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Die Verwüstung der Welt und der Weg der Rettung

1. November 2014 in Aktuelles, 1 Lesermeinung
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Franziskus in seiner dramatischen Allerheiligenpredigt: der Mensch will wie Gott sein und verwüstet die Schöpfung, das Leben, die Kulturen, die Werte, die Hoffnung. Die Seligpreisungen: der Weg der Hoffnung. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Allerheiligen mit dem Papst: am Nachmittag feierte Papst Franziskus beim Eingang des monumentalen römischen Friedhof „Campo Verano“ die Messe zum Hochfest. Am Schluss gedachte Franziskus der Toten und segnete die Gräber. Franziskus setzte damit eine von ihm im vergangenen Jahr wieder aufgenommene Tradition fort. Vor ihm hatte Johannes Paul II. am 1. November 1993 die letzte Messe am römischen Friedhof gefeiert. Während der Messe wurden die Reliquien der heiligen Päpste Johannes XXIII. und Johannes Paul II. zur Verehrung durch die Gläubigen ausgestellt.

Der Papst hielt seine Predigt frei und stellte, ausgehend von der Lesung aus der Offenbarung des Johannes, vor drei Bilder: das Bild der Zerstörung, das Bild der Opfer der Zerstörung, das Bild Gottes.

„Fügt dem Land, dem Meer und den Bäumen keinen Schaden zu, bis wir den Knechten unseres Gottes das Siegel auf die Stirn gedrückt haben“ (Offb 7,3). „Mir ist da ein Satz in den Sinn gekommen, der im Herzen von uns allen ist“, so Franziskus: „‚Die Menschen sind fähig, das zu tun, und besser als ihr’. Wir sind fähig, die Erde besser zu zerstören als die Engel. Und das ist es, was wir tun, das tun wir: die Schöpfung verwüsten, das Leben verwüsten, die Kulturen verwüsten, die Werte verwüsten, die Hoffnung verwüsten“. Der Papst unterstrich, wie sehr der Mensch der Liebe und der Kraft des Herrn bedürfe, um diesen Willen zur Zerstörung zu stoppen.


„Zerstörung, dessen, was er uns geben hat“, so Franziskus weiter, „der schönen Dinge, die er für uns gemacht hat, damit wir sie vorwärtsbringen, sie wachsen und fruchten lassen... Als ich in der Sakristei auf die Fotografien (des Bombardements von San Lorenzo) von vor 71 Jahren blickte, habe ich gedacht: ‚Das ist so schlimm gewesen, so schmerzhaft. Das aber ist nichts im Vergleich zu dem, was heute geschieht’“.

„Der Mensch bemächtigt sich aller Dinge“, so der Papst weiter: „Er hält sich für Gott, er hält sich für den König. Und die Kriege, die Kriege, die weitergehen, gewiss nicht um den Weizen des Lebens zu säen. Um zu zerstören. Das ist die Industrie der Zerstörung. Es ist dies auch ein Lebenssystem, wenn man die Dinge nicht richten kann, wenn man sie wegwirft: man wirft Kinder weg, man wirft alte Menschen weg, man wirft die jungen Menschen ohne Arbeit weg... Diese Verwüstung, die die Wegwerfkultur geschaffen hat. Man wirft Völker weg“.

Das zweite Bild sei das der Opfer: „eine große Schar aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen; niemand konnte sie zählen“ (V. 9). Franziskus erinnerte an die Leidenden, an die Flüchtlinge und ihr Leid: „all dies, weil der Mensch-Gott sich der Schöpfung bemächtigt hat, all des Schönen, das Gott für uns gemacht hat. Doch wer bezahlt am Schluss das Fest? Sie! Die Kleinen, die Armen, jene, die als Person zum Weggeworfenen geworden sind“. Und das geschehe heute. Diese Schar stehe vor Gott und flehe: „Bitte, Heil! Bitte, Frieden! Bitte, Brot! Bitte, Arbeit! Bitte, Kinder und Großeltern! Bitte, junge Menschen mit der Würde, arbeiten zu können“.

Unter ihnen seien auch jene, die um ihres Glaubens willen verfolgt werden: „Es sind die, die aus der großen Bedrängnis kommen; sie haben ihre Gewänder gewaschen und im Blut des Lammes weiß gemacht“ (V. 14). Der Papst forderte auf, an diese Verfolgten zu denken, „an diese unbekannten Heiligen. Sünder wie wir, schlimmer wie wir, aber zerstört“. Diese Menschen stünden unter Drangsal: "der Großteil der Welt steht unter Drangsal. Und der Herr heiligt dieses Volk, Sünder wie wir, doch er heiligt durch die Drangsal".

Gott ist das dritte Bild, das Franziskus der zweiten Lesung aus dem ersten Brief des Johannes entnahm: „Jetzt sind wir Kinder Gottes. Aber was wir sein werden, ist noch nicht offenbar geworden. Wir wissen, dass wir ihm ähnlich sein werden, wenn er offenbar wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist“ (1 Joh 3,2). Gott werde als die Hoffnung sichtbar: „und das ist der Segen des Herrn, den wir noch haben: die Hoffnung, dass er sich seines Volkes erbarmt, dass er sich derer erbarmt, die unter großen Qualen leiden. Auch dass er sich der Zerstörer erbarmt und diese umkehren“.

So gehe die Heiligkeit der Kirche voran: „mit diesen Menschen, mit dieser Hoffnung, dass wir Gott sehen, wie er ist“. Die Haltung des Christen müsse dabei die der Seligpreisungen sein: „Allein der Weg der Seligpreisungen führt uns zu Gott. Allein jener Weg wird uns vor der Zerstörung retten, vor der Verwüstung der Erde, der Schöpfung, der Moral, der Geschichte, der Familie, von allem. Verfolgung. Aber nur dieser Weg wird uns voranbringen. Und so geht jenes Volk, das heute so sehr aufgrund des Egoismus der Verwüster leidet, unserer Brüder Verwüster, voran mit den Seligpreisungen, mit der Hoffnung, Gott zu finden, uns von Angesicht zu Angesicht mit dem Herrn vorzufinden, mit der Hoffnung, heilig zu werden, in jenem endgültigen Moment der Begegnung mit ihm“.

„Der Herr helfe uns“, so der Papst abschließend, „und schenke uns die Gnade dieser Hoffnung, aber auch die Gnade des Muts, aus allem herauszutreten, was Zerstörung, Verwüstung, Relativismus des Lebens, Ausschluss der anderen, Ausschluss der Werte und Ausschluss von all dem ist, das der Herr uns gegeben hat: Ausschluss des Friedens. Davon befreie er uns, und er schenke uns die Gnade, mit der Hoffnung zu gehen, uns eines Tages unter vier Augen mit ihm vorzufinden. Und diese Hoffnung enttäuscht nicht“.


Hl. Messe in voller Länge




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