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Die demografische Katastrophe abwenden

24. September 2014 in Chronik, 11 Lesermeinungen
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Internationales Forum „Große Familien und die Zukunft der Menschheit“ im Kreml. Von Gabriele Kuby (Die Tagespost)


Kreml (kath.net/Tagespost) Vor 25 Jahren, als im Staatspalast im Kreml noch der Oberste Sowjet unter dem Emblem von Hammer und Sichel tagte, hätte sich wohl niemand träumen lassen, was hier am 10. und 11. September 2014 geschieht: Mitten im Kreml, der Herzkammer Russlands, findet eine zweitägige internationale Konferenz statt zum Thema „Große Familien und die Zukunft der Menschheit“ – pro Life, pro Familie, für die Bewahrung des moralischen Fundaments von Familie und Gesellschaft. Auf dem Podium sitzen Einflussreiche und Mächtige: Patriarch Kirill, höchster Repräsentant der Russisch-Orthodoxen Kirche (ROC), sein „Außenpolitiker“ Metropolit Hilarion; der Obermufti und der Oberrabbiner der Russischen Föderation; Elena Mizulina, Vorsitzende des Familienausschusses der Duma und Initiatorin des Gesetzes zum „Schutz der Kinder vor Informationen, welche traditionelle Familienwerte negieren“; Oligarch Vladimir Yakunin, Vertrauter von Präsident Putin, und seine Frau Natalia Yakunina, Vorsitzende der Stiftung „Andreas der Erstberufene“, welche zu diesem Forum eingeladen hat; Konstantin Malofeev, Vorsitzender der Stiftung „Sankt Basilius der Große“. Yakunin und Malfeev gelten als die Sponsoren des Forums. Mit auf dem Podium sitzen hochrangige Politiker aus Ungarn, Frankreich, Nigeria, Griechenland, Philippinen. Präsident Putin übermittelt eine Grußbotschaft, Erzbischof Paglia, Vorsitzender des Päpstlichen Rates für die Familie, eine Video-Botschaft. Im Publikum über tausend Zuhörer aus allen Teilen Russlands und aus 50 Ländern der Erde, viele von ihnen key-players im Kulturkampf unserer Zeit.

Die Menschen in diesem Saal sind sich gewiss nicht einig in der Frage, wie das Handeln Putins im Ukraine-Konflikt zu beurteilen ist. Aber einig sind sie sich in der Erkenntnis, dass wir in einer anthropologischen, globalen Krise stecken, welche die Natur und Identität des Menschen angreift – und in der Entschlossenheit, dagegen aufzustehen.

Es geht hier nicht einfach um Familie, sondern um große Familien, denn nur sie können die demographische Krise wenden, welche die Zukunft Russlands bedroht, nicht anders als die Zukunft Deutschlands und der meisten europäischen Länder. Hier allerdings werden das Problem und dessen Ursachen beim Namen genannt: Donald Feder aus den USA, Journalist und Berater des World Congress of Families, ein weiser praktizierender Jude, ruft es mit Leidenschaft in den Saal: Die falsche Auffassung von Sexualität sei die Ursache der demographischen Krise, nämlich die Idee, dass Sexualität nur zum Vergnügen da sei und ohne Folgen bleiben müsse. Sie sei aber vor allem dazu da, Menschenleben zu zeugen in der ehelichen Liebesbindung von Mann und Frau.


Weil sich diese elementarste schöpferische Kraft trotz Pille und Kondom doch nicht gänzlich von dem ihr innewohnenden Sinn trennen lässt, darum töten wir jährlich um die 50 Millionen ungeborene Kinder auf dieser Erde. Und wir tun es, trotz der offensichtlichen bedrohlichen Folgen, immer weiter, weil wir nicht nur einen falschen Begriff von Sexualität, sondern auch von Freiheit haben, eine Freiheit, die nichts kennt außer das autonome, bindungslose, selbstdefinierte Individuum, gespeist von der Ideologie des Genderismus, welche Gott und die Natur leugnet.

Nach einem opulenten Buffet, dem man nicht anmerkt, dass Russland aufgrund seiner eigenen landwirtschaftlichen Sanktionen unter Engpässen zu leiden beginnt, gibt es eine grandiose Show zwischen den drei Kathedralen des Kreml. Die goldenen Zwiebeltürme leuchten in der Abendsonne, Lichtspiele verzaubern die Fassaden, Chöre, Tänzer, Sänger feiern das Leben und die Heimat.

Vertreter von Pro Life- und pro Familien-Bewegungen

Das Mammutprogramm des zweiten Tages findet in den Konferenzsälen der Christ-Erlöser-Kathedrale der Russisch-Orthodoxen Kirche statt. Die Kathedrale war von Stalin 1931 plattgemacht und durch ein öffentliches Schwimmbad ersetzt worden. Zum zweitausendjährigen Geburtstag Jesu Christi wurde sie wieder eröffnet.

Die Duma-Abgeordnete Olga Batalina, Älteste des Gesamtrussischen Familienkomitees, spricht über die Erfolge der russischen Familienpolitik: Stärkung der Elternkompetenz, Verbot der Werbung für Abtreibung, Verlängerung der Wartezeit bis zur Durchführung einer Abtreibung auf eine Woche, in dieser Zeit Angebot von Beratung und Hilfe. Kräftiger Staatszuschuss beim zweiten Kind. Und der Erfolg innerhalb von fünf Jahren? Dreißig Prozent weniger Waisenkinder, Steigerung der Geburtenrate von 1,3 Kindern auf 1,7 Kinder pro Frau im gleichen Zeitraum, nennt sie.

Im Zehn-Minuten-Takt sprechen die Führer der internationalen pro Life- und pro Familien-Bewegung. Von der Chinesin hätte man gerne etwas über die Einkind-Politik in China gehört, aber das ist wohl inopportun. Es ist auch für viele andere inopportun, hier zu sprechen. Die Human Rights Campaign, größte Organisation der Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transsexuellen der USA, hat prompt reagiert: Sie forderte das Treasury Department der US-Regierung auf, eine Untersuchung gegen den World Congress of Families durchzuführen, um zu prüfen, ob die US-Sanktionen gegen Russland verletzt wurden. Ursprünglich war es nämlich der World Congress of Families, der seinen internationalen Kongress diesmal in Moskau abhalten wollte, dann aber wegen des Ukraine-Konflikts die Veranstaltung den russischen Gastgebern überließ.

Der Brite Thomas Ward, Präsident der National Association of Catholic Families, altgedienter Kämpfer für das ungeborene Leben, spricht von einer „brutalen Kultur des geplanten demographischen Kollapses“. Die Achillesferse unserer Kultur seien die Elternrechte. Nur Eltern könnten ihre Kinder schützen und vor der sexuellen Indoktrination in den Schulen bewahren.

Am Nachmittag gibt es zehn Round Tables mit je zwanzig und mehr Referenten. Das verlangt von jedem, seine Botschaft in sieben Minuten zu fassen. Für Diskussion und Fragen ist am Runden Tisch keine Zeit. Es geht den Veranstaltern wohl darum, das Wissen der internationalen Kämpfer für eine Kultur des Lebens für Russland verfügbar zu machen. Elena Mizulina meint: „Russland hat sich entschieden. Es hält an den traditionellen Familienwerten fest. Alle Religionen der Russischen Föderation sind für die Familie. 95 Prozent der Bevölkerung lehnen die gleichgeschlechtliche Partnerschaft ab. Aber die US und die westlichen Nationen führen einen ideologischen Krieg gegen uns.“

Alles, was hier gesprochen wurde, soll im Internet veröffentlicht werden (www.st-andrew-foundation.org). Weil das Forum im Kreml stattfindet, so versichert Natalia Yakunina, wird ganz Russland die Botschaft hören.

Man kann nur staunen über die Migrationsbewegungen von Ideologie: 1884 erklärte Friedrich Engels den „Antagonismus zwischen Mann und Weib in der Einzelehe zum ersten Klassengegensatz“. 1917 setzte Alexandra Kollontai, erste weibliche Kommissarin im revolutionären Arbeiterrat der Sowjetunion, zur sexualpolitischen Zerstörung der Familie an. Aber sogar Lenin musste die Agenda bald zurückfahren – zum Verdruss von westlichen Kommunisten wie Wilhelm Reich –, weil er damit soziales Chaos produzierte, welches seiner sozialistischen Utopie im Wege stand. Die kommunistische Agenda migrierte zurück in den Westen und erzielte ihren vollen Durchbruch in der Studentenrebellion der 1960er Jahre, welche auf dem Marsch durch die Institutionen bis an die Spitze gelangte. Heute wird die Deregulierung der sexuellen Normen im Dienste der Zerstörung der Familie von den UN, der EU und ihren globalen Netzwerken aus NGOs, Milliardärs-Stiftungen und Korporationen global durchgesetzt. Russland stellt unter dem Druck der demographischen Krise die Weichen neu in Richtung Familie. Im Vorwort des Programms heißt es: „Die Menschheit muss vorwärts gehen zu einer Zukunft, welche darauf baut, dass die natürliche Familie das Fundament der Zivilisation war und ist; und die Familie war und ist und wird immer die Ehe zwischen Mann und Frau mit vielen Kindern sein.“

Die Autorin hat als Referentin am Kongress teilgenommen.

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Die polnische Bischofskonferenz präsentiert auf ihrer Homepage diesen Vortrag von Gabriele Kuby gegen die Gender-Ideologie



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