Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Burke wird alte Messe im Petersdom feiern - Dazu darf der Kathedra-Altar genutzt werden
  2. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  3. Drei Nonnen für ein Halleluja
  4. Der Synodale Weg ist in der Sackgasse gelandet
  5. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  6. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  7. "F*ck the Rules" - Die peinlichste Rom-"Wallfahrt" im Heiligen Jahr 2025?
  8. Nach Verhaftung wegen transkritischer Beiträge - Debatte um Meinungsfreiheit in Großbritannien
  9. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  10. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  11. „Ich bin nur ein ganz normaler Konvertit vom Protestantismus“
  12. Das letzte Wort des Gekreuzigten: Der Schrei Jesu als Hingabe und Quelle der Hoffnung
  13. Saint-Louis - der König von Frankreich, der heiliggesprochen wurde!
  14. Implementierung des synodalen Prozesses müsse zudem immer auf Christus hingeordnet!
  15. Papst Leo XIV. würdigt die Heilige Helena

Jorge Bergoglios Weg als Jesuit

8. August 2015 in Chronik, 6 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Deutscher Ordenschef: Bergoglio hat "Option für die Armen" schon immer gelebt, hat sich aber erst nach seiner Amtszeit als Ordensprovinzial für gerechte Sozialstrukturen eingesetzt.


München (kath.net/ KAP) Der Jesuit Jorge Bergoglio, heute Papst Franziskus, war in seinem Orden bis zur Wahl zum Nachfolger von Benedikt XVI. lange umstritten. Das berichtet der deutsche Jesuitenprovinzial Stefan Kiechle in einer neuen Publikation über "Papst Franziskus und seine jesuitischen Wurzeln". Als junger Provinzial der Jesuiten in Argentinien habe Bergoglio einen "einzelgängerischen, autokratischen" Führungsstil gepflegt. Auch später als Bischof habe Bergoglio zu seinen Mitbrüdern in Argentinien und in Rom "ein recht distanziertes Verhältnis" gehabt.

Als einen Grund für dieses gespannte Verhältnis führt Kiechle an, dass Bergoglio eine Entwicklung des Jesuitenordens anfangs "nur eingeschränkt" mitgemacht habe. Erst später als Bischof habe er sich für die Praxis und Theologie der Befreiung geöffnet, die sich der weltweite Orden schon einige Zeit vorher angeeignet habe. Kiechle beschreibt diesen Einstellungswandel als "Umkehr", für die Bergoglios innere Lernfähigkeit und die jährlichen jesuitischen Exerzitien "zweifellos eine zentrale Rolle" gespielt hätten.


Bergoglio habe, so der Autor, persönlich schon immer sehr bescheiden gelebt und armen Menschen als Seelsorger geholfen. Insofern habe er immer eine "Option für die Armen" ergriffen, ohne sich allerdings zugleich auch für gerechte Sozialstrukturen einzusetzen. Wie viele Kirchenvertreter habe Bergoglio in Argentinien, als sich die peronistische Bewegung in den 1970er Jahren gespalten habe, zum rechten Flügel und damit gegen die Befreiungstheologie tendiert.

Seine Einstellung habe sich aber spätestens mit seiner Weihe zum Weihbischof in Buenos Aires 1992 verändert, schreibt Kiechle. Bei seinen häufigen Besuchen in Armenvierteln habe Bergoglio gelernt, dass man etwa der Drogensucht nicht mit Appellen allein beikommen könne, sondern auch "strukturell" arbeiten müsse, also mit Gesetzen, Kontrolle und vor allem Bildungsprogrammen. Die "grausame Wirtschaftskrise" Ende der 1990er Jahre, die Millionen Argentinier in die Armut trieb, habe seinen Sinneswandel weiter befördert.

In einem Exkurs geht Kiechle auch auf Bergoglios umstrittene Rolle beim Verschwinden zweier Jesuiten in der Zeit der argentinischen Militärdiktatur ein. Der Vorwurf, dass sich der junge Provinzial damals falsch verhalten habe, sei bis heute "nicht endgültig ausgeräumt" und wohl auch nicht mehr aufzuklären. Es sei aber berührend, wie zumindest einer der betroffenen Patres sich später mit dem Kardinal und Papst bei Begegnungen demonstrativ versöhnt habe. Die Zeugnisse über die damalige Zeit blieben "widersprüchlich und unklar". Aus der Sicht eines in Sicherheit lebenden Mitteleuropäers seien schnelle Urteile aber nicht angebracht.

Foto: (C) K-TV


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus Papst

  1. Papst Franziskus möchte an Ostermesse teilnehmen
  2. Genesung in kleinen Schritten: Papst geht es etwas besser
  3. Vatikan kündigt nach fünf Wochen ersten Auftritt des Papstes an
  4. Papst will Aschermittwochs-Bußprozession selbst leiten
  5. Vom Argentinier zum Römer: Franziskus über seinen Start als Papst
  6. Fußballbegeisterter Papst mit zwei linken Füßen
  7. Papst will keine Ordensfrauen mit "Essiggesicht"
  8. Papst besucht an Allerseelen Gräber ungeborener Kinder
  9. Dilexit nos
  10. Belgien: Nach Papstaussagen zu Abtreibung und Frauen wollen sich nun 520 Personen ‚enttaufen’ lassen






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  3. "F*ck the Rules" - Die peinlichste Rom-"Wallfahrt" im Heiligen Jahr 2025?
  4. Kardinal Burke wird alte Messe im Petersdom feiern - Dazu darf der Kathedra-Altar genutzt werden
  5. Drei Nonnen für ein Halleluja
  6. Der Synodale Weg ist in der Sackgasse gelandet
  7. Müller: „Im privaten wie im öffentlichen Leben sind wir Katholiken unserem Gewissen verantwortlich“
  8. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  9. „Ich bin nur ein ganz normaler Konvertit vom Protestantismus“
  10. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  11. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  12. US-Präsident ehrt am 8. September erneut die Muttergottes
  13. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  14. Papst Leo XIV. würdigt die Heilige Helena
  15. „Ich liebe euch! Geht zur Messe!“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz