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Russische Kirche verteidigt körperliche Züchtigung von Kindern4. Dezember 2014 in Familie, 13 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Es sei zu würdigen, wenn Eltern ihre Kinder «ohne strengste Erziehungsmaßnahmen aufziehen» könnten. Allerdings gebe es keinen Grund, das Erziehungsrecht der Eltern einzuschränken und ihnen körperliche Züchtigung zu verbieten.
Moskau (kath.net/KNA) Russlands orthodoxe Kirche stellt sich gegen ein Verbot körperlicher Züchtigung von Kindern. Eine solche Gesetzesinitiative sei gegenwärtig nicht wünschenswert, erklärte am Dienstag die Familienkommission des Moskauer Patriarchates. Bislang belege keine methodisch korrekte wissenschaftliche Studie, dass eine «angemessene körperliche Bestrafung» Kindern nennenswerten Schaden zufüge.
Die Kirchenkommission wies zugleich eine Auffassung zurück, dass körperliche Züchtigung immer notwendig sei. Es sei zu würdigen, wenn Eltern ihre Kinder «ohne strengste Erziehungsmaßnahmen aufziehen» könnten. Allerdings gebe es keinen Grund, das Erziehungsrecht der Eltern einzuschränken und ihnen körperliche Züchtigung zu verbieten. Ein dem Parlament vorliegender Gesetzentwurf sieht für das Prügeln von Kindern bis zu zwei Jahre Freiheitsstrafe vor. Eingebracht hat ihn ein Abgeordneter der oppositionellen Liberaldemokraten, der Partei des Rechtsnationalisten Wladimir Schirinowski. In einer Umfrage 2012 gaben mehr als die Hälfte der russischen Eltern an, ihre minderjährigen Kinder zu schlagen. 34 Prozent nannten eine Züchtigung mit dem Gürtel. Bislang verbietet russisches Recht den Eltern körperliche Strafen nur, wenn sie als grausame und erniedrigende Behandlung einzustufen sind. (C) 2014 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
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Lesermeinungen | Hoppe 15. Dezember 2014 | | | Einseitig @Schlegel
Ihr Frage habe ich bereits beantwortet, eine angemessene körperliche Bestrafung ist für die russisch orthodoxe Kirche die, die nicht zu bleibenden physischen Schmerzen oder Schäden führt. Außerdem würde ich Sie bitten, beim Thema zu bleiben, denn die orthodoxe Kirche sprach nicht vom Erziehungsverhältnis Lehrer/Schüler, sondern vom Erziehungsverhältnis Eltern/Kinder. Das sind zwei Paar Schuhe, die nicht einach austauschbar sind. Davon abgesehen würde man die von Ihnen durchgeführte schweigende Abwendung als pädagogische Maßnahme bei Schülern in der Kindeserziehung als Ignorieren bezeichnen und dies benennt man unter Erziehungswissenschaftlern als seelische Grausamkeit. Insofern finde ich es schon erstaunlich, dass Sie sich mit Händen und Füßen gegen die von der otrhodoxen Kirche verteidigten angemessen körperlichen Bestrafung wehren, der psychischen Gewalt in der Erziehung aber das Wort reden. | 0
| | | SCHLEGL 10. Dezember 2014 | | | @Hoppe Wenn Sie uns einmal erklären, was eine "ANGEMESSENE KÖRPERLICHE BESTRAFUNG" ist, werden unsere Leser Ihnen dankbar sein. Als AHS Lehrer(40 Dienstjahre) sage ich Ihnen, dass jede Form körperlicher Bestrafung den sofortigen Ausschluss eines Lehrers vom Dienst zur Folge hätte. Leider ist in der Schule früher zuweilen sehr heftig geschlagen worden. Ich habe Schulklassen mit 38 Kindern/Jugendlichen unterrichtet und es hat mich nie in den Fingern gejuckt! Ein Schlag ist KEIN Argument, sondern der Ausdruck der eigenen Hilflosigkeit.
Was es bedeuten soll, dass nach einer körperlichen Züchtigung, wie Sie sie irrtümlich (und übrigens auch gegen das Gesetz!) für richtig halten, das Kind sofort wieder "liebevoll" betreut werden soll, kann niemand verstehen! Warum muss ich ZUERST jemand weh tun, um ihn dann zu zeigen, wie wichtig er/sie für mich ist? Ich habe bei Kindern und Jugendlichen durch ein ERNSTES WORT, auch durch SCHWEIGENDE Abwendung fast immer erreicht,was ich wollte!Msgr.Franz Schlegl | 2
| | | Hoppe 9. Dezember 2014 | | |
@Schlegel, zum Glück irren Sie sich. Ich bin zu Hause niemals verprügelt worden, da ich in einem relativ liberalen Elternhaus erzogen wurde. Dass Menschen unter den Spätfolgen von Misshandlungen leiden, ist richtig. Aber offensichtlich sind Sie und die anderen Kommentatoren nicht in der Lage, zwischen einer angemessenen körperlichen Bestrafung und ernsten Misshandlungen zu unterscheiden. Ich möchte Ihnen auch gerne diesbezüglich die Sprüche Salomos 23, Verse 13 und 14 ins Gedächtnis rufen, die ich aber auch nicht als Freibrief zum Prügeln verstanden wissen will. Physische Züchtigung sollte nie zu bleibenden physischen Schmerzen oder Schäden führen. Körperlicher Züchtigung sollte immer die sofortige Tröstung des Kindes folgen, mit der Versicherung, dass es ehrlich geliebt wird. Ich möchte daran erinnern, dass die sogenannten gewaltfreien psychischen Bestrafungen wie Liebesentzug oder Ignorieren ebenfalls Misshandlungen wie das Prügeln sind und später zu schwerwiegende Folgen führen. | 1
| | | SCHLEGL 7. Dezember 2014 | | | @ Hoppe Wie sehr müssen Sie verprügelt worden sein? Dass Sie so etwas schreiben!Im Beichtzimmer des Domes höre ich oft über die Spätfolgen solcher Gewalt!Jemand weh zu tun ist noch KEIN Erfolg,dass er/sie einsieht was RICHTIG ist!Befreien Sie sich durch Gebet für Ihre Eltern und Erzieher von dieser Last! Msgr. Franz Schlegl | 2
| | | Wiederkunft 6. Dezember 2014 | | | Gewalt im Sinne von Macht @Hope, ich muss ihnen hier widersprechen.Der Macht oder besser gesagt der Autorität ist jeder Mensch ausgesetzt, hat aber nichts mit Gewalt zu tun. Die Staatsmacht, die Autorität der Schule, die Macht des Gesetzes, alle hierarchischen Strukturen, auch der Kirche und auch die Autorität der Eltern tragen dazu bei, dass der Mensch lernt sich an Regeln zu halten, das ein Zusammenleben erst ermöglicht. Würde in diesen Strukturen Gewalt jeder Art angewendet werden, dann befinden wir uns in einer grässlichen Diktatur. Russland spricht hier mit zwei Seelen, alles ist Recht. Studien über Auswirkungen körperlichen und seelischen Gewalt gibt es im Westen wie Sand im Meer. Gewalt an anderen noch dazu an den Kleinen und Hilflosen, erniedrigen die menschliche Seele schwer, und der Gewalttätige spielt sich als schrecklicher Heer über andere auf. Lasset die Kinder zu mir kommen, denn ihnen gehört das Himmelreich! | 3
| | | Helena_WW 6. Dezember 2014 | | | Bös: Es geht ohne Prügel :Besser : Schon meine Urgroßeltern hielten es für widersinnig Hielten es für widersinnig Kinder zu schlagen.
Sie haben ihre Kinder in christlicher Liebe, Achtung und Respekt zur christlichen Liebe, Achtung und Respekt an ihren Mitmenschen erzogen.
Schon vor über 100 Jahren.
Meine Urgroßeltern haben das aus ihrem christlichen Glauben heraus begründet. Es waren keine hochstudierten, sondern fromme und fleißige Menschen. Sie hatten eine Großfamilie mit 10 Kindern, die alle wohlgeraten waren. Ihre Kinder, also mein Großvater und seine Geschwister haben die gewaltfreie, christlich warmherzige liebvolle Erziehung übernommen und weitergegeben und haben selber wohlgeratene Kinder, Enkel und Urenkel. | 4
| | | mariaelvira 5. Dezember 2014 | | | Prügel in der Erziehung. Leider sagen viele älteren Menschen, dass das Prügeln früher so war. Sie haben es einfach angenommen. Doch ich selber finde es einfach nicht richtig, ein Kind zu schlagen. Warum nicht mit dem Kind sprechen? Warum nicht mit Liebe erziehen. Warum nicht dem Kind auf den Grund seines Soseins zu gehen? Alles Fragen, die denen kommen, die unter Prügel gelitten haben. Doch heute können diese Menschen nur vergeben, denn was geschehen ist, ist nicht mehr gut zu machen. Vergeben und selber nie jemand schlagen, sondern lieben. | 5
| | | 5. Dezember 2014 | | | "Was du den geringsten meiner Brüder getan hast, das hast du mir getan¨" frei aus dem Gedächtnis zitiert.
In Russland standen die geringsten, die Bauern, unter der Knute ihrer Herren und der Zaren.
Eine Kirche sollte sich nicht für die Mächtigen einsetzen (siehe Magnificat) sondern für die Geringsten. | 6
| | | Hoppe 5. Dezember 2014 | | | Die russische Kirche urteilt abgewogen. Meiner Meinung nach ist die Ansicht der russischen Kirche abgewogen und richtig, denn einerseits sagt sie, dass es keine methodisch korrekte wissenschaftliche Studie, dass eine «angemessene körperliche Bestrafung» Kindern nennenswerten Schaden zufüge, existiere, es aber andererseits würdige, wenn Eltern ihre Kinder ohne körperliche Züchtigung erzögen. Außerdem gibt es bei Kindern keine gewaltfreie Erziehung. Denn sobald ein Kind seinen Willen nicht bekommt, und dass ist nicht selten in der Erziehung der Fall, übt der Erziehenden gegenüber dem Kinde Gewalt im Sinne von Macht aus, was das normalste von der Welt ist und zur natürlichen Entwicklung des Kindes gehört. Davon abgesehen kann psychische Gewalt sogar schlimmer sein als physische! | 10
| | | 5. Dezember 2014 | | | "Alte Schule" Gewalt gehörte früher in der Kindeserziehung leider dazu. Das hat sich in unseren Breiten zum Glück grundlegend gewandelt. Dabei geht es nicht nur um körperliche Züchtigung, sondern auch um altersungemäße Erziehung, zum Beispiel beim Füttern. Früher musste ein Kind immer sauber essen, was im ersten und zweiten Lebensjahr aber oft nicht realistisch ist. Heutzutage lassen die Eltern ihre Kinder selbst essen, und wenn mal was danebengeht, wird es halt aufgewischt und gut ist. Bei meiner Nichte ist mir dieser unterschiedliche Stil besonders ins Auge gefallen. Ein entspannter und gewaltfreier Umgang mit Kindern ist wünschenswert und machbar. Daher ist der Vorstoß der russischen Kirche als hinterwäldlerisch abzulehnen. | 7
| | | Wiederkunft 5. Dezember 2014 | | | Gewaltfrei Gewalt lässt sich in keiner Form rechtfertigen, weder bei der Kindererziehung noch sonst wo. Das Christentum ist eine gewaltfreie Religion, bis in die Kinderzimmer, das heißt aber nicht, dass man Kinder nicht erziehen muss!! | 10
| | | SCHLEGL 5. Dezember 2014 | | | Distributist Das ist kein Problem der Ostkirche, die Augustinus übrigens sehr schätzt!
Es ist ein allgemeines Problem in vielen Ländern der Welt, wo man meint mit körperlicher Strafen eine Einsicht von Kindern erzielen zu können.Eines der Opfer war übrigens Martin Luther, der von seinem Vater oftmals brutalst misshandelt worden ist,deshalb sein Hauptthema: "Wie bekomme ich einen gnädigen Gott?" Msgr. Franz Schlegl | 7
| | | Distributist 5. Dezember 2014 | | | Augustinus Ich denke, der Ostkirche fehlt Augustinus. In seinen confessiones macht er ja ziemlich deutlich, was er von Prügelstrafen hält. | 3
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