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Was bringt der Marsch für das Leben?

17. September 2015 in Interview, 4 Lesermeinungen
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„Wir gehen für ein Menschenrecht – das Recht auf Leben – auf die Straße“, sagt Frauenärztin und Lebensschützerin Claudia Kaminski. idea-Interview von Karsten Huhn


Berlin (kath.net/idea) Seit 2002 findet in Berlin jedes Jahr eine Demonstration der Lebensrechtsbewegung – der „Marsch für das Leben“ – statt, 2015 am 19. September. Er richtet sich vor allem gegen die über 100.000 Tötungen ungeborener Kinder in Deutschland. idea-Reporter Karsten Huhn sprach mit der Mitorganisatorin, Claudia Kaminski (Köln), auch über provokante Gegendemonstranten.

idea: Frau Kaminski, seit 2002 veranstalten Lebensrechtler in Berlin einen „Marsch für das Leben“. Was bringt das?

Kaminski: Wir gehen auf die Straße, um auf das Unrecht der Abtreibung aufmerksam zu machen. Wir tun dies in der Hauptstadt, um ein deutliches Signal zu setzen.

idea: Ein deutliches Signal? In Berlin gibt es pro Jahr etwa 5.000 Demonstrationen – da fällt Ihre Demo kaum auf.

Kaminski: Das denke ich nicht. Wenn wir überhört würden, wären die Gegendemonstrationen in den letzten Jahren nicht immer lauter geworden.

idea: In den Zeitungen wird der „Marsch“ meist nur als Kurzmeldung in der Randspalte erwähnt – wenn überhaupt.

Kaminski: Richtig ist, dass leider immer noch zu wenige Medien über uns berichten. Am Anfang wurden wir komplett ignoriert. Das hat sich geändert. Der Marsch ist über die Jahre gewachsen – Anfangs waren wir etwa 1.000, im letzten Jahr über 5.000 Teilnehmer. Ich rechne damit, dass es jetzt noch mehr werden. Im Übrigen: Wenn die Schauspielerin Katja Riemann fordert, die Bürger sollten für die Rechte der Flüchtlinge auf die Straße gehen, warum sollen wir das nicht auch für die Rechte von Kindern vor der Geburt tun?

idea: 5.000 Demonstranten sind angesichts von 23 Millionen Katholiken sowie 22 Millionen Protestanten äußerst wenig. Die Mehrzahl scheint das Thema Lebensrecht nicht zu bewegen.

Kaminski: Natürlich ist das noch zu wenig. Wir werden von beiden großen Kirchen zu wenig unterstützt. In den USA laufen bei Märschen für das Lebensrecht Bischöfe mit – das würde ich mir auch in Deutschland wünschen.

Warum kommt trotz Papstaufruf kein Bischof?

idea: Warum halten sich die Bischöfe fern?

Kaminski: Gute Frage! Wir laden jedes Jahr aufs Neue alle Bischöfe zur Teilnahme ein. Bisher erhalten wir als Antwort bestenfalls ein Grußwort. Wir könnten viel mehr erreichen, wenn die Bischöfe zur Teilnahme aufriefen!

idea: Immerhin haben Sie den Segen von Papst Franziskus. Er sagt: „Es ist sehr, sehr wichtig, was Ihr da macht!“

Kaminski: Die Begegnung mit dem Papst Ende August in Rom war für uns sehr ermutigend. Vielleicht führt es dazu, dass der eine oder andere Bischof sich dadurch noch umstimmen lässt.

idea: Warum sind die Bischöfe so zögerlich?

Kaminski: Ich weiß es nicht. Eigentlich müssten sich alle Bischöfe für das Leben ungeborener Kinder einsetzen und bereit sein, dafür auch auf die Straße zu gehen.

Was ist bloß mit der evangelischen Kirche los?

idea: Der Berliner Bischof, Markus Dröge, schreibt, er sei von seiner Kirchenleitung per Beschluss gebeten worden, „die inhaltliche Differenz“ der evangelischen Kirche zu dem Veranstalter des Marsches „deutlich zu machen“.

Kaminski: Wir gehen für ein Menschenrecht – das Recht auf Leben – auf die Straße. Ich sehe nicht, wo hier eine inhaltliche Differenz bestehen soll.

idea: Die evangelische Kirche berät schwangere Frauen „ergebnisoffen“, so Dröge – der „Marsch für das Leben“ lehnt Abtreibungen hingegen strikt ab.

Kaminski: Bei unserem Marsch geht es nicht um Beratungsfragen, sondern um das grundsätzliche Lebensrecht jedes Menschen. Wenn sich die evangelische Kirche dazu nicht mehr bekennen kann, ist das traurig.

idea: Die Domgemeinde in Berlin lehnt es ab, den ökumenischen Abschlussgottesdienst des Marsches in ihrer Kirche stattfinden zu lassen. Die Vorsitzende der Gemeinde und jetzige Präses der EKD-Synode, Irmgard Schwaetzer (FDP), begründete dies so: „Wir sehen es als höchst problematisch an, die ausgesprochen sensiblen und komplexen Themen menschlicher Existenz – wie zum Beispiel einen Schwangerschaftsabbruch oder die Präimplantationsdiagnostik – zum Gegenstand einer Aktion mit dem Namen ‚Marsch für das Leben‘ zu machen.“


Kaminski: Das ist leider so. Stattdessen haben wir den Abschlussgottesdienst im letzten Jahr vor dem Dom gefeiert. Wir geben aber die Route der Demonstration und den Ort des Gottesdienstes nicht vorher bekannt – um unseren Gegnern nicht noch mehr Angriffsfläche zu geben.

Unser Marsch geht nur mit Hilfe der Polizei

idea: Die sozialistische Partei „Die Linke“ ruft dazu auf, Ihren Marsch zu blockieren.

Kaminski: Als ich im letzten Jahr in der ersten Reihe des Marsches mitlief, war das wie ein Hindernisrennen. Die Polizei hat ihr Bestes getan, um uns den Weg freizuräumen, aber wir mussten mehr als einmal vor den Gegendemonstranten ausweichen. Dabei haben wir ein Recht auf Demonstration und freie Meinungsäußerung!

idea: Werden Sie den Marsch dieses Jahr bis zum Ende durchführen können?

Kaminski: Wir hoffen es. Uns ist vollkommen klar: Wir sind dafür auf die Polizei angewiesen. Angesichts des massiven Widerstandes kann einem schon mulmig werden.

Die Gegendemo der Initiative „Was zum Teufel“

idea: Zur Gegendemo hat die Initiative „What the Fuck“ (etwa: Was zum Teufel?) aufgerufen. Auf deren Internetseite heißt es: „Die meisten der AbtreibungsgegnerInnen sind christliche FundamentalistInnen. Sie kämpfen für eine Gesellschaft, die auf der bürgerlichen Kleinfamilie, Zweigeschlechtlichkeit, einer strengen Sexualmoral, einem Verbot von Homosexualität und auf ‚Schicksals‘- und Obrigkeitsergebenheit beruht.“

Kaminski: Was ist gegen die bürgerliche Familie – die Grundlage jeder Gesellschaft – einzuwenden? Und was heißt strenge Sexualmoral? Ich finde, dass gerade die katholische Kirche ausgesprochen leibfreundlich ist.

Ist die Kirche leibfeindlich?

idea: Die Leibfeindlichkeit der Kirche ist doch geradezu legendär.

Kaminski: Ich weiß, dennoch ist diese Sicht falsch. Die Kirche betont die Schönheit des Zusammenseins von Mann und Frau. Durch das Zeugen von Kindern wirkt der Mensch am Schöpfungsakt Gottes mit – diese Sicht finde ich ausgesprochen leibfreundlich.

idea: Sind Sie eine „christliche FundamentalistIn“?

Kaminski: Ich habe etwas gegen Floskeln. Dazu gehört das Wort „Fundamentalist“ ebenso wie die Vokabeln „umstritten“ oder „selbst ernannt“, die uns Lebensrechtlern auch gerne angehängt werden. Solche Begriffe sind der Versuch, uns zu beleidigen. Die Gegendemonstranten diskreditieren sich durch ihr Auftreten und ihre Sprache – allein der Name der Initiative „What the Fuck“ spricht ja schon für sich. Wir würden mit unseren Gegnern nie so umgehen. Wir fordern die Teilnehmer unseres Marsches deshalb auch immer wieder auf, sich nicht provozieren zu lassen.

idea: Bei „What the Fuck“ heißt es weiter: „In der Argumentation der FundamentalistInnen ist ein Embryo vor allem deshalb so wertvoll, weil er ein Segen Gottes ist. Das Leben generell steht für die ‚LebensschützerInnen‘ im Dienste Gottes, nicht nur das des Embryos, sondern auch das der Schwangeren, welche ihre Interessen einem göttlichen Plan unterordnen soll.“

Kaminski: Jedes Kind ist ein Geschenk Gottes. Lebensschutz im Dienste Gottes – das trifft es ganz gut. Und natürlich glaube ich, dass alles im Leben einen Sinn hat, weil es Gott gibt.

„Hätt’ Maria abgetrieben …“

idea: Einer der beliebtesten Sprüche der Gegendemonstranten lautet: „Hätt‘ Maria abgetrieben, wärt ihr uns erspart geblieben.“

Kaminski: Was soll ich dazu sagen? Der Satz ist menschenverachtend. Zudem gibt es das Recht auf Leben nicht nur im Christentum, sondern auch im Judentum und Islam. Muslime verstehen nicht, warum wir unseren Nachwuchs abtreiben.

idea: Die Abtreibungszahlen sind seit 2001 um mehr als 20 Prozent zurückgegangen.

Kaminski: Das ist leider kein Grund zur Entwarnung. Der Rückgang beruht vor allem darauf, dass die geburtenstarken Jahrgänge das gebärfähige Alter verlassen haben. Nach wie vor gilt: Jede Abtreibung ist eine zu viel.

idea: Die Befürworter von Abtreibung sagen: Die Lebensrechtler übertreiben mit den Abtreibungszahlen. Es handle sich nicht um täglich 1.000 Schwangerschaftsabbrüche, sondern – laut Statistischem Bundesamt – um 292.

Kaminski: Bis 2006 hieß unser Marsch „1.000 Kreuze für das Leben“. Diese Zahl verwenden wir aber nicht mehr, weil wir uns der gesunkenen Abtreibungszahlen bewusst sind. Die Zahl 1.000 pro Tag berücksichtigte die enorme Dunkelziffer an Abtreibungen und auch die Fälle, die nicht in die offiziellen Abtreibungsstatistiken eingehen, etwa die beschönigend so genannten „Reduktionstherapien“ bei Mehrlingsschwangerschaften, also die Abtreibung eines oder mehrerer Embryonen.

idea: Wie überzeugen Sie Menschen, die davon ausgehen, dass Abtreibung ein Menschenrecht ist?

Kaminski: Ich gehe davon aus, dass jedes Kind von Gott gewollt ist. In einem meiner Lieblingscartoons wird Gott gefragt, warum er der Menschheit kein Mittel gegen Krebs und Aids gegeben hat. Als Antwort kommt aus der Wolke Gottes Antwort: „Ich habe euch die Genies doch alle gegeben – aber ihr habt sie abgetrieben.“ Die Menschen, die nicht leben, weil sie abgetrieben wurden, fehlen den Familien und unserer Gesellschaft.

idea: Wer Abtreibungen verbietet, beschneidet das Selbstbestimmungsrecht der Frauen, so Abtreibungsbefürworter.

Kaminski: Die Selbstbestimmung der Frau endet dort, wo das Lebensrecht eines anderen Menschen, hier des Kindes, beginnt. Und menschliches Leben beginnt nun mal dort, wo Ei- und Samenzelle verschmelzen.

Wenn Abtreibung strikt verboten wäre

idea: Das deutsche Strafgesetzbuch bezeichnet eine Abtreibung als „rechtswidrig, aber straffrei“. Wie sollte die Gesetzgebung Ihrer Meinung stattdessen lauten?

Kaminski: Abtreibung müsste verboten sein. Stattdessen müsste es viel mehr wirkliche Beratung für Schwangere geben. In Schwangerschaftsberatungen machen wir immer wieder die Erfahrung, dass wir Frauen durch einen ganz einfachen Satz bestärken können. Er lautet: „Herzlichen Glückwunsch!“ Viele Frauen sind ganz erstaunt, dass es Menschen gibt, die sich über das Kind freuen.

idea: Wäre Abtreibung in Deutschland verboten, führen viele Frauen stattdessen ins Ausland.

Kaminski: Das mag so sein. Aber mit diesem Argument könnte man jedes Gesetz verhindern.

Mir geht es darum, dass wir in unserem Land ein Klima schaffen, in dem jedes Kind gewünscht ist und jeder Frau im Schwangerschaftskonflikt geholfen wird, ohne ihr eigenes Kind töten zu müssen. Das ist keine Hilfe.

idea: Auch nach einer Vergewaltigung?

Kaminski: Auf die Frage habe ich gewartet – sie kommt fast immer. Meine Antwort: Ich bin dagegen, dass man auf das Trauma der Vergewaltigung auch noch das Trauma der Abtreibung setzt.

Es gibt die wunderbare Geschichte der US-Amerikanerin Rebecca Kiessling. Sie wurde gleich nach ihrer Geburt zur Adoption freigegeben. Als 18-Jährige begann sie nach ihrer leiblichen Mutter zu suchen und erfuhr, dass sie durch eine Vergewaltigung entstanden war.

Kiessling ist froh, dass ihre Mutter sie nicht abgetrieben hat. Und die Mutter ist stolz auf ihre Tochter. Kiessling ist verheiratet, Mutter von vier Kindern, und sie arbeitet als Familienanwältin. Sie sagt: „Ich bin zu 100 Prozent für das Leben, ohne Ausnahmen und ohne Kompromisse.“

idea: Für eine Gesetzesänderung gibt es gegenwärtig nicht die geringste Chance auf eine Mehrheit im Deutschen Bundestag.

Kaminski: Ja, und? Wenn man von etwas überzeugt ist, kann man sich auch dann dafür einsetzen, wenn es kurzfristig nicht zum Erfolg führt.

idea: Der Trend ist genau entgegengesetzt: Im März hat sich das Europäische Parlament in einer Entschließung für ein Menschenrecht auf Abtreibung ausgesprochen.

Kaminski: Umso mehr ist es notwendig, dass sich Christen für das Recht auf Leben einsetzen.

Was nach einer Abtreibung nötig ist

idea: Die frühere Vorsitzende des Bundesverbandes „pro familia“, Gisela Notz, bezeichnet die Teilnehmer des Marsches für das Leben als „religiöse Eiferer“ mit „aufhetzender Rhetorik“. Frauen, die eine Schwangerschaft abbrechen, würden als „Mörderinnen“ bezeichnet.

Kaminski: Das würden wir nie tun! Frauen, die abtreiben, tun dies meist aus Verzweiflung und nicht, weil es ihnen Vergnügen bereitet. Wir sind davon überzeugt und erleben es auch häufig, dass eine Abtreibung Frauen traumatisiert. Deshalb treten wir Frauen nach einer Abtreibung besonders respektvoll gegenüber. Gerade dann brauchen sie Hilfe – und erhalten diese bei uns auch.

Die Folgen einer Abtreibung sind ein Tabu

idea: Nur eine Minderheit der Frauen, die abgetrieben haben, nehmen solche Gespräche in Anspruch.

Kaminski: Das stimmt leider. Die Folgen einer Abtreibung werden in unserer Gesellschaft zutiefst tabuisiert. Es wird kaum darüber gesprochen. Viele Frauen leiden nach einer Abtreibung unter psychosomatischen Störungen. Manche können den errechneten Geburtstermin nicht ertragen, andere schrecken zurück, wenn sie einen Kinderwagen sehen. Gegen diese Gefühle helfen Gespräche, Psychotherapie und der Zuspruch von Vergebung.

idea: Das Gespräch zwischen Abtreibungsgegnern und -befürwortern scheint nahezu unmöglich zu sein. Woran liegt das?

Kaminski: Abtreibung ist in unserer Gesellschaft so normal geworden, dass Lebensschützer nur noch als zu vernachlässigende Minderheit oder eben als „religiöse Eiferer“ gelten.

Der gefährlichste Aufenthaltsort für ein Kind

idea: Sie bezeichnen den Mutterleib als „den gefährlichsten Aufenthaltsort für ein Kind“.

Kaminski: 2014 kamen 28.674 Kinder unter 15 Jahren bei Verkehrsunfällen zu Schaden; 71 starben dabei. Unser Land diskutiert zu Recht darüber, wie der Straßenverkehr sicherer werden kann. Warum reden wir nicht genauso intensiv darüber, wie der Mutterleib sicherer werden kann? Was dort heranwächst, ist – anders als oft behauptet – kein geleeartiger Schwangerschaftsklumpen, sondern ein Mensch!

Es ist doch ein Wahnsinn unserer Gesellschaft: Die einen fahren in die Abtreibungsklinik, während andere Paare nichts unversucht lassen, Tausende von Euro für Hormonbehandlungen und künstliche Befruchtung ausgeben, um Nachwuchs zu bekommen.

„Sie müssen eine tolle Frau sein“

idea: Warum setzen Sie sich für eine Sache ein, von der Sie wissen, dass sie nahezu aussichtslos ist?

Kaminski: Das Leben ist jede Mühe wert. Für mich gibt es nichts Schöneres, als wenn sich eine Frau in der Beratung für ihr Kind entscheidet. Vor zwei Jahren beriet ich eine Frau, die mit Vierlingen schwanger war. Der Mann hatte sich aus dem Staub gemacht. Vier Kinder sind wirklich eine Herausforderung – gar keine Frage! Mein erster Satz in der Beratung war: „Sie müssen eine tolle Frau sein, wenn der liebe Gott Ihnen vier Kinder gleichzeitig zutraut.“

idea: Das hat die Frau überzeugt?

Kaminski: Das hat sie erst mal sprachlos gemacht. Die Ärzte rieten ihr, die Vierlinge auf zwei oder drei zu reduzieren. Sie hatten sich vor allem auf den kleinsten der vier eingeschossen – der sollte weg. Die Frau entschied sich, alle vier zu behalten. Ein paar Wochen nach der Geburt war der kleinste der vier der größte und fitteste.

idea: Vielen Dank für das Gespräch!

Hinweis der kath.net-Redaktion: Nach Abfassung dieses Interviews wurde bekannt, dass der Berliner Weihbischof Matthias Heinrich am diesjährigen Marsch für das Leben teilnehmen wird, kath.net hat berichtet.

Die Frauenärztin Claudia Kaminski ist Bundesvorsitzende der „Aktion Lebensrecht für Alle“ (ALfA) und eine der Initiatoren des „Marsches für das Leben“. Seit 2001 leitet sie die Abteilung für Kommunikation des Malteser Hilfsdienstes im Generalsekretariat in Köln. Auslandserfahrungen als Ärztin sammelte sie mit der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe in Pakistan, im Nationalkrankenhaus in Nairobi (Kenia) sowie in Flüchtlingslagern des UN-Flüchtlingshilfswerks in Ruanda und Zaire.

Der Marsch für das Leben 2015 findet am 19. September vor dem Bundeskanzleramt in Berlin statt. Weitere Infos: Homepage „Marsch für das Leben“

Claudia Kaminski mit anderen Lebensschützern im Gespräch mit Papst Franziskus


Foto oben (c) CDL/Andreas Kobs


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Lesermeinungen

  18. September 2015 
 

Mord

Da die vorsätzliche Abtreibung die Ermordung eines unschuldigen, wehrlosen Menschen ist, ist sie ein Mord. Infolgedessen ist der oder die Taeterin eine Mörderin. Dieses jetzt zu verschweigen ist falsche Rücksichtsnahme und dient nicht dazu, ins Bewusstsein zu rufen, was eine vorsätztliche Abtreibung ist.Es käme wohl niemand auf die menschenverachtende Idee z. B den Täter einer Vergewaltigung, nicht Vergewaltiger zu nennen, weil er z. B. unzurechnungsfähig zum Tatzeitpunkt war. Noch menschenverachtender in Bezug auf vergewaltigte Frauen wäre es, jetzt die Vergewaltigung von Frauen nach Beratung von denjenigen die eine Vergewaltigung planen zu erlauben und straffrei zu stellen. Dasselbe gilt für alle Verbrechen. Man sollte zuerst an die Opfer denken und an die zerrissenen Leiber bei einer Abtreibung. Diese Bilder werden in der Gesellschaft scheinbar gerne verdrängt. Deshalb sollt man diese Bilder denjenigen vor Augen halten, die so etwas im Sinn haben um zu verdeutlichen, WAS sie planen.


1
 
 Ebu 17. September 2015 
 

Danke, Frau Kaminski

Ein so gutes Interview zum Thema Abtreibung und "Marsch f. d. Leben" habe ich schon lange nicht mehr gelesen.
Es sollte zur Pflichtlektüre von allen Ärzten, Apothekern, Beratern, Journalisten - (natürlich auch der -Innen) - usw. gemacht werden.
Frau K. hat in jeder Hinsicht recht. Das Thema muss endlich aus der Tabu-Zone heraus. Ich hoffe so sehr, dass auch in diesem Jahr die Teilnehmerzahl beim Schweigemarsch weiter ansteigt.
Warum schlafen nur so viele, die sich doch Christen nennen? Und warum sind unsere Bischöfe nicht bereit, dazu nicht nur Grußworte zu senden, sondern selber mitzugehen.
Lassen wir uns doch nicht einreden, dass wir Fundamentalisten und herzlose
Menschen den Frauen gegenüber wären.
Wir halten es doch mit Christus, der den Sünder liebt, aber die Sünde verabscheut und davor warnt.


2
 
 Alois Fuchs 17. September 2015 
 

MArsch für das Leben

Man sollte mit denen argumentieren, die womöglich durch Gesetze gezwungen werden, anderen das Gift zu verabreichen, ansonsten sie gekündigt oder erst gar nicht eingestellt werden. Siehe Abtreibungen, wo u.U. auch Apotheker gezwungen werden (unterlassene Hilfeleistung) die Abtreibungspillen zu verkaufen, womöglich zur Vorsicht im Voraus.


3
 
  17. September 2015 
 

Was für ein schönes Interview!

Ruhig, sachlich, souverän und beherrscht, trotz dem aufwühlenden Thema. Da sehen die hysterischen Abtreibungsbefürworter ganz schön alt aus. Besonders schön finde ich, Schwangeren ein „Herzlichen Glückwunsch!“ zuzurufen. Das mache ich jetzt immer als erstes.


11
 

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