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An diesem Ort kann man nur sagen: der Krieg ist Wahnsinn!

13. September 2014 in Aktuelles, 7 Lesermeinungen
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Papst Franziskus in Redipuglia: Was geht mich das an? – Habgier, Intoleranz, Machstreben – das sind Motive, welche die Kriegsentscheidung vorantreiben, und diese Motive werden häufig durch eine Ideologie gerechtfertigt


Rom (kath.net/as) Am heutigen Samstag besuchte Papst Franziskus den österreichisch-ungarischen Soldatenfriedhof in Fogliano Redipuglia. Dort verweilte er im Gebet vor dem Kriegerdenkmal, an dem er Blumen niederlegte. 100.187 Gefallene des Ersten Weltkrieges haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden.

Bei der heiligen Messe an der militärischen Gedenkstätte von Redipuglia konzelebrierten der Erzbischof von Wien, Christoph Kardinal Schönborn, und der Erzbischof von Zagreb, Josip Bozanić, zusammen mit zahlreichen Bischöfen aus Slowenien, Österreich, Ungarn und Kroatien sowie aus den Bistümern der Region Friuli Venezia Giulia und die Militärkapläne.

„Was geht mich das an?“

„Über dem Eingang dieses Friedhofs schwebt das höhnische Motto des Krieges: „Was geht mich das an?" Alle diese Menschen, deren Gebeine hier ruhen, hatten ihre Pläne, ihre Träume…, doch Ihr Leben ist zerschlagen worden. Die Menschheit hat gesagt: „Was geht mich das an?"

Auch heute, nach dem zweiten Scheitern eines weiteren Weltkriegs kann man vielleicht von einem dritten Krieg reden, der „in Abschnitten" ausgefochten wird, mit Verbrechen, Massakern, Zerstörungen…

Um ehrlich zu sein, müsste auf den Titelseiten der Tageszeitungen die Schlagzeile stehen: „Was geht mich das an?" Kain würde sagen: »Bin ich der Hüter meines Bruders? «“.


kath.net veröffentlicht die Predigt des Heiligen Vaters zur heiligen Messe bei der militärischen Gedenkstätte von Redipuglia in der offiziellen deutschen Übersetzung:


Nachdem ich die Schönheit der Landschaft dieser ganzen Gegend betrachtet habe, wo Männer und Frauen arbeiten und so ihre Familie voranbringen, wo die Kinder spielen und die Alten träumen…, kann ich nun hier an diesem Ort nur sagen: Der Krieg ist ein Wahnsinn.

Während Gott seine Schöpfung weiterführt und wir Menschen berufen sind, an seinem Werk mitzuarbeiten, schafft der Krieg Zerstörung. Er zerstört auch das Schönste, was Gott erschaffen hat: den Menschen. Der Krieg bringt alles in tiefste Verwirrung, auch die Bande unter Brüdern. Der Krieg ist wahnsinnig, sein Entwicklungsplan ist die Zerstörung: der Wille, sich zu entwickeln durch die Zerstörung!

Habgier, Intoleranz, Machstreben – das sind Motive, welche die Kriegsentscheidung vorantreiben, und diese Motive werden häufig durch eine Ideologie gerechtfertigt; zuerst aber ist da die Leidenschaft, der verkehrte Antrieb. Die Ideologie ist eine Rechtfertigung, und wenn keine Ideologie vorhanden ist, dann gibt es die Antwort des Kain: „Was geht mich das an?", »Bin ich der Hüter meines Bruders? « (Gen 4,9). Der Krieg schaut niemandem ins Gesicht: Alte, Kinder, Mütter, Väter… „Was geht mich das an?"

Über dem Eingang dieses Friedhofs schwebt das höhnische Motto des Krieges: „Was geht mich das an?" Alle diese Menschen, deren Gebeine hier ruhen, hatten ihre Pläne, ihre Träume…, doch Ihr Leben ist zerschlagen worden. Die Menschheit hat gesagt: „Was geht mich das an?"

Auch heute, nach dem zweiten Scheitern eines weiteren Weltkriegs kann man vielleicht von einem dritten Krieg reden, der „in Abschnitten" ausgefochten wird, mit Verbrechen, Massakern, Zerstörungen…

Um ehrlich zu sein, müsste auf den Titelseiten der Tageszeitungen die Schlagzeile stehen: „Was geht mich das an?" Kain würde sagen: »Bin ich der Hüter meines Bruders? «

Diese Haltung ist genau das Gegenteil von dem, was Jesus im Evangelium von uns verlangt. Wir haben gehört, dass er im geringsten seiner Brüder gegenwärtig ist: Er, der König, der Weltenrichter, ist der Hungrige, der Durstige, der Fremde, der Kranke, der Gefangene… Wer sich um den Mitmenschen kümmert, geht ein in die Freude des Herrn; wer es aber nicht tut, wer mit seinen Unterlassungen sagt: „Was geht mich das an?", der bleibt draußen.

Hier gibt es viele Opfer. Heute gedenken wir ihrer. Unter Tränen und voller Schmerz. Und von hier aus gedenken wir aller Opfer aller Kriege.

Auch heute gibt es viele Opfer… Wie ist das nur möglich? Es ist möglich, weil es auch heute hinter den Kulissen Interessen, geopolitische Pläne, Geldgier und Machthunger gibt, und es gibt die Waffenindustrie, die anscheinend so wichtig ist!

Und diese Terrorplaner, diese Organisatoren der Konfrontation wie auch die Waffenhändler haben in ihr Herz geschrieben: „Was geht mich das an?"

Den Weisen ist es eigen, ihre Fehler einzugestehen, sich über sie zu grämen, sie zu bereuen, um Verzeihung zu bitten und zu weinen.

Mit jenem „Was geht mich das an?", das die Geschäftemacher des Krieges im Herzen haben, verdienen sie vielleicht viel, aber ihr verdorbenes Herz hat die Fähigkeit zu weinen verloren. Jenes „Was geht mich das an?" verhindert das Weinen. Kain hat nicht geweint. Der Schatten Kains liegt heute über uns, hier auf diesem Friedhof. Hier ist er zu sehen. Er ist sichtbar in der Geschichte, die von 1914 bis in unsere Tage reicht. Und er ist sichtbar auch in unseren Tagen.

Mit dem Herzen eines Sohnes, eines Bruders, eines Vaters erbitte ich von euch allen und für uns alle die Umkehr des Herzens: von jenem „Was geht mich das an?" überzugehen zum Weinen – um all die Gefallenen des „unnötigen Blutbads", um alle Opfer des Kriegswahnsinns zu allen Zeiten. Die Menschheit hat es nötig zu weinen, und dies ist die Stunde der Tränen.

Video: Die hl. Messe in voller Länge



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Lesermeinungen

 Schurli1 15. September 2014 
 

Habgier, Intoleranz, Machstreben das sind die Tugenden derer die das Volk unterdrücken die Gottes Wort die Wahrheit verdrängen, aber sind sie wirklich an der Macht,wenn sie ihren Dienst getan haben werden sie genauso verworfen von der Macht die sie Verführt hatte gegen Gottes Gesetz gegen Gottes Schöpfung zu handeln die Verführung der Gottes Kinder vorantreibt die sie zu Verführer machte.Sie die zu Verführer geworden sind die das Weltliche lieben sich Gott gleich stellen wollen geführt von der Macht hinter der Politik und Kirche der Finsternis die mit großen Schritten die Erde umhüllt.Wir sollten für die Verführer beten das sie wieder am rechten Weg mit Jesus zurück finden,den das Verderben wird immer offensichtlicher,den vor Gottes Gerechtigkeit kann sich keiner verstecken wie damals es Kain versuchte.


0
 
 jadwiga 14. September 2014 

@Incomódo

Hätte uns Gott nur die guten Eigenschaften aufgezwungen, dann hätten wir keinen freien Willen gehabt. Wir können uns entscheiden zwischen dem Bösen und dem Guten.


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 priska 14. September 2014 
 

Jesus ich vertraue auf Dich!

Ja, Papst Franziskus hat recht es ist Zeit zu weinen !!!Zu weinen die verfolgten Christen auf der ganzen Weit! Zu weinen der große Glaubensabfall! Zu weinen für unsere Kinder wo der wahre Glaube nicht mehr weitergegeben wird! Zu weinen der Moralische Abfall! Zu weinen für die große Kriese der Kirche! Und trotzdem müssen wir beten "Jesus ich vertraue auf Dich!"


4
 
 Incomódo 13. September 2014 

"Habgier, Intoleranz, Machstreben" sind die Treibfedern der Kriege - ist aj alles richtig. Aber das sind Eigenschaften der Menschen, die wir als Gottes Ebenbild betrachten. Was stimmt da nicht? Wir sollten nachdenklich werden


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  13. September 2014 
 

Für den Frieden!

Ich finde es gut, dass sich Papst Franziskus für den Frieden einsetzt. Ebenso gut finde ich auch, wenn sich Margot Käßmann für den Frieden einsetzt. Den einen hochzujubeln, während man die andere schmäht, passt nicht zusammen. Christus ist der Friedefürst, und so sollten auch wir Christen Friedefürsten sein.


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 gebsy 13. September 2014 

Hat uns Mutter Teresa

vergeblich gewarnt?
http://www.kath.net/news/39981


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 Leonid 13. September 2014 
 

Der Papst legt den Finger in die Wunde und keiner schreit auf!

Der Papst hat ganz richtig gesagt, dass Habgier, Intoleranz, Machstreben Kriegsentscheidungen vorantreiben und häufig durch eine Ideologie gerechtfertigt werden. Aber nicht nur durch Ideologien sondern auch immer mehr durch Halbwahrheiten bis hin zu faustdicken Lügen in den Medien. Im Prinzip weist der Papst auf all das in seiner Predigt hin und keinen interessiert es. Die politische Elite und die Medien sagen nur: "Was geht mich das an." Und das Volk denkt nur an Brot und Spiele. Die Menschheit versteht einfach nicht, was sie Gott damit antut, aber Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Der Papst sagt, wir haben es nötig zu weinen. Das heißt nichts anderes als dass wir Buße tun sollen. Habt Ihr gehört, Ihr Bischöfe und Priester Europas? Ihr sollt Eure Schäflein zu Sündenbewusstsein und Buße hinführen. Solange es zu keinem allgemeinen Aufschrei kommt habt Ihr Eure Pflicht nicht richtig getan.


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