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Sieben Tipps zur Vorbereitung auf Weihnachten

21. Dezember 2014 in Spirituelles, keine Lesermeinung
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Wir alle wissen, wie hektisch und stressig der Advent und das Weihnachtsfest selbst sein können. Manchmal verlieren wir auch aus den Augen, was wir da eigentlich feiern: die Geburt Jesu Christi. Von Georg Dietlein


Köln (kath.net/gd) Überfüllte Einkaufsstraßen – die verzweifelte Suche nach dem richtigen Weihnachtsgeschenk – die Sorge darum, dass das aufwändig zuzubereitende Weihnachtsessen auch wirklich gelingt – Gedrängel auf dem Weihnachtsmarkt – 1.000 Anrufe und Weihnachtskarten, die ich alle noch vor Weihnachten beantworten möchte – der Besuch der zehnten Weihnachtsfeier in Folge – Glühwein, Christstollen und Lebkuchen bis zum Abwinken – noch schnell den Weihnachtsbaum schmücken – und dann ab in die „besinnlichen“ Tage?

Wir alle wissen, wie hektisch und stressig der Advent und das Weihnachtsfest selbst sein können. Oft stellen wir gerade an Weihnachten übertriebene Erwartungen an uns selbst, die uns letztlich das Fest vermiesen und uns auch an diesen heiligen Tagen, die von Freude erfüllt sein sollten, nicht zur Ruhe kommen lassen. Manchmal verlieren wir auch den Blickwinkel des Weihnachtsfestes aus den Augen, also das, was wir da eigentlich feiern: die Geburt Jesu Christi. Sicherlich: Weihnachten hat immer etwas mit Geschenken, mit einem Weihnachtsessen, mit Christbaumkugeln und Kerzen zu tun. An Weihnachten feiern wir aber letztlich nicht uns selber, das gute Essen oder unsere gemütliche Gemeinschaft, sondern: Jesus Christus. Wer das aus dem Blick verliert, für den wird Weihnachten nichts anderes sein als ein besonders schönes oder ein besonders anstrengendes Familienfest. Wer sich hingegen auf die Botschaft von Weihachten einlässt, für den kann das Fest ein geistlicher Neuanfang werden, von dem er auch noch in einigen Monaten zehren kann.

Hier sieben Tipps zur Vorbereitung, damit Weihnachten wirklich gelingen kann:

1. Übernehmen Sie sich nicht.

Der Anfang vom Ende für jedes mühevoll organisierte Fest sind überzogene Erwartungen. Auch wenn wir uns die größte Mühe geben: Wir können es niemals allen zu 100 % recht machen. Wer diesen Anspruch aber an sich stellt, hat schon verloren. Dann kann Weihnachten ja nur scheitern.

Also: Übernehmen Sie sich nicht. Weihnachten kann auch ohne ein Fünf-Gänge-Menü zu einem sehr schönen und vor allem gemütlichen Fest werden. Manchmal ist weniger sogar mehr. Im Mittelpunkt des Festes sollte wirklich die Freude über die Ankunft Gottes bei den Menschen stehen, der Glaube an sein unvergängliches Licht und die Gemeinschaft von Familie und Freunden. Seien wir Gott dafür dankbar, dass er uns so reichlich beschenkt – und feiern wir entsprechend.


2. Genießen Sie den Geist der Weihnacht – auch mit der Kirche.

Weihnachten gehört zu jenen Tagen im Jahr, an denen eigentlich ziemlich wenig „los“ ist. Die meisten Museen, Kinos, Bars, Clubs und Discos haben geschlossen. Was für ein Geschenk! Nehmen Sie sich die Freiheit, mal etwas anderes zu unternehmen: Gehen Sie mit Ihrer Familie am Vormittag des 24. Dezembers spazieren. Schmücken Sie gemeinsam den Weihnachtsbaum und stellen Sie gemeinsam die Krippe auf. Besuchen Sie am Nachmittag mit Ihren Kindern ein Krippenspiel und gehen Sie gemeinsam in die Christmette. Nehmen Sie sich Zeit füreinander, zum Singen, Spielen, Vorlesen oder Musizieren. Besuchen Sie an den Weihnachtstagen benachbarte Kirchen, um die schönen Krippen zu bewundern und in der Atmosphäre leuchtender Tannenbäume ein wenig von jenem „Geist der Weihnacht“ zu atmen. Natürlich müssen Sie auch nicht alles mit Ihrer Familie oder Ihren Freunden unternehmen. Vielleicht tut Ihnen auch einmal etwas Ruhe oder ein wenig Zeit zum Gebet oder zur Lektüre gut, um Weihnachten wirklich geistlich zu durchdringen.

3. Nehmen Sie sich Zeit für das Gebet.

Was ist das eigentlich – die „Weihnacht“? Was feiern wir an diesen Tagen? – Schroff gesagt: den Geburtstag Jesu Christi. Doch hinter Weihnachten verbirgt sich noch mehr, nämlich ein eigentlich unbegreiflicher Vorgang: Gott wird Mensch. Er, der die Erde erschaffen hat und über allem Sein thront, macht sich ganz klein, wird ein Kind, das in Windeln gewickelt in der Krippe liegt und uns anlächelt. Das ist die Größe Gottes! Gott kommt nicht als weltlicher Herrscher oder Diktator in die Welt, sondern mit einer Macht, die viel mehr bewegen kann als jede menschliche Gewalt: die Macht der Liebe. Aus Liebe kommt Gott in die Welt, um uns Menschen nahe zu sein. Gott ist so sehr in uns „verliebt“, dass er als Mensch bei uns sein möchte, um unser Herz zu gewinnen.

„Brich an, Du schönes Morgenlicht, und lass den Himmel tagen! Du Hirtenvolk, erschrecke nicht, weil Dir die Engel sagen: dass dieses schwache Knäbelein soll unser Trost und Freude sein“, so besingt Johann Rist jenes Geheimnis der Heiligen Nacht. Oder nach einem Hymnus des Ambrosius von Mailand: „Komm, Du Heiland aller Welt! Sohn der Jungfrau, mach dich kund! Darob staune, was da lebt: Also will Gott werden Mensch.“ Staunen wir ein wenig in diesen weihnachtlichen Tagen über die Größe der Liebe Gottes.

4. Weihnachtskarten & Co.

Weihnachtskarten an Freunde zu verschicken ist etwas sehr Schönes. Machen Sie sich die Mühe, wenn Sie die Zeit dafür aufbringen können. Aber es muss auch nicht zwingend die Weihnachtskarte sein. Wer seine Weihnachtspost wirklich vernünftig und persönlich bearbeiten möchte, sitzt dafür meist mehrere Stunden, vielleicht sogar einen ganzen Tag am Schreibtisch. Das muss nicht sein. Vielleicht greifen Sie einfach mal wieder zum Telefon, rufen ein Paar Freunde und Bekannte an, mit denen Sie länger nichts zu tun hatten oder mit denen sie möglicherweise sogar aneinander geraten sind. Weihnachten ist ein guter Anlass, um einen Neuanfang zu wagen und alte Freundschaften wiederaufleben zu lassen. Laden Sie Freunde, Verwandte oder Bekannte zu sich nach Hause ein, von denen Sie wissen, dass sie Weihnachten allein oder nur in einem sehr kleinen Kreis feiern müssen. Das wird auch Sie persönlich sehr bereichern.

5. Sprechen Sie über Weihnachten.

Weihnachten ist einer der letzten Berührungspunkte, den viele Menschen mit der Kirche haben. An Weihnachten geht immerhin noch jeder zweite Deutsche in die Kirche. Zum Vergleich: An einem normalen Sonntag tut dies nur jeder zwanzigste Deutsche. Weihnachten ist eine große Chance für die Verkündigung der frohen Botschaft. Gehen wir selbst mit gutem Vorbild voran. Ermutigen wir Freunde, Verwandte, Bekannte, Vereins-, Partei- oder Arbeitskollegen, an Weihnachten – vielleicht sogar gemeinsam mit Ihnen und Ihrer Familie – die Heilige Messe zu besuchen. Reden Sie mit Freunden und Kollegen darüber, wie wichtig Ihnen an den Weihnachtstagen der Gottesdienst ist und wie sehr Sie persönlich von der Weihnachtsbotschaft angesprochen werden. So ein persönliches Zeugnis bewegt mehr als jede Weihnachtspredigt.

6. Weihnachten – Chance des Neubeginns mit Jesus Christus.

Die Weihnachtstage reißen uns – hoffentlich – ein wenig aus der Hektik des Alltages heraus. Wir stimmen uns ein auf die ruhigen Tage, die vor uns liegen. Wir haben mehr Zeit für unsere eigene Familie und beschäftigen uns möglicherweise auch neu mit den Sinnfragen unseres Lebens: Was trägt mich wirklich? Wo hängt mein Herz? Wo finde ich mein Glück? Was möchte ich im neuen Jahr anders oder besser machen? – Damit Weihnachten wirklich ein Neuanfang mit uns selber und mit Jesus Christus werden kann, hält die Kirche für uns zwei großartige Weihnachtsgeschenke bereit: die Eucharistie und das Sakrament der Versöhnung. Nutzen wir die Gelegenheit und legen wir eine gute Beichte ab. Wenn uns das schwer fällt, gehen wir zusammen mit einem Freund zur Beichte oder vereinbaren wir einen Gesprächstermin mit einem Priester, aus dem dann ein Beichtgespräch werden kann. Weihnachten kann unser Herz nur dann wirklich hell und rein machen, wenn wir Christus herein lassen. Das Medikament hierzu lautet weder Raclette, Fondue oder Christstollen, sondern: Neuanfang mit Jesus Christus. Und am besten gelingt dies, wenn wir mit Jesus Christus – in der Person des Priesters – ins Gespräch kommen, ihm unsere Unzulänglichkeiten bekennen und einen neuen Anfang wagen. Dann kann Christus wirklich in unseren Herzen neu geboren werden.

7. Bringen Sie in unsere oft so kalte Welt etwas mehr Wärme.

Christen zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihre Freundschaft mit Jesus Christus nicht für sich behalten wollen, sondern in der Nächstenliebe auch an andere Menschen weiterverschenken. Gerade an Weihnachten kann dies gelingen – in ganz kleinen und alltäglichen Dingen. Bringen Sie in unsere oft so kalte Welt etwas mehr Wärme. Achten Sie besonders in den weihnachtlichen Tagen darauf, andere Menschen wohlwollend, liebevoll, respektvoll, großzügig und dankbar zu behandeln. Machen Sie anderen eine kleine Freude – auch und gerade dann, wenn Sie diesen „anderen“ gar nicht kennen: sei es ein freundliches Lächeln auf der Straße, sei es das Vortritt-Lassen in der Straßenbahn, sei es das „Danke“ an der Kasse im Supermarkt. Sie müssen dem Obdachlosen an der Ecke nicht gleich einen 100-Euro-Schein in die Hand drücken. Oft sind es gerade die kleinen Aufmerksamkeiten des Alltages, die unsere Welt etwas heller und fröhlicher machen.

Frohe Weihnachten!




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