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Die Kirche — das segnende Volk Gottes unterwegs

18. Juni 2014 in Aktuelles, 1 Lesermeinung
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Generalaudienz: Papst Franziskus beginnt eine neue Katechesenreihe über die Kirche. Die Kirche entsteht nicht im Labor, sondern ist gegründet von Christus mit einer langen Vorgeschichte. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Der Herr sprach zu Abram: Zieh weg aus deinem Land, von deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde. Ich werde dich zu einem großen Volk machen, dich segnen und deinen Namen groß machen. Ein Segen sollst du sein. Ich will segnen, die dich segnen; wer dich verwünscht, den will ich verfluchen. Durch dich sollen alle Geschlechter der Erde Segen erlangen“ (Gen 12,1-3).

Vorletzte Generalaudienz mit Papst Franziskus. Auch am heutigen Mittwoch empfing der Papst vor der Audienz auf dem Platz die Kranken und Behinderten zusammen mit ihren Angehörigen, den Ehrenamtlichen und Pflegern in der Audienzaula Paolo VI. Die unstabile Wetterlage, die in den letzten Tagen Rom unter großen Regenfällen versinken lassen hatte, hatte den Vatikan dazu veranlasst, eventuellen Unannehmlichkeiten zuvorzukommen.

Vor 28.000 Pilgern und Besuchern begann Franziskus dann eine neue Katechesenreihe über die Kirche „als Sohn, der von der Mutter und der Familie spricht“. Erneut betonte der Papst, dass die Kirche nicht als Verein oder als „Nichtregierungsorganisation“ zu betrachten sei. Die Kirche „ist nicht zum Selbstzweck geschaffen“. Sie stelle daher eine viel größere Wirklichkeit dar, „die auf die gesamte Menschheit hin offen ist“.


„Die Kirche sind wir alle“, so Franziskus: „wir dürfen sie nicht auf die Priester, die Bischöfe, den Vatikan beschränken“. Die Kirche entstehe nicht im Labor, sondern sei von Christus vor 2000 Jahren gegründet worden und habe eine lange Vorgeschichte. Dabei trage sie Züge des Heilshandelns Gottes, das schon im Alten Testament in der Geschichte der Berufung Abrahams vorbereitet werde.

Erstens werde Abraham nicht allein berufen: „Gott macht Abraham zum Vater eines Volkes, das seinen Segen in die Welt weitertragen soll“. Angefangen bei Abraham bilde Gott ein Volk, „damit es seinen Segen zu allen Familien der Erde trage. In diesem Volk wird Jesus geboren“.

Zweitens ergreife nicht der Mensch die Initiative, sondern Gott: „Gottes Liebe geht allem voraus“. Gott sei wie der Mandelbaum, der als erster seine Blüten im Frühling trage. Nicht Abraham bilde ein Volk um sich, sondern Gott rufe es ins Leben. Vorher sei es der Mensch gewesen, der sich an die Gottheit gewendet habe, „um den Abstand zwischen ihm und ihr zu überwinden und um Hilfe und Schutz zu bitten“. Mit Abraham dagegen komme es zu etwas Ungeheuerem: „Gott selbst ergreift die Initiative und richtet sein Wort an den Menschen, er gründet ein neues Band und eine neue Beziehung mit ihm. So bildet Gott ein Volk all derer, die sein Wort hören und sich auf den Weg machen, indem sie ihm vertrauen. Die Liebe Gottes geht allem voran. Sie geht Abraham voran. Sie geht Adam voran“. Die einzige Bedingung Gottes bestehe darin, sich ihm anzuvertrauen: „Wenn du dich Gott anvertraust, hört er dich und du machst dich auf den Weg. Das heißt es, Kirche zu sein“.

Drittens sei es dann Gott, „der angesichts der Wankelmütigkeit und Widerspenstigkeit des Menschen immer wieder Geduld hat und von vorn beginnt“. So erziehe der Herr die Menschen wie ein liebender Vater.

Als Kirche „dürfen wir an diesem Projekt Gottes teilhaben: ein Volk zu bilden, das in seiner Liebe gesegnet ist und an diesem Segen allen Völkern der Erde Anteil zu geben“. Kirche sein bedeute so, sich in den Händen Gottes fühlen. Ein anderer Name für „Christ“ sei der des „Segnenden“: „Der Christ muss mit seinem Leben immer segnen. Wir Christen sind Menschen, die segnen", so der Papst abschließend.


Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Einen herzlichen Gruß richte ich an die Pilger und Besucher deutscher Sprache. Jedes Mal wenn wir das Evangelium lesen, vernehmen wir die Stimme Christi. Er lädt uns ein, aus unserer kleinen und begrenzten Welt zum Reich Gottes und der wahren Freiheit aufzubrechen. Dabei erleuchte euch der Heilige Geist, damit ihr den Segen Gottes allen Menschen bringen könnt. Der Herr begleite euch auf euren Wegen!






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Lesermeinungen

  18. Juni 2014 
 

Segnen, wie es Peter Faber SJ getan hat

Der Herr möge Euch Seinen besten Schatz, den Himmel, öffnen und Eurer Erde zur rechten Zeit den geistlichen Regen spenden. Gott und Sein Reich sei über Euch, um Euer Gemüt nach oben zu ziehen; Er sei in Euch, dass Ihr wahrhaft ihn ihm wurzelt; Er sei unter Euch als eine feste Grundmauer; auf die Ihr Euch ständig stützt; Er sei Euch zur Rechten, um Euch nie zu Wollüstigem und Eitlem abbiegen zu lassen; Er sei Euch zur Linken, dass Ihr in Widerwärtigkeiten nicht den Mut verliert; Er sei vor Euch, damit Ihr Euch nach Ihm und nach dem, was noch aussteht, ausstreckt; Er sei schließlich hinter Euch, auf dass Ihr Euch die Furcht vor Ihm vor jedem Rückschritt im Vollkommenheitsstreben zurückhalte!
Segensgebet des seeligen Peter Faber SJ (1506-1546)


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