Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Roma locuta - causa (non) finita?
  2. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  3. Armin Laschet (CDU) zur Coronapolitik: „Wir hätten unterschiedliche Meinungen anders anhören müssen“
  4. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  5. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  6. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  7. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  8. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  9. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  10. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  11. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht
  12. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  13. "Jesus ringt mit dem Vater. Er ringt mit sich selbst. Und er ringt um uns"
  14. Jüdischer Podcaster: Liturgiereform war ‚vielleicht ein großer Fehler’
  15. 115-jährige Nonne: Gebet ist Erfolgsrezept für langes Leben

Rechtskatholizismus: Bin ich lechts oder rinks?

11. Mai 2015 in Kommentar, 34 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„Rechtskatholizismus” entwickelt sich zum innerkirchlichen Schimpfwort. Das ist genau so schädlich wie jede andere rechte oder linke Schublade. Gastbeitrag von Felix Honekamp


Köln (kath.net/Papsttreuer Blog) Bislang kann man den Begriff des „rechten Glaubens” noch verwenden, vermutlich ist es aber nicht mehr lange hin, bis man sich aufgefordert sieht zu erläutern, dass damit keine politische Richtung sondern mit dem Begriff „recht” eine etwas ältere Form von „richtig” gemeint ist. Mit diesem Begriff wird man sich dann immer noch dem Vorwurf des Fundamentalismus ausgesetzt sehen … aber zumindest nicht dem, „rechts” zu sein. Für diesen Zusammenhang, rechtgläubig oder konservativ katholisch und politisch konservativ verortet zu sein, gibt es aber einen neuen Kampfbegriff, der sich vor allem durch seine Unschärfe auszeichnet: Der „Rechtskatholik”.

Der Begriff des Rechtskatholizismus bezeichnet in der Rückschau bereits Tendenzen im Kaiserreich, spätestens in der Weimarer Republik, die den Katholizismus im Schulterschluss mit den nationalistischen Rechten sehen wollten. Dass mit dem konservativen Katholizismus, der mit den Rechtskatholiken heute gemeint zu sein scheint, politisch kein Nationalismus, womöglich aber ein Patriotismus verbunden sein kann (nicht muss) ist kein Geheimnis. Da der Begriff „rechtskatholisch” aber zum Totschlagargument zu werden droht gegen alles, was nicht „liberalkatholisch” oder – im Kontrast zu dem Begriff – „linkskatholisch” ist, ist eine eindeutigere und aktuellere Abgrenzung notwendig.

Versucht man sich an einer zumindest oberflächlichen Definition kommt man vermutlich nicht an ein paar neuen zu definierenden Begrifflichkeiten vorbei. Da wäre für die politische wie die religiöse Grundhaltung der Begriff des „Konservativen”. Dem Wortsinn nach „bewahrend”, weiter gefasst „das Gute bewahrend” werden sich in diesen beiden Gruppierungen, den konservativen Katholiken und den politisch Konservativen, deutliche inhaltliche und personelle Überschneidungen finden:

Den Konservativen zeichnen Beharrungskräfte aus, die sich nicht aus geistiger Bequemlichkeit sondern aus der Erfolgsgeschichte des Bewährten oder der erkannten Richtigkeit des Bestehenden ergeben. Der konservative Katholik stellt daher die Lehre der Bibel, die Überlieferungen und das Lehramt der Kirche, inklusive des Primats des Papstes, nicht ohne Not in Frage: Diejenigen, die Veränderungen bewirken wollen, tragen die Beweislast, dass der angestrebte neue Zustand in geistlicher Hinsicht besser ist als der Status Quo. Ähnliches lässt sich wohl für den politisch Konservativen sagen, der aber ungleich schwerer zu beschreiben ist, da sich Politik im Unterschied zur Religion nicht auf „ewige Wahrheiten” stützt. Der politisch Konservative, oder der als solchen Einordnende, steht daher vor konkreteren Fragestellungen: Ist ein (politisch) Konservativer für oder gegen Atomkraft? Ist ein (politisch) Konservativer für oder gegen die weitere Vereinigung Europas? Schwer zu sagen … und Versuche, der einen oder anderen Antwort das Prädikat „konservativ” anzuheften, schlagen regelmäßig fehl.

Medial und politisch hilft man sich daher mit Prämissen, die nur scheinbar nicht mehr bewiesen werden müssen: Derjenige, der für den Erhalt der Nationen ist, wird als „konservativ” definiert, genau so derjenige, der an der Atomkraft festhält. Das ist insofern verständlich, als dass man mit diesen Positionen vordergründig gegen Veränderungen opponiert, die weiter gefasste Definition, dass man als Konservativer „am Bewährten festhält”, ist damit aber noch nicht erfüllt. Und so wird munter „schubladisiert”: Pro Atom, Contra EU und Pro Nation, Pro traditionelle Familie und Contra Verpartnerung, Pro Lebensschutz und Contra Abtreibung … alles konservativ und damit – in der Diktion der Medien und der politischen Gegner – „rechts”.


Gleichzeitig werden dem Begriff „rechts” – zunächst nicht dem Begriff „konservativ” – Attribute wie Fremdenhass, (übersteigerter) Nationalismus, Homophobie, Militarismus, Demokratiefeindlichkeit etc.pp., zugeordnet. Von da aus ist es nur noch ein kleiner Schritt, über den Umweg der Wortschöpfung des „Rechtskonservativen” auch dem oben noch neutral beschriebenen Konservativen das Attribut „rechts” zuzuordnen. Und das „rechts” in der Wahrnehmung in einem Schwung mit „rechtsextrem” gesehen wird, muss ich auch keinen mehr erklären. Der politisch Konservative, eigentlich ein ganz netter Zeitgenosse, der nur nicht auf jeden modernistischen, linken oder sozialdemokratisch/sozialistischen Zug aufspringen mag, sieht sich unversehens in der gleichen politischen Ecke wie Nationalisten und Ausländerhasser wieder, mit denen er eigentlich sowohl aus Überzeugung als auch aus rein ästhetischen Gründen nichts zu tun haben möchte.

In dieser Ecke findet er sich aber auch deshalb, weil sich die zugehörigen Milieus von Progressiven/Linken und Konservativen/Rechten (im neutralen Sinn des Wortes) kaum noch überschneiden: Bis auf wenige Ausnahmen wird ein Konservativer weder in der SPD oder bei den Grünen, schon gar nicht bei der Linken, in zunehmenden Maße auch nicht mehr bei der CDU, glücklich. Der Progressive dagegen kommt mit weiten Teilen der Positionen der CDU, erst Recht nicht mit denen der AfD klar. Ein Konservativer liest den Spiegel oder die ZEIT nur mangels Alternativen und zur Beobachtung, was der Mainstream denn so schreibt, der Progressive hackt sich eher die Hand ab als dass er mit ihr eine „Junge Freiheit” bezahlt. Das ganze setzt sich in den sozialen Medien wie Facebook fort, in denen in progressiven/linken und in konservativen Foren die jeweiligen politischen Gegner nur noch als Trolle auftreten oder so eingeschätzt werden. Weil das aber so ist, gilt plötzlich eine nationalkonservative, von mir aus auch patriotische Zeitung wie die „Junge Freiheit” als „rechts” und damit „rechtsextrem” – und ihre Leser, man ahnt es, sehen sich in der Situation, sich für die Lektüre, Journalisten in der Situation, sich für die Mitarbeit in diesem Organ rechtfertigen zu müssen.

Weil aber wiederum konservativ-katholische Positionen in den meisten linken bis linksliberalen Blättern keinen Stand mehr haben, bleiben hier nur noch konservative Blätter, entweder explizit kirchlichen Inhalts oder auch politisch konservative Zeitungen. Und so reibt man sich die Augen, dass man Positives über die katholische Kirche, abgesehen von religiösen Magazinen, gerade noch mal in Zeitungen wie der schon erwähnten „Jungen Freiheit” oder dem libertären Magazin „eigentümlich frei” findet. Bei letzterem wird es dann völlig abstrus, da auch sie in ethischen Themen als eher konservativ gilt, sich in dieser Hinsicht auch schon mal auf die Seite Vladimir Putins schlägt (dazu sei gesagt: es gibt maßgebliche Autoren des Magazins, die das tun, eine „Hausmeinung” gibt es dazu offensichtlich nicht), und sich damit als „nicht-linkes” stattdessen als „rechtes” Blatt stigmatisiert sieht. Auf „eigentümlich frei” wie „Junge Freiheit” treffen dann die Bewertungen als „Scharnierorgane” zur „Neuen Rechten”, und wenn man Kritiker liest, könnte man meinen, eine Machtergreifung von Neonazis stünde durch solche Zeitungen und Magazine kurz bevor.

In diesem Konglomerat finden sich aber auch ausgewiesen katholische Organe wie „Die Tagespost”, das Internetmagazin „kath.net” oder auch Journalisten, die – durchaus in Mainstreammedien, dort aber mit Ausnahmecharakter – politisch-konservative, bisweilen auch katholisch-konservative Positionen vertreten. An denen – nehmen wir Alexander Kissler vom Cicero oder Matthias Matussek, früher Spiegel jetzt WELT – reiben sich dann politisch-progressive oder liberal-katholische in besonderem Maße, weil sie neben einer dezidierten Meinung auch noch mitsamt der Medien über ein ordentliches Maß an Reichweite verfügen. Sie mit in die rechte Ecke zu drängen, in die man Autoren wie Gabriele Kuby oder Hedwig von Beverfoerde schon lange versenkt zu haben glaubt, ist der Sport ihrer politischen oder kircheninternen Gegner.

In einer solchen Situation, in der konservativ-katholische Positionen genau so marginalisiert erscheinen wie konservativ-politische, bei denen aber eben nicht selten nicht nur inhaltliche sondern auch personelle Überschneidungen vorliegen, stellt sich also die Frage, wer mit wem kooperieren kann. Konkret: Ist eine Zusammenarbeit zwischen katholisch-konservativen Journalisten oder Autoren mit einer national-konservativen Zeitung wie der „Jungen Freiheit” nützlich … oder werden hier christliche Grundsätze durch die Mischung mit nationalpolitischen Interessen „verdunkelt”? Für mich persönlich: Können weiterhin meine Beiträge bei der „eigentümlich frei” erscheinen, auch wenn dort mitunter Töne angeschlagen werden, die meinem christlichen Glauben widersprechen?

Der Vorwurf, der denjenigen gemacht wird, die diese Fragen mit Ja beantworten, wiegt schwer: Man kokettiere mit „rechtem” Gedankengut, „verdunkle” den christlichen Glauben durch Nationalismus, legitimiere in gewisser Weise „Scharnierorgane” zur Neuen Rechten durch das Erscheinen christlicher Beiträge in diesen Medien. Hinter diese Vorwurf steht aber – so meine Beobachtung – etwas anderes: Den entsprechenden Kritikern gefällt die konservativ-katholische Position nicht, und so ist man sich nicht zu schade, mit derartigen Unterstellungen konservative Katholiken in die rechte, in deren Augen damit rechtsextreme, Ecke zu stellen. Es geht also nicht so sehr um die Sorge vor einer angeblichen christlichen Legitimierung rechten Gedankenguts (wo immer ein solches anfängt) sondern im Gegenteil um den Versuch, konservativ-katholische Positionen zu delegitimieren.

Diese Kritik an sogenannten Rechtskatholiken können wir also getrost vergessen, soweit sie sich auf die Zusammenarbeit konservativer Katholiken mit konservativen politischen Strömungen und Medien bezieht. Letztlich muss jeder für sich selbst beantworten, ob er sich in seiner konservativ-katholischen Nische selbst marginalisieren möchte oder die Medienkanäle – wohlgemerkt in verantwortlicher Weise, nicht jedes Veröffentlichungsangebot ist gut, nur weil es da ist – nutzt, die ihm zur Verfügung stehen.

Was die gesamte Entwicklung aber zeitigt ist ein Risiko, dass nicht zu unterschätzen ist, nur weil mit ihm von linkskatholischer Seite gerne als Fakt (statt Risiko) gegen Konservative argumentiert wird. Dieses Risiko lässt sich wohl am besten mit dem Begriff der „Selbstreferentialität” bezeichnen: Durch die oben beschriebene Trennung der unterschiedlichen katholischen Milieus kommt es – auf beiden Seiten – zu Verhärtungen und gegenseitigen Bestärkungen, die eine selbstkritische Reflektion der eigenen Positionen zunehmend verhindert. Dem jeweils anderen wird wahlweise mangelnder katholischer Glaube, mangelnde Liebe und Barmherzigkeit oder mangelnde theologische bzw. Bibelkenntnisse vorgeworfen, man bezichtigt sich entweder des Fundamentalismus oder der Preisgabe katholischen Glaubensgutes.

Das ist kein spezifisch christliches oder Religionsproblem sondern ein politisches, auch gesellschaftliches. Wo sich Milieus nicht mehr überschneiden fehlt der Austausch, das Überprüfen der eigenen Positionen an jeweils anderen. Extremismen können (nicht müssen) die Folge sein, in der man sich mit der jeweils anderen Position nicht mehr auseinandersetzen muss, die einfach aus dem Diskurs ausgeschlossen wird. Das kann der Fall sein im vergleichsweise großen Milieu der politisch linken bzw. progressiven Kräfte, in dem alles, was nicht der eigenen Meinung entspricht der Geruch des „Rechten” anhaftet, das kann der Fall sein in politisch konservativen Kreisen, für die alle anderen Positionen nach Preisgabe der eigenen Identität riechen, das kann der Fall sein in liberal-katholischen Kreisen, in denen in konservativen Meinungen Fundamentalismen vermutet werden, das kann aber auch der Fall sein im konservativ-katholischen Milieu in dem die Gefahr besteht, dass abweichende Positionen gleich als Ausgeburt der Hölle betrachtet werden.

Das allerdings scheint mir für die katholische Kirche, das Christentum insgesamt – jedenfalls in unseren Breiten – eine der hervorstechendsten internen Herausforderungen zu sein: Die Kommunikation mit anderen Milieus aufrecht zu erhalten, den Kontakt zu „den Anderen” nicht zu verlieren, den Spagat zu wagen, den eigenen Glauben, die eigenen Überzeugungen nicht aufzugeben, aber an anderen Überzeugungen zu verproben. Auch die Mission, vereinfacht das Werben für die eigene Position ohne einen unethischen Proselytismus zu betreiben, will in einem solchen Umfeld erst mal gelernt sein.

Und nachdem ich diese oben fast bis zum Exzess benutzt habe: Schubladenbegriffe wie rechts und links, konservativ und progressiv sind schon mal ein guter Anfang, in diesem Bemühen zu scheitern. Manchmal helfen solche prägnanten und vereinfachenden Einordnungen, ich will sie daher nicht vollständig verteufeln. Wo sie aber der Kommunikation im Weg stehen, den anderen nurmehr stigmatisieren und nicht mehr seine Position neutral beschreiben sollen, da täten wir gut daran, sie zu meiden. Gerade unter Christen zementieren sie ansonsten eine Trennung, in der Jesus eigentlich eine Einheit geschaffen hat, und ein Gegeneinander wo ein Miteinander für Gott notwendig wäre.

Rind erhält Brandzeichen




Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Bentheim 13. Mai 2015 
 

Liebe Antigone!

Auch, weil hier zwar von Liturgie gesprochen wird, selten aber von ihrer besonderen Feierlichkeit. Ein Chor,der Mozarts "Ave, verum" und Händels "Halleluja" aufführen kann, der verdient ganz besondere Beachtung. Das sind nicht nur Glanzstücke der kirchemusikalischen Literatur, sondern verlangen eine Menge an Leistungen.


5
 
 Bentheim 13. Mai 2015 
 

Liebe Marienzweig!

"...diese Freude hat mich jetzt dazu verleitet, Dinge zu erzählen, nach denen Sie gar nicht gefragt hatten."
Aber gefragt hätte, wenn ich nicht allzu wissbegierig erschienen wäre.
Vielen Dank jedenfalls!


3
 
 SpatzInDerHand 13. Mai 2015 

@Weinberg:

Nicht, dass mir Ihr Ton allzusehr gefiele... - Wie ist das, Weinberg, Menschen, die an der biblischen und der katholischen Lehre festhalten wollen, darf man gern ein bisschen verachten, auch innerkirchlich, hm?
Ja, falls die Bischofssynode eine Kommunionzulassung für wiederverheiratete Geschiedene - die nach biblischer Auffassung im offenen Ehebruch leben - ausspricht, werden wir uns demütig der Entscheidung der Kirche beugen. Dass man dafür noch mit Spott belohnt werden wird, das ging mir erst beim Lesen Ihres Posts auf, meine Meinung von Katholiken jenseits des innerkirchlichen Grabens war dazu bisher zu gut.


3
 
 Antigone 13. Mai 2015 
 

@Bentheim und Marienzweig,

treffen wir uns jetzt über die Kirchenmusik? Schön!


1
 
 Weinberg 13. Mai 2015 
 

@ Marienkind - Ihre besten Freunde (GuW)

Es mag ja nur noch einige wenige Monate dauern, und vieles deutet darauf hin, dass Ihre GuW-Freunde, die Sie bisher so gerne belehrt haben, unter bestimmten Prämissen zur Hl. Kommunion zugelassen werden. Und dann werden SIE "Ihren Egoismus überwinden, Gott um Hilfe bitten und Ihr Leben nach ihm ausrichten müssen."


1
 
 Antigone 13. Mai 2015 
 

Schubladendenken

Lieber Suarez, da verweise ich Sie einfach mal auf den Artikel, um den es hier geht.


1
 
 Marienzweig 12. Mai 2015 

Lieber Bentheim!

Machen Sie sich bitte keine allzugroßen Vorstellungen.
Unser Chor besteht aus Mitgliedern dreier (Dorf-)Kirchengemeinden, wir sind also keine professionellen Sangeskünstler, sondern eher Durchschnitt.
Im Gegensatz zu unserer Dirigentin, die sehr begabt ist, wunderbar Oboe spielt und die glückliche Gabe besitzt, uns zu besten Leistungen herauszufordern.
Es macht mir viel Freude, unter ihrer "Fuchtel", dem Taktstock, zu sein.
Sie stammt aus Budapest und hat auch diese Fahrt organisiert.
Während wir die letzten Wochen fleißig geübt haben, taten dies parallel dazu 40 Bläser in Budapest.

Wir singen die "Missa Brevis" von Jacob de Haan,
das "Ave Verum Corpus" von Mozart und das "Halleluja" aus Händels "Messias".
Dazwischen werden die Bläser immer wieder ihre Stücke einschieben.

Ich freue mich wirklich sehr darauf und diese Freude hat mich jetzt dazu verleitet, Dinge zu erzählen, nach denen Sie gar nicht gefragt hatten.
Aber Sie wissen ja:
"Wes Herz voll ist, ...!"


2
 
 marienkind 12. Mai 2015 
 

Unsere besten Freunde sind GuW

Katholisch und unschuldig an Ihren Trennungen, trotzdem erkläre ich Ihnen, dass sie nicht zur Kommunion und Beichte dürfen, solange ihre Situation nicht geklärt ist.

Sie sind nicht ganz abgeneigt, leider noch nicht überzeugt. Aber durch diese Noch-Ablehnung sind sie leider negativen geistigen Angriffen ausgesetzt. Es gab jetzt tatsächlich einen sehr außergewöhnlichen Vorfall. Leider muss bei manchen Menschen das Leid erst groß werden, bevor sie Ihren Egoismus überwinden und Gott um Hilfe bitten und ihr Leben nach Ihm ausrichten.


3
 
 marienkind 12. Mai 2015 
 

Gegen Verflachung

Ich stimme Suarez zu 100 % zu. Eine Verflachung oder Veränderung der Lehre ist unerträglich und häretisch. Hier kann es kein Ertragen geben. Höchstens ein Hinterfragen der Lehre, ein Informieren und Vertiefen des Glaubens. Eine Säkularisierung muss vermieden werden. Wer kein Interesse daran hat, nach Gott und der Wahrheit zu suchen und sein Leben nach Gott auszurichten, darf sich nicht wundern über seinen zukünftigen Lohn. UND NEIN, ES IST NICHT EGAL UND NICHT JEDER KOMMT IN DEN HIMMEL. DER, DER DAS GLAUBT MACHT SICH ETWAS VOR UND SOLLTE EIN MAL DIE BIBEL LESEN. DRINGEND!

Offenbarung 3,15 - 22


5
 
 Adson_von_Melk 12. Mai 2015 

Natürlich, liebe @Mareinzweig, gerne. Und ich freue mich für Sie, denn Budapest

das mir als Wiener ja nicht fern liegt, ist eine sehr schöne Stadt. Es ist übrigens kein Zufall,dass Budapest wie Wien einen "Stephansdom" und König Stephan hat, das Christentum kam nämlich vom Stephansdom in Passau die Donau herunter.

http://de.wikipedia.org/wiki/St.-Stephans-Basilika_%28Budapest%29

Es hatte die Kraft, die damals für Europa sehr bedrohlichen Ungarn zu bekehren und zeigt diese Kraft auch heute noch an vielen Orten. Gerade in Europa ist es schwächlich geworden und bracuht eine Neu-, mancherorts eine Erst-Evangelisierung. Ich denke, Gott erwartet von uns, dass wir das tun, was wir eben tun können, jeder an seinem Platz.

@IMEK
"Es kann also nur noch darum gehen ob ein Katholik glaubenstreu ist oder vom Glauben abgefallen ist."

Ich würde doch hoffen wollen, dass es darum geht, die Menschen, die sich vom Glauben entfernt haben oder ganz am Rand stehen wieder zurück zu gewinnen. Gebe aber zu dass das noch schwieriger sein könnte als damals mit den wilden Ungarn :-)


3
 
  12. Mai 2015 
 

In der Katholischen Kirche

steht die Gemeinschaft der Glaubenden, auf den Säulen der Kirche.

Wenn nur 10 Prozent von denjenigen Katholiken die noch regelmäßige Kirchgänger sind, das Depositum fidei akzeptieren und in dem Wissen, dass nur noch ca. 10 Prozent aller Katholiken Kirchgänger sind, darf sicherlich festgestellt werden, daß der Glaubensabfall ein gigantisches Ausmaß erreicht hat.

Es kann also nur noch darum gehen ob ein Katholik glaubenstreu ist oder vom Glauben abgefallen ist.

Alles andere ist ein Verwirrspiel und wer dieses mitspielt dem ist kaum zu helfen.


8
 
 Marienzweig 12. Mai 2015 

Lieber Adson!

Gestatten Sie mir bitte die persönliche Anrede?
Der Vergleich mit der Ehe kam mir spontan und war nicht gründlich durchdacht.
Dennoch ist er so falsch nicht.
Es müssen tatsächlich Eheleute nicht zwangsläufig auseinandergehen, nur weil schmerzliche Konflikte entstehen.
Parallel dazu sollten auch Gläubige in der Lage sein, sich gegenseitig anzunehmen.
Am vergangenen Sonntag hörten wir im Evangelium: "Liebet einander, wie ich euch geliebt habe."
Wenn Jesus diese Forderung, diesen Anspruch oder diese Bitte an uns stellt, zeigt dies dann nicht, dass Er uns diese innere Haltung auch zutraut? Er würde ja nichts Unmögliches von uns verlangen wollen.
"Gegenseitig ertragen", davon sprach auch unser neuer Vikar in seiner Auslegung, genau wie Sie.
Danke für den Link, ich habe ihn mir gespeichert zum später lesen.
Morgen fährt unser Kirchenchor nach Budapest, dort werden wir in einer (nicht besonders schönen) Kirche am Samstag nach der hl. Messe ein Konzert geben.
Ich bin selig!


2
 
 Adson_von_Melk 12. Mai 2015 

@Marienzweig: Es ist wahr, Trennungen kommen sowohl ziwschen Kirchen als auch unter Eheleuten vor

Aber sind sie alle unvermeidlich? Hier kommt das gegenseitige Ertragen ins Spiel, das Durchtragen eines für beide Seiten schmerzlichen Konflikts. Natürlich ist es verlockend, sich zurückzuziehen, zu trennen - aber die Einheit, einmal zerbrochen, ist sehr schwer wieder herzustellen.

Historisches Musterbeispiel ist der Bruch zwischen Ost- und Westkirche, der nach übereinstimmender Meinung damals eben nicht auf unüberwindlichen Lehrunterschieden beruhte, sondern auf kulturellen und politischen Unterschieden, die man nicht mehr "ertragen" wollte. Lesen Sie hier, was Papst und Patriarch dazu 1965 zu sagen hatten:

https://books.google.ch/books?id=Qc8vBgAAQBAJ&pg=PA1249&lpg=PA1249&dq=gemeinsame+erkl%C3%A4rung+Paul+VI+Athenagoras&source=bl&ots=VtjcpzOq1n&sig=9ZYmgKIWhp1lR9zsTE8qwwkMZl4&hl=de&sa=X&ei=R-9RVarIIYuusQGdg4DgCQ&ved=0CEIQ6AEwBg#v=onepage&q=gemeinsame%20erkl%C3%A4rung%20Paul%20VI%20Athenagoras&f=false

Zumindest dieser Bruch (fast 1000 Jahre!) wäre vermeidbar gewesen.


2
 
 Marienzweig 12. Mai 2015 

Adson_von_Melk

Es geht nicht um den von Ihnen schon erwähnten Streit.
Es gibt ihn auch in den Familien und gehört zu unserem Leben.
Solchen Streit kann man mit gutem Willen beider Seiten beilegen?
Aber es ist längst kein Streit mehr, er ist inzwischen auch mehr als ein Konflikt.
Beide Lager sind sich furchtbar fremd geworden, dies muss man einfach konstatieren.
Da kommt mir gerade der Vergleich zur Ehe.
Gibt es Übereinstimmung in den grundlegenden Dingen des Lebens, ist Liebe und Zuwendung füreinander vorhanden, bleiben die beiden zusammen, ungeachtet aller Krisen und Konflikte.
Haben sie sich aber nichts mehr zu sagen, ist ihnen jegliches gegenseitige Verständnis abhanden gekommen, werden sie sich trennen.
Diese "grundlegende Übereinstimmung" in der Ehe möchte ich nun übertragen auf die Kirche:
Es ist dies die Lehre Jesu, es sind nicht unsere individuellen Wünsche.











Umstände zum Glauben gefunden, kommt er aus einem glaubenslosen Elternhausleenbild haus uErziehung, durch die Umgebung


3
 
 Suarez 12. Mai 2015 

@Adson_von_Melk - Apropos Pawlowsche Reflex

Ihr unteres Gemälde des gegenseitigen Ertragens in der Kirche übersieht die Auseinandersetzung um den Arianismus, den Donatismus und Peligianismus, um nur diese zu nennen. Zudem scheinen Sie vergessen zu haben, dass es eine Abspaltung der Ostkichen gab und den Protestantismus, in dessen Folge es zum 30 jährigen Krieg kam. Desweiteren wäre die Abspaltung der englischen Kirche zu nennen.

Ganz so einträchtig war das also alles nicht und immer ging es um die Wahrheit des Glaubens. Die römisch-katholische Kirche hat dabei stets Häresien konsequent ausgesondert und an der Kontinuität der Lehre festgehalten. Nur darum gibt es sie bis heute in dieser Einheit, denn die Einheit ist ja nichts anderes als der Glaube, wie er von der römisch-katholischen Kirche verkündigt wird. Es ist die Treuer zum wahren Glauben, der die Kirche trägt, nicht ein irgend geartetes Ertragen der Unwahrheit. Hier hat die Kirche noch nie Toleranz gelehrt, im Gegenteil.


8
 
 Adson_von_Melk 12. Mai 2015 

Und jetzt @Suarez? Ratzinger-Zitate sind keine Zaubersprüche

mit denen man das Ende der Debatte bewirken kann.

Außerdem, wer hat von "Dialog" gesprochen? Dieses Wort findet sich in Ihrem Posting/Zitat achtmal und sonst bisher nirgends auf dieser Seite. Selber habe ich es absichtlich vermieden, weil ich wusste, dass mich sonst der Pawlowsche Hund anspringt. Ich sprach vom gegenseitigen ERTRAGEN. Wenn Ihnen das schon zu viel ist ...

Zwei Dinge möchte ich versichern:

1. Ich habe keine Einwände gegen das obige Zitat. Den Dialog verstehe ich mit Ratzinger immer noch als Weg, die Wahrheit zu entdecken.
2. Wenn ich Einwände hätte, würde mich der Name Ratzinger nicht davon abhalten, diese zu formulieren. (@Frauke hat letztens ausführlich dargelegt, dass man sogar amtierende Päpste kritisieren darf.)

Und eines möchte ich empfehlen, es passt hervorragend zum Artikel und zu mancher Diskussion im Forum:

https://www.kathshop.at/suche.php?sb=Der+Blockierte+Riese


3
 
 Antigone 12. Mai 2015 
 

@Suarez, warum schreiben Sie das?

Was Sie zitieren, trifft doch auf die Kommentare von Adson hier überhaupt nicht zu. Man kann Zitate nicht einfach beliebig anwenden und als Totschlagargument verwenden.
Dialog kann daneben gehen, aber ohne Dialog geht es ja gar nicht.


4
 
 Antigone 12. Mai 2015 
 

@Suarez - warum schreiben Sie das?


2
 
 Suarez 12. Mai 2015 

Liebe Antigone, Sie müssten zuerst einmal näher ausführen, was Sie unter "Schubladen" verstehen

Ich denke doch nicht, dass damit die Lehre der Kirche gemeint ist oder irre ich?

Was mich immer wieder erstaunt, ist, dass progressiv gestimmte Katholiken konsequent ausblenden, was vom Lehramt der Kirche in den letzten 50 Jahren vorgelegt wurde.

Erwähnt seien hier vor allem das Apostolische Schreiben Familiaris consortio und die Erklärung Dominus Jesus, beide unter dem Heiligen Papst Johannes Paul II. veröffentlicht.

Die Blockade findet also nicht im Lehramt statt, sondern in einer Rezeption, die nur das zur Kenntnis nehmen will, was einem relativierenden Kirchen- und Glaubensbild entspricht. Dass man dadurch den Glauben verfälscht und seine Fundamente zerstört, scheint denen, die unter der Lehre eine Blockade verstehen, gerade recht.

Glaube muss natürlich offen sein für eine Vertiefung des Verstehens, nicht jedoch für seine Verflachung. Es wäre an der Zeit, wenn die progressiven Katholiken ihre leeren Schubladen des Zeitgeistes endlich schlössen.


8
 
 Suarez 12. Mai 2015 

@Adson_von_Melk - Papst Benedikt XVI. emeritus zum heutigen Dialogverständnis

"Hier zeigt sich klar, dass das Dialogverständnis eine Bedeutung angenommen hat, das vom Dialogverständnis des II. Vatikanischen Konzils radikal abweicht. Der Dialog oder besser die Ideologie des Dialogs, tritt an die Stelle der Sendung und des dringenden Aufrufes zur Bekehrung. Dialog wird nicht mehr als Weg verstanden, um die Wahrheit zu entdecken, als Prozess, durch den dem anderen die verborgene Tiefe dessen enthüllt wird, was er in seiner religiösen Erfahrung vernommen hat und nunmehr durch die Begegnung mit der endgültigen und vollständigen Offenbarung Jesu Christi gereinigt wird und seine Erfüllung findet. Die neue, ideologische Form des Dialogs, die leider auch in das Innere der katholischen Kirche und in gewisse theologische und kulturelle Bereiche eingedrungen ist, zielt ab auf die Relativierung des »Dogmas« - sie ist das Gegenteil von »Bekehrung« und »Sendung«. " [Joseph Ratzinger, GS, Bd. 6/2] - Paulus hat in 1 Kor 5,11-13 deutlich gesagt, wo "Dialog" unter Christen endet


7
 
 Antigone 12. Mai 2015 
 

@SpatzInDerHand

Ich bin erschrocken über Ihren Kommentar. Haben Sie vielleicht etwas falsch verstanden?


1
 
 marienkind 12. Mai 2015 
 

@wandersmann

Ich freue mich für die, dass sie einfach Vertrauen und glauben ohne es argumentativ belegen zu können oder Wunder erlebt zu haben. Selig sind die die nicht sehen und doch glauben. Zu diesen Seligen gehöre ich leider nicht.

Ich bin eher misstrauisch, suche für alles rationale logische Erklärungen, hinterfrage immer, bin pragmatisch, introvertiert und mag keine Vereine und Gruppierungen, weil mir das zu viel ist mich dort einzuengen und mich anzupassen.

Mein Ziel war es nie konform zu sein, Fähnchen nach dem Wind. Ich bin der Überzeugung, dass man Tatsachen wahrnehmen und aus Ihnen schließen muss. Theorien gibt es viele. Interessant werden sie erst, wenn sie mit der Realität übereinstimmen.

Die kath. Theologie ist nicht nur schön, friedensschaffend, logisch, widerspruchsfrei und argumentativ stark, sie stimmt mit der Realität überein und Jesus lebt, es gibt echte Wunder.

Jesus schenkt eine innere Freiheit, die lebendig macht. Er ist Gottes Sohn!


6
 
 marienkind 11. Mai 2015 
 

Es gibt nur katholisch

Diese richtigen Katholiken, die die Lehre kennen und praktizieren werden Von Linken in (rechts-) konservative Schublade gesteckt.

Dann gibt es noch die Katholiken, die auch wegen ihrer Uninformiertheit oder wegen Prägung mit Falschinformatinen/ liberalem Denken oder absichtlich, weil es Wölfe im Schafspelz sind versuchen von innen heraus die Kirche nach ihren Vorstellungen zu verändern und die Rechten Glaubens diffamieren.

Liberale kenne ich auch persönlich, das sind aber meist nicht praktizierende, säkularisierte Christen. Papierchristen, denen eingeprägt wurde wie rückständig die echte kath.Theologie ist.

For Wölfe im Schafspelz habe ich im Internet angetroffen. Menschen, die gegen echte Katholiken und deren Positionen gezielt hetzen und sich dabei als Fachleute oder einzig wahre und fortschrittliche Christen ausgeben.

Ich stimme Ihnen nicht zu @wandersmann die kath. Kirche hat sehr gute Gründe für Ihre Positionen, die sind sogar mit rein säkularen Argumenten zu belegen.


5
 
 Adson_von_Melk 11. Mai 2015 

@Marienzweig: Resignieren Sie nicht. Der Apostel Paulus schrieb wohl nicht ohne Grund

"Ertragt einander in Liebe und bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren durch den Frieden, der euch zusammenhält." (Eph 4,2-3)

Der Konflikt hat die Kirche begleitet, seit es sie gibt. Schon die Apostel haben gestritten, und so streiten wir weiter. Glauben Sie mir, ich habe auch meine Schmerzen, aber volle und dauernde Einmütigkeit gibt es unter Menschen halt nicht.

Wenn man es einmal aufgegeben hat, einander zu ertragen, ist deshalb kein Halten mehr: Schauen Sie sich die zahllosen Sekten an, oder in unmittelbarer Nachbarschaft der Kirche die Piusbrüder. Wer sich da schon alles abgespalten hat! Williamson ist nur der letzte.

Es ist tatsächlich eine der größten Leistungen der Kirche, so katholisch (umfassend) zu sein, dass ihr Friede von den Kartäusern bis zum Opus Dei alles zusammenhält, und dass ihre Sakramente sowohl in gotischen Domen als auch in Lehmhütten gespendet werden.

PS. "Der blockierte Riese" von M. Lütz ist wirklich lesenswert.


3
 
 Adson_von_Melk 11. Mai 2015 

@SpatzInDerHand: Ich verstehe Ihre Aufregung nicht

Das mit der "Facebookisierung" ist eine Überlegung, die ich auf das Internet allgemein beziehe. Gerade vor einigen Tagen habe ich sie als Feedback an NZZ.at gesendet. Das ist ein Ableger der Neuen Zürcher Zeitung für Österreich, für den ich ein Online-Testabo hatte. Dieses Medium wirbt unter der Überschrift "Personalisierung" für genau diese Vorfilterung der Inhalte, die man überhaupt noch zu Gesicht bekommt. Das ist m.E. schädlich
Wenn Sie wollen, bezeichnen Sie das als "im eigenen Saft schmoren", ich habe diese Formulierung bezüglich kath.net nicht gewählt. (Es gibt andere Pages, bei denen ich es tun würde.)

Am Ende des Testabos wurde man von NZZ.at um Feedback gebeten, und ich habe genau diesen Punkt vorgebracht, an den ich mich bei der Lektüre von Hrn. Honekamps Artikel eben erinnert habe. kath.net unterliegt der Gefahr des Einschlusses in sich selbst sicher nicht mehr als andere Medien, aber halt auch nicht weniger. Alles also kein Grund, dass Ihnen der Kragen platzt.


2
 
 Marienzweig 11. Mai 2015 

zunehmendes Wirrwarr!

Ich sehe mich als eine "gemäßigte Tradi", Schublade hin oder her.
Durch PGR-Arbeit und andere kirchliche Aktivitäten komme ich auch mit Menschen in Kontakt, die eine andere Einstellung haben.
Da ich inzwischen verinnerlicht habe, dass wir alle Kinder Gottes sind, kam und komme ich mit den meisten gut zurecht.
Aber manchmal tut´s schon weh, wenn ich einige besonders krasse Äusserungen höre.
Da scheint mir nicht nur wenig Wissen von Christi Lehre vorhanden zu sein und wenn, dann sollte diese Lehre doch gefälligst an die heutige Zeit angeglichen werden.

Aber ich glaube nicht, dass Jesus seine Botschaft nur für ca. 2000 Jahre gelten lassen wollte.
ER hat damit garantiert auch Menschen heutiger Zeit gemeint.

Diese wachsende Entfremdung unter uns macht traurig und ich sehe kaum eine Möglichkeit, wie sich das Trennende beheben ließe.
Im privaten Austausch und in gegenseitiger Wertschätzung können wir unsere verschiedenen Positionen darlegen, aber wie soll das im Großen geschehen?


9
 
 SpatzInDerHand 11. Mai 2015 

@Adson_von_Melk:

Ich weiß nicht, von wem Sie mit Recht behaupten können, dass er im eigenen Milieu schmore - von mir jedenfalls nicht und ich verbitte mir solche Reden! Ich bin in einer Pfarrgemeinde aktiv und habe im echten Leben jede Menge Kontakt mit Katholiken jenseits des Grabens - da ich konvervativ bin, habe ich ergo reichlich Kontakt mit liberalen Katholiken, und ich kenne dabei durchaus auch sympathische, mit denen ich mich verstehe, auch wenn wir uns in kirchenpolitischen Fragen nicht einig werden. Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch mal anmerken, dass mir Ihre Art der Kritik an uns des öfteren auf die Nerven geht, weil Sie uns von oben herab über Dinge belehren, die wir nicht einmal so vertreten, wie Sie es behaupten. So - das ist nun ein sehr untypischer Post für mich, es hat wirklich gedauert, bis mir beim Lesen Ihrer Bemerkungen der Kragen geplatzt ist.


15
 
 Adson_von_Melk 11. Mai 2015 

Ein ausgezeichneter Artikel, besonders der Hinweis auf die Gefahr einer "Trennung der Milieus"

Ich nenne das gerne die "Facebookisierung" der Welt. Auf Facebook und vielen anderen Seiten im Internet wird sehr genau abgespeichert welchen Links man gefolgt und was man "gelikt" oder "geteilt" hat. Man erhält alsbald vorwiegend Nachrichten (und Werbeangebote!) aus diesem Gebiet.

Das ist praktisch und überaus angenehm, sieht es doch bald so aus, als würde sich die Welt doch wieder ein bisschen mehr um mich und meine eigenen Interessen und Bedürfnisse drehen ...

Es erfordert ein gerüttelt Maß an Fähigkeit zur Selbstkritik, um einzusehen, dass man damit in einer künstliche geschaffenen Informationsblase sitzt. Es erfordert zweitens Mühe, sich wieder ein breiteres Bild der Wirklichkeit zu verschaffen.
Außerdem stößt man "da draußen" plötzlich vermehrt auf Personen, die anderer Meinung sind, was unbequem bis ärgerlich ist. Man war ja gewohnt von den Anderen Mitgliedern der Blase bestärkt und gelobt zu werden, die Nichtmitglieder aber zur dunklen Seite der Macht zu rechnen.


5
 
 Antigone 11. Mai 2015 
 

@wandersmann

Ohne Schubladen könnten wir nicht denken? Können Sie das mal nachweisen?


3
 
 tünnes 11. Mai 2015 
 

Ich bin weder rechts noch links. Solche Kategorien sind albern. Für den Einen bin ich vermutlich ultra-konservativ, weil ich mehr als einmal die Woche in die Kirche gehe und für Andere bin in links, weil ich nicht einmal im Monat beichte.


11
 
 wandersmann 11. Mai 2015 
 

was bedeutet katholisch-konservativ???

"Den Konservativen zeichnen Beharrungskräfte aus, die sich nicht aus geistiger Bequemlichkeit sondern aus der Erfolgsgeschichte des Bewährten oder der erkannten Richtigkeit des Bestehenden ergeben."

Das läuft dann auf eine Patt-Situation mit den Liberalen hinaus. Die sagen dann, dass das Bewährte eben keine Erfolgsgeschichte sei und dass sie aus der erkannten Richtigkeit der notwendigen Reformen handeln. Und dann?


Nein: Katholisch und damit katholisch-konservativ (katholisch-liberal ist m. E. schon auf rein begrifflicher Ebene widersprüchlich - deswegen sagen die Vertreter ja auch, dass keiner so richtig weiß, was "katholisch" bedeutet) bedeutet ganz einfach, dass wir als Menschen nicht aus dem Eigenen schöpfen, sondern das annehmen, was uns von Gott offenbart oder von der Kirche gegeben wurde.

Das tun wir im Vertrauen, aber nicht deshalb, weil wir dafür notwendigerweise gute Begründungen oder gar Erfahrungswerte hätten.


9
 
 Overbeck 11. Mai 2015 
 

Liebe Antigone,
ich empfehle Ihnen das wirklich gute Buch "Der Blockierte Riese" von Manfred Lütz...ich kenne nur eine ältere Ausgabe... es ist jedoch aktuell wieder in erweiterter Ausgabe erschienen...mir jedenfalls ist durch die Lektüre einiges klarer geworden (das meine ich durchaus selbstkritisch)...


5
 
 wandersmann 11. Mai 2015 
 

Schubladendenken

"Schubladenbegriffe wie rechts und links"

Also alle unsere Begriff sind Schubladen. Ohne diese Schubladen könnten wir gar nicht denken. Es ist nicht die Frage ob wir in Schubladen denken, sondern ob die verwendeten Schubladen den Tatsachen, die in sie hineingesteckt werden, angemessen sind.


9
 
 Antigone 11. Mai 2015 
 

Das ist sehr richtig!

Schubladendenken ist einfach nur von Übel, und ich habe es bis heute noch nicht begriffen, weshalb es unter Christen stattfindet. Das Bemühen um Kommunikation aufzugeben kann grundsätzlich nur falsch und nicht christlich sein.


8
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kirche

  1. Erzbischof Aguer: Nächster Papst muss die katholische Lehre gegen ‚progressive Mythen’ verteidigen
  2. ‚Ideologie’, ‚Schisma’ – Kardinal Burke befürchtet radikale Veränderung der Kirche
  3. ‚Lieber in der Kirche Gottes mit Unkraut als in einer Kirche die ich baue’
  4. Alexander Kissler: ‚Als Klimasekte haben die Kirchen keine Zukunft’
  5. Südtiroler Bischof: Kirche muss auch gegen den Strom schwimmen
  6. Erster Kirchen-Neubau in Türkei seit 100 Jahren vor Eröffnung
  7. Neigung vor Gott und Zuneigung zum Menschen
  8. Für eine Kirche ohne Privilegien
  9. ‚Fest im Glauben bleiben’ – Kardinal Müller warnt vor ‚LGBT-Wahnsinn’ in der Kirche
  10. Tag der Solidarität mit verfolgten Christen in Augsburg






Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  3. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  4. Kard. Müller: "Die Deutsch-Synodalen liegen völlig falsch, sind Opfer der eigenen Propagandatricks"
  5. Roma locuta - causa (non) finita?
  6. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  7. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  8. Oasen in der Wüste. Von der ‚Volkskirche‘ zur ‚Gemeindekirche‘
  9. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  10. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  11. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  12. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  13. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  14. Wacht und betet!
  15. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz