Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Wirre Anordnung von Kardinal Cupich: Gläubige sollen Kommunion nur im Stehen empfangen
  2. Kirchenbesucher sorgten für Eklat bei Christmette in Freiburg
  3. Keine Ministrantinnen im Erzbistum Colombo (Sri Lanka)
  4. Wird die Feier der Alten Messe bei der Pfingstwallfahrt Paris – Chartres eingeschränkt?
  5. US-Präsident Biden zu Jahresbeginn noch einmal beim Papst
  6. Hugh Grant: 'Ihr Katholiken habt bestimmt mehr Spaß im Leben als die Protestanten'
  7. Verweltlichtes Weihnachten in einer säkularen Welt
  8. RIP - Weihbischof Andreas Laun
  9. Ein "Scha(r)feswort" an den Bischof von Speyer
  10. Erzdiözese Mechelen-Brüssel nennt weibliche ‚bischöfliche Delegierte‘ im Hochgebet der Messe
  11. Pro-Death bis zum Ende – Joe Biden
  12. Rom: Pilger-Registrierung für Heilige Pforten ab sofort möglich
  13. Hatte ein 15-Jähriger einen Terror-Anschlag auf eine Berliner Kirche geplant?
  14. Von der Größe Gottes zur Nähe Gottes
  15. Papst treibt Seligsprechung von Belgiens König Baudouin voran

Differenziertere Debatte über Religion und Gewalt

18. Jänner 2015 in Deutschland, 4 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Bischof Hanke: Kein leichtes Urteil über Verletzungen religiöser Überzeugungen durch Satire.


Eichstätt (kath.net/ KNA)
Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke hat nach den Terroranschlägen von Paris für mehr Differenzierungen in der Debatte über den Zusammenhang von Gewalt und Religion geworben. Sie dürfe nicht «in einen Kreuzzug gegen jede Religiosität und Religion» abgleiten, mahnte Hanke beim Neujahrsempfang seines Diözesanrats am Samstag in Eichstätt.

Die Buntheit der Herkünfte, der Religionen und Kulturen unter dem Dach der Toleranz, habe Zukunft, betonte er. Religionsfreiheit gelte aber nicht nur für das Verhältnis des Staates zu den Glaubensrichtungen, auch die Bürger müssten sie sich gegenseitig gewähren. Menschen dürften nicht physisch bedroht werden, «wenn sie einen fremd erscheinenden Glauben haben oder ihren Glauben wechseln möchten».


Hanke räumte ein, dass auch Christen im Laufe der Geschichte im Namen Gottes Gewalt angewendet hätten. Zugleich erinnerte der Bischof an die friedlichen Anfänge des Christentums. Dem Missbrauch der Gewalt sei erst durch die «Hochzeit von Kirche und Politik» im vierten Jahrhundert die Tür geöffnet worden. Doch selbst danach habe sich kein christlicher Krieger auf den Gründer seiner Religion berufen können. Jesus Christus habe vielmehr um des Gottesreiches willen zum Gewaltverzicht aufgerufen und dafür den Tod erlitten.

Kritisch äußerte sich Hanke zum Umgang der Medien mit der Religion. Presse- und Meinungsfreiheit müssten verantwortlich gebraucht werden. Wo Satire über ein zumutbares Maß hinaus religiöse Überzeugungen verletze, sei nicht immer leicht zu beurteilen. Aber auch eine säkulare Gesellschaft brauche «einen praktizierten Grundrespekt vor religiösen Überzeugungen». Insofern dürfe Satire «nicht einfach alles».

Das Pariser Magazin «Charlie Hebdo», in dessen Redaktion Islamisten das Massaker verübt hatten, verortete der Bischof «in der Tradition eines antireligiösen französischen Laizismus». Des öfteren habe es sich nicht nur über die Grenzen religiöser Gefühle von Muslimen, sondern gerade auch von Christen hinweggesetzt. Er als Christ müsse keineswegs «Charlie sein» und könne dennoch die Pressefreiheit entschieden befürworten und angesichts der Mordopfer in Paris zutiefst betroffen sein, erklärte Hanke.

(C) 2014 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Jegliche mediale Nutzung und Weiterleitung nur im Rahmen schriftlicher Vereinbarungen mit KNA erlaubt.

Foto: (C) PD Eichstätt


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 thomasunglaublich 18. Jänner 2015 
 

Jesus war nicht gewaltfrei

Bei allem Respekt und in völliger Übereinstimmung zu dem sonst Gesagten fehlt mir doch eine Dimension, die gerne übersehen wird:
Jesus war nicht gewaltfrei. Bei der Tempelreinigung hat er zugelangt. Und wie! Er hat sogar vorher eine Geisel geflochten, damit es mehr weh tut. Es war also keine spontane Aktion, es war überlegt, gewollt und offensichtlich angemessen.
Gewalt gegen Sachen und Personen. Auch das gehört zu Jesus.
Gewalt darf natürlich nur das letzte Mittel sein und sie muß verhältnismäßig sein. Aber sie ist nicht pauschal unchristlich, wenn sie zur Selbstverteidigung oder Nothilfe angewendet wird. Jesus hat damit - als letztes Mittel - die Ehre Gottes verteidigt.
Das rechtfertigt natürlich nicht die Morde von Paris. Aber das Bild vom immer sanften Jesuslein wird dem Gottmenschen nicht gerecht. Da fehlt was.

Sehe ich etwas falsch? Ich bitte um Meinungen.


1
 
  18. Jänner 2015 
 

Zukunft

Eine erfreuliche Zukunft kann nur der wahre Glaube haben. Das Tolerieren der Andersdenkenden ist auch immer mit Leid verbunden.


1
 
  18. Jänner 2015 
 

Bittere Notwendigkeit!

Es hat die Christen selbst viel Erkenntnis und Demut gekostet über Jahrhunderte (Jahrtausende?) zu verstehen, dass Glaube und Liebe zu Gott und Gottes Liebe zu den Menschen nie mit Gewalt durchgesetzt oder auch verteidigt werden kann.
Kreuzzüge, Religionskriege, Konfessionskriege, Verfolgungen um des Glaubens willen - übrigens alle mehr oder weniger politisch gesteuert, kaum oder nie von den Gläubigen selbst - haben viele, sehr viele Menschenleben gekostet.

Es bedarf dringend der Reformation des Islam in allen seinen Strömungen.

Denn auch, wenn die Tatsache der konfessionellen Trennung traurig stimmen muss ('Ut unum sint!'), Reformation und Gegenreformation waren notwendig zum Gewinnen eines bewussten und freiwillig angenommenen Glaubens des Einzelnen.


2
 
 Kleine Blume 18. Jänner 2015 
 

Zur Angriffslust von Charlie Hebdo (z.B. Dreifaltigkeitskarikatur):

"Es ist sicher seit der Aufklärung eine starke Bewegung in Gang, für die die Kirche als etwas Antiquiertes erscheint. [...] Das wissenschaftlich Vertretbare wird zum obersten Maßstab; so aber entsteht [...] ein Diktat des sogenannten modernen Weltbildes, das sich höchst dogmatisch gebärdet und Eingriffe Gottes in die Welt wie Wunder und Offenbarung ausschließt.

Der Mensch kann zwar Religion haben, aber die liegt dann im Subjektiven und kann daher keine objektiven und gemeinsam verbindlichen, dogmatischen Inhalte haben; wie ja überhaupt Dogma ein Widerspruch zur Vernunft des Menschen zu sein scheint."

(Joseph Kardinal Ratzinger: Salz der Erde. Christentum und katholische Kirche an der Jahrtausendwende. Ein Gespräch mit Peter Seewald. 4. Aufl. Stuttgart 1996, S. 174.)


3
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Meinungsfreiheit

  1. Deutsche Grüne - Angriff auf die Meinungsfreiheit im Wahljahr 2025
  2. Kamala Harris’ angespanntes Verhältnis zur Redefreiheit
  3. Redefreiheit: US-Professor erhält nach Vergleich 2,4 Millionen Dollar zugesprochen
  4. Facebook und Instagram zensieren Hashtag #XX
  5. Gesetz gegen ‚Hassrede’ in Irland könnte weltweite Internetzensur zur Folge haben
  6. US-Höchstrichter warnt vor Einschränkungen der Religions- und Redefreiheit
  7. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  8. 'Nur mehr Elon Musk steht dem Totalitarismus im Weg'
  9. ‚Es ist Aufgabe des Staates, das Recht durchzusetzen, nicht über Einstellungen zu wachen’
  10. Deutsche Bundesregierung will Meinungsfreiheit einschränken







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN und PLATZ SICHERN!
  2. DRINGEND - Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE für das Heilige Jahr 2025
  3. Kirchenbesucher sorgten für Eklat bei Christmette in Freiburg
  4. Wirre Anordnung von Kardinal Cupich: Gläubige sollen Kommunion nur im Stehen empfangen
  5. RIP - Weihbischof Andreas Laun
  6. Erzdiözese Mechelen-Brüssel nennt weibliche ‚bischöfliche Delegierte‘ im Hochgebet der Messe
  7. Ein "Scha(r)feswort" an den Bischof von Speyer
  8. Hugh Grant: 'Ihr Katholiken habt bestimmt mehr Spaß im Leben als die Protestanten'
  9. Wird die Feier der Alten Messe bei der Pfingstwallfahrt Paris – Chartres eingeschränkt?
  10. Verweltlichtes Weihnachten in einer säkularen Welt
  11. Neue Internetseite mit Informationen über die Kardinäle der Katholischen Kirche online
  12. Keine Ministrantinnen im Erzbistum Colombo (Sri Lanka)
  13. Vatikan: Heilige Pforten gibt es 2025 nur in Rom
  14. Ist J.R.R. Tolkien ein Heiliger?
  15. „Das Geheimnis unseres Glaubens – offenbart im Fleisch“ (1 Tim 3,16)

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz