Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Mater populi fidelis
  2. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  3. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  4. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  5. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  6. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  7. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  8. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an
  9. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  10. Vatikan möchte Seligsprechungsprozess für Isabella I. „pausieren, aber nicht beenden“
  11. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  12. „Ich hatte die Wahl, Jesus zu verleugnen, um freizukommen, aber ich sagte nein“
  13. „Soll ich mich denen anschließen, die immer mehr polarisieren und nach links oder rechts rücken?“
  14. Proaktiv für das Leben
  15. Ablösung der wegen der 1803 erfolgten Konfiszierung von Kirchenvermögen zu zahlenden Staatsleistung

Jesuit: IS-Gräueltaten sind Tiefpunkt der Geschichte des Islam

24. August 2014 in Aktuelles, 41 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Vatikanberater P. Samir Khalil Samir fordert entschlossene Stellungnahmen der Imame und des islamischen Volkes gegen die Verbrechen


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Die Gräueltaten der Anhänger des "Islamischen Staat" (IS) im Irak markieren einen Tiefpunkt in der Geschichte des Islam. Dies betonte der Islamexperte und Vatikanberater P. Samir Khalil Samir (Foto) am Samstagabend im Gespräch mit "Radio Vatikan".

Notwendig seien jetzt entschlossene Stellungnahmen der Imame und des islamischen Volkes. Wörtlich sagte der aus Ägypten stammende Jesuit: "Wir haben jetzt die grausamste Bestialität in der Geschichte des Islam erreicht. Wir waren noch nie an einem solchen Punkt der Barbarei.

Die Frage ist: Ist das der Islam? Oder ist das eine Abweichung? Sicher liegt der Ausgangspunkt in der islamischen Tradition. Auf der anderen Seite kann man nicht sagen, dass das 'der Islam' sei."

Für die IS-Extremisten seien freilich jetzt alle Menschen, die nicht dem angeblich "wahrhaftigen Islam" angehören, zur Zielscheibe geworden. Die Rede von den "Ungläubigen" sei im Islam nichts Neues, so P. Khalil Samir. Sie werde von den Jihadisten aber nun missbraucht.


Diese Tendenz habe man schon im Syrien-Krieg beobachten können. P. Khalil Samir: "Der Krieg in Syrien war am Anfang ein Krieg von Syrern, die gegen ein diktatorisches Regime protestierten. Doch sehr schnell - schon zwei Monate später - sind Protagonisten aus der ganzen islamischen Welt hinzugekommen, insbesondere von der arabischen Halbinsel, um als Sunniten Krieg zu führen gegen die machthabenden Alawiten."

Das Problem liege also von Anfang an innerhalb des Islam, immer wieder gebe es das: "Wer nicht dem authentischen Islam angehört, muss entfernt werden", laute die Devise, so der Jesuitenpater. Den anderen mit "Kafir" - arabisch-islamischer Rechtsbegriff für Ungläubiger - zu bezeichnen, zu sagen, dass ein anderer kein echter Muslim ist und entfernt werden müsse, sei "eine der Plagen des modernen Islam".

Der Traum von einem islamischen "Gottesstaat", den die Jihadisten jetzt Länder übergreifend verwirklichen wollen, sei ein Irrweg, der auch in der islamischen Welt auf Kritik stoße, so der ägyptische Jesuit weiter: "Die großen Denker sind dagegen. Das Drama ist, dass die Muslime es nicht wagen, Selbstkritik zu üben, sondern schweigend folgen".

Für den Jesuiten liegen die Ursachen des rücksichtslosen Willens der Extremisten zur kulturellen und politischen Macht und ihrer Interpretation des Islam in einer tiefen Krise der islamischen Welt: Armut und Unkenntnis leisteten einer Instrumentalisierung religiöser Dogmen Vorschub. Hier brauche es einen Prozess der Reifung innerhalb des Islam - hin zu einer "universalistischen Sichtweise", wie P. Khalil Samir formuliert, in der die Menschenrechte von der islamischen Mehrheit als schützenswert erkannt und verteidigt würden. Die breite Masse müsse jetzt klar gegen Fanatismus und Gewalt Position beziehen, forderte der Experte.

Dies habe auch der Vatikan in seiner jüngsten Anklageschrift gegen den islamistischen Terror im Irak rigoros eingefordert, lobte P. Khalil Samir. Der Päpstliche Rat für Interreligiösen Dialog hatte am 12. August zu einer einstimmigen Verurteilung der "unsäglichen" Verbrechen im Irak aufgerufen und dabei kein Blatt vor den Mund genommen. Dazu der Jesuit: "Das ist das deutlichste Dokument, das ich kenne. Es verwendet keine diplomatischen Ausdrücke: Es ist ausgewogen, aber stark. Es sagt: Bis wann wollt ihr schweigen? Und dass die Imame sprechen sollen! Und nicht nur die Imame: die Masse, das islamische Volk, muss auf die Straße gehen, wenn es um eine politische Sache geht, die sich gegen andere wendet".

Copyright 2014 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich. Alle Rechte vorbehalten.

Foto: youtube.com


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Islam

  1. Iran: Immer mehr Frauen verstoßen gezielt gegen die Hijab-Pflicht
  2. Muslime größte Religionsgemeinschaft an öffentlichen Wiener Pflichtschulen
  3. Bistum Hildesheim: Kein Verständnis für Kritik an Auftritt eines Imams bei Abschlussfeier
  4. Imam mit Verbindung zur IGMG predigt bei Abschlussfeier einer katholischen Schule
  5. Berlin: Fastenbrechen mit ‚Allahu akbar‘-Rufen vor evangelischer Kirche
  6. Berliner Schule wollte Nicht-Muslime zum Ramada-Fastenbrechen verpflichten
  7. Vatikan bekräftigt zum Ramadan Gemeinsamkeiten mit Muslimen
  8. Erstmals in Berlin: Bezirksrathaus erhält Ramadan-Beleuchtung
  9. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  10. Progressive Imamin Ateş: Österreich ist ein ‚Hotspot für Islamisten‘ geworden






Top-15

meist-gelesen

  1. Mater populi fidelis
  2. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  3. Die drei Nonnen von Goldenstein - Jetzt wird die Justiz aktiv
  4. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  5. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  6. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  7. Er hat den Tod für immer verschlungen. Auf dem Weg zum Fest ohne Ende, wo wir erwartet werden
  8. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  9. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  10. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  11. Kremsmünster: Abt Eckerstorfer für theozentrische Wende in der Kirche
  12. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  13. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  14. Auf den Spuren von Nicäa – Das Erste Konzil der Christenheit in einer neuen Dokumentation
  15. US-Vizepräsident Vance: Meine Kinder werden katholisch erzogen, hoffe auf Bekehrung meiner Frau

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz