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Glaubenskrise in der Bischofssynode

2. November 2014 in Kommentar, 9 Lesermeinungen
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Ein Kommentar von Msgr. Christoph Casetti, Chur.


Chur (kath.net)
Weil die natürliche Empfängnisregelung in unserer Gesellschaft nicht greife, müsse die Kirche die Verhütung erlauben, meinen Bischöfe bei der Synode zu Ehe und Familie in Rom. Weil viele geschiedene Katholiken eine neue zivile Ehe eingehen, müsse die Kirche Wege suchen, diese unter bestimmten Bedingungen wieder zu den Sakramenten zuzulassen. Weil gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften gesellschaftlich wie Ehen anerkannt werden, müsse die Kirche sich Gedankenmachen, wie sie diese wertschätzen könne.

Auch diese Auffassungen vertreten Bischöfe bei der Synode in Rom. Damit geben Sie mindestens den Anschein, die bisherige Lehre und Praxis der Kirche in Frage zu stellen.


Für mich steht dahinter die Glaubensfrage. Sind wir noch davon überzeugt, dass unser Glaube die Gesellschaft prägen, ja verändern kann? Oder wird ungekehrt unser Glaube zunehmend von den gesellschaftlichen Umständen geprägt? Die antike Welt war ebenso sexualisiert wie die gegenwärtige Gesellschaft. Der jüdische und christliche Glaube waren stark genug, die sexuellen Antriebe vor allem des Mannes in die Ehe zu kanalisieren. Das hat die westliche Zivilisation erst ermöglicht.

Gesellschaften, die der Sexualität keine nennenswerten Grenzen setzten, gerieten ins Hintertreffen. Der christliche Glaube begegnete in seiner Anfangszeit einer Kultur, in welcher ungewollte Kinder getötet oder ausgesetzt werden konnten. Frauen hatten kaum Zugang zu Bildung und unverheiratete Frauen wenig Ansehen.

Auch hier hat der christliche Glaube die Verhältnisse nachhaltig verändert. Es scheint Synodenväter zu geben, welche den Nachvollzug des Zeitgeistes und seiner gesellschaftlichen Tendenzen für eine missionarische Seelsorge halten. Es könnte sein, dass Jesus ihnen sagen möchte: “Ihr Kleingläubigen! Ich habe euch den Heiligen Geist gesandt, damit ihr in seiner Kraft den Glauben bezeugt, wenn nötig als prophetisches Zeichen, dem widersprochen wird”.

Sinngemäss sagte Kardinal Dolan an der Synode, die Kirche habe den Auftrag, die Welt zu verwandeln, nicht sich von ihr verwandeln zu lassen. Übrigens meint der Wiener Psychiater Raphael Bonelli, dass die Menschen glücklicher werden, wenn sie nach den Geboten Gottes leben.

Foto: (C) kath.net


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Lesermeinungen

 studiosus 3. November 2014 

Hervorragender Kommentar!

Das ist absolut auch meine Sicht bzw. meine "Fragen" gegenueber der letzten Synode... da ist etwas aus dem Ruder gelaufen.
Bei der kommenden Synode muesste man wesentlich besser auf die Berufung der Synodenvaeter achten, durch deren Ernennung lenkt man viel in die eine Richtung oder die andere...
Eine Berufung von Prlt. Casetti als Synodenrelator waere sehr wuenschenswert und taete vielen der Vaeter gut ;)


9
 
 mirjamvonabelin 3. November 2014 
 

Lieber Domherr Christoph Casetti,

vor einigen Jahren, haben sie , bei der "Oase der Barmherzigkeit", erklärt, warum Geschiedene-Wiederverheiratete nicht zu Kommunion zugelassen sind. Ich kann mich nicht an den Wortlaut erinnern, ich weiß nur wie schön sie über den unversehrten Leib Jesu und die Ehe gesprochen haben. Es war ganz einleuchtend, auch für die Geschiedenen-Wiederverheirateten, die dabei waren.

Ich weiß nicht ob das eine theologische Erklärung war aber sie war ganz verständlich und erfüllt mich immer noch mit Freude weil es um Jesus geht.
Auch wir, das "gemeine" Volk, brauchen solche Wissensvermittlung, wenn wir es auch nicht immer ganz verstehen.
Meine Bitte: können sie diese Erklärung schriftlich hier veröffentlichen?

Bitte kath.net bittet ihn darum, Domherr Casetti hat Erfahrung mit Menschen in solchen Situationen, vor allem hat er kein falsches Mitleid und versucht den Geschiedenen eine echte Hilfe zu geben.


7
 
 Johann Martin 3. November 2014 
 

Unterscheidung der Geister tut not!

Ich glaube, die Synode zeigt deutlich, wo der Heilige Geist am Werk ist - und wo nicht. Der Heilige Geist ist der Geist der Heiligkeit, von dem am Fast Allerheiligen Bischof Oster so hervorragend gesprochen hat. Wer Sünde nicht mehr Sünde nennt, der versündigt sich am Heiligen Geist, denn der ist auch der Geist der Wahrheit.


13
 
 Waldi 3. November 2014 
 

Verehrter @Suarez,

Ihre Kommentare begeistern mich immer wieder. Sie sind auf den Zustand der deutsch-katholischen Kirche von heute wie maßgeschneidert! In Bezug auf den "leeren Aktionismus", hier ein Auszug aus dem Wochenbrief unserer Pfarrgemeinde, gestaltet von unserer Gemeindereferentin: "Schon zum vormerken: Unter dem Thema Loslassen - sterben - neu beginnen, laden wir Sie zu weiteren Impulsen, Gebeten, Gedichten und Zeit zum Verweilen zur offenen Kirche von... bis...ein. Sie können kommen, verweilen und gehen, wie es Ihnen gut tut". Ich kenne diese süßlich-klebrigen Unverbindlichkeiten, wo alles erlaubt und nichts verboten ist. Damit lassen sich sogar die Forderungen der Zehn Gebote in ihr Gegenteil verstümmeln! Und die Diözese München-Freising freut sich über derartig moderne, wohlgefällige und für den Zeitgeist so offene Pfarrgemeinden!


10
 
 Paddel 3. November 2014 

Die frohe Botschaft...

Was ist die Frohe Botschaft?
Ein guter Priester bei uns zu Gast:"Nein, in der Predigt rede ich nicht über Ehe und Sexualität, das gehört nicht in eine Predigt, die Menschen sollen gemeinsam beten, dann erledigt sich das Problem dadurch." Dann fügte er hinzu:" Außerdem würde ich dann in eine konservative Ecke gedrängt werden." Das ist ein Priester, der sonst ein (kath.) Profil hat. Schade! Kurz darauf predigte ein anderer Priester: "Verkündet die frohe Botschaft, geht hinaus und gebt Zeugniss von der frohen Botschaft." Was ist die frohe Botschaft? Zum Beispiel "NER", zum Beispiel "Voreheliche Enthaltsamkeit" zum Beispiel die "Sündenvergebung in der Hl. Beichte" ...
Dies sind tatsächlich kath. Wege zum "Leben in Fülle", ABER diese Wege kosten erst einmal "Verzicht und Opfer" (Sexualität), Demut (Beichte). Was aber, wenn die Priester/Bischöfe nicht formulieren, was denn nun "Frohe Botschaft" ist? Für was brauchts dann eine Predigt? Ist die "Pille" eine frohe Botschaft????


10
 
 Suarez 3. November 2014 

@Waldi - Zum Verschwinden der Seelsorge

Die Seelsorge weicht zunehmend einem leeren Aktionismus, in dem politisch engagierte Trüppchen, den Glauben flexibel ihren(!) Bedürfnissen der Selbstdarstellung anpassen. Die Seelsorge ist über diese Öffnung zum Zeitgeistigen völlig zum Erliegen gekommen. Der Frühschoppen im Pfarrheim ist dann noch der letzte Rest dessen, was man unter seelsorglicher Arbeit versteht. Verkündet wird auch nicht länger mehr das Evangelium, das könnte ja von denjenigen, die sich vom Lichte der Wahrheit Jesu Christi abkehren, als diskriminierend empfunden werden, also relativiert man die Schrift und Auslegung so weit, dass am Ende alle vereint diesseitiger Lusterfüllung nachgehen können, ohne auch nur einen Gedanken an Sünde verschwenden zu müssen. Das sind doch schöne Zeiten, die uns da im heutigen Zustand allseitiger Glaubenslosigkeit verheißen werden. Die Lehre von der Ordnung der Schöpfung kann da ja nur als unnötiger Ballast empfunden werden, den man schon aus Barmherzigkeit endlich loswerden muss.


13
 
 Waldi 3. November 2014 
 

Nach dieser realistischen Einschätzung...

der Synode durch Msgr. Christoph Casetti sehe ich eher die Gefahr, dass es innerhalb der katholischen Kirche zu einer Spaltung kommen wird, anstatt zu einer Einheit mit Protestanten und Orthodoxen. Viele der Kommentatoren, die die Synode nicht mit jubelnden Lobeshymnen bedacht haben, wurden als Schwarzmaler kritisiert, ich auch! Aber die Weichen für eine rasante Fahrt in die Sackgasse sind schon gestellt. Die Lehre der katholischen Kirche weicht der Leere ihrer Gotteshäuser - und die leeren sich um so gründlicher, je mehr die Lehre verwässert wird! Und wieder bestätigt die prophetische Weissagung eines kolumbianische Philosophen die Richtigkeit dieser Einschätzung von Msgr. Christoph Casetti: "Weil die Menschen nicht tun, was die Kirche lehrt - lehrt die Kirche nun - was die Menschen wollen und tun"!


15
 
 Dottrina 2. November 2014 
 

Lieber Herr Casetti,

Sie haben schon beim Kongreß "Freude am Glauben" so wunderbar geredet. Danke Ihnen von Herzen und Gottes reichen Segen! Ich habe es schon diverse Male gesagt, und ob genehm oder nicht, diese Synode hat einfach nur offenbart, wer für oder gegen das Evangelium ist. Wer für oder gegen das Wort Jesu Christi ist. Noch einmal, danke Ihnen von Herzen!


25
 
 M.Schn-Fl 2. November 2014 
 

Volle Zustimmung, Domherr Casetti!

Es besteht allerdings bei vielen Katholiken der Eindruck, dass gerade die europäischen Diözesen und einige nordamerikanische so handeln, wie Sie es beschrieben haben. Dabei muss man allerdings berücksichtigen, dass die Bischöfe bei uns z.B. nicht nur dem öffentlichen Druck ausgesetzt sind, sondern vor allem dem innerkirchlichen Druck der überflüssigen kaum noch christlichen Apparate, Gremien und Institutionen, die sich wiederum mit Politik und Medien verbinden.
Das soll keine Entschuldigung für die die Bischöfe sein. Alle Bischöfe müssen sich endlich an den Aposteln orientieren und dem ganzen kirchlichen Circus mutig ein Ende bereiten.
Auch muss man berücksichtigen, dass die reichen Kirchen ihren Reichtum auch teilweise dazu benutzten, den ärmeren aber sehr lebendigen Kirchen ihre Zeitgeist-Mentalität aufzudrücken. Man widerspricht eben nicht gerne großzügigen Gebern.
"Am Golde hängt's, zum Golde drängt's." Goethe hat recht.
Cosi fan tutte. Es ist immer dasselbe Spiel.


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