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'PID verhindert nicht Leid, sondern eliminiert Leidende'

18. Mai 2015 in Schweiz, keine Lesermeinung
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Bistum Chur versandte Handreichung über Präimplantationsdiagnostik und unterstützt damit das klare Nein der Schweizer Bischofskonferenz zur PID – Schweiz steht vor Volksabstimmung über die PID


Chur (kath.net) Mit einer Handreichung hat das Bistum Chur seine Mitarbeiter über die Präimplantationsdiagnostik (PID) informiert. IN der Schweiz steht für den 14. Juni eine Volksabstimmung über die PID an, es wird über eine Verfassungsänderung abgestimmt, welche die Zulassung der PID ermöglichen könnte. Bereits vor einer Woche hatte sich die Schweizer Bischofskonferenz in ihrer Stellungnahme unter dem Titel „Ja zum Menschen, Nein zur Präimplantationsdiagnostik“ klar gegen die PID ausgesprochen, kath.net hat berichtet. kath.net dokumentiert die Handreichung des Bistums Chur in voller Länge:

Lehramtliche Aussagen

Aus dem Katechismus der katholischen Kirche:
2376 Techniken, die durch das Einschalten einer dritten Person (Ei- oder Samenspende, Leihmutterschaft) die Gemeinsamkeit der Elternschaft auflösen, sind äußerst verwerflich. Diese Techniken (heterologe künstliche Insemination und Befruchtung) verletzen das Recht des Kindes, von einem Vater und einer Mutter abzustammen, die es kennt und die miteinander ehelich verbunden sind. Sie verletzen ebenso das Recht beider Eheleute, „daß der eine nur durch den anderen Vater oder Mutter wird".

2379 Wie das Evangelium zeigt, ist körperliche Unfruchtbarkeit kein absolutes Übel. Eheleute, die, nachdem sie alle berechtigten medizinischen Hilfsmittel ausgeschöpft haben, weiterhin an Unfruchtbarkeit leiden, werden sich dem Kreuz des Herrn anschließen, dem Quell aller geistlichen Fruchtbarkeit. Sie können ihre Großmut zeigen, indem sie verlassene Kinder adoptieren oder anspruchsvolle Dienste an anderen erfüllen.


Aus Dignitas personae, Instruktion über einige Fragen der Bioethik, Kongregation für die Glaubenslehre (2008):
22 (...) „Im Unterschied zu anderen Formen der pränatalen Diagnostik, wo die diagnostische Phase deutlich von der Phase der eventuellen Beseitigung des kranken Kindes unterschieden ist und die Paare frei bleiben, es anzunehmen, folgt auf die Präimplantationsdiagnostik gewöhnlich die Vernichtung des Embryos, der ‚verdächtigt’ wird, Gen- oder Chromosomendefekte aufzuweisen oder Träger eines nicht gewollten Geschlechtes oder nicht erwünschter Merkmale zu sein. Deshalb ist die Präimplantationsdiagnostik – die immer mit der schon in sich unerlaubten künstlichen Befruchtung verbunden ist – faktisch auf eine qualitative Selektion mit der damit zusammenhängenden Beseitigung von Embryonen ausgerichtet, die eine frühabtreibende Praxis darstellt. Die Präimplantationsdiagnostik ist also Ausdruck jener eugenischen Mentalität, welche ‚die selektive Abtreibung in Kauf nimmt, um die Geburt von Kindern zu verhindern, die von Missbildungen und Krankheiten verschiedener Art betroffen sind. Eine solche Denkart ist niederträchtig und höchst verwerflich, weil sie sich anmaßt, den Wert eines menschlichen Lebens einzig und allein nach Maßstäben wie Normalität und physisches Wohlbefinden zu beurteilen, und auf diese Weise auch der Legitimation der Kindestötung und der Euthanasie den Weg bahnt’“.

„Wenn man den menschlichen Embryo als bloßes ‚Labormaterial’ behandelt, kommt es zu einer Veränderung und Diskriminierung auch bezüglich des Begriffs der Menschenwürde. (...) So anerkennt man nicht mehr den ethischen und rechtlichen Status von Menschen, die mit schweren Pathologien oder Behinderungen behaftet sind. Man vergisst, dass kranke und behinderte Personen nicht eine Art Sonderkategorie bilden, weil Krankheit und Behinderung zum Menschsein gehören und alle persönlich angehen, auch wenn man nicht direkt davon betroffen ist. Eine solche Diskriminierung ist unsittlich und müsste als rechtlich unannehmbar betrachtet werden, so wie es geboten ist, die kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Hindernisse auszuräumen, welche die volle Anerkennung und den Schutz der behinderten und kranken Personen untergraben.“

Fragen und Antworten

Warum stellt sich die Kirche gegen eine eingeschränkte Anwendung der PID, die es ermöglichen würde, schwere Erbkrankheiten zu verhindern, also viel Leid für Eltern und Kind?

Hier geht es nicht um das Verhindern von Leid, sondern um die Eliminierung derer, die leiden. In der Praxis ist die eingeschränkte Anwendung einer solchen Macht nicht durchzuhalten und würde in einem nächsten Schritt ausgedehnt werden. Das lehrt die Geschichte. Die Kirche warnt mit Nachdruck vor der Anmassung, dass Menschen über das „unwürdige Leben“ anderer Menschen entscheiden und eine vorgeburtliche Selektion vornehmen. Diese Anmassung ist in sich verwerflich.

Bekämpft die Kirche damit nicht den wissenschaftlichen Fortschritt, eine humanere Medizin?

Für die Kirche ist Wissenschaft ein Instrument, das an sich weder gut noch schlecht ist. Fortschritt als positive Kategorie kann es nicht allein schon deshalb geben, weil das Instrument Wissenschaft etwas möglich macht. Man muss immer auch fragen, wie diese Möglichkeit im Licht des Evangeliums aussieht. Der christliche Glaube kennt kein lebensunwertes Leben. Es gibt Dinge, die sind unter Absehung aller Umstände und Folgen immer schlecht, z.B. die Tötung von Unschuldigen.

Aber was macht es für einen Sinn, Schwerkranke auf die Welt kommen zu lassen, wenn man genau weiss, dass sie sowieso nur leiden?

Es macht keinen Sinn, wenn man das Dasein vor allem als Recht auf angenehme Empfindungen oder Erfahrungen versteht. Letztlich geht es um die Frage, inwiefern auch schweres Leid zum Menschen gehört. Hier erscheint eine Gesellschaft problematisch, die das Leid derart fürchtet, dass sie den Leidenden lieber tötet, noch vor der Geburt, statt ihn in Nächstenliebe anzunehmen. Vor einer solchen Kultur muss die Kirche warnen.

Ist es nicht gut, dass der Mensch der Willkür der Natur nicht mehr derart ausgeliefert ist wie früher? Warum diesen Vorteil nicht nutzen?

Das Problem ist nicht die Medizin an sich, die oft ein Segen für die Menschheit ist. Das Problem ist der Punkt, an dem die bestmögliche Behandlung menschlichen Leidens zum Versuch einer völligen Beherrschung wird, zu Selektion und Tötung. Die Kirche legt den Finger auf diesen Punkt, damit die Gefahren sichtbar bleiben, die jede Technologie mit sich bringt.

Medizinprofessor Urs Scherrer: NEIN zur PID



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