Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Unterwerfung
  2. Tübinger Notärztin Federle: Es fehlt am Willen zur Aufarbeitung der staatlichen Corona-Politik
  3. ‚Und die Verwirrung regiert’
  4. Initiative Neuer Anfang: „Der Synodale Weg beruht auf einer Erpressung“
  5. Vatikan wirbt mit Maskottchen "Luce" für das Heilige Jahr
  6. Entwöhnung von der Eucharistie
  7. Frankreich: Priester schlägt Personalordinariat für den Alten Ritus vor
  8. Da war doch was…
  9. Das Erzbistum München wird noch 'queerer'
  10. Kardinal Burke veröffentlicht Leitfaden für US-Wahl
  11. Ehemaliger Schweizergardist legt bemerkenswertes Zeugnis über den hl. Johannes Paul II. ab
  12. Beten heute – aber wie?
  13. 'Ich gehe lieber nicht beichten, weil sie mich sonst rausschmeißen werden…'
  14. Studie: Mehr als 41 Prozent der deutschen Journalisten steht den Grünen nahe
  15. US-Erzbistum Cincinnati beendet Zusammenarbeit mit Pfadfinderinnen wegen Sexual- und Genderideologie

Religionssoziologe: Verhältnis zur Kirche ist lau geworden

8. August 2015 in Deutschland, 4 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Abkehr von der Kirche als schleichender Prozess.


München (kath.net/ KNA)
Nach Einschätzung des Religionssoziologen Detlef Pollack hängen die meisten Kirchenaustritte nicht direkt mit der Kirche zusammen. «Zehn bis zwanzig Prozent der Kirchenmitglieder sehen sich selbst als austrittsgeneigt an. Passiert etwas, das sie ärgert, dann sind sie weg», sagte er der «Süddeutschen Zeitung» am Freitag. Empörung etwa über den Missbrauchsskandal sei ein Symptom dafür, dass das Verhältnis vieler zur Kirche «lau» geworden sei.

Nach der im Juli von der Deutschen Bischofskonferenz veröffentlichten Statistik haben 2014 so viele Katholiken wie noch nie ihren Kirchenaustritt erklärt. Dennoch bezeichnen sich laut Pollack bis zu 70 Prozent der Westdeutschen als gläubig. «Das wichtigste Austrittsmotiv war: Ich kann auch ohne Kirche Christ sein», so der evangelische Theologe, der Sprecher des Münsteraner «Exzellenzclusters Religion und Politik» ist und im Frühjahr eine Studie zu «Religion in der Moderne» vorgestellt hat.


Unter den Protestanten, die im vergangenen Jahr aus der Kirche ausgetreten seien, hätten nur wenige die Religion gewechselt, so Pollack weiter. «Andere Lebensbereiche zählen mehr: der Beruf, die Familie, Freizeit.» Die Abkehr von der Kirche sei insofern meist «weniger ein entschiedener Schritt als ein schleichender Prozess».

Auch sei zu beobachten, dass Menschen das Christentum umso höher schätzten, je kritischer sie die Imame sehen. «Sie glauben aber nicht fester an Gott, beten mehr oder gehen häufiger in die Kirche. Das Christentum ist ein abstrakter Gegenentwurf zu dem, was man kritisiert», erläuterte der Wissenschaftler.

Für die Zukunft rechne er weiterhin mit einem «wohlwollend-distanzierten Christentum» in Deutschland. Eine Herausforderung werde das Verhältnis von Staat und Kirche sein. «Aus meiner Sicht wären die Kirchen gut beraten, dieses Feld offensiv anzugehen», so Pollack. Für sie werde es entscheidend sein, «zu erkennen, was an diesem Verhältnis erhaltenswert ist und wo Ansprüche unzeitgemäßg sind. Sonst läuft die Debatte immer mehr gegen sie.»

(C) 2015 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Jegliche mediale Nutzung und Weiterleitung nur im Rahmen schriftlicher Vereinbarungen mit KNA erlaubt.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 catolica 13. August 2015 
 

Ein nicht kleiner Teil der Kirche

hat den Zeitgeist geheiratet--und hat sich damit eingerichtet. Lau, sehr lau!!!
Eine Scheidung und zurück zu den Wurzeln wäre da angebracht, aber das geht nur MIT Rom und nicht mit der eigenen Suppe. Und mit sehr viel Mut!!!!
Da sollten sich die Oberhirten ruhig ein Beispiel an ihren treuen "Schafen" nehmen, vielleicht an dem einfachen lieben Mütterchen, das zeitlebens treu betet und zur Kirche hält.


0
 
 Suarez 8. August 2015 

Ist das wirklich verwunderlich?

Betrachtet man sich die Zerrissenheit innerhalb der deutschen katholischen Kirche, die tiefen Gräben zwischen denen, die aus dem Glauben lediglich ein progressives Gegenmodell zu anderen Lebenentwürfen machen wollen und denjenigen, für die Tradition nicht gleichzusetzen ist mit Fundamentalismus, so kann man gar nicht umhin, hier auch innerhalb der Kirche einen massiven Errosionsprozess zu konstatieren. Viele Hirten in unserem Land meinen angesichts dieser Krise, ihr begegnen zu müssen, indem man den Glauben bequem macht, ihn zeitgeistig verflacht und merken gar nicht, dass genau dann der Glaube für den noch Suchenden jedes Interesse verliert. Wer will denn schon eine faule Frucht mit einer anderen faulen Frucht austauschen?

Wer dann von notwendiger Entweltlichung spricht, findet sich schnell auf dem Scheiterhaufen des bösen Fundamentalismus wieder. Und wirkliche Seelsorge ist längst flächendeckend zusammengebrochen, ohne dass das die Hirten auch nur bemerkt hätten.


20
 
 Herbert Klupp 8. August 2015 
 

Es ist die Liberalisierung

Es ist die Liberalisierung, die zur Lauheit führt (@Stefan Fleischer: sehr richtig). Die Lauheit wächst seit Jahrzehnten in den Kirchen. In den protestantischen "Kirchen" schon länger und heftiger, in der kath Kirche LEIDER ABER AUCH STARK IN DEN LETZTEN JAHREN. Ganz parallel dazu steigen die Austrittszahlen.


19
 
 Stefan Fleischer 8. August 2015 

Dazu fällt mir auf Anhieb Offb 3,15-16 ein:

"Ich kenne deine Werke. Du bist weder kalt noch heiß. Wärest du doch kalt oder heiß! Weil du aber lau bist, weder heiß noch kalt, will ich dich aus meinem Mund ausspeien."


16
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kirche

  1. Bischof Strickland warnt vor ‚Crescendo der Apostasie’ in der Kirche
  2. Erzbischof Aguer: Nächster Papst muss die katholische Lehre gegen ‚progressive Mythen’ verteidigen
  3. ‚Ideologie’, ‚Schisma’ – Kardinal Burke befürchtet radikale Veränderung der Kirche
  4. ‚Lieber in der Kirche Gottes mit Unkraut als in einer Kirche die ich baue’
  5. Alexander Kissler: ‚Als Klimasekte haben die Kirchen keine Zukunft’
  6. Südtiroler Bischof: Kirche muss auch gegen den Strom schwimmen
  7. Erster Kirchen-Neubau in Türkei seit 100 Jahren vor Eröffnung
  8. Neigung vor Gott und Zuneigung zum Menschen
  9. Für eine Kirche ohne Privilegien
  10. ‚Fest im Glauben bleiben’ – Kardinal Müller warnt vor ‚LGBT-Wahnsinn’ in der Kirche







Top-15

meist-gelesen

  1. Malta - Fronleichnam 2025 - Auf den Spuren des Hl. Paulus - Mit Michael Hesemann und P. Leo Maasburg
  2. Unterwerfung
  3. Es geht los! ANMELDUNG für die große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025
  4. Da war doch was…
  5. „Bauen Sie das Haus Ihres Lebens auf dem Felsen der persönlichen Freundschaft mit Christus“
  6. Ehemaliger Schweizergardist legt bemerkenswertes Zeugnis über den hl. Johannes Paul II. ab
  7. ‚Und die Verwirrung regiert’
  8. 'Ich gehe lieber nicht beichten, weil sie mich sonst rausschmeißen werden…'
  9. Initiative Neuer Anfang: „Der Synodale Weg beruht auf einer Erpressung“
  10. Entwöhnung von der Eucharistie
  11. Frankreich: Priester schlägt Personalordinariat für den Alten Ritus vor
  12. Die selige Schwester Maria Restituta Kafka
  13. Vatikan wirbt mit Maskottchen "Luce" für das Heilige Jahr
  14. Das Erzbistum München wird noch 'queerer'
  15. Deutsche Grüne - Angriff auf die Meinungsfreiheit im Wahljahr 2025

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz