Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Papa Francesco – ein Papst, der die Menschen liebte
  3. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  4. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  5. US-Präsident Donald Trump reist zum Papst-Begräbnis
  6. "Es gibt nichts Schöneres, als Ihn zu kennen und anderen die Freundschaft mit Ihm zu schenken"
  7. Papst Franziskus nach Überführung im Petersdom aufgebahrt
  8. US-Regierung lässt negative Folgen von ‚Geschlechtsänderungen‘ erforschen
  9. Kardinal Erdö ist bereits in Rom - "Franziskus war Papst der Völker"
  10. Bischof Hanke: „Als Christen und als Staatsbürger für das Lebensrecht der Schwächsten demonstrieren“
  11. Papst Franziskus wird am Samstag beigesetzt
  12. Kardinal Müller: „Es gibt legitim über 20 verschiedene Riten derselben katholischen Messe“
  13. Bischof Voderholzer zum Tod von Papst Franziskus: Ein Zeuge für die „Freude am Evangelium“
  14. Argentinien ruft nach Papst-Tod siebentägige Trauer aus
  15. Nicaragua: Öffentliche Osterfeiern verboten

Die Pille danach und die Folgen

18. März 2015 in Kommentar, 14 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Sollen durch Verkaufsdruck gehetzte Apothekenmitarbeiter in „Ruhe“ im offenen Ladengeschäft mit der Frau über Termin des letzten Geschlechtsverkehrs und Risiken sprechen? Wer glaubt denn im Ernst eine solche Farce? Gastkommentar von Mechthild Löhr


Berlin (kath.net) Dies ist kein Werbeblock. Doch es geht hier um eine europaweite, höchst erfolgreiche Werbeaktion für die „Pille danach“, die zwei Tage vor dem Weltfrauentag 2015 als „Geschenk“ an die Frauen gewissermaßen freigegeben wurde. Seit dem 15. März ist sie nun bundesweit in jeder Apotheke und sowieso im grenzenlosen Internet beratungsfrei verkäuflich. Sie wird bald in vielen Handtaschen und im Reisegepäck junger Mädchen und Frauen mit dabei sein. Auch Pro Familia rät schon seit langem in ihrer Information für Jugendliche „Auf Nummer sicher mit der Pille danach“, ein solches „Notfallpäckchen“ stets griffbereit zu haben.

Doch diese Werbung, für die sich die drei bis vier profitierenden Pharmakonzerne herzlich bedanken können, ist das Gegenteil von Aufklärung: „Sicher“ ist hier leider nur eins, die guten Verkaufsumsätze. Millionenfach und verschreibungslos wie ein beliebiges Vitaminpräparat wird jetzt die „Pille danach“ über die Ladentheke gereicht. Risiken und Nebenwirkungen sind im Einzelfall erheblich und gefährlich, gerade auch dem erst 2009 zugelassenen Mittel „Ellaone“: So äußerten sich kurz vor der Freigabe kritisch die Ärztevertreter: der Gynäkologe Dr.Werner Harlfinger, Kongresspräsident der Frauenheilkundetagung Foko 2015: „…das Unwissen ist gro߅“ und "Wir Frauenärzte sind in großer Sorge, dass die Zahl der ungewollten Schwangerschaften und der Abbrüche steigt."

Denn die „Pille danach“ könnte bald zum neuen Kassenschlager werden. Nachdem von den „Pillen“ mit Rezeptpflicht im letzten Jahr schon ca. 500.000 abgesetzt wurden, dürften jetzt die Umsatzzahlen explodieren. Auf Kosten der Gesundheit der Frau und zu Lasten der Embryonen, die in den ersten fünf Tagen der möglichen Einnahmefrist schon gezeugt wurden.


Ohne Zweifel werden mehr und mehr Frauen, so wie in anderen Ländern bereits bei Schulmädchen, den bequemen und preiswerten Zugriff auf einer „notfallbezogenen Einmalpille“ einer dauerhaften Verhütungspilleneinnahme gegenüber vorziehen. Und für die Männer ist dies sowieso der schnellste und billigste Weg, da alle Risiken bei der Frau bleiben.

So bedarf es keiner großen Phantasie, um zu erkennen, was dieses „bequeme“ Angebot für junge Frauen bedeutet: Sofort kann der Griff zur „Pille danach“ erfolgen, ziemlich „auf Nummer sicher“ eine Schwangerschaft (durch Ovulations- und/ oder Nidationshemmung) zeitnah zu verhindern oder früh abzubrechen.

Diese „Vorteile“ werden dank intensiver Werbungsunterstützung seitens staatsfinanzierte Einrichtungen in jeder Aufklärungsbroschüre jetzt an die Frau und den Mann gebracht. Über die Risiken und Folgen, insbesondere bei völlig unkontrollierbarer häufiger Einnahme wird wohl solange geschwiegen werden, bis (wie bei anderen Verhütungspillen in den USA und in Frankreich bereits geschehen) sie wegen gefährlicher Thrombosen und Todesfolgen mit Sanktionen belegt oder vom Markt genommen werden. Von alledem wird die zukünftige Kundin in den Apotheken nicht viel erfahren. Alternative und neutrale Studien zu Langzeitfolgen sind noch verschwindet rar.

Oder sollen etwa durch Verkaufsdruck gehetzte Apothekenmitarbeiter in „Ruhe“ im offenen Ladengeschäft mit der Frau über ihren Termin des letzten Geschlechtsverkehrs und die Risiken sprechen? Wer glaubt denn im Ernst eine solche Farce? Im Internet kann ohnehin jeder unkontrolliert bestellen. Wir haben das selbst ausprobiert, als noch Rezeptpflicht bestand. Daher ist diese „Beratungsverordnung“ nicht mehr als eine Farce, die verdecken soll, dass es sich gerade nicht um ein harmloses „Notfallverhütungsmittel“ handelt, sondern um hochdosierte Hormonpräparate mit Gesundheit und Leben riskierenden Wirkungen.

Was Beratungsangebote gerade nicht bewirkt, können wir seit Jahrzehnten bei der Abtreibung beobachten. Mindestens jede fünfte bis sechste Schwangerschaft endet ohnehin bereits seit langem in Deutschland mit einer staatsfinanzierten Abtreibung. Obwohl es damit gelungen ist, weltweit zu den Ländern mit den niedrigsten Geburtenraten zu gehören (selbst China liegt bei einer Reproduktionsquote von 1,5 Kindern) ist offensichtlich die Politik hier immer noch besorgt, dass zu viele ungewollte Schwangerschaften bestehen könnten. Selbstbestimmung und Freiheit für die Frauen, sagen die einen. Gesundheitliche Risiken und mehr Abtreibungen, befürchten die anderen.

Auch Frauenärzte bleiben besorgt: "Die Substanzen haben es in sich" heißt es. Die Vizepräsidentin der deutschen Gesellschaft für Gynäkologie, Prof. Birgit Seelbach-Göbel (Regensburg), ist überzeugt, dass auch viele Frauen die „Pille danach“ einnehmen werden, die sie gar nicht benötigten, weil sie zum Zeitpunkt des Geschlechtsverkehrs gar nicht schwanger werden konnten. Gegenüber dpa sagte sie: „Es sieht nach Freiheit aus. Aber tatsächlich ist es vor allem ein großer Markt. Und die Pharmaindustrie profitiert.“

Die „Pille danach“ wird jetzt zum harmlosen, alltäglichen „Lifestyle“-Produkt für die Frau stilisiert – jederzeit frei und ungehindert verfügbar. Und Männer können sich jetzt noch bequemer aus der Verantwortung ziehen und den Frauen all die negativen Folgen „ungeplanten“ Vergnügungen zuschieben: deren Risiko ist damit nähert sich der Null.

Von Gesundheitsschutz aber für Mädchen und Frauen und oder gar vom Embryonenschutz kann hier keine Rede sein. Aber von einer der erfolgreichsten Marketing- und Verkaufsstrategie von Pharmaunternehmen seit langem, der die Politik allzu willig und gern gefolgt ist. Die negativen Folgen werden nicht lange auf sich warten lassen.

Mechthild Löhr (Foto) ist die erste Vorsitzende der „Christdemokraten für das Leben“ (CDL).

Foto Löhr © Christdemokraten für das Leben


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Abtreibung

  1. Britische Lebensschützerin wurde verurteilt, weil sie vor Abtreibungsklinik Gespräche angeboten hat
  2. Polnischer Präsidentschaftskandidat gegen Abtreibung auch bei Vergewaltigung
  3. US-Regierung gegen Abtreibungs-Agenda der Vereinten Nationen
  4. Planned Parenthood schließt sein Vorzeige-Abtreibungszentrum in Manhattan
  5. Zahl der Abtreibungen in Texas fast auf null gesunken
  6. Kalifornien stellt Ermittlungen gegen Lebensschützerin Sandra Merritt ein
  7. Neun wichtige Lebensschutzmaßnahmen von Präsident Trump in der ersten Woche seiner Amtszeit
  8. Argentiniens Präsident Milei kritisiert auf dem WEF die ‚mörderische Abtreibungsagenda‘
  9. US-Bischöfe haben Novene für Ende der Abtreibung begonnen
  10. Abtreibungspillen ohne Arzt: Pilotprojekt im US-Bundesstaat Washington







Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  3. Vatikan veröffentlicht Testament von Papst Franziskus
  4. Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  5. Vandalismus in deutschen Kirchen: Beobachtungsstelle OIDAC alarmiert
  6. „In Blut getränkt“
  7. Urbi et Orbi Ostern 2025 - Das Lamm Gottes hat gesiegt! Er lebt, der Herr, meine Hoffnung
  8. Papst trifft US-Vizepräsident Vance im Vatikan
  9. "Klaren Glauben nach dem Credo der Kirche zu haben, wird oft als Fundamentalismus abgestempelt"
  10. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  11. Vatikan: Bei Kirchenaustritt keine Löschung aus dem Taufregister
  12. Jerusalem: Die geheimnisvolle "Liturgie des Heiligen Feuers"
  13. Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. bleibt für uns ein starker Segen!
  14. US-Vizepräsident Vance bei Karfreitagsliturgie im Petersdom
  15. Ostermesse auf dem Petersplatz. Im Staunen des Osterglaubens

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz