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'Ungewollt schwanger'?

18. August 2014 in Kommentar, 9 Lesermeinungen
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Dieser Begriff ist nicht ganz so unschuldig, wie er zunächst klingt. Denn das bereits existierende Kind wird sprachlich ausgeblendet. Ein kath.net-Klartext von Bischof Andreas Laun


Salzburg (kath.net) Ungewollt schwanger, eigentlich gut zu verstehen, man weiß, was gemeint ist. Und doch, der Begriff ist nicht ganz so unschuldig wie er klingt. Wenn sich jemand beim Skifahren den Fuß bricht, sagt kein Mensch, der Verunglückte habe sich „ungewollt den Fuß gebrochen“. Warum sagt man das nicht? Weil klar ist, dass kein Mensch skifährt, um sich den Fuß zu brechen. Beim sexuellen Verkehr ist es anders: Verheiratete Frauen und Männer verkehren sexuell nicht in jedem Fall, aber oft auch, um schwanger zu werden.

Dann wäre es ohnehin besser von „guter Hoffnung“ oder, wunderbar altmodisch, „sie ist gesegneten Leibes“ zu sprechen. So ist Schwangerschaft oft Freude, herrliche Überraschung oder vielleicht ungewollt, aber wenn sie eintritt, ist sie doch Freude, weil mit ihr ein Kind ins Dasein getreten ist. In anderen Fällen ungelegen oder sogar wirklich ein Unglück. Wie ein gebrochener Fuß? Vielleicht auch ein wenig, aber das zu denken oder gar auszusprechen schämen sich mindestens die meisten Eltern: „Unser Kind ein Unglück? Nein, eigentlich nicht, eine Freude, obwohl damals…“

Rein biologisch gesehen, hat sexueller Verkehr nur den Sinn, ein Kind zu zeugen oder bei Tieren ein „Junges“. Bei dem Menschen gehört die Liebe zu, ohne sie ist Sex unmoralisch, und die Absicht zu zeugen, kann dabei sein, muss aber nicht, wohingegen eine gewisse Offenheit immer dazugehört.


Wer für sich selbst oder von einer anderen Frau von „ungewollt schwanger“ redet, sagt: Gewollt war in diesem Augenblick nur der sexuelle Verkehr, die Schwangerschaft ist lediglich passiert und darum für mich und ihn, wegen der Alimenti, ein Übel! So gilt das Kind, das nun existiert, als Übel, die Frau will sich darum nicht gerne „Mutter“ nennen und auch nicht von Anderen so nennen lassen.

Dazu kommt: Diese Redeweise lenkt die Aufmerksamkeit einzig und allein auf den eben nicht gewollten Zustand der Frau, auf ihre Schwangerschaft. Das Kind wird in der Sprache ausgeblendet, man könnte sagen „sprachlich lässt man es gar nicht ins Dasein treten, es wird einer „damnatio memoriae“, also einer Löschung aus der Erinnerung anheimgegeben, obwohl alle wissen, dass es bereits existiert!

Und was macht man mit einem Übel, das „ungewollt“ störend ins Dasein getreten ist? Man wünscht, es wäre nicht da und denkt nach, ob es wirklich eintreten wird oder wie man es entfernen und dann vergessen könnte.

Das aber heißt: Die Rede von „ungewollt schwanger“ ist zwar verstehbar, aber gefährlich, weil sie, im Begriff verborgen, dazu ermuntert, erstens das Kind als Übel zu denken und dann daran, wie man „das Übel vielleicht doch ungeschehen, nicht mehr existierend machen“ könnte.“ Wenn also die Frau, vielleicht gedrängt und motiviert von dem Mann, der das „Übel“ mitverursacht hat, dies tun, also abtreiben, sollte, scheint es sehr naheliegend zu sein, dafür Verständnis zu zeigen, weil es ja ungewollt war. Ausgeblendet wird nicht nur das Kind, sondern auch die Verantwortung der Partner, die die „ungewollte Schwangerschaft herbeigeführt haben, ungewollt aber eben doch.

„Ungewollt“ könnte suggerieren: Sie haben zwar fahrlässig gehandelt, aber sind doch nicht „so wirklich“ schuldig, wie wenn die „Täter“ das eingetretene Übel direkt gewollt hätten. Zudem suggeriert der Begriff „ungewollt“, es sei in Ordnung, einen anderen Menschen, in diesem Fall das Kind, als Übel zu betrachten. Außerdem: Auf diese Weise stellt sich auch nicht die Frage, ob das Tun, das der ungewollten Schwangerschaft „gewollt“ vorausging, vielleicht selbst nicht hätte „gewollt“ sein dürfen?

Wie auch immer: Die Entfernung des Übels geht auf jeden Fall leichter, wenn man Begriffe wie Kind, Mutter, Abtreibung ohne Versprecher lückenlos vermeidet und schon vorweg so redet, dass der Hörer, wenn er nicht herzlos sein will, moralisch geradezu verpflichtet ist „das zu verstehen“: das Gewollte und die Entsorgung des Ungewollten.

Dann wird auch die „ergebnisoffene Beratung“ noch offener, als sie es ohnehin ist, zu Gunsten eines Ergebnisses, das zurückführt zu dem gewollten Zustand des nicht mehr schwanger zu sein - ohne die Zumutung, das Ungewollte anzunehmen und damit zu einem gewollten, geliebten Kind zu machen.

kath.net-Buchtipp
Klartext III
Dialog mit dem Zeitgeist
Von Andreas Laun
Taschenbuch, 104 Seiten
2014 Dip3 Bildungsservice Gmbh
ISBN 978-3-902686-59-6
Preis 8.90 EUR
Leicht bestellbar im kathShop, lieferbar auch durch jede Buchhandlung

´Aaron´ - Eindrückliches Kurzvideo gegen Abtreibung (Englisch)



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Lesermeinungen

 Der Nürnberger 21. August 2014 

Lieber Spielmannszug

Ob es "leicht reden" ist, will ich mal dahingestellt lassen. Aber das, was ich geschrieben habe, hat erstmal mit Gott und Religion gar nichts zu tun. Das kann jeder Mensch, egal welcher Bildung, egal welcher Religion, nachvollziehen und wenn er möchte, so machen. Das ist eine rein rationale Sicht auf den Sex. Die von Ihnen angeführten Beispiele menschlichen Miteinanders gibt es zuhauf, da gebe ich Ihnen gerne recht.


0
 
  20. August 2014 
 

@Nürnberger

Sie haben leicht reden, wessen Geistes Kind?
Wir hatten hier im Osten nicht die große Auswahl einen christlichen Partner kennenzulernen. (Sie wissen ja Reiseverbot, etc)
Und auch aufgrund von mangelnder Katechese u. eigenem Erleben mit den lieben Christen, die mehr fromm taten alls sie waren, hat man sich dann gesagt, mir ist ein ehrlicher Atheist lieber als ein verlogener Christ.
Und so kanm es dann auch, dann meine Schwester den Atheisten heiratete. Und nach dem 4 Kind, dieser immer noch nicht getauft war u, ständig gegen den kath. Glauben gearbeitet hat. Und als das das Häuschen stand u. die Kohle eingefahren war, wurde meine Schwester entsorgt.
Ich habe in meinem Freundeskreis eineige kath. Ehepaare, die mir immer erzählen, dass Sie sich von ihrem Partner schlecht behandelt fühlen, dies aber dulden, weil sie ja an das Eheversprechen gebunden sind!
Auch in meiner Gemeinde gibt es zig Paare, deren Kinder nicht mehr in die Kirche kommen. Alles Schuld der Eltern?


2
 
 Der Nürnberger 19. August 2014 

Man muß sich schon fragen,...

...wes Geistes Kind eine Frau und ein Mann sein müssen, wenn sie den sexuellen Verkehr vollziehen, aber das Ergebnis vermeiden wollen. Ja, was soll denn rauskommen dabei?! Selbst Verhütungsmittel versagen in einer derart hohen Anzahl, daß das "Risiko", schwanger zu werden, exorbitant hoch ist. Wer den sexuellen Verkehr vollzieht, ist sich im Hintergrund, NICHT im Unterbewußtsein, sehr wohl klar darüber, daß eine Schwangerschaft entstehen kann. Es wird nur ausgeblendet, dies um so leichter, als der Mord durch Abtreibung straffrei möglich ist, man also eine materielle Möglichkeit hat, das Ergebnis nach eigenem Gutdünken zu berichtigen.

Müssen unsere Kinder schon diesem Risiko ausgesetzt werden? Wenn es die Erwachsenen schon ausblenden, was sollen Jugendliche dann machen, die erst lernen müssen, mit ihren Gefühlen umzugehen?


5
 
 Limburger 19. August 2014 
 

Von "ungewollt" muss man wohl reden, da Frauen, die das über sich sagen, wohl tatsächlich nicht durch Sexualverkehr schwanger werden wollten. Problematisch ist aber tatsächlich, den Blick mit "schwanger" allein auf die Mutter zu lenken. Vielleicht sollten wir in Zukunft sagen "ungewollt Mutter"?


3
 
 huegel76 18. August 2014 

Ungeplant

Mein Bruder war ungeplant. Aber als er da war, war halt da. Ungewollt war er aber nicht, eher eine schöne Überraschung. Ein Geschenk Gottes!


3
 
 priska 18. August 2014 
 

Chris2@

Ja sie haben recht, das den Frauen nach einer Abtreibung geholfen werden soll! Aber besser wäre es wenn man Ihnen vorher hilft so dass es zu einer Abtreibung gar nicht kommt!


5
 
 Chris2 18. August 2014 
 

Bewußte Begriffsver(w)irrung

Man kann nicht oft genug darauf hinweisen und auch selbst nicht genug auf der Hut sein: "Werdendes Leben", "Zellhaufen", "Schwangerschaftsgewebe" und viele andere - möglichst unpersönliche und häufig jeder Wissenschaft hohnsprechende Formulierungen - dienen nur dem Verschleiern des buchstäblich "unsäglichen". Zumindest bis zum "kleinen Eingriff", danach muß die nicht-mehr-werdende Mutter selbst sehen, wie sie mit der Aufarbeitung zurechtkommt. Daß es nicht nur um den eigenen Bauch, sondern auch den des eigenen Kindes geht, dürfte vielen erst hinterher so richtig und oft auch schmerzlich bewußt werden. Seien wir für sie da, wenn sie Hilfe brauchen...


9
 
 MarinaH 18. August 2014 
 

beeindruckender Kurzfilm

http://www.kathtube.com/player.php?id=28829&action=FH
was wäre, wenn dieses Kind NICHT da wäre ?


2
 
 Kraftquelle 18. August 2014 
 

Ungewollt schwanger

Ich war auch mal ungewollt schwanger, aber nur ganz kurz. Mir war dann sofort klar das es doch gewollt ist. Das ist jetzt über 5 Jahre her. Also das ungewollte übel ist mittlerweile 5 Jahre alt und ein Sonnenschein. Wenn ich sie schlafend in ihrem Bett betrachte geht mir das Herz auf. Gerade spielt sie oben mit ihren zwei Geschwistern 10 und 7 Jahre alt.


11
 

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