Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Roma locuta - causa (non) finita?
  2. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  3. Armin Laschet (CDU) zur Coronapolitik: „Wir hätten unterschiedliche Meinungen anders anhören müssen“
  4. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  5. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  6. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  7. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  8. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  9. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  10. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  11. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht
  12. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  13. "Jesus ringt mit dem Vater. Er ringt mit sich selbst. Und er ringt um uns"
  14. Jüdischer Podcaster: Liturgiereform war ‚vielleicht ein großer Fehler’
  15. 115-jährige Nonne: Gebet ist Erfolgsrezept für langes Leben

'Der Teufel lässt auf etwas hoffen, das dich niemals glücklich macht'

13. Juli 2015 in Jugend, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Papst Franziskus vor Jugendlichen in Paraguay: Doch „Jesus stellt nicht ein Leben als Star, als Berühmtheit vor uns hin; im Gegenteil.“


Asunción (kath.net) „Der heilige Ignatius sagt, dass der Teufel, um Spieler anzuwerben, ihnen verspricht, dass sie mit Reichtum, Ehren, Herrlichkeit und Macht spielen werden. Sie werden berühmt sein, von allen vergöttert werden. Auf der anderen Seite stellt er uns den Spielstil Jesu vor. Nicht als etwas Großartiges. Jesus stellt nicht ein Leben als Star, als Berühmtheit vor uns hin; im Gegenteil: Er sagt uns, dass mit ihm zu spielen eine Einladung zur Demut, zur Liebe, zum Dienst an den anderen ist. Jesus belügt uns nicht. Er nimmt uns ernst.“ Darauf wies Papst Franziskus in der Begegnung mit Jugendlichen in Asunción/Paraguay am Sonntag am Ende seiner Lateinamerikareise hin.
An dem Treffen nahmen offenbar mehrere hunderttausend Jugendliche teil. Die Jugendlichen skandierten teilweise: „Wir sind die Jugend von Christus.“


kath.net dokumentiert die Rede des Papstes in voller Länge:

Liebe junge Freunde,

es ist mir eine große Freude, mich mit euch treffen zu können, in dieser Feststimmung; eure Zeugnisse hören und eure Begeisterung und Liebe für Jesus teilen zu können.

Ich danke Bischof Ricardo Valenzuela, dem Verantwortlichen für die Jugendpastoral, für seine Worte. Ich danke Manuel und Liz für ihren Mut, ihr Leben, ihre Zeugnis in dieser Begegnung mit uns zu teilen. Es ist nicht leicht, über persönliche Dinge zu sprechen, und noch weniger vor so vielen Menschen. Ihr habt den größten Schatz, den ihr besitzt – eure Geschichte, euer Leben und wie Jesus in dieses eingetreten ist –, mit uns geteilt.

Um auf eure Fragen zu antworten, würde ich gerne einiges von dem herausheben, was ihr uns mitgeteilt habt.

Manuel, du hast uns gesagt: „Heute ist es mir eine Lust, den anderen zu dienen, ich habe das Verlangen, mich zu überwinden.“ Du hast sehr schwierige Momente, sehr schmerzliche Situationen durchgemacht, aber jetzt möchtest du sehr gerne den anderen dienen, mit ihnen ausgehen, dein Leben mit ihnen teilen.

Liz, es ist durchaus nicht leicht, „Mutter“ für die eigenen Eltern zu sein, und besonders, wenn man jung ist. Doch welche Weisheit und Reife sind in deinen Worten, als du uns gesagt hast: „Jetzt spiele ich mit ihr, wechsle die Windeln; das sind alles Dinge, die ich heute Gott darbringe, und ich gleiche damit kaum all das aus, was meine Mutter für mich getan hat.“

Ihr jungen Paraguayer seid wirklich tapfer!

Ihr habt auch mitgeteilt, was ihr getan habt, um weiterzumachen; wo ihr die Kraft gefunden habt. Beide habt ihr gesagt: in der Pfarrgemeinde. Bei den Freunden aus der Pfarrei und bei den Einkehrtagen, die dort durchgeführt wurden. Zwei sehr wichtige Schlüssel: die Freunde und die Einkehrtage.


Die Freunde – die Freundschaft ist eines der größten Geschenke, die eine Person, ein junger Mensch besitzen und anbieten kann. Das ist wahr. Wie schwer ist es, ohne Freunde zu leben! Und passt auf, es ist etwas vom Schönsten, was Jesus euch sagt: „Ich habe euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe“ (Joh 15,15). Eines der größten Geheimnisse der Christen liegt darin, Freunde zu sein, Freunde Jesu. Wenn einer den anderen gern hat, steht er ihm zur Seite, kümmert sich um ihn, hilft ihm, sagt ihm auch seine Meinung, aber er verlässt ihn nicht. So ist Jesus mit uns, niemals verlässt er uns. Freunde ertragen und stützen einander, sie begleiten einander, beschützen sich gegenseitig. So ist der Herr mit uns. Er erträgt und stützt uns.

Die Einkehrtage – Der heilige Ignatius schlägt eine berühmte Meditation vor, die sogenannte Betrachtung von den beiden Fahnen. Er beschreibt auf der einen Seite die Fahne des Teufels und auf der anderen die Fahne Christi. Das wäre ungefähr wie die Trikots zweier Mannschaften, und er fragt uns, in welcher wir spielen möchten.

Mit dieser Meditation führt er uns dazu, uns auszumalen, wie es wäre, zur einen oder zur anderen Mannschaft zu gehören. Als fragte er uns: Mit wem möchtest du in deinem Leben spielen?

Und der heilige Ignatius sagt, dass der Teufel, um Spieler anzuwerben, ihnen verspricht, dass sie mit Reichtum, Ehren, Herrlichkeit und Macht spielen werden. Sie werden berühmt sein, von allen vergöttert werden.

Auf der anderen Seite stellt er uns den Spielstil Jesu vor. Nicht als etwas Großartiges. Jesus stellt nicht ein Leben als Star, als Berühmtheit vor uns hin; im Gegenteil: Er sagt uns, dass mit ihm zu spielen eine Einladung zur Demut, zur Liebe, zum Dienst an den anderen ist. Jesus belügt uns nicht. Er nimmt uns ernst.

In der Bibel wird der Teufel „Vater der Lüge“ genannt (Joh 8,44). Derjenige, der dir versprach, oder besser gesagt, der dich glauben ließ, dass du glücklich sein würdest, wenn du gewisse Dinge tätest. Und dann merktest du, dass du keineswegs glücklich warst; dass du einer Sache nachgelaufen warst, die – weit davon entfernt, dir Glück zu schenken – dir ein Gefühl von noch größerer Leere, von noch mehr Traurigkeit vermittelte. Liebe Freunde, der Teufel ist ein „Seifenblasenverkäufer“. Er verspricht und verspricht dir, gibt dir aber nichts; niemals erfüllt er etwas von dem, was er dir zugesagt hat. Er ist ein schlechter Bezahler. Er lässt dich Dinge ersehnen, deren Erlangung nicht von ihm abhängt. Er lässt dich deine Hoffnung auf etwas setzen, das dich niemals glücklich machen wird. Das ist sein Spiel, das ist seine Strategie. Viel reden, viel anbieten und nichts tun. Er ist ein großer „Seifenblasenverkäufer“, denn alles, was er uns vorschlägt, ist ein Ergebnis der Spaltung, des Sich-Vergleichens mit den anderen, eines Hinweggehens über die Köpfe der anderen, um die eigenen Ziele zu verfolgen. Er ist ein „Seifenblasenverkäufer“, denn der einzige Weg, um all das zu erreichen, ist, deine Freunde beiseite zu lassen, niemanden zu ertragen. Denn alles beruht auf dem Schein. Er lässt dich glauben, dass dein Wert davon abhängt, wieviel du besitzt.

Im Gegensatz dazu halten wir uns an Jesus, der uns sein Spiel anbietet. Er verkauft uns keine Seifenblasen, verspricht uns keine scheinbar großen Dinge. Er sagt uns nicht, dass das Glück in Reichtum, Macht und Hochmut bestehen wird. Im Gegenteil. Er zeigt uns, dass der Weg ein anderer ist. Dieser „technische Leiter“ sagt zu seinen Spielern: Selig, glücklich, die arm sind vor Gott, selig die Trauernden, die Sanftmütigen und die, welche hungern und dürsten nach Gerechtigkeit, selig die Barmherzigen und die, welche ein reines Herz haben, selig die Frieden stiften und die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden. Und zum Abschluss sagt er ihnen: Freut euch über all das (vgl. Mt 5, 2-12).

Warum? Weil Jesus uns nicht belügt. Er zeigt uns einen Weg, der Leben ist, der Wahrheit ist. Er selbst ist der große Beweis dafür: sein Stil, seine Art, das Leben, die Freundschaft, die Beziehung zu seinem Vater zu leben. Und das ist es, wozu er uns einlädt: uns als Söhne und Töchter zu fühlen. Als geliebte Kinder.

Er verkauft dir keine Seifenblasen. Denn er weiß, dass das Glück, das wahre Glück, das das Herz erfüllt, nicht in den „Klamotten“ liegt , die wir tragen, in den Schuhen, die wir anziehen, im Etikett einer bestimmten Marke. Er weiß, dass das wahre Glück darin besteht, einfühlsam zu sein, zu lernen, mit den Weinenden zu weinen, den Trauernden nahe zu sein, zu helfen, zu umarmen. Wer nicht zu weinen versteht, ist auch nicht fähig, zu lachen, und versteht daher nicht, zu leben. Jesus weiß, dass in dieser Welt mit so viel Konkurrenz, Neid und so viel Aggressivität das wahre Glück erreicht wird, indem man lernt, geduldig zu sein, die anderen zu achten und niemanden zu verurteilen und zu richten. Wer in Zorn gerät, verliert, sagt das Sprichwort. Gib dein Herz nicht dem Zorn und dem Groll hin. Glücklich die Barmherzigen. Glücklich, die sich in die Lage des anderen zu versetzen wissen, die fähig sind, zu umarmen und zu vergeben. Wir alle haben das schon erlebt. Alle haben wir irgendwann Vergebung erfahren. Wie schön das ist! Es ist, als bekomme man das Leben zurück, es bedeutet, eine neue Chance zu haben. Es gibt nichts Schöneres, als neue Chancen zu haben. Das ist, als ob das Leben von neuem beginnen würde. Darum sind die glücklich, die neues Leben bringen, neue Chancen geben. Glücklich, die dafür arbeiten, die darum ringen. Fehler begehen wir alle, tausend Irrtümer. Darum sind die glücklich, die fähig sind, anderen in ihren Fehlern, in ihren Irrtümern zu helfen. Die wirkliche Freunde sind und niemanden verlassen. Das sind die mit dem reinen Herzen, denen es gelingt, über das unmittelbare Ärgernis hinaus zu sehen, und die die Schwierigkeiten überwinden. Glücklich, die vor allem das Gute der anderen sehen.

Liz, du hast Chikitunga, diese paraguayische Dienerin Gottes, erwähnt und gesagt, dass sie wie deine Schwester, deine Freundin, dein Vorbild war. Sie zeigt uns wie viele andere, dass der Weg der Seligpreisungen ein Weg der Fülle ist, ein möglicher, ganz realer Weg, der das Herz erfüllt. Sie sind unsere Freunde und Vorbilder, die schon aufgehört haben, auf diesem „Spielfeld“ zu spielen, sich aber als jene unentbehrlichen Spieler erweisen, auf die man immer schaut, um sein Bestes zu geben. Sie sind der lebendige Beweis dafür, dass Jesus kein „Seifenblasenverkäufer“ ist; sein Angebot ist die Fülle. Doch vor allen Dingen ist es ein Angebot der Freundschaft, einer wahren Freundschaft, jener Freundschaft, derer wir alle bedürfen. Freunde im Stil Jesu. Aber nicht, um unter uns zu bleiben, sondern um hinauszugehen aufs „Spielfeld“, um aufzubrechen und noch mehr Freunde zu gewinnen. Um die Freundschaft Jesu gleichsam durch „Ansteckung“ in die Welt zu tragen – wo immer ihr seid, bei der Arbeit, im Studium, in der Freizeit, über whatsapp, facebook oder twitter; wenn ihr zum Tanzen geht oder wenn ihr zusammen einen guten kalten Matetee trinkt; auf dem Platz oder beim Fußballspiel im Quartier. Das sind die Orte der Freunde Jesu. Sie verkaufen keine Seifenblasen, sondern ertragen und unterstützen: haben Ausdauer. Die Ausdauer, zu wissen, dass wir glücklich sind, weil wir einen Vater haben, der im Himmel ist.

Papst Franziskus Paraguay - Jugendtreffen mehrere hunderttausende Teilnehmer - Jugendliche skandieren: ´Wir sind die Jugend von Christus!´ (span.)



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 fmeister 13. Juli 2015 
 

und sie fallen immer moch auf ihn herein!

Schon traurig, dass sie die List des Teufels nicht erkennen. Und dies nach so langer Zeit. Dummheit?


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus

  1. "Nicht glücklich": Papst bedauert Äußerung zu Russland
  2. Papst tauft Kind in der Gemelli-Klinik
  3. Papst im Kongo eingetroffen
  4. Papst übt schwere Kritik am deutsch-synodalen Weg und spricht von 'schädlicher Ideologie!
  5. Erneut keine Fasten-Exerzitien mit Papst und Kurie in den Bergen
  6. Papst mahnt "Gewissenserforschung" im Umgang mit Flüchtlingen an
  7. Vatikan: Papst stellt Live-Gottesdienste ein
  8. Papst Franziskus: Zölibat ist ein Geschenk und eine Gnade!
  9. Europäische Nebelkerzen und wie das Leben unter Indios wirklich ist
  10. Papst bei Bußfeier im Petersdom: Das Böse ist stark






Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  3. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  4. Kard. Müller: "Die Deutsch-Synodalen liegen völlig falsch, sind Opfer der eigenen Propagandatricks"
  5. Roma locuta - causa (non) finita?
  6. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  7. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  8. Oasen in der Wüste. Von der ‚Volkskirche‘ zur ‚Gemeindekirche‘
  9. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  10. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  11. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  12. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  13. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  14. Wacht und betet!
  15. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz