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Das Antlitz, das dem Antlitz Christi am meisten gleicht

8. Dezember 2014 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Franziskus am Hochfest der Unbefleckten Empfängnis: Alles ist Gnade, alles ist unentgeltliches Geschenk Gottes und seiner Liebe zu uns. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Das heutige Hochfest der Unbefleckten Empfängnis Mariens kann mit den folgenden Worten zusammengefasst werden: „Alles ist Gnade, alles ist unentgeltliches Geschenk Gottes und seiner Liebe zu uns“. Mit diesen Worten wandte sich Papst Franziskus an die zum Angelus versammelten Pilger und Besucher auf dem Petersplatz.

Der Erzengel Gabriel nenne Maria „voll der Gnade“. In ihr gebe es keinen Platz für die Sünde, da Gott sie von jeher als Mutter seines Sohnes auserwählt und vor der Erbsünde bewahrt habe. Maria antworte nicht: „Ich werde nach deinem Wort handeln“, sondern sie sage: „Mir geschehe, wie du es gesagt hast“ (Lk 1,38). So sei das Wort in ihrem Schoß Fleisch geworden. Auch wir seien aufgefordert, auf Gott zu hören und seinen Willen anzunehmen.


Die Haltung Marias zeige, dass das Sein vor dem Tun komme und es notwendig sei, Gott handeln zu lassen, um wirklich so zu sein, wie er es wolle. Maria „ist rezeptiv, nicht passiv“. Wie sie auf leiblicher Ebene den Geist empfange und dann dem Sohn Gottes Blut und Fleisch schenke, so empfange sie auf der geistlichen Ebene die Gnade und entspreche ihr mit dem Glauben. Daher sage der heilige Augustinus: „Sie hat zuerst im Herzen und dann im Schoß empfangen“.

Dieses Geheimnis der Annahme der Gnade – für Maria ein einzigartiges Privileg – sei eine Möglichkeit für alle. Der heilige Paulus sage im Brief an die Epheser: „Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus: Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel“ (1,3). So seien auch wir wie Maria „gesegnet“, das heißt geliebt und deshalb „erwählt vor der Erschaffung der Welt, damit wir heilig und untadelig leben vor Gott“ (1,4). Maria sei bewahrt worden, während wir dank der Taufe und des Glaubens gerettet worden seien. Alle jedoch, sowohl Maria als auch wir, durch Christus „zum Lob seiner herrlichen Gnade“ (1,6).

Angesichts der Liebe, der Barmherzigkeit, der in unsere Herzen ausgegossenen Gnade gebe es nur eine Konsequenz: die Unentgeltlichkeit. Wie wir unentgeltlich empfangen hätten, so seien wir aufgerufen, unentgeltlich zu geben, in Nachahmung Marias. Wenn nämlich alles Geschenk sei, müsse alles zurückgeschenkt werden, indem zugelassen werde, dass der Heilige Geist „aus uns ein Geschenk für die anderen macht, dass er uns zu Werkzeugen der Aufnahme, der Versöhnung und der Vergebung werden lässt“. Wenn unser Dasein sich von der Gnade des Herrn verwandeln lasse, „werden wir das Licht, das aus seinem Antlitz strömt, nicht für uns behalten können, sondern wir werden es durchscheinen lassen, damit es die anderen erleuchte":

„Lernen wir von Maria, die beständig ihren Blick auf den Sohn hielt, und ihr Antlitz ‚ist zu dem Antlitz geworden, das dem Antlitz Christi am meisten gleicht' (Dante, Paradies, XXXII, 85/86)“.

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