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Klärung des Kirche- und Einheitsverständnisses notwendig

8. November 2014 in Kommentar, 3 Lesermeinungen
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Angesichts des „Zustands der nur notdürftig übertünchten Risse“ steht diese Klärung nicht nur in der Ökumene, sondern auch innerhalb der katholischen Kirche an. Gastkommentar von Stefan Fleischer


Vatikan (kath.net) Eine «ökumenische Klärung des Kirchen- und Einheitsverständnisses» sei für ihn der «Hauptpunkt» auf der Tagesordnung der Kirchen, sagte der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen bei einer Ringvorlesung zum Thema «Ökumene einer Streitkultur? Luthers katholische Kontrahenten» am 3. November in Berlin. Ohne eine Vergewisserung über das Ziel der Ökumene drohe die Gefahr eines weiteren Auseinanderdriftens der Kirchen. Während die katholische Kirche am Ziel einer «sichtbaren Einheit» der Kirche festhalte, habe sich bei den aus der Reformation hervorgegangenen Kirchen das Postulat der «gegenseitigen Anerkennung» durchgesetzt, bei dem die Einheit in der «Summe aller Kirchentümer» bestünde.


Diese Feststellung trifft den Zustand der heutigen Ökumenebestrebungen heute sehr genau. Sie zeigt dramatisch, wie sehr sich die christlichen Gemeinschaften, aller ökumenischer Anstrengungen und Aktionen zum Trotz, immer weiter auseinander leben. Diese Feststellung aber tritt genauso auch innerhalb unserer Kirche zu. Auch bei uns gibt es zwei Richtungen, die eine – scheinbar kleinere – die weiterhin an der sichtbaren Einheit festhält, und eine andere, sehr lautstarke, die sich längst mit dem reformierten Anerkennungsvirus infiziert hat. Auch bei uns sollte also die Klärung des Kirchenverständnisses zuoberst auf der Tagesordnung stehen.

Selbst, ja gerade bei der laufenden Bischofssynode wäre eine solche Klärung meiner Ansicht nach der einzige Weg, um zu Lösungen zu gelangen, die von allen Beteiligten mitgetragen werden könnten. Dass dabei das Risiko besteht, dass sich die Standpunkte als unüberbrückbar erweisen, dass es zu einer weiteren Kirchenspaltung kommt, müsste eingegangen werden. Im heutigen Zustand der nur notdürftig übertünchten Risse wird unsere Kirche je länger je unglaubwürdiger, in ihrer Verkündigung, als moralische Autorität und auch in der ganzen ökumenischen Bewegung.


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Lesermeinungen

 Waldi 8. November 2014 
 

"Mangelndes Einheitsverständnis notwendig"!

Wie blauäugig muss man in der katholischen Kirche sein, um an eine Einheit mit anderen, außer-kirchlichen Christen zu glauben, wenn innerhalb der katholischen Kirche die Einheit immer mehr zerfällt? Reichen die Synode, Schüller mit seiner Pfarrerinitiative, die Sekte Wir sind Kirche, die Sekte Kirchenvolksbegehren, das ZdK, die DBK, die Widersprüchlichkeit in den Diözesen - und untereinander - immer noch nicht aus, um diese Hoffnung auf Einheit als Utopie zu erkennen? Allein schon die 500-Jahrfeier der ev. Kirche 2017 als großen Segen für die Christenheit zu feiern, ist an Absurdität nicht mehr zu überbieten! Kein weltliches Reich hatte die Lebensdauer von 500 Jahren, wie die hartnäckig aufrecht erhaltene Spaltungsdauer der Christenheit, die 2017 mit bombastischem Freudentaumel endlich gebührend gefeiert - und weiter zementiert werden kann! Da wird ein, für jeden Plattkopf erkennbarer, gotteslästerlicher Irrsinn, zu einem freudenreichen Jubiläum erhoben!


6
 
  8. November 2014 
 

Sehr richtig

Das Problem ist, wenn die katholische Kirche selbst nicht wieder eine Einheit wird, kann es sein, dass sie in der Ökumene vollends aufgesaugt wird von weltlichen Strömungen und anderen christlichen Vereinigungen die nicht viel mit "katholisch" mehr zu tun haben. Ökumene klappt nur wenn man selbst weiss wer man ist und woher man kommt, dann kann man geschwisterlich nebeneinander existieren und jeder profitiert.


7
 
 Hans-Maria 8. November 2014 
 

Streitkultur

Was brauchen wir noch eine Streitkultur bzw. Streitunkultur ? Das muss doch nun wirklich nicht sein. Sollen die, die sich getrennt haben, doch wieder bei uns einfinden. Dieb Tore stehen offen zu den Bedingungen des Herrn, die nicht verhandelbar sind.


10
 

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