Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Müller: „Es gibt legitim über 20 verschiedene Riten derselben katholischen Messe“
  2. Initiative "Neuer Anfang" protestiert gegen Handreichung von DBK/ZDK "für die Praxis der Segnung"
  3. Nicht genug Platz für die Kardinäle in Santa Marta
  4. „Kardinäle werden Papst mit ‚traditionellerer Sicht‘ der katholischen Lehre wählen“
  5. Kardinal Müller hofft, dass der zukünftige Papst den Islam-Dialog überdenkt
  6. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  7. „Innerster Grund des Petrus-Dienstes ist die Vereinigung aller Bischöfe und Gläubigen im Bekenntnis“
  8. Linke Frauenorden wollen Ford zur Wiederaufnahme von pro-LGBT-Zielen zwingen
  9. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  10. "Es gibt nichts Schöneres, als Ihn zu kennen und anderen die Freundschaft mit Ihm zu schenken"
  11. Der Anker und der Mann mit dem hörenden Herzen
  12. Selenskyj: Gespräch mit Trump im Petersdom vielleicht historisch
  13. Franziskus, (kein) santo subito und keine Handkommunion für Journalisten
  14. Ist die Kirche Sklavin des ‚woken‘ Mainstreams?
  15. Dziwisz: "Das Leiden von Franziskus war fast eine Nachahmung dessen, was Johannes Paul II. erlitt"

Jorge Bergoglios Weg als Jesuit

8. August 2015 in Chronik, 6 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Deutscher Ordenschef: Bergoglio hat "Option für die Armen" schon immer gelebt, hat sich aber erst nach seiner Amtszeit als Ordensprovinzial für gerechte Sozialstrukturen eingesetzt.


München (kath.net/ KAP) Der Jesuit Jorge Bergoglio, heute Papst Franziskus, war in seinem Orden bis zur Wahl zum Nachfolger von Benedikt XVI. lange umstritten. Das berichtet der deutsche Jesuitenprovinzial Stefan Kiechle in einer neuen Publikation über "Papst Franziskus und seine jesuitischen Wurzeln". Als junger Provinzial der Jesuiten in Argentinien habe Bergoglio einen "einzelgängerischen, autokratischen" Führungsstil gepflegt. Auch später als Bischof habe Bergoglio zu seinen Mitbrüdern in Argentinien und in Rom "ein recht distanziertes Verhältnis" gehabt.

Als einen Grund für dieses gespannte Verhältnis führt Kiechle an, dass Bergoglio eine Entwicklung des Jesuitenordens anfangs "nur eingeschränkt" mitgemacht habe. Erst später als Bischof habe er sich für die Praxis und Theologie der Befreiung geöffnet, die sich der weltweite Orden schon einige Zeit vorher angeeignet habe. Kiechle beschreibt diesen Einstellungswandel als "Umkehr", für die Bergoglios innere Lernfähigkeit und die jährlichen jesuitischen Exerzitien "zweifellos eine zentrale Rolle" gespielt hätten.


Bergoglio habe, so der Autor, persönlich schon immer sehr bescheiden gelebt und armen Menschen als Seelsorger geholfen. Insofern habe er immer eine "Option für die Armen" ergriffen, ohne sich allerdings zugleich auch für gerechte Sozialstrukturen einzusetzen. Wie viele Kirchenvertreter habe Bergoglio in Argentinien, als sich die peronistische Bewegung in den 1970er Jahren gespalten habe, zum rechten Flügel und damit gegen die Befreiungstheologie tendiert.

Seine Einstellung habe sich aber spätestens mit seiner Weihe zum Weihbischof in Buenos Aires 1992 verändert, schreibt Kiechle. Bei seinen häufigen Besuchen in Armenvierteln habe Bergoglio gelernt, dass man etwa der Drogensucht nicht mit Appellen allein beikommen könne, sondern auch "strukturell" arbeiten müsse, also mit Gesetzen, Kontrolle und vor allem Bildungsprogrammen. Die "grausame Wirtschaftskrise" Ende der 1990er Jahre, die Millionen Argentinier in die Armut trieb, habe seinen Sinneswandel weiter befördert.

In einem Exkurs geht Kiechle auch auf Bergoglios umstrittene Rolle beim Verschwinden zweier Jesuiten in der Zeit der argentinischen Militärdiktatur ein. Der Vorwurf, dass sich der junge Provinzial damals falsch verhalten habe, sei bis heute "nicht endgültig ausgeräumt" und wohl auch nicht mehr aufzuklären. Es sei aber berührend, wie zumindest einer der betroffenen Patres sich später mit dem Kardinal und Papst bei Begegnungen demonstrativ versöhnt habe. Die Zeugnisse über die damalige Zeit blieben "widersprüchlich und unklar". Aus der Sicht eines in Sicherheit lebenden Mitteleuropäers seien schnelle Urteile aber nicht angebracht.

Foto: (C) K-TV


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus Papst

  1. Papst Franziskus möchte an Ostermesse teilnehmen
  2. Genesung in kleinen Schritten: Papst geht es etwas besser
  3. Vatikan kündigt nach fünf Wochen ersten Auftritt des Papstes an
  4. Papst will Aschermittwochs-Bußprozession selbst leiten
  5. Vom Argentinier zum Römer: Franziskus über seinen Start als Papst
  6. Fußballbegeisterter Papst mit zwei linken Füßen
  7. Papst will keine Ordensfrauen mit "Essiggesicht"
  8. Papst besucht an Allerseelen Gräber ungeborener Kinder
  9. Dilexit nos
  10. Belgien: Nach Papstaussagen zu Abtreibung und Frauen wollen sich nun 520 Personen ‚enttaufen’ lassen







Top-15

meist-gelesen

  1. Franziskus, (kein) santo subito und keine Handkommunion für Journalisten
  2. Kardinal Müller: „Es gibt legitim über 20 verschiedene Riten derselben katholischen Messe“
  3. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  4. „Kardinäle werden Papst mit ‚traditionellerer Sicht‘ der katholischen Lehre wählen“
  5. Nicht genug Platz für die Kardinäle in Santa Marta
  6. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  7. Initiative "Neuer Anfang" protestiert gegen Handreichung von DBK/ZDK "für die Praxis der Segnung"
  8. Kardinal Müller hofft, dass der zukünftige Papst den Islam-Dialog überdenkt
  9. Kardinal Versaldi: Franziskus nicht wiederholen
  10. Der Volkspapst – Was bleibt vom Franziskus-Pontifikat?
  11. Selenskyj: Gespräch mit Trump im Petersdom vielleicht historisch
  12. Kardinal Erdö ist bereits in Rom - "Franziskus war Papst der Völker"
  13. Papst Franziskus wurde nun in Santa Maria Maggiore beigesetzt
  14. „Innerster Grund des Petrus-Dienstes ist die Vereinigung aller Bischöfe und Gläubigen im Bekenntnis“
  15. Papst-Beerdigung findet im kleinen Kreis statt

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz