen Glauben zerstören könnte, weil solche Wut mit christlichem Glauben unvereinbar ist.

Steht es uns wirklich zu, so über einen Bischof zu urteilen, wie auch gerade Sie es wieder tun? Ist dieser Prüfbericht wirklich ein geeigneter Maßstab? Man kann viel über die Notwendigkeit von Teichen, Gärten und Kapellen streiten, darin spiegelt sich noch kein objektiver Maßstab, denn da spielen immer wieder subjektive Wertungen mit. Auch ein Bischof macht Fehler, die wir aber nicht zum Anlaß nehmen dürfen, in eine whre Herabsetzungslust zu verfallen.


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 Antigone 15. Juni 2014 
 

Lieber Suarez,

was immer Adson_von_Melk Ihnen antworten möchte, ich habe auch das Bedürfnis, auf Ihre letzte Meinungsäußerung einzugehen.
Noch einmal: seit wann ist denn relevant, was der Frankfurter Stadtdekan gestern, heute und morgen äußert bzw. geäußert hat? Bisher haben Sie ihn doch total negativ beurteilt.
Der Prüfbericht ist doch nicht "interpretierbar"! Es stehen doch klare Fakten drin.
Zwischen dem Petersdom und dem Limburger Dom ist vielleicht ein kleiner Unterschied. Und um den Dom geht es ja gar nicht. Obwohl er in Reichweite steht, musste noch eine teure Privatkapelle sein. Müssen wir jedesmal jede Einzelheit neu aufzählen? Die dämliche Badewanne oder eben das ganze Bad, den dämlichen Karpfenteich? Geht es letztendlich überhaupt ums Geld oder nicht eher um die verzerrte Wahrnehmung der Realität des ehemaligen Limburger Bischofs?


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 Suarez 15. Juni 2014 

@Adson_von_Melk

Geraten Sie deshalb so außer sich, weil der Frankfurter Stadtdekan auf einmal betont, dass Bischof Tebartz-van Elst kein Protzbischof und Verschwender sei?

Ihren Vorwurf müssten Sie doch an eine andere Adresse richten, denn an mich.

Die interessante Frage ist doch, warum der Frankfurter Stadtdekan nun so ausdrücklich von der vorherigen Position abrückt, trotz des Prüfberichtes, der im übrigen je nach Bedarf anders interpretiert werden kann. Im Prüfbericht finden sich Wertungskriterien, die bei zahlreichen anderen Kirchenbauten zu dem Ergebnis führen würden, dass die Kirche grundsätzlich verschwenderisch baut. Allein wenn man sich die Proportionen des Petersdomes anschaut, könnte, wer es interpretiert will, dort allenthalben Verschwendung am Werke sehen.

Aber ich weiß ja, Sie sehen alles nur im hellsten Lichte der Vernunft und sind frei von ideologischen Interpretationen.


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  14. Juni 2014 
 

Antwort an @Suarez 2

Jahre später und nach der Auseinadersetz-
ung innerkirchlich , sowie mit den "Sekten
(Gnostikern Arianern )
P.S. Vielleicht beziehen Sie Ihren letzten
Text auf einen anderen "Schrieb" von mir??
Ich bin mir nicht sicher .


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 Suarez 14. Juni 2014 

@rondo - Schwarz-Weiß / Glaube

Ihr Vergleich trägt nicht, denn Glaube ist keine Frage des offenen Diskurses, dann wäre er ja wirklich nur menschengemacht und Gott eine bloße Fiktion. Glaube ist von Gott eingestiftet - hier auch Ausgießung des Heiligen Geistes / Pfingsten.

Insofern lässt sich über Glaube im tieferen Sinne nicht diskutieren, er kann nicht Gegenstand eines positivistisch ausgerichteten Urteilsvermögens werden sondern einer Erfahrung, die über das bloß Sichtbare hinausweist. Glaube erschöpft sich daher auch nicht im Weltlichen, im Gegenteil, Glaube gewinnt da Raum, wo das Weltliche aufhört, wo also der Tod die Grenze zieht. Wo dies übersehen wird, gerät unser christlicher Glaube in die Gefahr zu einer politischen Ideologie zu werden, die dann in Konkurrenz mit anderen politischen Utopien, wie den Marxismus, tritt. In einer solchen Utopie ist aber Gott nicht mehr real präsent, sondern ist lediglich eine Fiktion.


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 Adson_von_Melk 14. Juni 2014 

@Suarez, träumen Sie? Sind Sie noch nicht ganz wach?

Sie haben den Prüfbericht nach eigenen Angaben doch wohl gelesen?

Natürlich ist es kein Protz im Sinn von neureich-neobarocken verschwenderischen Schnörkeln. Der Bischof ist ein Mann von Geschmack, das hat keiner bestritten. Aber gute Manieren machen noch keinen guten Menschen.

Muss ich wirklich noch einmal die Kosten für bronzene Fensterrahmen nachschlagen, für natursteinverkleidete Flachdächer und - ja, weil das einfach der Gipfel der Unverschämtheit war - für den vermaledeiten Koi-Teich, den kein Christenmensch braucht und den sich ein Bischof einfach nicht zu leisten HAT?

Sind 780 000 EUR für den Totalumbau eines gerade fertig gestellten Gartens wirklich keine Verschwendung?

Das sind die "Realitäten", wenn Sie das Wort schon in den Mund nehmen. Haben Sie die alle verdrängt, gemeinsam mit einer gerichtsfest glatt gelogenen eidesstattlichen Erklärung?


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 Suarez 14. Juni 2014 

Liebe Antigone, da würde ich entschieden widersprechen

"Es hat sich leider eben das meiste, was geschrieben wurde, als zutreffend erwiesen."

Da die Berichterstattung nur zu einem sehr geringen Teil das Faktische in den Fokus stellte, sondern lediglich polemisch den Bischof dämonisierte, sehe ich anders wie Sie, den Wahrheitsgehalt der Artikelflut als eher gering an.

Wenn nun schon der Frankfurter Stadtdekan hervorhebt, dass Bischof Tebartz-van Elst kein "Protzbischof", "Verschwender" und "Wüterich" sei, sondern Manieren und ein gewinnendes Auftreten habe, so muss man doch die Frage stellen, was dann von dem noch bleibt, was ihm die Presse so laut andichtete?

Hier konterkarieren sich doch die Aussagen des Domkapitels aus der Vergangenheit zu heute. Der Begriff "Protzbischof" wurde doch von den Medien geprägt und immer wieder kolportiert. Nun räumt der Frankfurter Stadtdekan unumwunden ein, dass diese Herabwürdigung mit der Realität nichts zu tun hat.

Im Grunde eine Bankrotterklärung für Deckers & Co.


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 Fides Mariae 13. Juni 2014 
 

"Private Entscheidung, die uns nichts angeht"

@rondo:
"Eine private Entscheidung,
die uns nichts angeht" (bravo! ich stimme zu!) wären Ereignisse in der Biographie der genannten Redakteure gewesen, wenn DIESE selbst den privaten vom beruflichen Bereich getrennt und in ihrer Berichterstattung angemessene Objektivität gewahrt hätten.

Zumindest bei Herr Deckers ist es vollkommen offensichtlich, dass er unobjektiv, manipulierend und kirchenpolitisch agitierend schreibt.


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 Fides Mariae 13. Juni 2014 
 

Emotional verzerrte Berichterstattung

Wow! Endlich mal Klartext. Die Schärfe ist wohl angebracht. - Schade, dass dieser Artikel erst jetzt kommt!

Nun ist mir auch plausibel geworden, WARUM Herr Deckers - wie Mosebach richtig schreibt - schon gegen Papst Benedikt - anscheinend unbegründet - auf dem Kriegspfad war. Ich kann mir nun vorstellen, dass seine Ressentiments aus der eigenen Biographiebewältigung stammen.

Beifall auch dafür, dass Mosebach der FAZ die angemessene Verachtung zeigt, indem er den kirchenfeindlichen Journalismus nur zum Nebenproblem erklärt... er lässt durchblicken, was man von einer Zeitung zu halten hat, die ihren Redakteuren eine solche Stimmungsmache durchgehen lässt.

Meiner Meinung kann das nur daran liegen, dass sich bei der FAZ zu wenige für den Katholizismus interessieren. Bei anderen Themen wäre eine solche emotional verzerrte Berichterstattung in dieser Zeitung nicht möglich.


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  12. Juni 2014 
 

@suarez Fundamentalismus und Propaganda

Mit "propaganda" habe ich einen Stil und
eine Diktion gemeint ,die komplexe Vor-
gänge sehr stark vereinfacht darzustellen.
Zudem richtet er sich immer an Leser/Zu-
hörer , die auf einen bestimmten "Feind"
/ein bestimmtes Feindbild eingestimmt
werden sollen . Dazu eignet sich her-
vorragend die Schwarz-Weiß-Malerei
( Der arme Bischof X - die bösen
Journalisten ) ,Verschwörungen+
Verschwörer (der Hofheimer Kreis , der Dekan Y ) sowie die Verunglimpfung
des Feindes ( gescheitert ,hadern mit
der eigenen Vita ) .Auf meinen Text
wollen Sie gar nicht eingehen . Vielleicht können Sie mir einmal folgende Fragen beantworten : Hat Ihnen
der besagte Journalist von seinem "Hadern" mit der eigene Vergangenheit
erzählt ? Ist der Hofheimer Kreis nach
Ihren eigenen Recherchen unkatholisch .
Handelt es sich bei Ihren Aussagen um
Interpretationen oder um hieb-und
stichfeste Beweise ?


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 Suarez 12. Juni 2014 

@rondo - Propaganda

Ich kann schon deshalb keine Propaganda betreiben, weil ich hier nicht journalistisch tätig bin, sondern lediglich Leserkommentare schreibe, die natürlich und völlig legitim, immer subjektiv wertenden Charakter haben. Anders sieht die Sache aus, wenn Journalisten so tun, als berichteten sie objektiv, in Wirklichkeit aber nur alte Rechnungen begleichen wollen, weil sie mit der Institution Kirche und ihrer eigenen Vita hadern. Wenn Deckers & Co. übers Wetter schrieben oder über Parteipolitik, nun gut, dann wäre das alles nicht zu beanstanden. Sie schreiben aber über die Katholische Kirche, immer aggressiv und im Geiste ihres eigenen Kirchenverständnisses, das sie als allein gültig ansehen. Hinzu kommt, dass beide Autoren eng im Bistum Limburg mit bestimmten kirchlichen Gruppen, wie dem Hofheimer Kreis, verbunden sind und ihre mediale Macht einseitig in den Dienst dieser Interessengruppen stellen. Genau das würde ich jetzt Propaganda nennen.


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 Suarez 12. Juni 2014 

Man muss "einzigartig" schon im Zusammenhang lesen

Mosebach meint mit "einzigartig" nicht, dass dieser Artikel eine Ausnahme darstellt, also der Artikel dem sonstigen Tenor der Artikel diametral entgegenliefe, sondern dass der Artikel in einzigartiger Art und Weise offenlegt, wie das Strickmuster dieser Artikel ist. Die Einzigartigkeit des Artikels liegt also darin, dass man an ihm deutlich die Strukturen der Diffamierung offen legen kann.

Insofern sollten Sie, werter Adson_von_Melk, daraus nicht das Gegenteil dessen ablesen, was der Autor doch recht klar in seinem Artikel begründet. Es ist auch nachvollziehbar, dass sich Mosebach einen für ihn besonders prägnanten Artikel herausgreift, um die grundsätzliche(!) Vorgehensweise exemplarisch aufzuzeigen. Das ist schlicht journalistisches Handwerk.


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 Suarez 12. Juni 2014 

@rondo - Bitte etwas präziser

FAZ zu Stefan Toepfer: "...1991 zum Priester geweiht, war er bis 1995 Kaplan in Königstein im Taunus. Dort lernte er seine Partnerin kennen und entschloss sich, den Gemeindedienst zu verlassen."

Ihr Studiumswechsel hat hoffentlich nicht dazu geführt, dass sie nun die Geschichtswissenschaft bekämpfen.

Es ist und bleibt schlicht eine Tatsache, dass Toepfer den Zölibat aus persönlichen Gründen ablehnt und dies wesentlichen Einfluss auf sein Kirchenbild hat. Bei Deckers nicht anders.


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 Adson_von_Melk 11. Juni 2014 

Noch ein Einwand gegen den Artikel

Herr Mosebach möchte laut eigenen Worten sein Augenmerk richten "auf die Art, wie sich die Presse des Falles angenommen hat"

Ein SEHR weites Feld! Daher gedenkt er schon im nächsten Satz "nicht, die ganze Fülle der zu dieser Sache erschienenen Artikel zu analysieren, sondern einen einzigen, der aber beanspruchen kann, einzigartig zu sein".

Bin ich wirklich der erste, dem der Widerspruch auffällt? Einseits "die Presse", andererseits ein einziger Artikel, der noch dazu nicht typisch, sondern "einzigartig" ist? Und das, wie ich rasch beipflichte, in keinem guten Sinn.

In der Sprache der von Hrn M. sicher geschätzten Scholastik: Na, dos geet awa goaaarnich.

Man besiegt den Gegner nicht, indem man seine schwächsten Leistungen angreift, sondern seine stärksten überwindet.

Und der zitierte Artikel, so voller Stimmungsmache und böser Andeutungen er ist, taugt nicht einmal als gültiges Beispiel für D. Deckers' Arbeit. Auch der arbeitet normalerweise deutlich seriöser.


1
 
 Siri 11. Juni 2014 
 

Krankheit - was wirklich gesagt wurde

Hier werden zwei Dinge vermischt: 1. Herr Riebel hat gesagt: ""Entweder ist er ein schlimmer, gefährlicher Lügner oder er ist ein kranker Mann." Ziemlich dreist für jemanden wie Riebel, der nachweislich im Sommer 2011 17 Mio. Euro als "Zwischenfinanzierung" genehmigt hatte, also sehr gut Bescheid wusste.

2. Die FAZ hatte hier http://www.faz.net/aktuell/politik/limburger-bischof-warten-auf-franziskus-12624882-p2.html behauptet, dass in Rom gemunkelt werde, dass Tebartz-van Elst krank sei und sich dabei auf einen Vertrauten des Bruders berufen, der gesagt haben soll, dass Franz-Peter unter dem Asperger-Syndrom leide, einer Form von Autismus (der Bruder hat dies dementiert (http://www.kath.net/news/43347). Für diese Berichterstattung hat sich die FAZ eine Rüge des Presserates eingefangen.


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 chorbisch 11. Juni 2014 
 

@ Suarez

Sie weichen, wieder einmal, aus. In dem von Ihnen mehrfach zitierten Satz, Bischof Tebartz sei "entweder ein Betrüger, oder geiseteskrank", ging es nicht um das Asperger-Syndrom. Es ging darum, daß Sie Herrn Deckers fälschlicherweise diese Formulierung zugeschrieben haben, die von Herrn Riebel stammt.

Was das Herumreiten darauf angeht, Deckers und Töpfer seien "gescheiterte Theologen", so geht es meiner Meinung nach weder Ihnen, noch Herrn Mosebach oder Herrn Schneider-Flagmeyer um Tatsachenbeschreibungen, sondern darum die zwei Journalisten herabzusetzen. Sie legen mit Ihren Vermutungen über die Motive, die Deckers antreiben, ja nochmal nach.
Das ist Diffarmierung, wie schon @rondo richtig geschrieben hat. Das kann man tun, zumal Deckers und andere Journalisten da auch nicht zimperlich waren.
Aber dann sollte man ehrlich sagen: "Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil!" und los!
Aber in Beiträgen, die den Stil der Medien kritisch analysieren wollen, hat das nichts zu suchen.


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 Suarez 11. Juni 2014 

@chorbisch - Offenbar sind Ihnen einige Artikel entgangen

So musste der Bruder des Bischofs - ein Psychiatrieprofessor - öffentlich der Behauptung entgegentreten, sein Bruder litte unter dem Asperger-Syndrom. Wie Mosebach richtig beobachtet, gehen Deckers & Co. stets so vor, dass sie andere als Kronzeugen der Unterstellung benutzen und so den Anschein erwecken, als hätten sie mit den von ihnen zitierten Aussagen nichts zu tun. Diese Methodik ist aber besonders perfide, weil sich der Angeschuldigte, wenn überhaupt, nur sehr schwer gegen üble Verleumdungen zur Wehr setzen kann.

Das Deckers und Töpfer gescheiterte Theologen sind, entspricht schlicht den Tatsachen. Auch Herr Schneider-Flagmeyer hat in seinem heutigen kath.net Artikel auf diese Tatsache hingewiesen. Zudem erklärt diese Tatsache den Furor gegen ein traditionelles Kirchenverständnis, den die Autoren der FAZ an den Tag legen, um das eigene Scheitern am Zölibat zu rechtfertigen. Journalisten sollten aber ihre Motive offen legen, wenn sie nicht mehr objektiv berichten können.


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 Bentheim 11. Juni 2014 
 

Adson_von_Melk: "Der Metropolit wird sicher noch gehört,

wenn es ein Bistum zu besetzen gilt, aber viel mehr nicht."
Wenn das Bistum nominell besetzt ist, nimmt der Metropolit die Einführung vor. so war es Kardinal Meisner bei Bischof TvE.


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 Suarez 11. Juni 2014 

@rondo - Sie greifen gerne persönlich an

Und übersehen dabei klare Fakten. In einer Artikelüberschrift hieß es in der FAZ, der Bischof sei entweder "krank oder ein Betrüger". Dass er weder das eine noch das andere ist, braucht nicht weiter betont zu werden. Auch die von Mosebach beanstandeten Anspielungen auf eine Homosexualität des Bischofs zielten nicht auf eine objektive Berichterstattung - wie sollte das auch sein - sondern auf die subtile Taktik der andauernden Herabsetzung der Person des Bischofs durch besagten Autor. Wer aber so die durchaus vorhandene Macht der Presse missbraucht, bedient immer ein persönliches Motiv. Mag sein, dass der tiefere Grund bei Deckers & Co. im eigenen Scheitern als angehende Priester zu suchen ist, es kann aber auch in einem Kirchenverständnis liegen, das sich dem des Hofheimer Kreises angleicht und es medial zu verabsolutieren sucht. Wo aber Journalismus die Vernichtung der Person zum Ziel hat, da sind Grenzen überschritten, auch wenn Sie das nicht wahrnehmen möchten.


6
 
 bücherwurm 11. Juni 2014 

Bitte im Ton wieder moderater werden. Eine gute Diskussion zeichnet sich durch gute Sachargumente

aus, nicht durch angriffslustigen Ton. Die Moderation.


4
 
  11. Juni 2014 
 

@suarez vor 22 Stdn / 20 Stdn

Sie reden hier von blankem Hass ( Deckers
und andere Journaliten ) merken aber anscheinend selbst nicht , dass viele ihrer Texte von der Diktion und
Rhetorik Hasstiraden sind . Wörter wie
Guerillajournalismus , Guerillakampf ,
Hetze will den "Feind" in übelster Weise
diffamieren und ihn in Zusammenhang mit einer Verschwörung bringen .
Könne Sie mit Bestimmtheit sagen , dass
hier die Presse von einer besttimmten Seite her "instrumentalisiert" wurde ,
und aufgrund eigener Recherchen Hinter-
männer benennen. Oder sind Ihre Analysen
auf Spekulationen , oder noch schlimmer
auf Resentiments aufgebaut . Also , nur
Mut , nennen Sie namen , denn Deckers ist ja anscheinend nur ein Werkzeug , die Guerilla tagt weiter im Dunklen .
Apropo Hybris ...... haben Sie einen
Spiegel zur Hand ?


2
 
 Suarez 11. Juni 2014 

Liebe Antigone - Das eine schließt das andere nicht aus

Was Martin Mosebach zu den Papstworten geschrieben hat oder zu Kermani's "Reflexionen" über den Symbolcharakter des Kreuzes, findet ganz sicher nicht meine Zustimmung, ist aber für die Beurteilung des hier von ihm angesprochenen Themas der medialen Propaganda zum Zwecke der Vernichtung der Persönlichkeit eines Bischofs auch nicht von Relevanz. Mosebach hat in seiner prägnanten Beschreibung dessen, was er aus direkter Anschauung als Journalist sehr wohl kennt, eine berechtigte Kritik formuliert, die man auch ernst nehmen muss. Mosebach geht es hier nicht um Glaubenssätze oder eine von ihm interpretierte Authentizität desselben, sondern um das Beleuchten des Missbrauchs medialer Macht. Er beschreibt zutreffend, wie im Wege der bloßen Andeutungen, des Gerüchtes, eine Stimmung erzeugt wird, die demjenigen, der Gegenstand der Unterstellungen ist, keine Chance mehr lässt, dem Kesseltreiben zu entkommen. Dass ein solches Kesseltreiben niemals christlich sein kann, steht sicher außer Frage.


3
 
 bellis 11. Juni 2014 

positive Effekte - innerkirchliche Prozesse

Herr Och, Sie sehen positive Effekte in den leten 40 Jahren, bitte aufzählen, ich würde gern diese kennenlernen.
"Liberaler" Sie meinen, dass innerlirchliche Prozesse versagt haben, ich sehe, dass die Zustände im Bistum Limburg vor Bischof T.v.E. vielmehr das Ergebnis von innerkirchlichen Prozessen war.


1
 
 Adson_von_Melk 11. Juni 2014 

Was ist ein "Metropolinat"?

Falls der Poster "...et in terra..." damit Kard. Meisner in die Pflicht nehmen will - das finde ich nicht fair. Das Konzept, wonach der Metropolit über seine Suffragane eine Aufsicht führt, ist zwar sehr alt, war notwendig, ist mittlerweile aber sehr erledigt.

Der Metropolit wird sicher noch gehört, wenn es ein Bistum zu besetzen gilt, aber viel mehr nicht. Man reibt sich verwundert die Augen, wenn man liest, dass die Erzbischöfe von Salzburg noch bis 1934 das Recht hatten, die Suffragane selbst (ohne Rom) zu ernennen. Papst Pius IX. begrüßte den Salzburger Mitbruder beim I. Vat. Konzil angeblich noch mit den Worten „Seht, da kommt der halbe Papst, der selbst Bischöfe machen kann“

Diese Zeiten sind vorbei, auch weil die Wege nach Rom so kurz geworden sind.

Allerdings könnte man sagen, dass die Bischofskonferenzen diese Funktion einer Zwischeninstanz übernommen haben. Nicht der Metropolit, sondern der Vorsitzende der DBK hat mit dem Fall Tebartz Arbeit bekommen.


0
 
 Siri 11. Juni 2014 
 

Nein, Herr Och

Herr Mosebach spricht nicht von dem Zweiten vatikanischen Konzil als Ursache, sondern von den vierzig Jahren danach. Längst nicht alles, was in diesen vierzig Jahren geschah, kann sich auf das Konzil stützen (angefangen vom Volksaltar und der Marginalisierung des Lateinischen in der Liturgie).


3
 
 Peter Och 11. Juni 2014 
 

Konzilsschelte

Und immer wieder bringt Herr Mosebach das II. Vatikanum in Verruf, ursächlich an den Problemen der katholischen Kirche in unserer säkularisierten Welt zu sein. Umgekehrt wird ein Schuh draus: das Konzil war gerade Antwort auf die Globalisierung und Säkularisierung der Welt, das Öffnen der Kirchenfenster ließ neuen Wind in die Kirche und verhinderte ein noch schlimmeres Abbrechen der Gläubigen mit ihrer Mutter Kirche. Eine vorkonziliare Romantik, die glaubt, mit alten Formen den modernen Menschen wieder in eine alte Frömmigkeit zurückzuführen, ist haltlos. Herr Mosebach, beschäftigen Sie sich mit der Geschichte des Konzils, dann werden Sie die Notwendigkeit und Heilsamkeit desselben verstehen. Auch unser Papst Franziskus betont immer wieder die positiven Effekte des Konzils auf unsere Kirche.


3
 
 Siri 10. Juni 2014 
 

@chorbisch

Ich finde tatsächlich, dass die Hetze schlimmer war als das, was dem Bischof im Prüfbericht vorgeworfen wird. Im Prüfbericht wird ihm Geldveschwendung vorgeworfen, mit der miesen Berichterstattung (nur als pars pro toto sei das "irre Bambi" genannt) wurde ein Mensch zum Gespött ganz Deutschlands gemacht und nicht nur das: Er wurde zum Hassobjekt - was sich nicht nur in Kommentaren im Internet ausdrückte und immer noch ausdrückt, sondern auch in ganz konkreten Drohungen. Tebartz hat folgenschwere Fehler gemacht, aber bitter dafür bezahlt. Das sollte man anerkennen, um wirklich zu einem Klima der Barmherzigkeit und der Versöhnung zurückzufinden, wie es Papst Franziskus wünscht.


4
 
 chorbisch 10. Juni 2014 
 

@ Siri

Wenn ich Ihre Haltung falsch eingeschätzt habe, bitte ich um Entschuldigung. Aber ich kann Ihre Ansicht, daß die Medienkampagne gegen Bischof Tebartz "weit übler ist" als das, was dem Bischof vorgeworfen wird, nicht teilen.
Damit meine ich nicht, die Kampagne sei harmlos, ganz und gar nicht.

Und was das Aufrechnen angeht, Herr Mosebach tut es ja selbst, in dem Abschnitt, den @ Luzerner gerade zitiert hat. Genau solche Sätze erschweren meiner Meinung nach ein Debatte über die Art, wie Deckers und Co. berichtet haben. Denn ich frage mich dann schon: Geht es wirklich nur um die Medienkampagne, oder eben doch um einen Versuch, die Vorwürfe gegen den Bischof herunterzuspielen.

Und wer, wie Mosebach, den persönlichen Herabsetzungen und das Verbreiten von Gerüchten von Deckers kritisiert, sollte auf seine Worte achten. Was soll die Bemerkung "dispensierter Mönch und Diakon"? Das klingt für mich nach Stimmungsmache gegen den "Versager" Deckers, der seine Gelübde nicht halten wollte (konnte?)


3
 
 Klaffer 10. Juni 2014 
 

Ich kann mit diesem Artikel nicht viel anfangen. Warum nimmt Herr Mosebach nicht einen Fall, bei dem sich herausstellte, dass die Anschuldigungen falsch waren? Mann könnte die Rolle der Medien da viel besser unter die Lupe nehmen.


6
 
 Liberaler 10. Juni 2014 
 

zu: Aegidius

Sie scheinen sich über meinen Kommentar lustig zu machen. Wenn ich - wie ich es mehrfach getan habe - an viele andere komische Geschichten, die nicht zur Untersuchung gehört haben, rund um Bischof Franz-Peter erinnere, tue ich die ausschliesslich um zeigen, wie viele Warnzeichen, Hinweise übersehen wurden.

Das Desaster Bischof Franz-Peter ist für alle romtreuen Katholiken ein Einschnitt. Wir müssen uns auch für die Zukunft merken, dass ein bisschen Romtreue nicht für einen ordentlichen Bischof ausreicht. Und wir dürfen uns nicht noch einmal von irgendwelchen Äusserlichkeiten oder Lehrmeinungen blenden lassen.


3
 
 ...et in terra... 10. Juni 2014 
 

Versagen des zuständigen Metropolinates

Hier kann ich dem Herren aus Luzern nur recht geben.
Warum wird eigentlich das vollkommene Versagen des zuständigen Metropolinates nicht angesproche
n


5
 
 luzerner 10. Juni 2014 
 

Die Bischöfe in die Pflicht nehmen?

Zitat:

"Man betrachte die dürren Fakten: die Untersuchungskommission, die die Deutsche Bischofskonferenz eingesetzt hatte, um festzustellen, wie es zu der Explosion der Kosten beim Bau der vom Limburger Domkapitel in Auftrag gegebenen Bischofsresidenz gekommen ist, hat dem Bischof einen großen Teil der Verantwortung an dieser Fehlplanung gegeben; einen anderen Teil trägt das Domkapitel, das seiner Aufsichtspflicht nicht genügt hat, und auch dem Generalvikar werden Vorwürfe nicht erspart."

Nein Herr Mosebach, die "Faktenlage" war nicht dünn! Ja, das Domkapitel ist seiner Aufsichtspflicht gegenüber dem Bischof nicht nachgekommen.

Und wenn das Domkapitel rechtzeigt STOPP gerufen hätte und einen Bischof in die seine Schranken verwies, ja, was dann?

Auf die Kommentare bei Kathnet wäre ich sehr gespannt gewesen. Von Bevormundung der Bischöfe wäre die Rede gewesen.


8
 
 Adson_von_Melk 10. Juni 2014 

Wohl wahr, aber warum jetzt?

Ich erinnere mich an den schauderhaften Artikel, den Herr Mosebach hier zerlegt. Ich habe ihn damals schon, wenn auch in wesentlich kürzeren Worten kritisiert. Hier in diesem Forum - ich meine von einer Anfangsstimmung wie in einem Stephen-King-Roman gesprochen und mich gegen die fortwährenden Anspielungen auf den Mann "mit dem Gel im Haar" verwahrt zu haben.

Da hat Herr Mosebach ganz recht, das mit bösem und zugleich feigem Klatsch zu vergleichen. (Wenn Deckers zu wissen meint, der Bischof wäre schwul, muss er es sagen, ansonsten schweigen.)

Aber ich sehe nicht, was genau dieser Artikel jetzt genau wem genau helfen soll. Mit @Stiller: Cui bono? Cui malo?

Ausserdem ist mir Herr Mosebach in der innerkirchlichen Debatte zu sehr Partei - "peinliches Papstwort"? andere Papstworte, die bloße "Schocksprüche" sind? aus denen man "für sich aber keinerlei Schlüsse zeihen muss"? - als dass ich persönlich mich von ihm so wortreich verteidigt sehen wollte.


8
 
 Suarez 10. Juni 2014 

Liebe Antigone - Man muss die Dinge schon beim Namen nennen

Und genau das tut Mosebach, wenn es um die Art und Weise der "Berichterstattung" seitens Deckers & Co. geht. In unserem Land sollte man immer in Erinnerung behalten, wie eine ideologisch instrumentalisierte Presse zu einem Propaganda-Apparat verkommen kann, der Wahrheit in sein genaues Gegenteil verkehrt. Immer da, wo die Tendenz zur Herabsetzung zum Leitmotiv der Berichterstattung wird, sollte deutliche öffentliche Kritik die klare Antwort sein. Es ist der "schlechte" Stil, der am Ende den totalitären Charakter der Berichterstattung bestimmt. Wollen aber gerade wir in Deutschland uns blind machen, ob der Gefahren, die mit einer solchen Methode der Hetze in Verbindung stehen? Wo es heute der katholische Bischof ist, kann es morgen schon der normale Katholik sein, der Gegenstand einer ihn herabsetzenden Berichterstattung wird. Auf den kritischen Blick auf die Presse verzichten zu wollen, käme einer Bankrotterklärung vor der schlechten Praxis gleich.


10
 
 Stiller 10. Juni 2014 
 

cui bono?

Sicher nicht dem emeritierten Bischof Tebartz-van Elst.

Martin Mosebach will sein "Augenmerk nicht auf Schuld und Fahrlässigkeit des unglücklichen Bischofs lenken, sondern auf die Art, wie sich die Presse des Falles angenommen hat, bevor der Sachverhalt unzweideutig offen lag." (Zitat Vorwort)

Die zunächst anerkenneswerte Absicht, die Presse genau zu beobachten in ihrem Tun, wird durch ausschweifendes Rekapitulieren des gesamten Vorgangs, mit literarischen Stilmitteln wohlfeil geschmückt, schließlich ist Martin Mosebach anerkannter Literat, erneut ausgebreitet.

autem cui malo?


5
 
 Franz Solan 10. Juni 2014 
 

Was hätte man lesen können,

wenn es in Limburg noch keinen Dom gegeben hätte und TvE ihn in Auftrag gegeben hätte?


4
 
 myschkin 10. Juni 2014 
 

Das ist nur die eine Seite der Medaille

Dass Martin Mosebach mit denjenigen, die aus der medialen Berichterstattung über den Fall des Limburger Bischofs eine Hetzkampagne machten hart ins Gericht geht, finde ich angemessen. Und es zeichnet eine pluralistische Gesellschaft aus, dass sie selbstverständlich auch die Arbeit der Presse zum Gegenstand von Kritik macht. Die abschließende innerkirchliche Beurteilung des Falles Tebartz-van Elst wird wohl vor der Rota romana stattfinden.
Dass es darüber hinaus zu einer Bewertung der Zustände in der katholischen Kirche Deutschlands kommen muss, das hat Herr Mosebach gut begründet. Denn eines ist klar: Eine solch chaotische Situation wie in Limburg darf sich nicht wiederholen. Das schuldet die Kirche ihren Gläubigen.


14
 
 chorbisch 10. Juni 2014 
 

@ Antigone

Ich stimme Ihrer Einschätzung zu, sehe aber noch ein anderes Problem:
Ich habe den Eindruck, daß manche immer wieder auf die üble Medienkampagne gegen den Bischof hinweisen, um ihn doch noch als weitgehend unschuldiges Opfer darzustellen, dessen im Prüfbericht aufgeführte Fehler dagegen doch eigentlich Kleinigkeiten sind, siehe etwa den Beitrag von @ Siri.

Das erinnert mich an Reaktionen auf die Mißbrauchsfälle, wo manche auch nur die Kampagne gegen die Kirche sahen und nicht die Täter und die Fehler der Verantwortlichen bei der Aufarbeitung.

Natürlich gab (gibt) es diese Kampagne, und sicher waren die Fehler von Bischof Tebartz für jene von Nutzen, die nicht den Bauherren, sondern den romtreuen Bischof bekämpften.

Aber noch so berechtigte Kritik am Verhalten der Medien verliert meiner Meinung nach entscheidend an Glaubwürdigkeit, wenn sie im Ton des "Aufrechnens" vorgebracht wird.


7
 
 Antigone 10. Juni 2014 
 

Lieber Suarez,ii

problematisch ist, dass sich hier so viele Dinge vermischen. Aufarbeitung unfairer Berichterstattung wäre schön. Aber wer eigentlich soll das leisten? Leute, die parteiisch sind in der einen oder anderen Richtung, können es sicher nicht. Ja, wer denn dann? Presserat oder so etwas? Interessiert denn da das Thema?
Wenn gegen Bischof Tebartz-van-Elst etwas vorliegt, dann kann man das auch berichten, allerdings, der Ton macht die Musik. Diesbezüglich liegt manches im Argen, ohne Zweifel.
Wer soll das nun eigentlich aufarbeiten? Wer ist nicht parteiisch?


4
 
 Suarez 10. Juni 2014 

@Klaffer - Vielleicht sollte er es aber näher benennen

Wie schreibt Mosebach treffend: "Beim Leser bleibt hängen oder besser kleben: Gegen den Bischof liegt offenbar Unerhörtes vor, was aber nicht faßbar ist...„Ich hab nix gesagt“, schließt die Schwätzerin auf der Hintertreppe gern ihre üble Nachrede – bis dieser Qualm sich zur Verleumdung verdichtet hat – einer unangreifbaren allerdings, man hört den Autor höhnisch rufen: „Sie müssen sich den Schuh ja nicht anziehen!“...„Ich hab nix gesagt“, das ist die Devise der spionierenden Concierge, die gut als Überschrift des Artikels geeignet gewesen wäre. "


11
 
 Siri 10. Juni 2014 
 

@Liberaler

Sie checken es wirklich nicht, oder? Es geht nicht um die Darstellung von Tatsachen durch Deckers, die sich später leider als wahr erwiesen (das war nicht zu beanstanden), sondern um das, was er darüber hinaus tat: durch die selektive Auswahl von Fakten (z.B. den Hinweis, dass ein braungebrannter Mittfünziger "für den Bischof seinen Beruf und vieles mehr aufgegeben hat" und ihm "nicht von der Seite weicht") falsche Eindrücke entstehen, die den Bischof (und in diesem Fall auch seinen Fahrer) in der öffentlichen Meinung herabwürdigen. Das finde ich noch viel übler als das, was im Prüfbericht steht.


15
 
 Liberaler 10. Juni 2014 
 

Hetze

Was Sie Hetze nennen, erweist sich im Rückblick als Augenöffner. Viele haben es gesehen und nichts getan. Spiegel und FAZ haben haben die Dinge ans Tageslicht gebracht, die wir nicht sehen wollten und konnten. Sie haben ein Johari Fenster aufgestossen. Dafür sage ich Danke!


6
 
 Suarez 10. Juni 2014 

Liebe Antigone, natürlich ist die "Causa" erledigt,

eine Aufarbeitung dessen, was sich hier als objektive Berichterstattung gerierte, ohne es auch nur ansatzweise zu sein, bleibt aber dennoch erforderlich. Die Presse ist nicht entlastet, nur weil der Bischof Fehler gemacht hat. Auch spricht der Artikel einen Problemhorizont des heutigen deutschen Katholizismus an: man spricht in progressiven Kirchenkreisen gerne von Armut und neuen Wegen, beharrt aber im gleichen Atemzug auf der Kirchensteuer, die man als unbedingt zu verteidigende Pfründe ansieht. Im Limburger Kirchenkampf zeigte sich eben auch, dass es nie nur um ein Bauwerke und ihre Kosten ging. Hier stießen grundlegend sich unterscheidende Glaubensauffassungen aufeinander. Im medialen Guerillakampf blieb nicht nur der Bischof auf der Strecke, der in der Tat zuweilen eine recht unglückliche Figur machte, sondern auch der Glaube, der bewusst in der Auseinandersetzung zerrieben wurde.


15
 
 Aegidius 10. Juni 2014 
 

@Liberaler

"Ich habe schon lange vor dem Desaster unaufgefordert viele schlimme Geschichten zu Bischof Franz-Peter gehört."
Ne ja, is klar!

Ob solchem Prasser, solchem Protz,
heul ich Wasser, heul ich Rotz.


5
 
 Antigone 10. Juni 2014 
 

Peinlich

Die Causa Tebartz-van-Elst ist durch. Mosebach kommt etwas spät damit. Für mich ist das Literatur. "Literatur". Am Ende der Lektüre bleibt für mich hängen: "Das etwas peinliche Papst-Wort...". Peinlich.


7
 
 Liberaler 10. Juni 2014 
 

Dank an Daniel Deckers und den Spiegel

Ohne Daniel Deckers und Gerhard Wisnewski - ich bin wirklich kein Freund des Spiegel - gäbe es keinen Untersuchungsbericht. Das ist die traurige Einsicht, zu der Martin Mosebach in seiner Reprise offensichtlich noch nicht gekommen ist.

Zudem scheint Bischof Franz-Peter bis heute das entsprechende Schuldbewusstsein zu fehlen.

Und Beiträge wie der von Martin Mosebach - den ich ich oft als wachen Beobachter schätze - sind wohl mitverantwortlich dafür, dass Bischof Franz-Peter bis heute die notwendigen Konsequenzen nicht sieht (z.B. Auszug, Wiedergutmachung etc.).

Ich habe schon lange vor dem Desaster unaufgefordert viele schlimme Geschichten zu Bischof Franz-Peter gehört. In diesem Fall haben viele innerkirchliche Prozesse versagt.


9
 
 wormwood 10. Juni 2014 
 

wenn Erwachsene reden...

Danke Herr Mosebach. Respekt !!! :)


11
 
 Josef Bordat 10. Juni 2014 
 

Sehr gut!

Bei aller Kritik an TvE - die unrühmliche Rolle der Medien ist das, worum es in der Tat gehen sollte (http://jobo72.wordpress.com/2014/03/27/worum-es-eigentlich-geht/). JoBo


9
 
 michaelmaria 10. Juni 2014 

Großen Dank für diese Medienanalyse!

Dem Autor ist nur zu danken. Schade, dass der Artikel noch nicht einmal in die Nähe der Publizität des FAZ-Feulletons gelangen wird.


12
 
 Siri 10. Juni 2014 
 

Fast hundertprozentig richtig ...

... nur stand schon in den Zeiten des Vorgängers eine Madonna im Dom in einer Seitenkapelle. Diese steht auch noch immer dort. Die neue rheinische Madonna im Eingangsbereich kam hinzu. Es handelte sich bei dieser meines Wissens aber um eine Spende.


7
 
 Suarez 10. Juni 2014 

Deckers & Co., die "Helden" des heutigen Guerilliajournalismus

Gäbe es einen Medien-Preis für Arroganz und Selbstgefälligkeit im Journalismus, Daniel Deckers wäre sicher ein exponiertere Anwärter auf eine solche "Auszeichnung". Sein Stil ist immer so betont lässig, dass man ihm die Perspektive des "von oben herab" sofort anmerkt. Menschen wie Daniel Deckers halten sich für den einzig gültigen Maßstab, an dem sich jeder zu messen habe. Wer sich dieser Hybris nicht fügt, wird eben nicht nur mit Nichtachtung, sondern auch mit blankem Hass bedacht. Den Limburger Bischof mochte man zudem im Frankfurter Pressezirkel von Anfang an nicht sonderlich, hat er doch nicht den grünen Stallgeruch, den man in Frankfurter Kirchen- und Medienkreisen für eine Grundvoraussetzung auch für ein Kirchenamt hält. Die Guerilla-Christen bemerkten früh, dass Ihnen hier ein Bischof erwuchs, der Katholizität noch ernst nahm. Und da man in diesen Kreisen keine Rücksichten kennt, wenn es um die Demontage des Katholizismus geht, hat man am Limburger Bischof ein Exempel statuiert.


25
 
 Der Nürnberger 10. Juni 2014 

Da sagt Herr Mosebach, im Gegensatz zu dem anderen Artikel über die Sprache des Papstes, echt was Fundiertes. Ich kann dem nur zustimmen.


7
 
 Huggy 10. Juni 2014 
 

Nichts Neues!

Papst und romtreue Bischöfe werden von entsprungenem Mönchlein verleumdet - das hat in Deutschland durchaus eine gewisse Tradition ...

Was mir fehlt, ist der positive Aspekt an der Angelegenheit:

Bis zur Causa Tebartz von Elst war der Apparat der deutschen Staatskirche stark genug, um in den eigenen Reihen zumindest den Anschein brüderlichen Miteinanders zu wahren. Seit TvE aber hat die Selbstzerfleischung derartige Ausmaße angenommen, dass Rom in Deutschland wieder an Einfluß gewonnen hat ...

Die deutsche Katholische Kirche existiert in ihrer heutigen Form einzig dank der Kirchensteuer. Die deutsche Kirchensteuer existiert nur noch, solange der Papst das Verkaufen von Sakramenten gegen Geld stillschweigend toleriert.

Schlussfolgerung: Die deutsche Nationalkirche existiert nur noch solange, wie es Seiner Heiligkeit beliebt: Der Gremienkatholizismus kann es sich gar nicht mehr leisten, ernsthaft den Unwillen des Papstes auf sich zu ziehen.

Das ist gut so.


13
 
 Mysterium Ineffabile 10. Juni 2014 

Wow

Das ist ein brillanter Text Dabei interessiert mich weniger, wie dies Mosebach schon andeutet, ein antikirchlicher Journalismus, sondern vielmehr die Tatsache, dass das das Ergebnis von 50 Jahren innerkirchlichen Niedergang ist. Der "Patient" ist wenigstens todkrank oder schon gestorben.


13
 
 thomasunglaublich 10. Juni 2014 
 

Eine Blamage für Daniel Deckers und die FAZ

Wunderbar! Ein fulminanter Text!

Und eine Blamage für Daniel Deckers von der FAZ, der den o.g. Artikel geschrieben hat. Hoffentlich regt sich bei ihm und seinen Kollegen etwas, damit sie künftig von solch abscheulichem Kampagnenjournalismus Abstand nehmen.


27
 

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