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Koch: Beim Thema Wiederverheiratete geht es um Barmherzigkeit

8. Oktober 2015 in Familie, 86 Lesermeinungen
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Der Berliner Erzbischof Heiner Koch hat sich bei der im Vatikan tagenden Weltbischofssynode für einen barmherzigen Umgang der Kirche mit wiederverheirateten Geschiedenen stark gemacht - UPDATE: Der Beitrag im Wortlaut


Bonn/Vatikanstadt (kath.net/KNA/DBK) Der Berliner Erzbischof Heiner Koch hat sich bei der im Vatikan tagenden Weltbischofssynode für einen barmherzigen Umgang der Kirche mit wiederverheirateten Geschiedenen stark gemacht. Dies geht aus Kochs Redebeitrag hervor, den die Deutsche Bischofskonferenz in Bonn am Donnerstag im Wortlaut veröffentlichte. Darin fragt Koch, der auch Familienbischof der Bischofskonferenz ist, unter anderem: «Ist für Menschen, die unumkehrbare Brüche in ihrem Leben erlebt und erlitten haben, kein Platz am Tisch des Herrn? Wie fehlerlos und wie heil muss man sein, um zum Mahl des Herrn eingeladen zu werden?»

Koch betonte, für viele «stehen in dieser Frage die Kirche und ihre Barmherzigkeit infrage». Immer wieder zögen sich die Betroffenen «aufgrund der von ihnen empfundenen Zurückweisung mit ihren Kindern von der Kirche zurück». Bei diesem Thema gehe es für zahlreiche Gläubige «um den christlichen Glauben und um Gott und seine Barmherzigkeit». Über die verweigerte Zulassung zur Eucharistie werde «für viele Gott fragwürdig». Koch betonte, die bisherige theologische Argumentation der Kirche, warum sie die wiederverheirateten Geschiedenen nicht zur Kommunion zulässt, lasse «die Fragen im Herzen der Menschen nicht verstummen».

In seinem heute veröffentlichten Synodenbeitrag, den er bereits am Montag vorgetragen hatte, sprach sich Koch ferner dafür aus, die vielen nach Europa kommenden Flüchtlingsfamilien als einen Segen zu begreifen. Die Kirche sei die Familie Jesu, sie dürfe keine Mauern und Stacheldrähte errichten. «Die Flüchtlingsfamilien gehören zu uns und wir zu ihnen. Füreinander sind wir ein Segen», erklärte der Berliner Erzbischof. Mehr Unterstützung und Ermutigung durch die Kirche forderte er außerdem für die alleinerziehenden Eltern, für die kinderreichen Familien sowie für die vielen Ehen, in denen nur einer der Partner katholisch ist.

UPDATE:
kath.net dokumentiert den Wortbeitrag von Erzbischof Dr. Heiner Koch bei der römischen Bischofssynode in voller Länge (Quelle: Deutsche Bischofskonferenz):

Auf der Bischofssynode in Rom hat am vergangenen Montag (5. Oktober 2015) Erzbischof Dr. Heiner Koch (Berlin) zum ersten Kapitel des Instrumentum laboris gesprochen. Wir dokumentieren seinen Redebeitrag vor der Synode:

Zu Punkt 28 des Instrumentum laboris:

1. Bis vor Kurzem war ich Bischof des Bistums Dresden-Meißen und komme nun zur Synode als Erzbischof von Berlin. Im Osten Deutschlands sind über 80 Prozent der Menschen ungetauft und haben oft seit vielen Generationen keine Berührung mehr mit dem christlichen Glauben und der Kirche. Wir Katholiken bilden manchmal nicht mehr als 3–4 Prozent der Bevölkerung. Aber in den Städten, etwa in Dresden und Leipzig, sind wir eine junge Kirche: Die größte Gruppe unter den Katholiken ist zwischen 20 und 30 Jahre alt. Es ist das Alter, in dem junge Menschen heiraten und eine Familie gründen. Viele von ihnen wollen allerdings nicht heiraten und leben unverheiratet zusammen. Das hat bei vielen nichts mit Unverbindlichkeit oder fehlender Moral zu tun. Die Institution und die Tradition Ehe wird als nicht lebensnotwendig eingestuft.


Zu Punkt 35 des Instrumentum laboris:

2. Wenn aber zwei junge Menschen sich kirchlich trauen – oftmals gehört einer der Partner einer anderen Konfession an, nicht selten ist er ungetauft –, dann ist dies in unserer Gesellschaft ein tiefes, viele oft nachdenklich stimmendes Glaubenszeugnis: „Warum heiratet Ihr kirchlich? Was soll das?“, fragen die ungetauften Freundinnen und Freunde, wenn sie solch eine kirchliche Trauung erleben. Dann bricht in der Trauung für sie die Frage nach Gott auf und nach dem Glauben. Ich bin den jungen Menschen, die sich auf den Weg der Ehe machen, dankbar für ihr Glaubenszeugnis. 40 Prozent der Ehen, die Katholiken in meinem Erzbistum eingehen, sind Ehen mit einem Partner oder einer Partnerin, die einer anderen Konfession angehört. Solche Ehen sind im ökumenischen Geist eine besondere Herausforderung und Chance. Diese Familien erwarten von uns ein ermunterndes Wort. In Abschnitt 28 des Instrumentum laboris sind sie deutlich zu schwach berücksichtigt.

Es ist so wichtig, dass der Heilige Vater mit uns von dieser Synode aus das Evangelium vom Geheimnis der Ehe mit einer neuen Hermeneutik, in einer neuen Sprache, in einer Sprache der Fülle, des Segens, des reichen Lebens provozierend und einladend für die Menschen aussendet. Welche Gnade wird da den Menschen angeboten, welche Teilhabe an Gottes Schöpfungs- und Heilsordnung, welche Tiefe der Liebe Gottes und der Menschen zueinander: Es geht uns doch in der Ehe um ein Leben aus der Fülle des Lebens und der Liebe Gottes, die auch noch in der Zerbrochenheit tragen. Dies muss unsere Botschaft in Kirche und Gesellschaft sein. Wir dürfen auf der Synode nicht den Eindruck vermitteln, als wenn wir uns vor allem um das Scheitern und um die Zulassungsbedingungen zu den Sakramenten gestritten hätten.

Allerdings: Auch tiefgläubige junge Christen stellen mir angesichts der Erfahrung in ihrer Familie und in ihrem Freundeskreis die Frage: „Aber wenn wir in unserer Ehe scheitern und später eine neue Ehe eingehen, warum sind wir dann vom Tisch des Herrn ausgesperrt? Weist Gott die Menschen, die ein Scheitern erlebt haben, von sich?“ Dann versuche ich zu erklären, warum wir die wiederverheiratet Geschiedenen nicht zur Kommunion zulassen, aber die Argumentation dieser theologischen Aussagen lässt die Fragen im Herzen der Menschen nicht verstummen: Ist für Menschen, die unumkehrbare Brüche in ihrem Leben erlebt und erlitten haben, kein Platz am Tisch des Herrn? Wie fehlerlos und wie heil muss man sein, um zum Mahl des Herrn eingeladen zu werden? Mir wird immer wieder deutlich, dass die Frage der Zulassung der wiederverheiratet Geschiedenen zur Eucharistie nicht in erster Linie eine Frage nach der Unauflöslichkeit des Sakraments der Ehe ist. Für viele Menschen stehen in dieser Frage die Kirche und ihre Barmherzigkeit in Frage. Nicht wenige Betroffene ziehen sich bei uns aufgrund der von ihnen empfundenen Zurückweisung mit ihren Kindern von der Kirche zurück. Zuletzt und zutiefst aber geht es für viele um den christlichen Glauben und um Gott und seine Barmherzigkeit. Über die Frage der Zulassung zur Eucharistie wird für viele Gott fragwürdig.

Zu Punkt 29 des Instrumentum laboris:

3. Über 100.000 Alleinerziehende leben allein in Berlin mit all ihren Herausforderungen und Belastungen zwischen persönlichem Leben, Kindererziehung und Arbeit. Bei allem, was wir bedenken: Auch sie sind Familien.

Zu Punkt 24 bis 27 des Instrumentum laboris:

4. Eine besondere Sorge gilt den kinderreichen Familien, die für uns ein Segen sind. Drastisch wie sonst selten auf der Welt ist ihre Zahl in Deutschland zurückgegangen, ein wesentlicher Grund für unsere demographischen Sorgen. Ihre finanzielle Sicherung, die ungenügende Anerkennung der erzieherischen Leistung der Eltern in unseren Sozialversicherungen und die schwierige spätere Wiedereingliederung ins Berufsleben stellen große Ärgernisse dar. Vor allem aber sollten wir ihnen ein Wort der Anerkennung und unserer Hochachtung aussprechen.

Zu Punkt 29 des Instrumentum laboris:

5. Für ein Drittel der Katholiken in der Stadt Berlin ist die deutsche Sprache nicht die Muttersprache. In Berlin leben viele Zuwanderer, Asylanten und Flüchtlinge. Vom ersten Tag meines Dienstes in dieser Stadt an erlebe ich auch das Drama der Flüchtlingsfamilien, durch Gewalt getrennt oder gemeinsam geflohen, nun aber fern der Heimat. Wir dürfen diese Familien nicht allein lassen, auch nicht auf dieser Synode. Die Heilige Familie war auf der Flucht und hatte nur eine Krippe für ihr Kind, aber diese Flüchtlingsfamilie ist für uns alle ein Segen geworden. Will Gott uns auch heute vielleicht gerade in den Flüchtlingsfamilien ein Segen sein? Wir müssen auf dieser Synode auch über diese Familien sprechen und wir müssen über uns als die neue Familie Jesu, die Familie seiner Kirche sprechen, die keine Mauern und Stacheldrähte errichten darf. Die Flüchtlingsfamilien gehören zu uns und wir zu ihnen. Füreinander sind wir ein Segen.

Zu Punkt 17 und 20 des Instrumentum laboris:

6. Den Eheleuten, die viele Jahrzehnte das Leben in ihren Familien in Höhen und Tiefen in Treue gelebt und manchmal auch durchgehalten haben, sollten wir dankbar sein für das Glaubenszeugnis, das sie mit ihrer Ehe ablegen, und dies als Synode auch zum Ausdruck bringen. Familie ist mehr als junge Eltern mit ihren jungen Kindern. Vielleicht wird das Familienleben am schwersten erst im Alter und im Sterben stehen in unserer Gesellschaft immer drängendere Fragen an. Unsere gegenwärtige Diskussion in Europa über die sogenannte Sterbehilfe ist auch so dramatisch, weil viele alte Menschen in ihren Familien kein Zuhause mehr haben und für sie kein Platz mehr ist in den engen Wohnungen und bei den vielen beruflichen Anspannungen. Alt werden, krank sein und sterben sind Themen der Familie, über die wir auf dieser Synode nicht schweigen dürfen, wenn von der Schönheit der Familie die Rede ist. Schutz des ungeborenen Lebens am Anfang und Schutz des Lebens während und am Ende des Lebens gehören untrennbar zusammen.

Rom, den 5. Oktober 2015

Heiner Koch
Erzbischof von Berlin

Bischofssynode 2015 - Deutschsprachige Gesprächsgruppe im Sitzungssaal der Glaubenskongregation


Die Kardinäle Müller und Marx und andere Mitglieder der deutschen Gesprächsgruppe auf Balkon der Glaubenskongregation vor dem Sitzungszimmer


(C) 2015 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Foto: (C) Erzbistum Berlin


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Lesermeinungen

 Diasporakatholik 15. Oktober 2015 
 

Der HERR beim Zöllner Zachäus

Lk19,1-10 berichtet von der Begegnung JESU mit dem sündigen Oberzöllner Zachäus in Jericho.
Der HERR geht von sich aus in Zachäus Haus den "Rechtgläubigen" zum Trotz.
Sie nehmen ja auch sogleich Anstoß an JESU Geste.
Aber ER hat längst ins Herz des Zachäus geblickt und erkannt, dass dieser zur Umkehr und Reue bereit ist.
Und so geschieht es denn auch: Zachäus bekehrt sich...
Ich habe diese Begegnung des HERRN mit dem öffentlichen Sünder Z. mit Absicht hier hingestellt.
Es kann als Beispiel für einen in "irregulären" partnerschaftlichen Verhältnissen lebenden Katholiken dienen.
Wenn er/sie sich für den HERRN und SEINE Lehre interessiert, wird er/sie IHN aufsuchen - in der Kirche, im Gottesdienst.
Er/sie kann sicher sein: Der HERR bemerkt sie/ihn und blickt ins Herz.
Zachäus hat gerade NICHT den HERRN in sein Haus von sich aus eingeladen oder gar genötigt, sondern demütig und vielleicht auch darauf gewartet, wie JESUS sich verhält.
Tut's ebenso, liebe Sünder...


2
 
 Adson_von_Melk 15. Oktober 2015 

Eine Pastoral der Gradualität, aber keine Dogmatik der Gradualität

Das hielte ich für eine sehr gelungene Formulierung. Ich weiß nicht, ob sie für die Synode reicht, @Kant, aber zumindest wir beide könnten da zusammenkommen :-)

Die eine Nuance ist noch, dass ich die Synode die ganze Zeit über als eine Veranstaltung der Pastoral verstanden habe. Das scheinen offenbar viele Katholiken (auf allen Seiten) anders aufzufassen. Völlig einig sind wir uns in dem Punkt, dass die(se) Synode keine Lösungen ausarbeiten kann.

Aber zumindest sind die Themen auf dem Tisch, die die Bischöfe in aller Welt beschäftigen.


1
 
 Kant 15. Oktober 2015 

@Adson von Melk: „Eine Kirche der Reinen? ... ein heiliger Rest?“

Ja und nein. Ja, weil es uns wie dem Vat II darum gehen muß, die Radikalität der Heiligkeit – denken Sie an das wunderbare Kapitel von LG – neu zu entdecken. Und deshalb sollte die Synode sich nicht am Menschlich-Möglichen, sondern am Wort Gottes und an der verwandelnden Kraft des Heiligen Geistes orientieren. Nein, weil diese Botschaft von der Heiligkeit allen Menschen gilt und möglich ist, wenn sie sich im Glauben den Verheißungen Gottes öffnen.

Dazu brauchen wir allerdings eine neue, eine Pastoral der Gradualität. Nicht zu verwechseln mit einer Moral der Gradualität – eine verhängnisvolle Verwechslung, oder? Diese Pastoral der Gradualität ist allerdings ein Paradigmen-Wechsel, der m. Er. heute unverzichtbar, aber in der Kirche noch nicht überall umgesetzt ist. Und in diesem Punkte stehen wir uns doch sehr nahe!?

Doch die aktuelle Synode ist weder eine pastorale Veranstaltung noch kann sie eine Pastoral der Gradualität entwickeln und erklären - das würde den Rahmen sprengen.


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 Adson_von_Melk 15. Oktober 2015 

Einspruch, lieber @Kant zu folgendem Punkt:

"die Aufgabe der Synode ist nicht eine Botschaft für Anfänger im christlichen Glauben, die Ermutigung brauchen"

Doch, schon auch. Jedenfalls hatte ich das so verstanden.

Hinter Ihrer Formulieren sehe ich aber eine Grundsatzfrage, die man so zuspitzen könnte: Volkskirche oder Gemeinde der Reinen? Fast alle oder nur der 'heilige Rest'?

Ich denke es ist klar, wo dabei meine eigenen Sympathien liegen, nicht wahr?

Da die großkatholische Lösung seit 2000 Jahren verwendet wird, darf ich von Tradition sprechen. Dass sie ferner den kleineren Ansatz mit umfasst, während die kleinkatholische Lösung nur mit dem Ausschluss der großen Mehrheit funktioniert, ist ein weiteres Argument glaube ich.

Der vorherrschende Ansatz war schon immer der größere, umfassendere, und jetzt wurde er mit dem berühmten 'Feldlazarett' formuliert. Denn nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken und Verwundeten.


1
 
 Kant 14. Oktober 2015 

Barmherzigkeit oder Gerechtigkeit? NEIN!

Bei der Diskussion um den Kommunionempfang von wvGs geht es nicht um die Frage „Barmherzigkeit oder Gerechtigkeit?“ Es geht um beides.

Zunächst um Barmherzigkeit, denn der Kommunion-Empfang ist für jeden Akt der Barmherzigkeit Gottes und der Kirche. Deshalb beten wir: „O Herr, ich bin nicht würdig ...“ . Aber die Frage, die sich stellt, ist: kommen die von Barmherzigkeit Gottes beim Kommunion-Empfang gewährten Gnaden auch beim wvG an, wenn er die Kommunion empfängt, oder wird das durch seinen Lebensstand verhindert, oder zieht er sich sogar den Zorn Gottes zu? Und auf diese Frage habe ich noch keine überzeugende Antwort gehört. Leider!

Dann geht es auch um Gerechtigkeit, denn wenn alle unterschiedslos zur Kommunion gehen (z.B. auch Oberministrant Boris, der mit seiner Freundin zusammenlebt), dann ist es ungerecht, daß man wvGs ausschließt.

Also: es geht nicht um die Frage: „Barmherzigkeit oder Gerechtigkeit?“ Und wenn die Synode da hängenbleibt ... ein Armutszeugnis!


0
 
 Kant 14. Oktober 2015 

@Adson von Melk: falsch verstandene Gradualität! (2)

... Auf höhere Stufen des christlichen Glauben, lernt man, für die eigenen Sünden Verantwortung zu übernehmen, ohne sich mit dem Guten, das man auch tut, zu entschuldigen. Und deshalb wird das Mädchen, wenn es christliche Reife erlangt hat, nicht mehr den Ehebruch gegen ihr „Ja zum Leben“ aufwiegen. Es wird zu ihrem Ehebruch stehen, ihn beichten, die Leiden als alleinerziehende Mutter als Konsequenz ihrer Sünde annehmen, ihr Kind in diesem Sinne erziehen etc.

Und die Synode? Da sprechen Christen-Bischöfe zu Christen, um zu christlicher Reife zu führen. Deshalb: Vorsicht vor falsch-verstandener Gradualität! Vorsicht aber auch vor pastoraler Gradualität, denn die Aufgabe der Synode ist nicht eine Botschaft für Anfänger im christlichen Glauben, die Ermutigung brauchen, sondern eine Botschaft über Familie für die Kirche, für Christen, die nach Reife im Glauben suchen.


1
 
 Kant 14. Oktober 2015 

@Adson von Melk: falsch verstandene Gradualität! (1)

Sie sind in die Falle der falsch verstandenen Gradualität getappt. Beispiel: ein Mädchen, das ein Kind bekommt, ohne verheiratet zu sein, verdient unsere Anerkennung, weil es "Ja" gesagt hat zum Leben. Stimmt! Aber das macht die Sünde des Ehebruchs nicht besser. Für sie nicht, für den Jungen nicht, dem sie sich hingegeben hat, und auch für das Kind nicht, das ohne Vater und Familie aufwachsen wird. Das ist so, als würden Sie einem Bankräuber ihre Anerkennung zollen, weil er beim Banküberfall niemanden erschossen hat – er hat "Ja" zum Leben gesagt.

Soweit die moraltheologische Dimension, wo Gradualität zu verhängnisvollen Fehlschlüssen führt. Aber natürlich gibt es auch eine pastorale Dimension der Gradualität: um Menschen zu Gott zu führen, muß man ihnen helfen, von Stufe zu Stufe zu gehen. Dazu kann es Sinn machen, weniger die Sünde als das Sehnsucht nach dem Guten zu betonen. Aber da ist der Mensch noch ganz am Anfang. ...


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 christorey 14. Oktober 2015 
 

Wer sich verletzt fühlt,

wenn seine Art der Sexualität nicht von jedem anerkannt wird und womöglich sogar hervorgehoben. Ja und da gehört es sich auch, dass Gott sich unterordnen hat. Da werden einfach seine Gebote so gebogen, damit man sogar Gott offiziell empfangen kann. Wer sich anmaßt für seine "normale" Bedürftigkeit nach "Liebe" (die oft nur als Synonym für Sex dient), "Annerkennung" zu fordern hat einen immens hohen Minderwertigkeitskomplex, der es ihm unmöglich macht mit Kritik oder Nicht-Gutheißung seiner Sexualität wie mündige Menschen umzugehen.

Ich bin der Meinung, dass viele Menschen ein Defizit im Bereich Liebe und Anerkennung in der Kindheit erlebt haben, die sie später mit Sex (alias Liebe) zu kompensieren suchen.

Es scheint ihnen unmöglich ohne diese "Liebe" leben zu können, die den inneren Schmerz wenigstens etwas betäubt.

Sie wollen (und können aber nicht den Fehler nicht bei sich entdecken und versuchen ihre Umgebung zu verändern um sich besser zu fühlen. Extrem intolerant!!!


2
 
 Adson_von_Melk 14. Oktober 2015 

Gott bewahre, @Antigone - was sollte ich dort denn tun?

Ich habe ja auch keine Antworten. Allenfalls würde ich die Herren dort daran erinnern, dass sie Bischöfe sind, Hirten, keine Freistilringer und daher momentan kein besonders erbauliches Bild abgeben.
Ein bisschen mehr Behutsamkeit wäre schön bei einem Thema, das jedem Menschen so nahe ist.

Was unseren "Reibungspunkt" angeht, will ich nicht viel sagen, er kann jetzt ja nicht antworten. Nur soviel:
Es geht darum, im Widerspruch nicht gleich eine Bedrohung und im Gegner nicht gleich einen FEIND zu sehen. Das ist unserem Kollegen gegen Ende zu leider immer weniger gelungen.
Wenn er wenigstens noch der Regel der scholastischen Disputation gefolgt wäre - die Position des Gegners so darstellen, dass dieser sagt 'ja, so war das gemeint' - dann wäre er wohl noch hier.

Jetzt aber an die Arbeit, allen einen schönen Tag!


2
 
 Antigone 13. Oktober 2015 
 

Lieber Adson,

ich würde Sie zur Synode schicken, wenn ich könnte! Gut, dass Sie, und das halte ich auch Erzbischof Koch zugute, den Fokus wieder erweitern auf das g e s a m t e Thema Familie, um das es doch geht. Vielleicht machen wir uns doch zu viele Sorgen, aber eben... Der Beitrag meines Erzbischofs gibt schon auch ein wenig dazu Anlass.
Schön, dass wir uns im "Triumvirat" wiedertreffen! Ich meinte es übrigens wirklich ehrlich, dass mir der Gegenpart als Reibungspunkt fehlt!


1
 
 Adson_von_Melk 13. Oktober 2015 

Dennoch glaube ich, dass diese Synode viel Gutes tun kann und auch wird

FORMAL: Wenn es einen Konflikt gibt, dann ist es schmerzlich, aber nicht NUR schlecht, wenn er offen auf den Tisch kommt. Möglicherweise sieht Papst Franziskus sich resp. das Papstamt nicht als Monarchen, sondern als Schiedsrichter. Die Art wie die Synode organisiert ist und wie er daran teilnimmt, lässt mich das vermuten.
Wenn das stimmt, sehen wir die Arbeit an einer neuen Art, Gemeinschaft und Primat zu verbinden. Das allein ist schon ziemlich spannend.

INHALTLICH wichtig ist, dass der Themenkomplex "Familie" einmal global betrachtet wird. Bei uns oder in den USA mögen die wvG und die HS das Thema sein. Afrikaner sehen Großfamilien und Sippenstrukturen - mit Vorteilen und großen Gefahren. Ein indischer Bischof könnte auf die Situation von Witwen hinweisen. Was gibt es über Migration zu sagen, über den Generationenvertrag ...

Es ist gesund, den Horizont zu weiten, und es gibt auch viel GUTES zu berichten.

@Bentheim: Danke - ich will mich jedenfalls bemühen!


2
 
 Adson_von_Melk 13. Oktober 2015 

In der Familie können Menschen das tiefste, nachhaltige Glück finden

oder, wenn diese Hoffnung enttäuscht oder grausam zerschlagen wird, auch den tiefsten Schmerz. Das kann die Kirche als Werkzeug Gottes in der Welt nicht kalt lassen. Die gegenwärtige Synode hat sich somit eines der wichtigsten und eines der schwierigsten Themen auf die Tagesordnung gesetzt.

Die Kirche hat von ihrem Gründer her zwei Aufträge, die schwer vereinbar sind: Das Ideal hochhalten und gleichzeitig denen nachzugehen, die es nicht erfüllen. Es wäre so einfach, die Spannung nach einer der beiden Seiten aufzulösen - und so falsch.

Ich gebe offen zu, ich habe auch keine Lösung, und ich weiß nicht, ob die Synode eine bringen wird. Da müsste der Heilige Geist jetzt schon im Sturzflug herab kommen.
Allerdings ist der Geist bekanntlich auch nicht an die offiziellen Kanäle gebunden. Denkbar dass Er sich ganz neue Stimmen verschafft, dass das Evangelium von der Familie vor allem von den Familien selbst weitergegeben wird statt in 'Dokumenten' festgehalten.


0
 
 Bentheim 13. Oktober 2015 
 

Antigone

"Unsere Diskussion, @Adson, bekommt jetzt eine ziemliche Tiefe"
Ja, weil Adson es meisterhaft versteht, Gespräche einzuleiten und zu führen, ohne den Anderen zu despektieren. Andere zum Sprechen und zum Schreiben zu animieren ist oft eine Kunst. Adson besitzt sie. Damit habe ich ihn damals begrüßt, als ich nicht mehr nur Mitleser sein wollte.


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 Antigone 13. Oktober 2015 
 

Familie - ein weites Feld

Unsere Diskussion, @Adson, bekommt jetzt eine ziemliche Tiefe, und das finde ich sehr gut. Familie ist unser aller Bedürfnis und kann doch, oder gerade, sehr unglücklich machen. Eine positive Sprache der Kirche wäre ganz gewiss zu fordern. Ich in meinem persönlichen Umfeld habe da eher Glück, aber ich weiß schon, das ist nicht selbstverständlich. Wenn es darum geht, stehe ich 100%ig dahinter. Barmherzigkeit! (Und jeder, der positive Worte pervertiert, bringt mich auf die Palme!)
Was Großfamilie betrifft, rennen Sie bei mir offene Türen ein. Ich habe das Ideal als Kind noch erlebt. Auch Großfamilie birgt Probleme. Aber doch eben Sicherheit für alle. Und das ist ein hohes Gut. Wir hier im Westen werden das kaum wiederkriegen...


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 Adson_von_Melk 13. Oktober 2015 

Zuerst bin ich Ihnen mal ausgesprochen dankbar, @Antigone, für das POSITIVE Beispiel

Wie gut, in Erinnerung zu rufen, dass es nicht nur Problemfall und Krise gibt, sondern manche Menschen auch glücklich werden - in, mit und in ganz extremen Fällen sogar wegen ihrer Familie.

Sehr berechtigt auch die Frage, was "Barmherzigkeit" im Zusammenhang von EB Kochs Statement eigentlich meint. Das müsste die Synode noch vertiefen, noch ist Zeit.

Allerdings meine ich, dass man den Befund, dass nämlich viele Menschen, die aus welchen Gründen immer, nicht dem Idealbild entsprechen, sich von der Kirche eben nicht angenommen, sondern abgewiesen fühlen, nicht vom Tisch wischen kann. Ist doch ureigenstes Thema einer Synode zur Familienpastoral (und wurde dort schon gefordert), ob man zu einer anderen, einladenderen Sprache finden kann.

Wenn Sie zuletzt noch fragen, worum es mir geht:
Um die Fakten, wie immer, und um einen realistischen und möglichst umfassenden Blick darauf. Daher vorhin zB. der Hinweis auf die menschheitsgeschichtlich viel ursprünglichere Großfamilie.


3
 
 Antigone 13. Oktober 2015 
 

(Fortsetzung)

Ja, also, so streng denke ich dann doch.
Deshalb haben die Wörter "Barmherzigkeit" und "Unbarmherzigkeit" in diesem Zusammenhang nichts zu suchen. Schwierige Konstellationen gibt es en masse, aber jeder hat doch die Möglichkeit, seine Entscheidung zu treffen. Sprich: die irreguläre Situation zu beenden oder auf den Zugang zur Kommunion zu verzichten. Leichter geht es nicht.
Barmherzigkeit - immer! Freigabe des Altarsakraments - nein!
Leider habe ich da jetzt auch ein bisschen Skepsis gegenüber den deutschen Bischöfen. Verwechseln sie da was? So schwer kann es doch nicht sein!
Ich hoffe und vertraue auf den Papst.


6
 
 Antigone 13. Oktober 2015 
 

Guten Morgen, lieber Adson,

wir nähern uns wieder. Kommunionzulassung war nicht Ihr Thema, sagen Sie. Gut. Was dann? Barmherzigkeit? Völlig d' accord. Diesbezüglich habe ich aber gar keine schlechten Erfahrungen (außer vielleicht bei manchen kath.net - Kommentatoren).
Eine Kindergartenfreundin meiner Tochter hat mit 16 ihr erstes Kind geboren. Gutkatholische Familie! Ich denke, keiner hat die Nase gerümpft, nur die Großeltern haben vielleicht ein bisschen gelitten. Das Kind wurde getauft, die jungen Eltern haben zu gegebener Zeit geheiratet und haben nunmehr 4 katholische Kinder. Und sind bestens in der Gemeinde integriert. Nur mal zum Beispiel. Jeder kennt bestimmt genügend problematische Fälle. Barmherzigkeit - selbstverständlich!
Was bedeutet nun aber Barmherzigeit - oder sagen wir besser gleich: Unbarmherzigkeit - in Bezug auf das Altarsakrament? Das Altarsakrament ist heilig, und ihm soll sich nur nähern, wer heiligmäßig lebt. (Fortsetzung)


4
 
 Adson_von_Melk 13. Oktober 2015 

Mein Thema waren die vielen real existierenden Familienformen

und wie die Kirche diesen Familien helfen könnte. Bisher dachte ich auch, das wäre das Thema der römischen Synode, @christorey.
Und BITTE: 'gefallene Mädchen' deren sich ein Mann 'erbarmen' müsste, gehören nicht zu meinem Wortschatz. Ich wiederhole: Diese Frauen waren stark und haben JA zum Leben gesagt.

Ich habe @Antigone gesagt, dass es mir nicht um die Sakrmentenzulassung ging, jetzt weise ich sie höflich darauf hin, dass ich nicht von Sex gesprochen habe. Das Thema der Synode ist weit größer und darf nicht eingeengt werden. Ich freue mich zB. sehr über die Anregung dort, auch über die Lage der alten Leute und überhaupt die ERWEITERTE Familie zu sprechen.

Die Kernfamilie westlichen(!!) Stils, nur aus Vater, Mutter, Kindern, würde zB. in Afrika als kümmerlich, ja problematisch gelten. Wo bleiben Großeltern, Schwäger, Tanten, Cousins, Patenkinder?
Da erst ist Platz für die Alten, da findet eine verwitwete Tante ihre Aufgabe, da sind Kinder nicht allein.


3
 
 Adson_von_Melk 12. Oktober 2015 

Mein Patchwork-Papa, liebe @Antigone, ist selber ja immer ein vorbildlicher Katholik gewesen

vielleicht ist durch ihn sogar die Patchwork-Mama Katholikin geworden, das ändert nichts am Patchwork. Worauf ich hinauswollte war, dass sich reguläre Katholiken schneller als sie selbst glauben in irregulären Situationen wiederfinden könnten, und erst recht DANN die Hilfe der Kirche brauchen. Nicht mehr und nicht weniger. Kommunionzulassung war gar nicht mein Thema.

@christorey:
Ungewollte Schwangerschaften gibt es nicht erst seit der Erfindung der Pille. Um es konkret auszusprechen: Ich fände es unerträglich heuchlerisch, in Berlin am Pro-Life-Marsch teilzunehmen, und dann über die Familie(!) aus Alleinerzieherin und Kind in der Nachbarschaft die Nase zu rümpfen. Lebensschutz kann ja nicht mit der Geburt enden.

GOTT ist niemand etwas schuldig, korrekt @christorey. Die Kirche aber schon, und somit wir.

Ganz bei Ihnen bin ich wieder, @Antigone, wenn Ihnen in EB Kochs Wortmeldung die Antwort fehlt. So wie sie steht, ist sie nur ein Problem-Statement, das ist noch zu wenig.


2
 
 christorey 12. Oktober 2015 
 

@ adson Teil 3

Die Kirche schätzt jeden Menschen und möchte ihm helfen seine Seele zu retten. Dazu muss sie aber klar Gute Handlungen (etc) und Schlechte Handlungen benennen können und die Schlechten verurteilen.

Eine junge Alleinerziehende Mutter hat doch gar keine Probleme katholisch zu leben. Wenn sie noch nicht gültig verheiratet war (kann man prüfen) kann sie das auch noch. Warum soll sie sich billiger hergeben? Dem Mann der sich der "gefallenen" Frau erbarmt (was für ein herabwürdigendes) Beispiel ist die kath. Kirche etwas schuldig. Warum?

Und warum muss jeder Mensch mit Vielen Sex haben und muss dafür auch noch göttlichen Segen haben? Darauf hat der ungehorsame, sündige und umkehrunwillige Mensch Anspruch? Echt? Mit welcher Begründung?

Ich glaube da haben die Leute, die so denken, ein sehr ungesundes Ego.


2
 
 christorey 12. Oktober 2015 
 

@adson Teil 2

Hat die Kirche bestimmt, dass man vor der Ehe (also in einer unverbindlichen und ungesegneten Weise) Sex hat? Ungewollt schwanger? Ich dachte wir sind alle aufgeklärt? Wie soll das den möglich sein? Das ist höchstens die Abtreibungs-und Verhütungsindustrie schuld, dass Frauen und Männer denken, dass Sex nur zum Spaß da , Verhütung sicher ist und Abtreibung das Suchergheitsnetz ist. Probleme, medizinische seelische, finanzielle werden aus Gewinnmaximierungsgründen heruntergespielt oder verschwiegen. Diese Industrie ist hauptsächlich verantwortlich für die Millionen toter Babies und zerbrochene Familien, "ungerade" Lebensläufe.

Die Kirche hat übrigens keine Schuld an diesen zerbrochenen Lebensläufen. Siar nie die Menschen aufgefordert außerhalb der Ehe Sex zu haben oder sich zu trennen.

Die Kirche hat mit der Wertschätzung der Menschen keine Probleme!


2
 
 christorey 12. Oktober 2015 
 

@ adson

Merkwürdige Beispiele!
Gott schuldet niemandem etwas aber jeder Mensch schuldet Gott alles (Seele, Leben, ..).
Gott will aus Liebe die Menschen an sich ziehen, akzeptiert aber den freien Willen, den er geschenkt hat. (Wer liebt, lässt dem anderen die Freiheit zu wählen). Der Mensch neigt leider auch zum Bösen (schädlichem Verhalten für sich und Andere) und schafft es nicht komplett gut zu bleiben. Gott hat durch Jesus eine Möglichkeit geschaffen umzukehren und die Kirche geschaffen, damit sie dies verkündet, den Menschen Hoffnung auf seelische Freiheit und ein Leben nach dem Tod schenkt und sie zu Jesus führt. Die Berufenen und Erretteten sind Gott schuldig die Werke zu vollbringen (vor allem Seelen zu retten) für die er sie vorgesehen hat. Die Kirche hat eine Aufgabe und sie schuldet Gott die Treue und das heißt auch sie lässt Gottes Wort und Auftrag nicht verbiegen, nur weil Manche die Akzeptanz (Gutheißung) ihrer Sünden fordern.


3
 
 Mr. Incredible 12. Oktober 2015 
 

Mal zum Verständnis:

Das soll jetzt nicht sarkastisch klingen, ehrlich:
Als von Bischof Koch "tiefgläubige" Menschen bezeichnete Personen haben kirchlich geheiratet, sich scheiden lassen und haben zivil wieder geheiratet?
Und wollen die Kommunion empfangen?
Was bedeutet in diesem Zusammenhang denn "tiefgläubig"? Diese Menschen haben offensichtlich wenig von einer christlich röm-kath. Ehe verstanden oder/und gewusst. Wer hat ihnen denn nix beigebracht? Priester/Bischöfe fallen mir da ein. Das ist ein grosses Problem. Die Bischöfe selber haben zu einem beträchtlichen Teil leider keinen Schimmer mehr von christlicher Ehe. Ich meine jetzt nicht irgendeinen humanistischen Quatsch. Den anderen so lieben wie Jesus selbst geliebt hat. Das bedarf eines eigenen Weges der ständigen Glaubensbildung. Da haperts oft gewaltig in unserer reichen Kirche in D.
Aber deswegen ist es Unsinn, die Wahrheit über die Ehe aufweichen zu wollen und an unser Versagen und das der Kirche anpassen zu wollen.


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 Adson_von_Melk 12. Oktober 2015 

@frajo, ich habe mit Bedacht Beispiele gewählt, in denen aktuell eben KEINE Sünde vorliegt

die aber dennoch nicht dem klassischen Familienbild entsprechen. Explizit um die ging es mir hier, und einem ostdeutschen Bischof begegnen sie jeden Tag. Das sind Realitäten, die eine Synode nicht ausklammern kann.

Im übrigen zwei Punkte:

Ich schätze Sr. Faustyna und ihre Botschaft von der Barmherzigkeit. Tagebücher einer Mystikerin sind aber doch keine normative Quelle für eine Debatte (ohne das Thema Privatoffenbarungen anreißen zu wollen, das ist hier off-Topic).

Und eine Zumutung für den HERRN sind wir allesamt, @frajo. Die Frage die sich die Hirten der Kirche stellen müssen, ist wohl eher, was der Herr SICH SELBST zugemutet hat - nämlich Zöllner und Sünder, als sie noch Zöllner und Sünder waren. Und das wissen wir aus dem Wort Gottes selbst.


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 frajo 12. Oktober 2015 

@Adson_von_Melk,

bei der Schwester Faustyna können Sie nachlesen, daß IHN, Jesus, eine schwere Sünde aus einer Seele vertreibt (TB 1181). Solche Seelen sind dann erkaltet. Eine solche erkaltete Seele wäre dem Herrn, dem ganz HEILIGEN, zuzumuten? Nicht umsonst warnt Paulus vor dem unwürdigen Empfang der Hl. Kommunion und spricht vom Gericht. Sollte etwa so etwas, nämlich die Menschen direkt zum Gericht zu führen - vor dem niemand bestehen kann - etwas mit Barmherzigkeit zu tun haben?


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 Adson_von_Melk 12. Oktober 2015 

Hallo @Antigone, ich hatte Sie gerade in diesem Thread schon vermisst

Mir ging es diesmal gar nicht so sehr um wvG. Da haben Sie schon recht, man muss sich entscheiden und die Konsequenzen der Entscheidung auch tragen. Mir ging es um die Situationen in denen sich Katholiken REAL befinden, die so aber nicht 'vorgesehen' sind.

Wenn ich flapsig sein darf z.B. der treue Kirchgänger, der aus Liebe eine Berlinerin mit Kindern aus zwei geschiedenen Ehen heiratet.
Oder realistischer: Das ungewollt schwanger gewordene junge Mädchen, das sich FÜR das Leben entschieden hat und sich jetzt als Alleinerziehende durch den Dschungel der Großstadt schlägt. Die Kirche SCHULDET ihr Unterstützung und Anerkennung, auch nach der Kindsgeburt.
Oder, gerade ganz aktuell, die vielen auseinandergerissenen Flüchtlingsfamilien.

Alle wünschen sich die klassische Familienidylle, und man SOLL sie fördern. Aber eine Familiensynode kann die Augen nicht vor der Realität verschließen, die oft weniger idyllisch ist.


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 Antigone 12. Oktober 2015 
 

@Adson_von_Melk,

bei der Überschrift bin ich sofort auf dem Plan, obwohl die englische ja doch wohl nicht die Originalsprache ist ;-)
Hm, das ist eben einfach mal ein schwieriges Thema. Sie haben zwar völlig Recht, dass die Realitäten in Ostdeutschland - na, im deutschsprachigen Raum wohl überall! - nicht der katholischen Moral entsprechen. Und dass man das schon thematisieren sollte. Aber dann? Da bin ich auch puristisch. Die katholische Ehelehre ist m.E. unantastbar. Wer damit nicht leben kann, muss sich entscheiden.


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 Adson_von_Melk 12. Oktober 2015 

Don't shoot the messenger, please! EB Koch schildert, was ein ostdeutscher Bischof täglich sieht

Fakt ist (nicht nur) dort, dass das Christentum, zumal das Katholische, eine kleine Minderheit ist. Sogenannte „Mischehen“, früher ein argwöhnisch beäugter Spezialfall, sind fast die Regel. Damit übrigens auch, noch VOR jeder möglichen Scheidung, Patchwork-Familien.

EB Koch hat völlig Recht, die Synode auf diese Realität aufmerksam zu machen und ein gutes, ermutigendes Wort einzufordern. Ebenso wenn er in Berlin 100 000 Alleinerziehende hat. Zur Erinnerung: Das sind zum Gutteil diejenigen Frauen, die sich 'trotzdem' für DAS LEBEN ENTSCHIEDEN haben. Die Kirche schuldet ihnen etwas, auch nach der Geburt der Kinder!

Es wird dem Hirten auch Sorge bereiten, wenn sich ganze Familien abwenden, prinzipiell gute Leute, weil sie sich von der Kirche zurück gestoßen fühlen. Wenn es also so ist, dass die bisherige Argumentation der Kirche zu bestimmten Fragen diese „nicht zum Verstummen gebracht“ hat, dann kann der EB nicht nur, er MUSS bei der Synode fragen ob es eine bessere Antwort gibt.


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 Kant 9. Oktober 2015 

Barmherzigkeit oder verletzte Eitelkeit?

Herr Bischof, sie schreiben: „Wie fehlerlos und wie heil muss man sein, um zum Mahl des Herrn eingeladen zu werden? ... Für viele Menschen stehen in dieser Frage die Kirche und ihre Barmherzigkeit in Frage.“

Gutes Zitat! Damit haben sie ungewollt das eigentliche Problem benannt, denn genau dieser Frage: „Wie „fehlerlos und heil“ muß man sein, um die Kommunion zu empfangen?“ weichen Sie, die Hirten, schon seit Jahrzehnten aus. Da braucht man sich über das totale Unverständnis der Gläubigen nicht wundern.

Natürlich versteht niemand, daß die wvGs nicht zur Kommunion gehen dürfen, wenn alle anderen es dürfen: Onkel Peter, der seit Jahren das erste Mal wieder in einer Messe auftaucht, Cousine Frieda, die nicht mal mehr das Vater unser auf die Reihe kriegt, und der Oberministrant Boris, der vor einigen Monaten mit seiner Freundin Elke zusammengezogen ist. Herr Bischof, wachen Sie auf, es geht nicht um Barmherzigkeit, es geht um verletzte Eitelkeit!


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 Kant 9. Oktober 2015 

Brillianter Sophismus!

Herr Bischof Koch, Sie zitieren die Frage: „Aber wenn wir in unserer Ehe scheitern und später eine neue Ehe eingehen, warum sind wir dann vom Tisch des Herrn ausgesperrt? Weist Gott die Menschen, die ein Scheitern erlebt haben, von sich?“

Erstens: jemand, der gescheitert ist, ist selbstverständlich nicht vom Tisch des Herrn ausgesperrt. Eine Scheidung hindert nicht am Kommunion-Empfang. Erst die Wiederverheiratung ist das Problem. Zweitens: Gott weist einen Geschiedenen, der wiederheiratet, natürlich nicht von sich. Nur eines darf er nicht: die Kommunion empfangen.

Brillianter Sophismus, Herr Bischof! Da muß man erst mal drauf kommen! Aber eine bescheidene Frage habe ich dann doch: wen wollen Sie damit eigentlich reinlegen?


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 Veritasvincit 9. Oktober 2015 

Freundschaft Gottes

Bischof Koch:"Viele wollen allerdings nicht heiraten und leben unverheiratet zusammen. Das hat bei vielen nichts mit Unverbindlichkeit oder fehlender Moral zu tun."
Und bei Ihnen, Herr Bischof?

Wer sich im Ehebruch von Gott abwendet und dann so tut, als sei er in der Kommunion mit Gott in Freundschaft verbunden, ist ein Heuchler.

@stellamaris
Wir hatten einen Fall in der Verwandtschaft, da war der Bräutigam getauft und die Braut nicht. Diese brachte es nicht fertig, den Taufunterricht zu beenden. Das Paar holte eine Dispens ein und konnte kirchlich heiraten.


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 Bentheim 9. Oktober 2015 
 

Ambrosios

Am Ende Ihres Postings steht Ihr Satz: "Ist das so schwer zu glauben?"
Unsere Frage: Ist das auch so leicht zu begründen? Wir sind hier unter Kollegen, nachdem wir alle gelesen hatten, über eine stichhaltige Begründung Ihrer Worte in eine ziemlich lebendige Diskussion geraten.


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 ThomasMoore 9. Oktober 2015 

@Wüstenstrauch

"“wie kann er mit Zöllnern und Dirnen essen?" Mk 2,16. Von "Ex" ist in der ganzen Textpassage nicht die Rede. Man kann sich das Evangelium auch zurechtbiegen“

Das Evangelium spricht nicht davon, daß er mit ihnen Eucharistie gefeiert hätte. Darin liegt der Unterschied. Es ist sicher nichts dagegen einzuwenden, wenn Priester wie Jesusu öffentliche Sünder zum Essen einladen.


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 ThomasMoore 9. Oktober 2015 

kinderreiche Familien

„4. Eine besondere Sorge gilt den kinderreichen Familien“
Ich sehe keine besondere Initiative der DBK, das einzufordern, was Ebf. Koch beklagt. Und das ZdK hofiert lieber die Genderideologie als die angeblich so wertvollen kinderreichen Familien.


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 ThomasMoore 9. Oktober 2015 

Barmherzigkeit ohne Gerechtigkeit?

Der Begriff “Tisch des Herrn” der sich hierzulande als Umschreibung der Kommunion eingebürgert hat und den auch Ebf. Koch verwendet, halte ich für irreführend. Wir gehen doch nicht mit Jesus zusammen essen, sondern er schenkt sich uns in der Eucharistie!

„Für viele Menschen stehen in dieser Frage die Kirche und ihre Barmherzigkeit in Frage“
Es wird hierzulande gern vergessen, dass es Barmherzigkeit nicht zum Nulltarif ohne einer Änderung des eigenen Verhaltes gibt: Der verlorene Sohn bereut und ändert seinen Lebenswandel und sagt nicht zum Vater: Gib mir noch mehr Geld, so dass ich weitermachen kann wie bisher. Es wäre lohnenswert, dieses Thema mal deutlich zu machen. Wo bleibt die Gerechtigkeit Gottes, wenn es sowieso egal ist, was der einzelne tut?


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 huegel76 9. Oktober 2015 

Keine Hilfe!

Das tragische ist: Jeder, der das Thema wiederverheiratet Geschiedene auf die Zulassung zur Eucharestie beschränkt, erweist dieser Personengruppe damit einen Bärendienst. Durch die Fokussierung auf einen Lösungsvorschlag, der theologisch nicht möglich ist, wird nämlich verhindert, andere theologisch und pastoral mögliche Lösungen zu finden. Jedenfalls habe ich von den Befürwortern Kasper's Theorien bisher noch keine konkrete Idee - außer der Zulassung zur Kommunion - gehört, wie man denn pastoral mit wiederverheiratet Geschiedenen umgehen möchte. Die deutschsprachige Gruppe wäre in dieser Besetzung doch geradezu prädestiniert dazu, hier Lösungsvorschläge zu erarbeiten.


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 Tadeusz 9. Oktober 2015 

Liebe Charlene

"Beim Geld hört der Spaß auf!"

Das ist eine richtige Diagnose der Krankheit in der deutschsprachigen Kirchen, wo Berufsgeistliche sämtliche Geistliche aus Berufung bereits vor Jahren ersetzt haben...


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 Charlene 9. Oktober 2015 

Das liegt doch auf der Hand, TADEUSZ,

Beim Geld hört der Spaß auf!


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 Aegidius2 9. Oktober 2015 

Naja, Hadrianus Antonius. Ich weiß, Sie meinten das nicht, aber ich glaube, wir sollten da schon etwas genauer sein - auch um den Unterschied zu anderen religionen deutlicher zu machen: Gott ist schon gebunden an Barmherzigkeit, so wie Er an die Wahrheit, die Liebe und die Vernunft gebunden ist: Er IST die Vernunft, die Wahrheit und die Liebe (und daher auch Barmherzigkeit). Er ist eben kein absoluter, d.h. von allem - auch von der Vernunft oder der Empathie losgelöster - Allein- und Gewaltherrscher, als den ihn andere Monotheisten in letzter Konsequenz sehen.


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 raph 9. Oktober 2015 
 

Bedeutet Barmherzigkeit wirklich, dass mir die Verzeihung aufgezwungen wird? Wird uns hinter diesem schönen Wort nicht eine faule "Wurschtigkeit" serviert? Gibt es die Verlockung des Bösen nicht mehr, damit uns nicht mehr geraten werden braucht, uns vor den Fallstricken der Versuchung zu hüten?


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 Klaffer 9. Oktober 2015 
 

@Tadeusz
Was ist schlimmer: Ehebruch oder Kirchenaustritt?
Diese Frage ist schwer zu beantworten.

Was mich stört, ist, dass Sie den Kirchenaustritt verharmlosend als "Verweigerung der Kirchensteuerzahlung" bezeichnen.


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 gebsy 9. Oktober 2015 

Die Treue Gottes ist unermesslich

Damit spricht er alle SIEBEN Sakramente der röm.kath. Kirche an; Taufe, Firmung, Versöhnung, Eucharistie und Krankensalbung können als UNGESCHULDETE Geschenke nur dankbar angenommen werden. Ehe und Weihe setzen die Bereitschaft voraus, Gottes Hilfe IMMER und ÜBERALL annehmen zu wollen.
Wo liegt aber das Problem jener Menschen, die kirchlich gültig verheiratet sind, jedoch ohne Umkehrbereitschaft eine weitere Partnerschaft "eheähnlich" aufrecht erhalten? Kann es ein Mangel an Vertrauen auf die Treue Gottes zum Ehebund sein? Optimal, besser, normal wäre es, wenn junge Menschen VOR dem Gefühlserwachen die bedingungslose Liebe Gottes entdecken, um die Partnerwahl nach lebenswichtigen Kriterien treffen zu können. Gottes Treue umfängt so das Treueversprechen der Eheleute und begleitet die Familie durch die Wirren der Zeit ...
Kann es sich unsere Gesellschaft noch länger leisten,
das den Heranwachsenden vorzuenthalten: http://www.kathtube.at/player.php?id=32472


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 wedlerg 9. Oktober 2015 
 

So spricht ein Gewerkschaftsfunktionär

...wenn er mehr Geld für seine Mitglieder erstreiten will. oder ein Lobbyist, der seine Produkte einer Bundesförderung unterziehen will.

Von einem Bischof würde ich erwarten, dass er nicht für seine Bediensteten im Kirchenapparat spricht, sondern für das Evangelium. Es ist ein Armutszeugnis, dass Koch nicht eine radikale Neuevangelisierung startet (handeln wäre angesagt). Offensichtlich sind die Menschen in seinem Umfeld Semi-Neuheiden statt gläubige Christen. Er müsste doch Glauben lehren und leben, um sie zur Freude des Evangeliums zu führen. Ein weiter so unter dem Deckmantel der Barmherzigkeit nutzt doch niemandem. Hat er keine Hoffnung mehr, dass sie die Schönheit des Glaubens, den Sinn von Ehe und Familie verstehen bzw. davon überzeugt sein werden?


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 Tadeusz 9. Oktober 2015 

Warum gilt die Barmherzigkeit bei der ...

...Verweigerung der Kirchensteuer nicht? Hier gilt doch ausdrücklich die Spezialexkommunikation, die sonst in der Welt nicht bekannt ist...?

Da braucht man sogar das Evangelium nicht zu verrücken und die Lehre der Kirche nicht zu demontieren, um sich als Bischof barmherzig zu zeigen.

Ist die Verweigerung der Kirchensteuerzahlung durch einen Katholiken eine viel größere Sünde als das tägliches Brechen des Ehesakraments?

Ich staune immer wieder über die Heuchelei der deutschen Bischöfen...


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 Wüstenstrauch 9. Oktober 2015 
 

"wie kann er mit Zöllnern und Dirnen essen?" Mk 2,16. Von "Ex" ist in der ganzen Textpassage nicht die Rede. Man kann sich das Evangelium auch zurechtbiegen.
Mich irritiert es, dass die Barmherzigkeit, die im Evangelium und in der Verkündigung von Papst Franziskus so im Mittelpunkt steht, von so vielen Kommentatoren verdächtigt, klein geredet, nach ihrer Meinung eingeschränkt wird. Ist das ein demütiger Umgang mit dem Evangelium?


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 Matthäus 9. Oktober 2015 

Wo ist das Problem?

Jeder macht was er will. Manche holen sich halt dazu einen „Keks“.

Die Beichte blüht (nur noch) in Inseln. HIER ist das Sakrament der Barmherzigkeit.

LG Mt


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 topi 9. Oktober 2015 

Kirche als lumen gentium

Wer in der Kirche ist muss Christ sein. Das Herrenmahl ist für Christen. Die Menschen, die keinen Glauben haben sind eben keine Christen und müssen sich vom Mahl enthalten. Das Problem ist, dass in Ostdeutschland die meisten Menschen keine Christen sind. Darum muss evangelisiert werden. Wenn jeder in der Kirche ist, kann die Kirche kein Licht mehr sein. Das hat nichts mit Barmherzigkeit zu tun, sondern mit der Mission der Kirche.


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 Hadrianus Antonius 9. Oktober 2015 
 

@ambrosios

Got ist in der Tat "nicht gebunden an Seine Barmherzigkeit".
Gott ist überhaupt nicht gebunden:
Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben.
Und Er kommt zu wem Er will- der Glauben an Ihn ist eine Gabe, von aussen, gratis-"le don de gratuité"(H. de Lubac SI)
UNd es gibt Menschen, die Seine Stimme hören und gehorchen, und andere, die sich einen anderen Glauben zusammenschustern.
Auf jenem Gebiet sind danneels und Bonny übrigens gewaltige Spezialisten.
Bonny hat in seiner Intervention übrigens die Liebe (zwischen Mann un Frau) schon komplett verlassen und stattdessen durch "die Freundschaft" (zwischen Mann und Frau, aber auch Frau-Frau und Mann-Mann (und bei Bi dann auch mff und mmf wohl miteinbegriffen)) ersetzt.
Fürwahr ganz neue Perspektiven nach 2000 Jahren Christentum.


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 stellamaris 9. Oktober 2015 
 

Überfordert

Ich bin da etwas überfordert, wenn der Erzbischof sagt, zwei Menschen trauen sich kirchlich...nicht selten ist einer der Partner ungetauft...Ist es möglich, dass in einem solchen Fall eine kirchliche Trauung vollzogen wird?


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 Hadrianus Antonius 9. Oktober 2015 
 

@Inigo Unvollständig!

Sie vergessen hier die Rede des belgischen Bischofs von Gent Van Looy, der von der Barmherzigkeit bei den Umgang mit in neuer Verbindung lebenden Verheirateten wohl logisch sehr undeutlich aber zugleich sehr munter in die große Barmherzigkeit in der Diakonie und in einen ausgeprägten sozioökonomischen Kommunismus überging (wobei er notabene selbst eine Pension von 7500 € pro Monat vom belgischen Staat bekommt und bei der Entschädigung von Mißbrauchsopfern äusserst korintherig vorgeht).
Und was "...wie fehlerlos muß man sein..." betrifft:
wenn ich an Danneels und vanGheluwe denke, kann die Antwort nur sein:
Fehler, egal welche, sind doch unwichtig; im Gegenteil, "...sündigt nur was Ihr könnt!
Denn wie mehr Sünde, umsomehr Vergebung!"
(So wörtlich gesprochen von Godfried Danneels selbst vor 12 Jahren)
Apokatastasis pur.


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 girsberg74 9. Oktober 2015 
 

Aus und vorbei; auf dem Weg der Umkehr!

@Wüstenstrauch
„Bischof Koch hat nichts unrechtes gesagt und ganz und gar das Evangelium Jesu verkündet, der Tischgemeinschaf mit Dirnen, Sündern und Zöllnern hatte.“

Lieber Wüsctenstrauch,
ich halte für mich dafür, dass ich das Evangelium zu Ende gelesen habe; ich verstand, dass Jesus Tischgemeinschaft gehalten hat mit „Ex-Dirnen“, „Ex-Sündern“ und „Ex-Zöllnern“, also mit Ehemaligen


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 tünnes 9. Oktober 2015 
 

Ehrlich gesagt kann ich die vielen Kinderlein, die sich vor der Trennung in der Kirche tummeln nicht erblicken, oder ist mir da etwas entgangen? Und wenn sich die Eltern trennen und eine neue Verbindung eingehen, dann tummeln sich die Kinder immer noch in der Kirche, wenn sie vorher da waren.
Aber in Berlin kann das ja alles ganz anders sein....


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 Paddel 9. Oktober 2015 

@ Bischof Koch

Waren Sie in Philadelphia? Wenn nicht, dann hoffe ich doch sehr, dass sie die Texte, Ansprachen und Vorträge nachgelesen haben. Mir scheint aber, dem ist nicht so. Das ist so traurig, so traurig.
Ihre anerkennenden Worte gegenüber kinderreichen Familien brauche ich nicht!! Mir wäre mehr geholfen, wenn Sie als Familienbischof auch zum Weltfamilientreffen gehen würden. Ich fühle mich von Ihnen im Stich gelassen.


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 Paddel 9. Oktober 2015 

mit welchen Kindern?

"ziehen sich mit ihren Kindern von der Kirche zurück." Mit welchen Kindern? Denen aus 1. Ehe der Mutter, aus 1. Ehe des Vaters oder mit denen, die aus der weiteren Verbindung entstanden sind? Was ist mit der Verantwortung gegenüber den verlassenen Kindern????? Was denken diese über die heilige Kirche, wenn Mutter oder Vater, der sie verlassen hat zur Kommunion geht? Ist es egal, dass diese sich dann von der Kirche zurückziehen, weil sie sich nun auch von Gott im Stich gelassen fühlen?


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 Stefan Fleischer 9. Oktober 2015 

eine Frage

die wir uns auch stellen müssen ist: Müssen wir nicht, wenn die Menschen die Lehre der Kirche nicht (mehr) verstehen, uns zuerst einmal bemühen, diese zu erklären und zu verteidigen? Oder glauben wir wirklich, die Menschen von heute seien zu blöd um verstehen zu können? Ich glaube, sie würden sich für eine solche Unterstellung bedanken.


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 bernhard_k 8. Oktober 2015 
 

Barmherzigkeit!

Kann es Barmherzigkeit ohne Umkehr überhaupt geben? Ist etwa ein Bergführer barmherzig, wenn er seine ihm Anvertrauten direkt auf die tiefe Gletscherspalte zulaufen lässt? Sollte er nicht besser laut "kehrt um!" rufen? Heilt bzw. versteht ein Arzt besser, wenn er seinen Patienten nicht mehr auf extreme Blutwerte aufmerksam macht und ihn nicht mehr zur Änderung seiner Gewohnheiten ermahnt?

Sind die Heiligen des Himmels (gegen die es keine Mehrheit geben kann) sowie die 2000 Jahre alte Lehre der Katholischen Kirche nicht doch die besten "Wegweiser" zum ewigen Glück?


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 Kurti 8. Oktober 2015 
 

@Ambrosios

Freilich kann Gott gnädig sein, wem er will. Aber da Gott kein Willkürgott ist wie ihn Luther sieht, kann er nur denen Gnade erweisen, die ihn auch suchen und nach seinem Willen fragen. Hier ist unter Gnade die der Sündenvergebung zu verstehen, nicht andere Gnaden, die Gott uns auch erweisen kann.
Die Heilige Schrift weist überall darauf hin, daß Gott die Umkehr des Sünders will. Das geht auch aus dem Gleichnis des verlorenen Sohns deutlich hervor, das oft auch falsch verstanden wird, weil man unterschlägt, daß dieser Sohn reumütig und einsichtig war. Es ist eine Irrlehre, wenn man so tut, als ob Gottes Gnade jedem zur beliebig Verfügung stünde, der nach dem Willen Gottes nicht fragt. Gott ist nicht nur sehr barmherzig, sondern ist auch unbestechlicher Richter. Wer allein nur Gottes Barmherzigkeit betont und nicht auch Gottes Gericht, der irrt schwer und ist nicht im Willen Gottes. Der verstorbene Papst Johannes Paul II. hat das sinngemäss in einem seiner Bücher auch betont.


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 Hoppe 8. Oktober 2015 
 

Kein Wunder!

Nichts anderes habe ich von Erzbischof Koch erwartet. Er legt das Evangelium zeitgeistgemäß aus genauso wie er zeitgeistgemäß als Erzbischof von Berlin nichts zum Marsch für das Leben zu sagen hatte und gleichzeitig bei denjenigen, die den Marsch für das Leben verhindern wollten, die Linke, viele aufrichtige Menschen (Quelle: Christ und Welt) getroffen haben will.


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 Elster 8. Oktober 2015 

Ernstfall der Barmherzigkeit

Die Zeilen aus der Frohen Botschaft Jesu sind sehr barmherzig, wenn er z.B.sagt: wenn dich dein Auge(deine Hand...) zum Bösen verführt, dann reiß es aus, denn es ist besser für dich einäugig in das Reich Gottes zu gelangen,als mit beiden Augen ...
Werde ich oder Sie sich mit dem Empfang der hl. Kommunion "das Gericht essen und trinken" in der Weise, in der der hl. Paulus davor warnt, egal ob verheiratet,ledig, geschieden, zölibatär...?
Wir treten beim Empfang des Leibes Christ in die Einheit mit dem allmächtigen Schöpfer, Retter und Richter der Welt-was ist das für eine Dimension?!
...anders zumindest,als in einem netten Treffen, bei wir Kekse miteinander teilen und halt keinen davon ausschließen wollen.
Schrecklich ausgegrenzt ist jedoch jeder, der sich selbst ausgrenzt, indem er sein Herz nicht immer wieder Gott und damit der Wahrheit zuwendet und umkehrt ganz und gar. Die ist und bleibt für jeden Jünger des Herrn immer anspruchsvoll, ausnahmslos. Sich darin zu helfen ist barmherzig!


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 jadwiga 8. Oktober 2015 

@Monstventosuns

Sie fragen:"Wo hört die Barmherzigkeit der Kirche auf?"

Meiner Auffassung nach ist Ihre Frage falsch gestellt. Man müsste sich eigentlich fragen; Wo hört Gottes Barmherzigkeit auf?

Jesus Christus ist wie ein Pelikan, der bereit ist die eigenen Kinder sogar mit eigenem Blut zu sättigen. Die Grenze Seiner Barmherzigkeit ist also wörtlich gemeint flüssig und unbestimmbar. Er öffnet jetzt Seine Brust, so wie Pelikanmutter ihre Brust mit Schnabel öffnet, wenn sie keine Nahrung mehr für ihre Küken hat, und füttert uns mit eigenem Blut. Vorher hat man sogar berichtet, dass die Pelikanmutter ihre schon verendeten Jungen wieder zum Leben mit dem Blut erwecken konnte.

Das ist eine Endzeit-Infusion keine Zeitgeist Zauberei.

Alle Rechte vorbehalten!


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 christorey 8. Oktober 2015 
 

Nicht schon wieder

Der Begriff der Barmherzigkeit wird stark überstrapaziert.

Wir sind keine Protestanten, die für sich das Abendmahl feiern und deswegen steht Gott auch niemandem einfach so zu. Ehebruch ist eine Sünde, wer gültig verheiratet war und sich getrennt hat oder musste kann sich für Gott entscheiden und dessen Weg und damit sexfrei leben oder mit Sex in der Gottferne.

Warum verstummen die Fragn nicht in den Herzen? (Schrecklich kitschige Ausdrucksweise und eigentlich hohle Phrase). Wenn jemandem das gut erklärt wird, wird die Frage beantwortet sein, wer dann noch nicht verstanden hat (bzw. haben will) der akzeptiert diese Antwort nicht und will nur eine Antwort haben, die ihm in den Kram passt!

Gott ist zwar barmherzig und kann sich über seine eigenen Regeln hinweg setzen, weil er Gott ist und gnädig. Der Mensch hat aber nicht das Recht sich über Gottes Gebote hinweg zu setzen, bzw. "barmherzig" auszulegen. Das ist Anmaßung. Die Menschen dürfen Gottes Gebote umsetzen (Nicht zersetzen)


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 serafina 8. Oktober 2015 
 

Barmherzigkeit

Ob Exzellenz auch weiß, dass vermessentliches Sündigen auf GOTTES Barmherzigkeit und in der Unbussfertigkeit vorsätzlich verharren Sünden wider den Hl. Geist sind, die in dieser und in der künftigen Welt – ohne Reue und Umkehr – nicht vergeben werden.


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 Ambrosios 8. Oktober 2015 

@ Stefan Fleischer

Warum denn die Alternative? Sex ist ein heiliges Menschenrecht. Er soll Freude machen. Dazu hat Gott ihn geschaffen. Er darf auch dann Freude machen, wenn ein Mann unfruchtbar ist oder eine Frau nach den Wechseljahren ist. Die gegenseitige Liebe ist der Hauptzweck von Sex. Und wenn er für neues Leben offen ist: wunderbar. Ist das so schwer zu glauben?


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 Einsiedlerin 8. Oktober 2015 
 

Gottes Barmherzigkeit

Viel zu sehr wird Gottes Gerechtigkeit vergessen. Wir alle wünschen uns oft, dass Gott "einschreiten" möge, wenn fürchterliche Dinge passieren, denken aber nicht daran, dass Gott jedem Einzelnen von uns gegenüber absolut gerecht ist. Und wir müssten uns wie im Psalm eingestehen "Herr, wer könnte vor Dir bestehen?" Das geht eben nur durch die Barmherzigkeit Jesu Christi, der uns Weg, Wahrheit und Leben ist. Um die Barmherzigkeit Christi annehmen zu können, muss man zuerst durch den Geist der Erkenntnis in aller Demut seine Sünden erkennen und bekennen, sie bereuen und im festen Vorsatz der Besserung und Umkehr durch die Beichte die Vergebung erbitten.
Mich ärgert es auch, dass sehr viele Leute wohl vergessen haben, dass es auch andere Sünden außer den Ehebruch, Mord und Diebstahl gibt, die den Kommunionempfang nicht möglich machen.


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 Ambrosios 8. Oktober 2015 

@ Kurti

Gott ist an nichts gebunden, schon gar nicht seine Barmherzigkeit. Er kann gnädig sein, wem er will!


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 gebsy 8. Oktober 2015 

bei Gott ist nichts unmöglich

"Ist für Menschen, die unumkehrbare Brüche in ihrem Leben erlebt und erlitten haben, kein Platz am Tisch des Herrn? Wie fehlerlos und wie heil muss man sein, um zum Mahl des Herrn eingeladen zu werden? Mir wird immer wieder deutlich, dass die Frage der Zulassung der wiederverheiratet Geschiedenen zur Eucharistie nicht in erster Linie eine Frage nach der Unauflöslichkeit des Sakraments der Ehe ist. Für viele Menschen stehen in dieser Frage die Kirche und ihre Barmherzigkeit in Frage. Nicht wenige Betroffene ziehen sich bei uns aufgrund der von ihnen empfundenen Zurückweisung mit ihren Kindern von der Kirche zurück."
Ist die Frage nach dem Ausschluß nicht deutlicher auf die Beichte zu lenken? Denn dieser bedarf JEDER Mensch, um sich des Kommunionempfangs würdig zu erweisen ...
J E D E S Verharren in einer Todsünde macht Gottes Gnade "machtlos" ...
Die Todsünde des Gerichtessens macht eine Umkehr noch unmöglicher ...
Exkommunikation kann HEILSAM sein, bewahrt vor falscher Heilsgewissheit


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 Johann Martin 8. Oktober 2015 
 

Sie passten sich damals nicht der "Lebenswirklichkeit" an

Was Liebe, Ehe und Sexualität betrifft, so haben wir heute die gleichen moralischen Misßstände wie sie die junge Christenheit der ersten Jahrhunderte vorfanden. Da war wirklich ein gewaltiger Graben zwischen den Christen, die auf dem Weg der Heiligkeit nach dem ewigen Leben strebten und der "Lebenswirklichkeit" der Menschen der Antike, die so lebten wie viele heute auch bei uns: Ehescheidung und Wiederverheiratung, wilde Ehe, Abtreibung, Kindstötung, eine weitverbreitete Homosexualität - all das war Alltag. Aber die Christen sagten damals nicht: Wir müssen uns jetzt der "Lebenswirklichkeit" der Heiden anpassen, sondern sie lebten ihr Leben in der Kraft des Heiligen Geistes, auch wenn sie dafür oft mit dem Tod bedroht wurden. Und genau dieses Zeugnis überzeugte damals die Heiden, die sich schließlich von ihrem sündigen Leben zu Christus bekehrten. Und nur durch das Zeugnis heiligmäßiger Eheleute hat auch bei uns die Kirche auf die Dauer Bestand.


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 Stefan Fleischer 8. Oktober 2015 

Wir werden uns nie einigen

wenn wir uns nicht darüber verständigen, ob Sex ein Menschenrecht ist, oder ob er eine heilige Aufgabe innerhalb der Ehe zwischen Mann und Frau ist mit dem ersten, wenn auch nicht einzigen Zweck, das Leben weiterzugeben.


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 Kurti 8. Oktober 2015 
 

Gottes Barmherzigkeit ist gebunden, gebunden an

die Erkenntnis Menschen, daß er Sünder ist und der Gnade Gottes bedarf. Das bedeutet, daß er (mitt Gottes Hilfe) bereits ist die Sünde zu lassen und umzukehren. Jesus hat mit Sündern verkehrt, aber doch auch aus dem Grund sie zur Umkehr zu bewegen und nicht sie in ihrer Sünde zu belassen. Warum wird das heute meist vergessen, wenn nicht gar bewusst unterschlagen? Ohne Reue und guten Vorsatz gibt es auch keine Vergebung der Sünde. Warum wird da nicht deutlich darauf hingewiesen? Meint man es gäbe eine billige Gnade? Hat Jesus nicht schwerstens für uns gelitten, um uns die Gnade zu erwirken. Wer auf's Kreuz sieht, der gelangt zum Heil und zur Sündenvergebung. Ohne Jesus geht das nicht. Ohne Jesus kann man auch nicht von Barmherzigkeit reden, weil die sonst nicht begriffen wird. Zudem: Die Kirche kann ohne Jesus auch nicht barmherzig sein und wer selber mit den Menschen, mit seinem Ehegatten und auch anderen nicht barmherzig ist, der wird bei Gott auch keine Barmherzigkeit erlangen.


25
 
 Charles X. 8. Oktober 2015 
 

@Wüstenstrauch

Sie haben ganz recht. Ich kann nichts Unrechtes, Unkatholisches, Unchristliches in des Erzbischof Worten erkennen.


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 kreuz 8. Oktober 2015 

ick hör Dir trapsen, Zeitgeist.

würde mich interessieren, ob das nur Ausschnitte sind oder das gesamte Plädoyer.
denn es soll ja ERSTENS um die Stärkung der Familien gehen.
das WVG-Thema ist nur in Alemania Nr. 1.


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 tinas 8. Oktober 2015 
 

Was ist das Ziel der Barmherzigkeit?

Barmherzigkeit ist dazu da, die Umkehr zu ermöglichen und nicht die Sünde zu legitimieren!


26
 
 mcfly 8. Oktober 2015 
 

Wieso wird immer wieder vergessen was dies am Ende bewirkt

Jeder der sich wirklich bekehrt, wird dieses Gebot verstehen und auch wenn es schwer ist, einen Weg finden damit umzugehen und zwar aus Liebe zu Jesus.

Wenn die Wahrheit mit dem Argument der Barmherzigkeit verdunkelt wird, werden es jene die Umkehren wollen sehr schwer haben. Eine Scheidung wird noch ein Unfall sein und die Ehe wird weiter an "Wert" verlieren. Jeder der hier Barmherzigkeit fordert, hat den Schatz der Eucharistie nicht verstanden.


26
 
 elisabetta 8. Oktober 2015 
 

Bischof Koch fragt:

"Wie fehlerlos und wie heil muss man sein, um zum Mahl des Herrn eingeladen zu werden?" Traurig, dass ein Bischof eine solche Frage stellt!
Herr Bischof: Man muss "ohne" schwere Sünde sein, sonst wird man schuldig am Leib und Blut des Herrn. Denn wer unwürdig isst und trinkt, der isst und trinkt sich das Gericht, da er den Leib des Herrn nicht unterscheidet.” (1 Kor 11,27 - 29) Das Verbot des Kommunionempfanges für Menschen, die in schwerer Sünde leben, hat rein gar nichts mit Unbarmherzigkeit zu tun. Im Bußsakrament zeigt uns Jesus durch die Kirche seine Barmherzigkeit, alle Sünder sind eingeladen, es in Anspruch zu nehmen. Aber davon ist von bischöflicher Seite keine Rede. Kann er das verantworten?


29
 
 doda 8. Oktober 2015 

Der Leib des Herrn ist kein gewöhnliches Essen

In der Bibel wird genau von einer Tischgemeinschaft gesprochen, @Wüstenstrauch, bei der Jesus seinen Leib und sein Blut zur Speise gab: im Abendmahlssaal seinen Jüngeren.
Wenn ihm von anderen der Vorwurf gemacht wurde, er kehre bei Zöllnern, Dienen und Sündern ein und esse sogar mit ihnen, handelte es sich um gewöhnliche Mahlzeiten.
Denn davon, daß er zu den genannten Anlässen seinen Leib und sein Blut zur Speise gegeben hätte steht in der Bibel nichts! Nirgendwo.


26
 
 wandersmann 8. Oktober 2015 
 

Bischof Koch verhindert Barmherzigkeit

und zwar deshalb, weil er offenbar verhindet, dass die Menschen die Bedingungen für die Annahme von Gottes Barmherzigkeit erfüllen.

Christus hat dazu Faustyna das Untenstehende gesagt. Es gibt also viele Menschen, die seine Barmherzigkeit nicht annehmen wollen.
Dazu gehört u.a. nicht im Ehebruch leben zu wollen.

Was sind den nach Bichof Koch die Bedingungen, dass Gottes Barmherzigkeit die Menschen auch erreicht?


O, wie mir das wehtut, daß die Seelen sich so wenig in der heiligen Kommunion mit Mir verbinden. ... Ich will sie mit Gnaden überhäufen - sie wollen sie nicht annehmen. Sie gehen mit Mir um, wie mit etwas Totem, aber Ich habe ein Herz voller Liebe und Barmherzigkeit. Damit du ein wenig Meinen Schmerz erkennst, stelle dir die zärtlichste Mutter vor, die ihre Kinder sehr liebt, doch die Kinder verschmähen die Lieber der Mutter. Betrachte ihren Schmerz, niemand vermag sie zu trösten. Das ist ein blasses Bild und Abbild Meiner Liebe. (1447)


18
 
 Wüstenstrauch 8. Oktober 2015 
 

Keine Diktatur

Bischof Koch hat nichts unrechtes gesagt und ganz und gar das Evangelium Jesu verkündet, der Tischgemeinschaf mit Dirnen, Sündern und Zöllnern hatte. Es gibt keine Diktatur der Barmherzigkeit, aber ich beobachte den fortwährenden Versuch, die Barmherzigkeit Gottes zu regulieren und ihr vorzuschreiben, wo sie aufzuhören hat. Auch das ist eine schwere Sünde.


13
 
 AlbinoL 8. Oktober 2015 

Wider der Diktatur der Barmherzigkeit

Barmherzigkeit in Einzelfällen kann es schon geben. aber es wiederspricht dem Wesen der Barmherzigkeit wenn diese von oben herab diktiert wird. Kein Papst, Synode, Bischof etc. kann doch Kriterien für Barmherzigkeit stellen und diese dann auf eine regulatorische Basis heben. Gerade dann entstehen Regeln die der Lehre Jesu widersprechen und das ist keine Pastorale Frage mehr. Pastorale Fragen der Barmherzigkeit können so nicht mehr in einer Bischofssynode geregelt werden.


24
 
 AlbinoL 8. Oktober 2015 

Die Beichte hat er natürlich gleich außen vor gelassen...

wozu auch vorher beichten....


30
 
 wandersmann 8. Oktober 2015 
 

Fragen verstummen

Koch betonte, die bisherige theologische Argumentation der Kirche, warum sie die wiederverheirateten Geschiedenen nicht zur Kommunion zulässt, lasse «die Fragen im Herzen der Menschen nicht verstummen».

Ja, das ist doch gut, wenn die Menschen Fragen haben. Was sollen das denn sonst für Christen sein, die keine Fragen mehr haben.
Man muss Ihnen sagen, dass das Verständnis in der Regel mit dem praktizierten Glauben kommt. Nie ist es so, dass ein Christ zu Anfang alles versteht. Das ist keine intellektuelle Spielerei.

Joh 8,43 Warum versteht ihr meine Rede nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt!

Aber die Meisten wollen sich eben gar nicht hörfähig und sehfähig machen lassen, sondern sie meinen, dass sie schon jetzt alles verstehen können. Und zu diesen scheinen auch einige Bischöfe zu gehören.

Das hat Christus den Pharisäern geantwortet: "nun sagt ihr aber: Wir sind sehend! — deshalb bleibt eure Sünde. "


26
 
 Kurti 8. Oktober 2015 
 

Der Bischof fragt:

"Wie fehlerlos und wie heil muss man sein, um zum Mahl des Herrn eingeladen zu werden?"
Man muss sich bei so einer Frage fragen, ob der Bischof eigentlich noch die Lehre der Kirche kennt? Wenn ja, würde er antworten, daß man im Stande der Gnade sein muß, um zum Tisch des Herrn treten zu können. Im Stande der Gnade heisst aber, daß man keine Todsünden mehr auf sich geladen hat. Was Todsünden sind, steht auch geschrieben. Ehebruch gehört z.B. dazu, aber auch ander Sünden wie Diebstahl und vieles andere mehr. Sind diejenigen, die die Kommunion nehmen alle in diesem Stande? Es geht dabei ja nicht nur um Ehebruch. Wiederheiraten, sondern auch um andere Sünden, die ich schon erwähnt habe. Was machen die Bischöfe, damit das den Menschen klar wird. Leiten sie die Menschen zur Beichte oder gar mal zur Generalbeichte an? Ich merke davon
nichts. Jeder, der in die Kirche geht, geht wie die meisten auch zur Kommunion Hat er nicht gebeichtet bzw. lebt er in Todsünde, dann die Kommunion ein Sakrileg


28
 
 wandersmann 8. Oktober 2015 
 

Gottesbild

Über die verweigerte Zulassung zur Eucharistie werde «für viele Gott fragwürdig».

Da stellt sich ja die Frage, was für ein Gott da fragwürdig wird. Ich glaube, dass diese Menschen gerade ein falsches Gottesbild korrigieren, das sie sich selber geschaffen hatten und weil sie den Gott unserer Kirche, der Anforderungen stellt nicht wollen, deshalb treten sie dann aus.
Gott ist barmherzig, aber weil er nicht ihre Form der Barmherzigkeit praktiziert, deshalb treten sie aus. Letztendlich ist das m. E. nach einfach Egozentrismus.


27
 
 Stein 8. Oktober 2015 
 

Ich bin fassungslos

über derartige Fragestellungen. Wie fehlerlos und heil muss ich sein, um am Tisch des Herrn Platz zu nehmen? Ich darf keine schwere Sünde mit mir tragen, muss vorher im Sakrament der Versöhnung mich vom Herrn selbst reinigen lassen. Und jetzt kommt die eigentliche Frage: Wie kann ich mich von der Sünde des Ehebruchs reinigen lassen, wenn ich durch meine neue(n) Partner(in)im permanenten Ehebruch lebe, also Reue und Entsagung nicht möglich ist? Diese Frage gilt es zu Stellen und zu beantworten, Herr B. Koch! Auf die Flüchtlingspassage will ich nicht weiter eingehen, ich frage mich aber schon, wer hier so alles das Amt eines Bischofs ausüben kann.


23
 
 Stefan Fleischer 8. Oktober 2015 

Es geht um Barmherzigkeit,

wobei aber zuerst einmal die Frage geklärt werden muss, was wahre Barmherzigkeit ist. Es geht um die Frage, wie Gott barmherzig ist, ob er bedingungslos alles und jedes verzeiht, oder ob er seine Barmherzigkeit nicht zumindest an den ehrlichen Willen zur Umkehr knüpft. Meines Erachtens ist die Schrift diesbezüglich sehr deutlich. "Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!" Das ist die Barmherzigkeit des Herrn. Ich glaube, die Kirche darf nicht davon abweichen.


32
 
 Monsventosus 8. Oktober 2015 

Eine Frage,...

... Exzellenz, die sich zwanglos anschließt: Wo hört denn die Barmherzigkeit der Kirche auf? M.a.W.: Was darf man sich alles erlauben? Diebstahl? Steuerhinterziehung? Versäumen der Sonntagspflicht (gemütlich auspennen, dann in Ruhe frühstücken)? Ölwechsel im Wald? Randale vor Flüchtlingsunterkünften? Kirchenaustritt?


21
 
 Iñigo 8. Oktober 2015 

Danke und Gottes Segen!

Das Wort eines echten Hirten im Geiste Jesu Christi - auch ganz auf der Linie von Kardinal Schönborn.
Gott Segne Ihre Bemühungen!


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