Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Papa Francesco – ein Papst, der die Menschen liebte
  3. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  4. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  5. US-Präsident Donald Trump reist zum Papst-Begräbnis
  6. Papst Franziskus nach Überführung im Petersdom aufgebahrt
  7. Bischof Hanke: „Als Christen und als Staatsbürger für das Lebensrecht der Schwächsten demonstrieren“
  8. Kritik an Richter: streng gegen Regierungskritiker, milde gegen sexuell übergriffige Asylwerber
  9. US-Regierung lässt negative Folgen von ‚Geschlechtsänderungen‘ erforschen
  10. Bischof Voderholzer zum Tod von Papst Franziskus: Ein Zeuge für die „Freude am Evangelium“
  11. Argentinien ruft nach Papst-Tod siebentägige Trauer aus
  12. Papst Franziskus wird am Samstag beigesetzt
  13. Nicaragua: Öffentliche Osterfeiern verboten
  14. Vatikan veröffentlicht Testament von Papst Franziskus
  15. "Klaren Glauben nach dem Credo der Kirche zu haben, wird oft als Fundamentalismus abgestempelt"

Jahreswechsel: Bischöfe ziehen nüchterne Bilanz

1. Jänner 2015 in Österreich, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Zunehmende Christenverfolgung, Auswirkungen des geplanten Fortpflanzungsmedizingesetzes, gewisse Glaubensmüdigkeit- und Trägheit in Mittelwest-Europa aber auch schwindende Stabilität in vielen Ländern Europas haben 2014 geprägt.


Wien (kath.net/ KAP)
Eine eher nüchterne Bilanz zum scheidenden Jahr haben Österreichs Bischöfe in ihren Silvesterpredigten gezogen. Die zunehmende Christenverfolgung, die Auswirkungen des geplanten Fortpflanzungsmedizingesetzes, eine gewisse Glaubensmüdigkeit- und Trägheit in Mittelwest-Europa aber auch die schwindende Stabilität in vielen Ländern Europas hätten das Jahr 2014 geprägt. Anstatt in Resignation zu versinken, forderten die Bischof aber zur Zuversicht auf; denn "Zuversicht an der Schwelle zu einem neuen Kalenderjahr ist Bereitschaft zu einer tätigen Hoffnung", so Österreichs dienstältester Bischof, der Steirische Diözesanbischof Egon Kapellari, in seiner Silvesterpredigt im Grazer Dom.

Kapellari verwies auf die Situation vieler Menschen in Kriegsgebieten, wie Syrien, dem Irak, der Ost-Ukraine, dem Heiligen Land und Teilen Afrikas. Die Silvesternacht werde in diesen Regionen vor allem für Millionen bedrängter Christen zu einer "traurigen Nacht". Aber auch in vielen Ländern Europas sei die Stabilität im Schwinden begriffen, dazu gehörten, so der Bischof, auch Österreich und Deutschland. Grund zur Resignation gebe es aber dennoch nicht, sondern vielmehr einen "Impuls, die Chancen in diesem Wandel zu erkennen und durch viele Allianzen zu nützen". Allianzen von Menschen, "die bei Wahrung ihrer individuellen und ihrer Gruppenidentität über grundsätzlich zu achtende Grenzen und Interessen hinaus das Miteinander fördern".


Auf die "beunruhigend hohe Zahl der wegen ihres Glaubens verfolgten, vertriebenen und getöteten Christen weltweit", hat auch Kärntens Diözesanbischof Alois Schwarz in seiner Silvesterpredigt im Klagenfurter Dom hingewiesen und davor gewarnt, "die Augen vor dieser dramatischen Realität zu verschließen". Das auslaufende Jahr sei, so Schwarz, für die weltweit bis zu 100 Millionen verfolgten Christen "ein Schreckensjahr" gewesen. Besonders das "unmenschliche und barbarische Vorgehen" der Terrormiliz "Islamischer Staat" habe 2014 Millionen Menschen zu Flüchtlingen gemacht. Dies sei, so der Bischof, "erschütternd und alarmierend zugleich" und erfordere "Solidarität mit den verfolgten Christen sowie Barmherzigkeit und Offenheit im Umgang mit Flüchtlingen". In Kärnten gebe es in Flüchtlingsfragen eine Kooperation "in sehr enger Abstimmung" zwischen Kirche und Land.

Erneut nahm der Kärntner Bischof auch zur aktuellen Debatte rund um das geplante Fortpflanzungsmedizingesetz Stellung und betonte, dass "der Mensch nicht Ebenbild des Menschen werden darf, sondern Ebenbild Gottes ist und bleibt". Wir der Mensch nach seinem eigenen und nicht nach Gottes Bild geschaffen, ändere sich der Begriff der Menschenwürde, "und das Leben wird eng", so Schwarz.

Heftige Kritik am geplanten Fortpflanzungsmedizingesetz übte in seiner Silvesterpredigt auch der Niederösterreichische Diözesanbischof Klaus Küng. Seit der Einführung der Fristenregelung vor 40 Jahren "ergibt ein Dammbruch den nächsten". Der aktuellste Schritt sei das nur noch vom Parlament zu beschließende Fortpflanzungsmedizingesetz, "das die Gesellschaft weiter in Richtung einer vermeintlich liberalen, und immer freizügigeren Gesetzgebung ohne Blick auf das Kindeswohl treibt".

Die bisher streng verbotene, "eigentlich verpönte" Präimplantationsdiagnostik erlaube nun den umfangreichen Gencheck von künstlich befruchteten Eizellen im Labor. Beim geringsten Verdacht werden Embryonen im ersten Stadium ihres Lebens in großer Zahl "verworfen", kritisierte der Bischof. Bedenkenswert sei auch die Öffnung der künstlichen Befruchtung für Lesbischen Paare, sowie die Erlaubnis für alle Ehepaare und Partnerschaften Eizellspenden und Samenspenden von Dritten zu erhalten. Diese Entwicklungen machten die Kinderwunschmedizin immer mehr zu einer "Kinderwunschindustrie", wo nach Marktinteressen mit menschlichen Ressourcen gehandelt werde.

Küng wünsche sich im Gegensatz dazu ein Österreich, das sich "konsequent für den Lebensschutz einsetzt, der auch den Anfang und das Ende des natürlichen Lebens einschließt. Wir wollen keine Designerbabys, wir wollen keinen assistierten Suizid, sondern achtsamen Lebensschutz am Beginn des Lebens und eine menschenwürdige Betreuung der Kranken und Sterbenden". Das sei Fortschritt und mache Österreich zu einem Land der Zukunft. Mit Diskriminierung sexueller Orientierungen habe das nichts zu tun, so Küng. Klar sei aber: Familie, die auf der Ehe zwischen Mann und Frau begründet sei, müsse gefördert werden.

Copyright 2014 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Bischöfe

  1. Paderborn: Der neue Erzbischof Udo Markus Bentz hat seinen Platz eingenommen
  2. Kardinal Müller kritisiert ‚kindisches Verhalten’ von Bischöfen, welche die Alte Messe unterdrücken
  3. US-Bischofskonferenz: Kampf gegen die Abtreibung ist wichtigstes politisches Ziel
  4. Papst ernennt vier neue Weihbischöfe für Los Angeles
  5. Theologe Kwasniewski: Papst kann Bischof nicht willkürlich abberufen
  6. Lepanto Institute führt Umfrage über Rechtgläubigkeit der US-Bischöfe durch
  7. ‚Betet und vertraut’ – von Papst Franziskus abgesetzter Bischof dankt Unterstützern
  8. Mel Gibson: ‚Ich bin ein Sünder, aber ich kenne den Unterschied zwischen Hirten und Mietling’
  9. Australische Katholiken klagen Bischof in Rom an
  10. Unerschütterlich im Glauben







Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  3. Vatikan veröffentlicht Testament von Papst Franziskus
  4. Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  5. „In Blut getränkt“
  6. Vandalismus in deutschen Kirchen: Beobachtungsstelle OIDAC alarmiert
  7. Urbi et Orbi Ostern 2025 - Das Lamm Gottes hat gesiegt! Er lebt, der Herr, meine Hoffnung
  8. Papst trifft US-Vizepräsident Vance im Vatikan
  9. "Klaren Glauben nach dem Credo der Kirche zu haben, wird oft als Fundamentalismus abgestempelt"
  10. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  11. Kritik an Richter: streng gegen Regierungskritiker, milde gegen sexuell übergriffige Asylwerber
  12. Vatikan: Bei Kirchenaustritt keine Löschung aus dem Taufregister
  13. Jerusalem: Die geheimnisvolle "Liturgie des Heiligen Feuers"
  14. Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. bleibt für uns ein starker Segen!
  15. US-Vizepräsident Vance bei Karfreitagsliturgie im Petersdom

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz