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'Ich heisse Darwesh. Ich möchte zu Asyl Dortmund'

14. August 2015 in Kommentar, 5 Lesermeinungen
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"Ich nahm sie fest in den Arm und hielt sie fest, während sie bitterlich weinte." - Eine Begegnung mit einer jungen Frau aus dem Irak - Von Monika Metternich


Bonn (kath.net)
Gestern fuhr ich mit dem IC von Ulm nach Bonn. Ich hatte mir ein Abteil für mich alleine erobert, weil dort die Klimaanlage ausgefallen war. Lieber zu warm und allein als gekühlt geknubbelt.

In Koblenz bekam ich dann Gesellschaft. Eine bildhübsche , ganz junge Frau gesellte sich zu mir ins Abteil. Sie erinnerte mich kurz an meine Patentochter Larissa. Wie es so ist beim Bahnfahren: Man nickte sich zu, ich las mein Buch weiter, sie sah aus dem Fenster. Plötzlich sprach sie mich an: "Sorry", und zeigte mir ihr Ticket. "Dortmund", sagte sie. Ich verstand nicht, was sie wollte. Vielleicht wissen, ob sie im richtigen Zug sass? Ich zeigte ihr den Zugplan, hier, schau: Endstation Dortmund. Sie sah verständnislos auf das Papier. "Dortmund?" Ihr Englisch war mit "Sorry" schon am Ende, Deutsch ging auch nicht, Französisch nicht....Die junge Frau kramte einen Zettel aus ihrer Tasche, auf dem stand: "Ich heisse Darwesh. Ich möchte zu Asyl Dortmund".


Dann holte Darwesh ihren grössten Schatz aus ihrer Tasche: Das Registrierungspapier, das sie als Flüchtling auswies. Herkunftsort: Irak. "Irak!" sagte ich. "Gut, dass du hier bist!" Sie verstand mich nicht, aber sie fühlte wohl meine Anteilnahme. Sie zeigte auf sich selbst: "Yezida". Auf meinen erschrockenen Ausdruck nickte sie nachdrücklich und fuhr sich mit der Hand quer über die Kehle. "Ich gestikulierte: "Hast du so etwas mit angesehen?" Sie nickte heftig. Immer wieder. Tränen fielen auf ihr hübsches T-Shirt, das bestimmt eine gute Seele "für die Flüchtlinge" gespendet hat. Ich konnte nicht anders: Ich nahm sie fest in den Arm und hielt sie fest, während sie bitterlich weinte. Dann nahte schon mein Ausstieg. Ich schrieb ich mir noch ihren Namen auf. "Ich werde nach dir schauen" versprach ich ihr. Natürlich verstand sie mich nicht. Ich warf ihr eine kleine Kusshand zu, als ich aussteigen musste. Sie warf eine zurück. So liess ich sie allein in ihrem Zugabteil. Sie fährt weiter. Sehnsuchtsziel Asyl Dortmund.




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Lesermeinungen

 Schlegeli 14. August 2015 
 

Der Fall analysiert

Liebe Mitchristen,

Wenn es sich um eine junge Irakerin jesidischen Berkenntnisses handelt, so hat sie gute Chancen gemäß Genfer Flüchtlingskonvention einen Abschiebeschutz (und entsprechende Leistungen) zu erhalten.

Ich frage mich allerdings, wieso man diese junge Frau alleine nach Dortmund reisen läßt. Wurde ihr das Ziel angegeben, dann wäre dies unverantwortlich. Falls sie auf eigene Faust reist, verstehe ich das ebenso nicht.

Herzliche Grüße


5
 
 wedlerg 14. August 2015 
 

Das sind die Schicksale, denen wir uns stellen müssen

Es ist sicher gut und richtig allen Menschen, die zu uns kommen, höflich zu begegnen - auch denen, die nicht bei uns bleiben können. Aber diese traumatisierten Flüchtlinge erinnern uns, warum das Asylrecht gut und wichtig ist: sie brauchen viel mehr, um jemals wieder vertrauen zu können.

Da geht es nicht um Einwanderung, sondern um Nächstenliebe. Das darf in der breiten Masse der aus unterschiedlichen gründen kommenden Menschen nie untergehen.


4
 
 SpatzInDerHand 14. August 2015 

Wirklich bewegend! Es ist gut,

wenn die Flüchtlinge nicht anonyme Masse bleiben, sondern Gesicht und Namen bekommen. Ich wünsche dieser jungen Dame von Herzen einen guten Anfang bei uns!!


6
 
 Gandalf 14. August 2015 

Sehr bewegend!

Solche Erzählungen zeigen, welches Schicksal viele Flüchtlinge hinter sich haben. Das sollte man nie vergessen.


7
 
 Filippo Neri 14. August 2015 
 

Christusbegegnungen

Zwei Aspekte dieser Begegnung sind wesentlich: Der Umstand, dass die junge Frau jemanden gefunden hatte, bei dem sie weinen konnte und durfte (und sich verstanden fühlen konnte und durfte), ist der eine. Er war unendlich wichtig, wenngleich gebunden an den Moment der Zugfahrt. Aber das macht nichts. Nur dort konnte es sich ereignen.

Der zweite wesentliche Aspekt hat seinen Ort in der Zukunft: Das wahrhaft Entscheidende dieser Begegnung wird sein, dass der Satz »Ich werde nach dir schauen« in die Tat umgesetzt wird: menschlich, psychologisch, ethisch und gewiss auch in neutestamentlichem Sinne. Unwillkürlich erinnere ich mich daran, dass da einmal Einer war, der gesagt hat: »Ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen.«


5
 

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