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| Rottenburger Bischof gegen Einrichtung eines 'Friedwaldes'28. Mai 2003 in Deutschland, keine Lesermeinung An die Stelle der christlichen Hoffnung auf ewiges Leben trete die Rückkehr in den naturhaften Kreislauf des Stirb und Werde, kritisierte Bischof Gebhard Fürst. Rottenburg/Isny (www.kath.net / drs / red) Die Friedwald GmbH wirbt auf ihrer Website damit, für eine "individuelle,naturnahe Art der Bestattung" zu sorgen. Der Friedwald biete "eineeinzigartige, stimmungsvolle Ruhestätte außerhalb normaler Friedhöfe". DieAsche des Verstorbenen wird in den Wurzelbereich eines Baumes oder Straucheseingebracht, der zur Beisetzung oder bereits vorher gepflanzt oderausgesucht wird. Der Baum nimmt die Asche als Nährstoff. Sie werde so "zueinem Sinnbild für das Fortbestehen des Lebens und ist zudem eine sehrpersönliche Erinnerung an den Verstorbenen". Bischof Fürst kritisiert, dass die Sicht des Menschen als Person, worauf dieganze abendländische Kultur gründe, im Naturhaften zu entschwinden drohe."An die Stelle der christlichen Hoffnung auf ewiges Leben bei Gott tritt dieRückkehr in den naturhaften Kreislauf des Stirb und Werde." Die christlicheÜberzeugung von der Würde des Menschen und seiner Einzigartigkeit imUnterschied zu allen anderen Lebewesen dürfe nicht dem Zeitgeist Preisgegeben werden. Der Mensch sei nicht einfach ein Produkt der Natur, das amEnde der Natur zurückgegeben werde, sondern Person und gottebenbildlichesGeschöpf Gottes. Bei der Einrichtung von Friedwäldern seien Anklänge an esoterische oder anneuheidnische Naturvergötzung unverkennbar. Demgegenüber müsse eineBestattungskultur neu gepflegt werden, die den Friedhof als öffentlichen Ortder Trauer und des Abschiednehmens, der personalen Würde jedes Einzelnenauch im Tod sowie der Hoffnung auf Auferstehung erkennbar mache, mahnteBischof Fürst. Nachdrücklich stellte er sich hinter die Stellungnahme derkatholischen und evangelischen (Gesamt-)Kirchengemeinde Isny zur EinrichtungeinesFriedwaldes in Neutrauchburg. Darin wird kritisiert, dass hinter der neu geplanten Bestattungsform ineinem Friedwald eine "naturreligiöseWeltvorstellung" stehe. Da ein Friedwald kein Friedhof, sondern ein Stückfreie Natur sei, sehen die beiden Kirchengemeinden den pietätvollen Umgangmit den Toten gefährdet. Nach ihrer Auffassung ist zur Gewährleistung derTotenruhe eine "klare Umfriedung des Geländes" notwendig. Informationstafelnreichten zur Verhinderung eines unbefugten Betretens und Befahrens nichtaus. Die von der FriedWald GmbH in Aussicht gestellte Mitwirkung einesGeistlichen bei einer Beerdingung lehnen die Pfarrer der Isnyer Gemeindenausdrücklich ab. Sie wehren sich dagegen, dass ihr seelsorgerlicher Auftragin dieser Weise "neu definiert" werde. Durch ihre Bestattungsart fördere dieFriedwaldidee "die Anonymisierung im Umgang mit dem Tod". Zeichen der Trauerwürden bewusst ausgeschlossen. Damit würden die Bedürfnisse derHinterbliebenen ebenso wenig ernst genommen wie die bisher gewachseneTrauerkultur. Die Isnyer Gemeinden befürchten zudem einen Bestattungstourismus, weil essich bei der geplanten Einrichtung eines Friedwaldes um den einzigen südlichdes Odenwaldes handeln würde. Letztlich sei die Friedwaldidee keinealternative Möglichkeit einer pietätvollen Bestattungskultur, sondern einekommerziell motivierte Geschäftsidee mit einer Monopolstellung, die derchristlichen Bestattungstradition deutlich wiederspreche. Die in Aussichtgestellten geringeren Begräbniskosten können nach Ansicht der IsnyerGemeinden auch mit der Einrichtung entsprechender Grabstellen oder einerUrnenwand erreicht werden. Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | Mehr zuDeutschland
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