Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Keine Barmherzigkeit? - Franziskus reitet scharfe Attacke gegen die 'Alte Messe'
  2. Kanadische Ärzte wollen Organe von Euthanasiepatienten gewinnen
  3. Evangelischer Pastor: „Ich bete doch meine Frau nicht an. Aber ich habe ihr Bild vor mir und…“
  4. Sprengt Papst Franziskus die Brücken zum Judentum?
  5. Facebook-Chef über die Corona-Zeit: 'Sie drängten uns, Sachen zu löschen, die wahr sind'
  6. Giorgia Meloni: Soros, nicht Musk, ist die wahre Bedrohung für Wahlen und Souveränität
  7. Kardinal Schönborn: "In Rom wird sehr ernsthaft gearbeitet"
  8. Papst: Ich habe nach uneinsichtiger Vergewaltigungsbeichte keine Absolution erteilt
  9. Wenn der Schleier sich hebt
  10. ‚Der widerlichste antikatholische Film‘ seit langem
  11. Papst Franziskus sieht Zukunft der Kirche optimistisch
  12. Kommt Kanzler Kickl? - Linkskatholiken wieder einmal hysterisch
  13. „Nicht einseitig auf Skandale schauen, sondern auch auf tägliche Bereitschaft so vieler Priester“
  14. Biden verleiht Papst Franziskus die hohe Ehrung „Freiheitsmedaille mit Auszeichnung“
  15. Mehrheit merkt nicht, dass „jüdisches Leben in Deutschland auf dem Rückzug ist“

Nigeria: Das Übel der Boko Haram

29. August 2014 in Weltkirche, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Erzbischof Ignatius Kaigama von Jos (56) ist einer der sichtbarsten und mutigsten kirchlichen Würdenträger des Landes: „Es ist normal, Angst zu haben, aber ich habe alles aufgegeben, um Gott und Seinem Volk zu dienen.“


New York (kath.net/KIN) Die christliche Welt konzentriert sich auf den Irak, wo Tausende Gläubige in ihrem eigenen Land Flüchtlinge sind, verfolgt, wenn nicht sogar Opfer der gnadenlosen Brutalität der islamistischen Extremisten des Islamischen Staates. Inzwischen steht das bevölkerungsreichste Land Afrikas unter der Belagerung durch dschihadistische Kräfte, die genauso entschlossen sind, ihren Würgegriff durch eine unablässige Mordkampagne durchzusetzen, die kürzlich damit begann, dass Mädchen im Alter von 10 Jahren als Selbstmordattentäterinnen benutzt wurden. Dies ist die Situation in Nigeria, wo eine eher wirkungslose und unbeholfene Reaktion der Regierung dazu geführt hat, dass die Kirchenführer zu den wenigen in der Öffentlichkeit stehenden Personen gehören, denen die Menschen vertrauen.

Unter ihnen ist Erzbischof Ignatius Kaigama von Jos, der 56jährige Vorsitzende der nigerianischen Bischofskonferenz, einer der sichtbarsten und mutigsten kirchlichen Würdenträger des Landes. In Jos, wo Boko Haram im vergangenen Mai an einem einzigen Tag zwei Bombenattentate verübt hat, bei denen mehr als 100 Menschen ums Leben kamen, ist der Erzbischof eindeutig in Gefahr. Dennoch lehnt er es kategorisch ab, sich bei seinen Pastoralvisiten von bewaffneten Personenschützern begleiten zu lassen.


„Ich habe kein Sicherheitskommando”, sagte er kürzlich gegenüber dem internationalen katholischen Hilfswerk „Kirche in Not” bei einem Besuch in dessen Nationalbüro in New York. „Eine solche würde Übeltäter nur anziehen. Außerdem würde es mich zu einem Gefangenen machen, wenn ich mich schützen würde. Es würde dazu führen, dass die Menschen Angst haben. Stellen Sie sich vor, die Priester würden mit Personenschutz herumlaufen! Wir glauben daran, dass Gott mit uns ist. Wir glauben daran, dass wir trotz dieser schlimmen Machenschaften der Terroristen triumphieren werden“.

Der Erzbischof hält es für seine Aufgabe, „präsent zu sein” und dorthin zu gehen, wo die Menschen sind, „auch wenn in der Nähe Gewalt stattfindet. „Unsere Führer“, so beklagt er, „sind einfach nicht sehr sensibel für die Armen“, während die Kirche – trotz ihrer „begrenzten Mittel“ – tue, was sie könne, um Christen und Muslimen gleichermaßen zu helfen und dabei „politische und religiöse Trennungen zu überwinden“.

Schon vor dem Auftauchen von Boko Haram, das, wie er sagt, auf „ernstzunehmende Sympathisanten innerhalb und außerhalb von Nigeria“ zurückgeht – war der Erzbischof ein Pionier dessen, was er den „Dialog des Lebens“ nennt. Dies ist eine Herangehensweise an den muslimisch-christlichen Dialog, die die großen theologischen Unterschiede zwischen den beiden Religionen realistisch sieht und daher vor allem darauf abzielt, an der Basis Freundschaft zu schließen und in Kontakt zu kommen. Der „Dialog“ erkenne an, dass „dein Leben auch mein Leben und mein Leben auch das deine betrifft“, wie es der Erzbischof beschreibt.

Der Erzbischof nimmt kein Blatt vor den Mund: „Wenn man tötet und dabei nicht nur Kämpfer auslöscht, sondern auch Frauen und Kinder, arme Leute, dann ist es böse. Diejenigen, die auf dem Markt von Jos ums Leben kamen, waren Händler von Orangen, Erdnüssen oder Milch, die am Abend ein bisschen Geld nach Hause bringen wollten. Diese Tat ist ein Ausdruck des Bösen.“

Furcht ist ihm nicht fremd: „Es ist normal, Angst zu haben”, sagt der Erzbischof, „aber ich habe alles aufgegeben, um Gott und Seinem Volk zu dienen. Ich habe keine biologische Familie, kein Eigentum, das ich das meine nennen könnte. Wenn ich mein Leben verlieren sollte, während ich das Recht der Menschen auf die Ausübung ihrer Religion und die Einheit der Menschheit verteidige, würde ich keine Verbindlichkeiten hinterlassen. Dennoch hat man Angst vor dem Tod, und das gilt für jeden.“

Spenden an das Päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“:

Kirche in Not Österreich

Kirche in Not Deutschland

Kirche in Not Schweiz

Foto Erzbischof Ignatius Kaigama © Kirche in Not


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 osmose 29. August 2014 
 

Vergelts Gott

Vergelts Gott sehr geehrter Herr Erzbischof Ignatius Kaigama.


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Nigeria

  1. Informationen über Freud und Leid in Afrikas Kirche
  2. "Wenn die Demokraten die Macht haben, schauen sie bei der Ermordung der Christen in Nigeria weg"
  3. Nigeria. Mehr als 60 Christen in zwei Monaten im Bundesstaat Benue getötet
  4. Nigeria: Bischof bestürzt über die Ermordung von Priestern: „Niemand ist mehr sicher“
  5. Nigeria: Kirche beklagt „schleichenden Genozid“ an Christen
  6. Kirchen in Nigeria beklagen zunehmende Gewalt gegen Christen
  7. Nigeria: Sophia hat wieder eine Stimme
  8. Nigeria: Entführter 75-jähriger Priester ist wieder frei
  9. Nigeria: 17-Jährige seit drei Jahren verschleppt
  10. Nigeria: „Boko Haram wird uns niemals unseren Glauben nehmen“







Top-15

meist-gelesen

  1. EINMALIGE CHANCE - Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025
  2. Wenn der Schleier sich hebt
  3. Keine Barmherzigkeit? - Franziskus reitet scharfe Attacke gegen die 'Alte Messe'
  4. Papst: Ich habe nach uneinsichtiger Vergewaltigungsbeichte keine Absolution erteilt
  5. Sprengt Papst Franziskus die Brücken zum Judentum?
  6. „Nicht einseitig auf Skandale schauen, sondern auch auf tägliche Bereitschaft so vieler Priester“
  7. Papst unterstellt Gemeinschaft erneut vatikanischer Leitung
  8. Ein Heerführer Christi
  9. Kanadische Ärzte wollen Organe von Euthanasiepatienten gewinnen
  10. Bischof Barron kritisiert die „atheistische Hymne“ beim Jimmy-Carter-Begräbnis
  11. Papst Franziskus sieht Zukunft der Kirche optimistisch
  12. Giorgia Meloni: Soros, nicht Musk, ist die wahre Bedrohung für Wahlen und Souveränität
  13. Kommt Kanzler Kickl? - Linkskatholiken wieder einmal hysterisch
  14. ‚Der widerlichste antikatholische Film‘ seit langem
  15. Evangelischer Pastor: „Ich bete doch meine Frau nicht an. Aber ich habe ihr Bild vor mir und…“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz