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| ![]() Streitfrage: Können wir uns Pazifismus noch leisten?26. Juni 2014 in Kommentar, 13 Lesermeinungen Pro und Kontra: Margot Käßmann dafür, Henryk M. Broder dagegen Wetzlar (kath.net/idea) Bundespräsident Joachim Gauck meint, im Kampf für Menschenrechte sei es manchmal erforderlich, auch zu den Waffen zu greifen. Er fordert mehr internationales Engagement von Deutschland. Ganz anders sieht das Margot Käßmann. In einem Interview sagte sie, einen gerechten Krieg könne es nicht geben. Doch können wir uns angesichts weltweiter Krisen Pazifismus noch leisten? PRO Selig sind, die Frieden stiften und Steck das Schwert an seinen Ort das sind für mich Maßstäbe für Christinnen und Christen. Warum soll das eigentlich lächerlich sein? Krieg hat noch immer Hass gesät. Meine Frage ist: Warum können wir nicht die Rüstungs-milliarden in Frieden investieren? Im Kosovo wurde lange gewarnt, es würde eine Tragödie geben niemand war bereit, Mediationstruppen zu entsenden, die zwischen den Konfliktparteien vermitteln. Ähnlich in Afghanistan: Warum wird nicht investiert in Gespräche und Vermittlung? Warum können wir Menschen nicht helfen, der bitteren Armut zu entkommen das wäre Kriegsprävention! Ich möchte mich nicht auf die Logik des Krieges einlassen. Ja, Pazifisten werden belächelt. Als Christen sind wir das ohnehin gewohnt. Es gibt Partnerinnen und Partner in der säkularen Welt. Ich denke an Bertha von Suttner. Die Waffen nieder (1899) war ihr bedeutendstes Buch. Sie wurde belacht. Millionen Tote später schrieb Stefan Zweig, sie habe gewusst, dass der Pazifismus nie zeitgemäß erscheint: im Frieden überflüssig, im Kriege wahnwitzig, im Frieden kraftlos und in der Kriegszeit hilflos. Ich bin bereit, diese Diskrepanzen auszuhalten, wohl wissend, dass ich auch so schuldig werden kann. Margot Käßmann (Berlin) ist Botschafterin des Rates der EKD für das Reformations-jubiläum 2017. Sie war Landesbischöfin der lutherischen Kirche Hannovers (19992010) und Ratsvorsitzende der EKD (20092010). KONTRA Wobei der deutsche Pazifismus sich vor allem gegen jene richtet, die ihn mit ihrem militärischen Einsatz erst ermöglicht haben. Ohne die Intervention der Alliierten gäbe es keine Friedensbewegung in Deutschland, keine Ostermärsche, keinen Jürgen Todenhöfer, keine Margot Käßmann. Der Pazifismus des 21. Jahrhunderts ist ein Lebensstil, für dessen Kosten andere aufkommen. Es ist weniger die Liebe zum Frieden als vielmehr der Wunsch, sich die Hände nicht schmutzig machen zu müssen. Wenn Margot Käßmann sagt, es könne keinen gerechten Krieg geben, selbst beim Zweiten Weltkrieg sei es so gewesen, dann rechtfertigt sie damit zwar nicht die Politik der Nazis, aber sie delegitimiert den Einsatz der Alliierten. Das ist mehr als nur ein wohlfeiler moralischer Rigorismus, dessen Protagonisten von einem Hochsitz aus die Zeitläufte kommentieren. Es ist der Revisionismus der gebildeten Stände, die es gelernt haben, ihre Ressentiments subtil zu formulieren. Und ein Nullsummenspiel, bei dem die Verbrechen der einen Seite gegen die Sünden der anderen verrechnet werden. Henryk M. Broder (Berlin) ist (jüdischer) Publizist. Seit 2011 schreibt er regelmäßig Kolumnen für die Zeitungen Die Welt und Welt am Sonntag. ideaHeute: Sudanesische Christin erneut verhaftetet - Noch immer keine Strafe für türkische Christenmörder - Käßmann und Broder über Pazifismus Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! ![]() LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | ![]() Mehr zuKrieg
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