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Die Anforderungen an den Bischof, Priester und Diakon

12. November 2014 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
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Franziskus: Alphabet und Grundgrammatik des Dienstamtes – Aufnahme, Besonnenheit, Geduld, Milde, Zuverlässigkeit, Herzensgüte. Appell für die mit absurder Gewalt verfolgten Christen auf der Welt. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Sei den Gläubigen ein Vorbild in deinen Worten, in deinem Lebenswandel, in der Liebe, im Glauben, in der Lauterkeit. Lies ihnen eifrig (aus der Schrift) vor, ermahne und belehre sie, bis ich komme. Vernachlässige die Gnade nicht, die in dir ist und die dir verliehen wurde, als dir die Ältesten aufgrund prophetischer Worte gemeinsam die Hände auflegten. Dafür sollst du sorgen, darin sollst du leben, damit allen deine Fortschritte offenbar werden. Achte auf dich selbst und auf die Lehre; halte daran fest! Wenn du das tust, rettest du dich und alle, die auf dich hören“ (1 Tim 4,12-16).

In seiner Katechese zur Generalaudienz erinnerte Papst Franziskus daran, dass er sich letzte Woche damit beschäftigt hatte, welch großes Geschenk das Weiheamt für die Kirche ist. „Was aber wird von den Bischöfen, Priestern und Diakonen verlangt, damit sie ihr Dienstamt fruchtbar und authentisch ausüben können“?, fragte sich Franziskus heute.

Der Apostel Paulus umreiße in den Pastoralbriefen die Aufgaben dieses Dienstes wie auch die erforderlichen Voraussetzungen. Neben der Gabe des Glaubens und des geistlichen Lebens brauche es ebenso eine Reihe menschlicher Qualitäten: Aufnahme, Besonnenheit, Geduld, Milde, Zuverlässigkeit, Herzensgüte. Ohne diese Eigenschaften im Umgang mit den Mitmenschen sei kein wirklich freudiger und glaubwürdiger Dienst möglich. Der Papst nannte dies das „Alphabet“ und die „Grundgrammatik“ eines jeden Dienstamtes.


Eine Grundhaltung, die Paulus anmahne, bestehe darin, die empfangene Gnade nicht zu vernachlässigen und sie neu zu entfachen. Wenn sich der Amtsträger vor Augen halte, dass das Dienstamt ein Geschenk der Liebe und Barmherzigkeit Gottes ist, „kann er nie eine autoritäre Haltung einnehmen“.

Dieses Bewusstsein bewahre den Hirten auch vor der Versuchung, sich in den Mittelpunkt zu stellen oder nur auf sich selbst zu vertrauen. Weil er so wisse, dass er als erster des Erbarmens Gottes bedürfe, begegne er den anderen in Demut und Verständnis.

Den Auftrag, das Glaubensgut zu bewahren, werde er gleichwohl im Hinhören auf die Mitmenschen ausüben, da er immer auch ein Lernender ist. So sollten die Mitbrüder im Weiheamt eine neue Haltung einüben, die von Austausch, Teilen, Mitverantwortung und Gemeinschaft geprägt sei.

Am Schluss der Audienz lancierte der Papst einen eindringlichen Appell zugunsten der verfolgten Christen: „Mit großer Besorgnis verfolge ich die dramatischen Schicksale der Christen, die in verschiedenen Teilen der Welt aufgrund ihres Glaubensbekenntnisses verfolgt und getötet werden“. Franziskus brachte seine „tiefe geistliche Nähe zu den christlichen Gemeinden zum Ausdruck, die hart von einer absurden Gewalt geschlagen sind, die nicht zu einem Ende zu kommen scheint“. Der Papst ermutigte die Hirten dieser Gemeinden, stark in der Hoffnung zu sein: „Ich richte einen innigen Appell an alle, die auf lokaler und internationaler Ebene Verantwortung tragen, wie auch an alle Menschen guten Willens, damit eine breit angelegte Mobilisierung der Gewissen zugunsten der verfolgten Christen unternommen werde“. Die verfolgten Christen hätten das Recht, in ihren Ländern wieder Sicherheit und Frieden zu finden und ihren Glauben in Freiheit zu bekennen, „ohne verfolgt zu werden, weil sie Christen sind“.


Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Sehr herzlich heiße ich die Pilger und Besucher aus den Ländern deutscher Sprache willkommen. Insbesondere grüße ich die Gruppe von Patienten des Palliativzentrums Landshut. Danken wir dem Herrn, dass er durch den Dienst der Bischöfe, Priester und Diakonen seine Kirche leitet und formt, und beten wir für die Hirten, dass sie immer mehr lebendiges Abbild der Gemeinschaft und der Liebe Gottes sind. Der Herr behüte euch allezeit.

Video der Generalaudienz (ohne Übersetzung)




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Lesermeinungen

 Hadrianus Antonius 12. November 2014 
 

Lk 17,7-10

Wie Origines schon sagte, sollen wir die Worte nicht nur anhören sondern auch in Taten verwirklichen.
1 Petr 4,13-14
Gerade bei vielen seit dem 2. Vatikanum an Auszehrung leidenden Orden scheint mir eine Rückkehr zu der originären Spiritualität und dem ursprünglichen Charisma unumgänglich.
Die am meisten arbeitende Kaltblutpferde bekommen auf einem gut geführtem bauernhof als erste den besten Hafer, sauberes wasser und die erste Pflege (Unser Herr selbst in Lk 17,7-10)


5
 
 doda 12. November 2014 

Ermunterung für die Bischöfe auch bei uns

"Den Auftrag, das Glaubensgut zu bewahren, werde er gleichwohl im Hinhören auf die Mitmenschen ausüben, da er immer auch ein Lernender ist. So sollten die Mitbrüder im Weiheamt eine neue Haltung einüben, die von Austausch, Teilen, Mitverantwortung und Gemeinschaft geprägt sei".
Mit den Gremien, Verbänden und Gemeinschaften pflegen dies die Bischöfe ja schon lange.
Werden sie jetzt, vom Papst ermuntert, auch einen intensiven und wertschätzenden Austausch mit den praktizierenden Familien und allen geistlichen Gemeinschaften eintreten, um von ihnen zu lernen?
Nur Mut, w i r werden Sie nicht enttäuschen!


7
 
 doda 12. November 2014 

Was wird bei uns geschehen?

"Den Auftrag, das Glaubensgut zu bewahren, werde er (der Bischof) gleichwohl im Hinhören auf die Mitmenschen ausüben, da er immer auch ein Lernender ist. So sollten die Mitbrüder im Weiheamt eine neue Haltung einüben, die von Austausch, Teilen, Mitverantwortung und Gemeinschaft geprägt sei".
Austausch, Teilen, Mitverantwortung und Gemeinschaft pflegen die Bischöfe in Deutschland ja schon lange mit den Gremien, Verbänden und Vereinen.
Werden sie jetzt, vom Papst persönlich dazu ermuntert, den Austausch mit den praktizierenden Laien in den Familien und geistlichen Gemeinschaften intensiv pflegen, um von ihnen zu lernen?


4
 

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