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Papst ruft in Kalabrien zum Kampf gegen die Mafia auf

21. Juni 2014 in Aktuelles, 10 Lesermeinungen
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Die Mitglieder der kalabrischen Mafia, der Ndrangheta, seien «exkommuniziert», weil sie die «Straße des Guten» verlassen hätten, sagte der Papst in Cassano all'Ionio in einer Messe mit mehr als 200.000 Menschen.


Cassano all'Ionio (kath.net/KNA) Mit einem flammenden Appell zum Kampf gegen die Mafia hat Papst Franziskus am Samstag seinen Besuch im süditalienischen Kalabrien beendet. «Dieses Böse muss bekämpft und entfernt werden; wir müssen ihm Nein sagen», forderte der Papst in Cassano all'Ionio in einem Abschlussgottesdienst vor mehr als 200.000 Menschen.

Die Mitglieder der kalabrischen Mafia, der Ndrangheta, seien «exkommuniziert», weil sie die «Straße des Guten» verlassen hätten, betonte Franziskus bei dem Gottesdienst unter freiem Himmel. Ihre Organisation sei nichts Anderes als die «Anbetung des Bösen und Verachtung des Gemeinwesens». Auch die Kirche müsse noch mehr tun, damit «das Gute die Oberhand behält». Das Kirchenoberhaupt rief die Jugendlichen auf, sich im Namen Jesu gegen «das Böse, Ungerechtigkeiten und Gewalt» zu stellen.


Am Vormittag war Franziskus in einem Gefängnis mit Angehörigen eines drei Jahre alten Jungen zusammengetroffen, der Anfang des Jahres in einem Auto verbrannte und wahrscheinlich Opfer einer Fehde zwischen rivalisierenden Mafia-Clans wurde. Kinder dürften nie wieder Opfer der Ndrangheta werden, sagte der Papst der Mutter und den beiden Großmüttern des Jungen. Die Ndrangheta gilt mittlerweile als die mächtigste Verbrecherorganisation Italiens, die weltweit vor allem im Drogenhandel tätig ist.

Franziskus rief in einer der ärmsten Regionen Italiens zudem zum Einsatz für bedürftige Menschen auf. Kirche und staatliche Behörden müssten mutig «Lebensweisen und Initiativen» fördern, die Arme und Außenseiter mit ihren Bedürfnissen in den Mittelpunkt stellten, sagte er in seiner Predigt weiter. Er mahnte «konkrete Solidarität» mit allen an, die Gerechtigkeit, Hoffnung und Zuwendung bräuchten. Zuvor hatte er mit Mittellosen und ehemaligen Drogenabhängigen im Priesterseminar von Cassano all'Ionio ein Mittagessen eingenommen.

Begonnen hatte Franziskus seine eintägige Kalabrien-Reise mit einem Besuch in der Haftanstalt von Castrovillari. Dort forderte er in einer Ansprache vor 200 Strafgefangenen und Wachpersonal größere Anstrengungen zur Resozialisierung von Straftätern. Anschließend besuchte er Patienten eines Hospizes sowie ein Altenheim und traf mit den Priestern der Diözese zusammen.

Der Papst hatte am Donnerstag auf die traditionelle Fronleichnamsprozession in Rom verzichtet, um sich für die Reise zu schonen. Ungeachtet von Temperaturen um die 40 Grad wirkte er bei der Tagesvisite in Kalabrien ausgeruht und frisch. Es war das vierte Mal, dass Franziskus ein Reise in Italien unternahm. Zuvor hatte er bereits die Mittelmeerinseln Lampedusa und Sardinien sowie den Wallfahrtsort Assisi besucht.

(C) 2014 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Foto Radio Vaticana


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Lesermeinungen

 benefranz 24. Juni 2014 
 

RESPEKT!

Wir haben einen großen Hirten, der mit heiligem Zorn den "Stier bei den Hörnern" packt.

Helfen wir mit Gebet seinen Schutzengeln, die nun sicher hellwach und noch mehr auf Zack sein müssen.

Wie aber sieht nun die Praxis für einen Priester in der heiligen Messe aus? Die meisten Mitglieder der "ehrenwerten Gesellschaften" werden sich kaum mit einem Button am Revers outen..


1
 
 myschkin 22. Juni 2014 
 

Die Chance zur Umkehr

Man muss denen die Chance zur Umkehr zeigen. Die Verehrung des heiligen Franziskus muss in diesen von der Mafia kontrollierten Orten gefördert werden. Der Poverello gab ein Beispiel für eine gottgefällige Lebensführung abseits der Geldgier. Auf ihn dürfen auch diese schlimmen Sünder schauen und an ihm lernen und reifen.


2
 
  22. Juni 2014 
 

Scheinheiligkeit der Mafia

Die harschen Worte des Papstes werden durchaus Wirkung haben. Denn die Mafiosi sehen sich oft selbst als gläubige Katholiken, sie gehen regelmäßig in die Kirche, spenden natürlich viel von ihrem illegal erwirtschaftetem, um ihr Gewissen zu beruhigen. Diese Exkommunikation gibt ein deutliches Signal "Eure illegalen Geschäfte sind nicht im Rahmen des Christentums, sie sind antichristlich". Dadurch werden viele ihrer Sündhaftigkeit bewusst, und viele Mitläufer werden sich auflehnen.


5
 
 Nummer 10 22. Juni 2014 

Betet, betet, betet

für diesen mutigen Papst. Gelobt sei Gott!


6
 
 Calimero 22. Juni 2014 
 

Wenn der Klingelbeutel kommt ...

Wenn der Klingelbeutel kommt, gibt der "fromme" Mafiosi gern und viel von seinem Drogen- und Erpressergeld.
Die Gemeinden Kalabriens sind oftmals zugleich abhängig machtlos gegen die Mafia.

Der Papst geht das Problem an. Sehr gut.


6
 
 Triceratops 21. Juni 2014 
 

@gebsy

Keine Sorge!
Den früheren Päpsten, die gegen die Mafia gewettert haben (Paul VI., Johannes Paul II., Benedikt XVI.) ist deswegen auch nichts dergleichen passiert.


5
 
 gebsy 21. Juni 2014 

Eine Herausforderung

für die Sicherheitsleute im Vatikan, wenn die Bösen einen Gegenbesuch abstatten ...


7
 
  21. Juni 2014 
 

@Johannes Stefan

Lieber Johannes Stefan, ich schließe mich Ihnen vollständig an: die Wahrheit des Glaubens kann man ja aber immer irgendwo bekennen, hier war aber noch viel mehr Mut gefordert und unser Papst hat ihn bewiesen: er hat die Mafia so richtig in ihre Schranken gewiesen und ganz wichtig: er hat sie exkommuniziert! Damit ist allen klar, dass jeder Mafioso nun auf derselben Stufe steht, wie die Leute von WISIKI mit ihren ungültig gefeierten Messen!Ich freue mich auch, dass der Papst - wie es in dem Artikel hieß - nach der Frohnleichnamsprozession so "ausgeruht und frisch" wirkte. Er hat offenbar noch viel vor und da gilt es Prioritäten zu setzen und die Kräfte gut einzuteilen.


7
 
 Johannes Stefan 21. Juni 2014 

Diesen Mut,

wünsche ich auch uns und unseren Priestern um die Wahrheit unseres Glaubens zu bekennen und zu bezeugen.


14
 
 jadwiga 21. Juni 2014 

Unser Papst ist sehr mutig!

Er geht in die Höhle des Drachen um ihm zu sagen, dass er böse ist? Der blaue Mantel Marias hat ihm bestimmt heute Schutz gegeben.


Ich weis nicht, ob die Mafia sehr dadurch beeindruckt wird, dass man ihr mit Exkommunizierung "droht". Wenn jemand nie verheiratet war, der kennt auch kein "Scheidungsschmerz".

Anderseits, wenn schon Papst Franziskus, der als barmherziger Papst gesehen ist, so harte Worte spricht, dann kann ich mir vorstellen, dass die Mitglieder der Mafia Gift und Galle spuken.


7
 

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