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Irrige Sensationsmeldung über die Trauuungen durch den Papst

15. September 2014 in Kommentar, 7 Lesermeinungen
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"Hätte sich der zuständige Redakteur bei einer sachkundigen Person informiert, so wäre es nicht nötig gewesen, daraus eine Sensationsmeldung zu machen." Ein Kommentar von Bischofsvikar Helmut Prader


St. Pölten/Vatikan (kath.net) Der ORF brachte am Sonntag in den Nachrichten eine Sensationsmeldung: Im Vatikan haben im Beisein des Papstes 20 Paare geheiratet, wobei auch Paare dabei waren, wo schon einmal jemand kirchlich verheiratet war.

So wurde die Meldung in den Raum gestellt. Nach kurzer Recherche konnte man nachlesen, dass zumindest eine Person dabei war, deren erste Ehe annulliert wurde.

Bei der Eheannullierung geht es nicht darum, dass eine Ehe geschieden wird wie es im staatlichen Recht ist, sondern es wird geprüft, ob eine Ehe überhaupt gültig zustande gekommen ist. Der korrekte Name des Verfahrens lautet daher auch „Ehenichtigkeitsverfahren“. Wenn es zu einer Annullierung der Ehe kommt, so bedeutet dies, dass die erste Ehe nicht gültig war. Deshalb sind im Normalfall beide Beteiligten in der Lage, wieder zu heiraten, obwohl sie schon einmal kirchlich geheiratet haben. Diese erste Ehe war aber nicht gültig, obwohl die kirchlich geheiratet hatten. Dafür gibt es genaue Regeln, die beim Diözesangericht nach objektiven Kriterien geprüft werden.


Es geht bei einem solchen Verfahren auch nicht um die Schuldfrage, wer das Scheitern der Ehe zu verantworten hat. Vielmehr geht es darum, ob zum Zeitpunkt der Eheschließung die Voraussetzungen erfüllt waren, um tatsächlich gültig verheiratet zu sein.

Wenn also jemand heiratet, dessen erste Ehe für ungültig erklärt wurde, ist die folgende kirchliche Trauung die Erstehe, weil die erste Ehe nicht gültig war. Daher gibt es meist auch keinen Grund, warum eine weitere Eheschließung nicht möglich sein sollte. Eine Ausnahme bilden nur jene Fälle, wo ein Ehehindernis vorliegt, das dazu führt, dass jemand für eheunfähig erklärt wird. Das ist allerdings die Ausnahme, vor allem, wenn es um dauerhafte Unfähigkeit geht.

Hätte sich der zuständige Redakteur bei einer sachkundigen Person informiert, so wäre es nicht nötig gewesen, daraus eine Sensationsmeldung zu machen.

Es wäre vielmehr eine Sensationsmeldung wert gewesen, wenn der Papst die Hochzeit verweigert hätte. Dafür hätte es nämlich keine Grundlage gegeben. Die erste Ehe war ja ungültig, deshalb steht einer kirchlichen Heirat nichts im Wege (außer, wie gesagt, in ganz wenigen Ausnahmefällen).

Dr. Helmut Prader, ist Bischofvikar für Ehe und Familie sowie Richter für Ehenichtigkeitsverfahren am Diözesangericht St. Pölten


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Lesermeinungen

 nabru 16. September 2014 

@ Serafina

- Eheannullierung/Eheungültigkeit: ja, en masse - man wird halt eben die Bedingungen für ein solches Verfahren vereinfachen und schon passt es. Zitat-Ende
Richtig, aber diese Vereinfachung gibt es bereits seit ca. dem Jahr 2000, vorher nicht. Ein Canon des CIC 1983 bietet die Möglichkeit dazu. Als Seelsorger kenne ich u.a. 2 Fälle, die 30 bzw. 40 Jahre verheiratet waren, dann geschieden wurden, in beiden Ehen mehrere bereits erwachsene Kinder, beide Ehen wurden wegen „Eheunfähigkeit“ annulliert. Ein Mitbruder von mir, der als Richter im Ehegericht tätig ist, hat es mir verklausuliert so erklärt: Wir prüfen gar nicht ob das Sakrament rechtlich zustande gekommen ist sondern wenn es eine zivile Scheidung gibt handeln wir. Ähnlich hat es mir ein Mitbruder in Norddeutschland bestätigt. So werden die Worte Jesu von SEINER Kirche ausgehebelt.
@ Talsperre: Die Rota in Rom ist seit 1983 nur mehr in sehr wenigen bestimmten Fällen direkt zuständig, nicht in dem von Ihnen geschilderten.


0
 
  16. September 2014 
 

Einfach etwas verbreiten was nicht stimmt.Richtig informieren bitte.Eine Ehe annullieren durch den Vatikan bedeutet immer das schwerwiegende Gründe vorlagen.In meinem Bekanntenkreis kenne ich so einen Fall.Der Mann wollte keine Kinder.Er hat auch die Frau geschlagen.So etwas wird genau geprüft.Papst Franziskus weiß schon was er tut.


2
 
  15. September 2014 
 

Die Medien

Lassen doch keine Gelegenheit aus zu steuern, vielleicht haben aber auch die Menschen etwas davon, die das weitergegeben haben?


3
 
 Elisabeth53 15. September 2014 
 

Ehenichtigkeitsverfahren“.

Viele wissen nicht, dass so ein Verfahren gibt und deswegen auch verzichten sie diesen Weg zu gehen Es fehlt jegliche Information darüber auf den meisten Hompages der deutschen Bistümer


7
 
 serafina 15. September 2014 
 

Ehenichtigkeitsverfahren

Das ist des Pudels Kern. Darauf wird es künftig verstärkt hinauslaufen.

Man braucht kein Hellseher zu sein, um das Ergebnis der Außerordentlichen Bischofssynode 2014 zur Familienpastoral wie folgt vorherzusagen:

- Wiederverheiratete Geschiedene: nein
- Eheannullierung/Eheungültigkeit: ja, en masse - man wird halt eben die Bedingungen für ein solches Verfahren vereinfachen und schon passt es.


5
 
 Kostadinov 15. September 2014 

@AlbinoL: seh ich genauso

Verschwörungstheoretiker würden dann noch die Kardinal-Kasper-Connection dahinter sehen, die vor der Synode Druck aufbauen will... So weit muss man nicht gehen, aber solche Ungenauigkeiten gelangen zu oft in die Medien, als dass man es als Schlamperei abtun könnte


8
 
 AlbinoL 15. September 2014 

Wie so oft seit Franziskus im Vatikan regiert

wurde diese Information ja auch von Seiten des Vatikans bewusst an die Medien gegeben
Das dann den Medien vorzuwerfen....naja..
Ich kann mich noch an das Bild der alten Ente (Renault) erinnern. Total hirnrissig: " Das neue Auto des Papstes"
Aber der Vatikan hat es so vermarktet


10
 

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