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Kardinal Sarah: Gender und IS sind die großen Gegenpole zur Familie

14. Oktober 2015 in Weltkirche, 20 Lesermeinungen
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Sarah bat in seinen Bischofssynodenstatement um mehr „Freiheit, Transparenz und Objektivität“ im Synodengeschehen und schlug dafür auch die Veröffentlichung von Zusammenfassungen sämtlicher Redebeiträge vor.


Vatikan (kath.net) „Ich fühle einen starken Wunsch, den Geist der Wahrheit und der Liebe anzurufen, der die Quelle der parrhesia [Freimut, Offenheit] im Reden und der Demut im Hören ist und der allein dazu fähig ist, wahre Harmonie in Pluralität zu schaffen.“ Mit diesem Satz begann Kurienkardinal Robert Sarah sein Statement in der Bischofssynode, wie Edward Pentin in seinem Blog berichtete. Sarah ist der Präfekt der Gottesdienstkongregation, er stammt aus Guinea/Afrika. Vor kurzem erschien sein vielbeachtetes Buch „Gott oder Nichts“. Mit dem Ausdruck „parrhesia“ knüpfte der Kardinal an mehrfache Aufforderungen von Papst Franziskus zur offenen Rede an.

Sarah äußerte „offen“, dass man in der Synode 2014 eine Tendenz dazu gesehen habe, sich von der Mentalität der säkularisierten Welt und des individualisierten Westens erweichen zu lassen. Eine Anerkennung von sogenannten „Lebenswirklichkeiten“ als einen Locus theologicus würde bedeuten, dass man die Hoffnung auf die verwandelnde Kraft des Evangeliums aufgeben würde. Außerdem machte er auf die Gefahr aufmerksam, dass manche der Gesprächsprozesse, die bei der Synode 2014 benutzt worden waren, vor allem darauf abzielten, „einige Randgruppen aus den reichsten Kirchen zu fördern“. Dies stehe aber im Widerspruch zu „einer armen Kirche“, die „ein freudiges, evangeliumsgemäßes und prophetisches Zeichen des Widerspruchs zur Weltlichkeit“ darstelle. Beispielsweise kritisierte Sarah, dass Themen wie die Gender-Ideologie ignoriert würden. Sarah bat um mehr „Freiheit, Transparenz und Objektivität“ im Synodengeschehen und schlug dafür auch die Veröffentlichung von Zusammenfassungen sämtlicher Redebeiträge vor.


Der Kurienkardinal drückte auch seine Hoffnung aus, dass sich die Bischofssynode nicht nur auf einige Pastoralthemen (etwa eine Möglichkeit des Kommunionempfangs für wiederverheiratete Geschiedene) beschränken, sondern dem Heiligen Vater in der weltweiten Verkündigung klarer Wahrheiten helfen werde. Er sehe gegenwärtig „zwei unerwartete Herausforderungen (nahezu schon wie zwei ‚apokalyptische Tiere‘), die zwei Gegenpole darstellen“: der Götzendienst westlicher Freiheit und der islamische Fundamentalismus, „atheistischer Säkularismus kontra religiösem Fanatismus“. „Wir befinden uns, um einen Slogan zu benutzen, zwischen ‚Gender-Ideologie und IS‘“. Aus diesen beiden Polen erwüchsen die beiden Hauptbedrohungen für die Familie, auf der einen Seite „leichte und schnelle Scheidungen, Abtreibung“, Euthanasie, vertreten etwa durch die Gendertheorie, durch „Femen“, die LGBT-Lobby etc. Auf der anderen Seite stünde, so Sarah, die „Pseudofamilie im ideologisierten Islam, welche Polygamie, Abwertung der Frau, sexuelle Sklaverei, Kinderheirat“ etc. legitimiere.

Zwar müsse man alle Menschliche miteinschließen und willkommen heißen, doch was vom Feind komme, dass dürfe nicht assimiliert werden. Man könne nicht gleichzeitig Christus und Belial dienen. „Was im 20. Jahrhundert Nazi-Faschismus und Kommunismus gewesen waren, das sind heute westliche Ideologien über Homosexualität und Abtreibung sowie der Islamistische Fanatismus“.

Um den Gefahren von „Homogamie und Polygamie“ zu begegnen, müsse die Kirche das wahre Familienmodell der Monogamie in ehelicher Liebe, die offen ist für das Leben, furchtlos hervorheben und den Willen des Schöpfers für die Ehe „mit einem klaren und starken Wort des Obersten Lehramtes“ definitiv zu verkünden.

Zum vollen Text von Robert Kardinal Sarah in englischer Übersetzung siehe Edward Pentin - Cardinal Sarah: ISIS and Gender Ideology Are Like 'Apocalyptic Beasts' (Der Wortlaut steht weiter unten).

kath.net-Lesetipp
Gott oder Nichts
Ein Gespräch über den Glauben
Von Nicolas Diat; Robert Sarah
Sonstiger Urheber Georg Gänswein; Übersetzt von Katrin Krips-Schmidt; Claudia Reimüller
Hardcover, 399 Seiten
2015 Fe-Medienverlag
ISBN 978-3-86357-133-7
Preis 18.30 EUR

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Kurienkardinal Robert Sarah: Grundsatzrede ´Das Licht der Familie in einer dunklen Welt´ beim Weltfamilientag/USA 2015 (englisch)



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Lesermeinungen

 Chrissi.L. 16. Oktober 2015 
 

Amen

Amen, Amen, Amen Eure Eminenz


3
 
 Christa.marga 16. Oktober 2015 
 

Warum wohl wird Kardinal Sarah schlecht gemacht?

Weil er die Wahrheit sagt! "Gender" ist absolut teuflisch (Gott wird bei dieser Ideologie ausgehebelt) und der IS wird verharmlost (religiöser Fanatismus und frauenverachtend). Beides sind Themen, wo absoluter Handlungsbedarf seitens der Kirche besteht.
Von unseren Bischöfen hört man dazu aber so gut wie nichts! Das ist enttäuschend, vor was oder wem haben die eigentlich Angst???


3
 
 Adson_von_Melk 15. Oktober 2015 

Ich denke wir müssen hier verbal ein wenig abrüsten.

Nur weil jemand etwas sagt, das einem nicht gefällt, ist er nicht gleich ein Kind des Teufels. Und zwar beziehe ich diesen Grundsatz sowohl auf Bischof Bode als auch Kardinal Sarah. (Artikel 52430 und 52441)
Weder kann man die vielbemühte Lebenswirklichkeit zum Kriterium kirchlicher Lehre machen - wir leben doch in einer gefallenen Schöpfung. Noch ist es genug, aufzuzählen, was alles schlecht ist, bes. so undifferenziert wie oben.

Beides begeistert die Leute noch längst nicht für die bessere Sache.

Wahr ist, dass sie beide aus ihrer Perspektive das beste für die Kirche wollen, soviel Vertrauen habe ich. Wahr ist weiter, dass eine Versammlung wie die gegenwärtige Synode der Ort ist, solche vorerst unvereinbaren Positionen auf den Tisch zu legen. Meine These ist, dass Papst Franziskus der Weltkirche hierfür ein wirkliches Forum schaffen wollte.


7
 
 louisms 15. Oktober 2015 

Lebenswirklichkeit ist nicht gleich Sünde

sondern immer gehalten von Gott, dem Vater, angenommen und erlöst, von Gott dem Sohn und nach der Verheißung des Herrn weiterentwickelt durch Gott, den Hl. Geist.
Dieses Wirken und Offenbaren Gottes in der jeweiligen (durchaus auch sündigen) Lebenswirklichkeit gilt es zu entdecken.
Aber z. B. Homosexualität mit Abtreibung in einem Atemzug gleichzustellen, ist demagogisch und kann daher nur als Einflüsterung des alten Diabolos (Durcheinanderwerfer) gesehen werden.


3
 
 raph 15. Oktober 2015 
 

Warum spüre ich bei den Worten dieses Hirten wahre innere Freude, obwohl er auch vor der Sünde warnt.
Warum spüre ich bei so menschlichen Aussagen anderer Hirten keine Anziehungskraft, obwohl sie nicht von Sünde sprechen?


14
 
 Herbstlicht 15. Oktober 2015 
 

Was wir bräuchten

Wir bräuchten nicht nur einen Kardinal Sarah, wir bräuchten viele von seinem Format.
Zum Thema Lebenswirklichkeit als neue "Offenbarung", entdeckt durch Bischof Bode:
Adam und Eva lebten buchstäblich im Paradies. Eva geriet und fiel in die Versuchung und riss dabei Adam mit nach unten. Und er ließ sich auch gern mitreißen, dies muss fairerweise gesagt werden.
Dies war sie nun, die erste "Lebenswirklichkeit", die heute so problemlos anerkannt wird.
Aber wenn ich das recht sehe, war Gott von dieser neuen Lebenswirklichkeit Adam und Evas nicht unbedingt sehr angetan und konnte ihr wohl wenig abgewinnen. Beide durften nicht mehr bleiben, sondern mussten den paradiesischen Zustand hinter sich lassen. Sie standen zwar noch unter Gottes Schutz, doch ihr künftiges Leben mussten sie nun im "Schweiße ihres Angesichts" gestalten.
Warum nur?


8
 
 agnese 14. Oktober 2015 
 

agnese

Das Buch:"Gott oder nichts" von Kardinal Sarah ist wärmstens zu empfehlen.Er ist wirklich zu bewundern. Er wäre wohl auch papabile beim nächsten Papstwahl. Er sollte auch sehen, daß sein Buch gelesen wird.Also, bitte weiter empfehlen.


6
 
 queenie 14. Oktober 2015 
 

Nazi-Faschismus und Kommunismus

Götzendienst westlicher Freiheit und isl. Fundamentalismus: in allen Lebensbereichen ist die Gottlosigkeit,
Unerbittlichkeit und Unbarmherzigkeit auf dem Vormarsch. Alle streben unerbittlich nach mehr auch Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit ist eine Form des Egoismus. Wenn alle so weitermachen, werden die nächsten
Katstrophen bis hin zum Weltkrieg folgen.


4
 
 Stefan Fleischer 14. Oktober 2015 

Die Lebenswirklichkeit

Man bräuchte nur die Augen offen zu haben für die ganze Lebensrealität um zu sehen, dass diese niemals eine Quelle der Offenbarung sein kann. Sie ist der grosse Acker, auf dem neben dem guten Weizen auch mancherlei Unkraut, auch Dornen und Disteln wachsen. Und es gibt sogar noch "Vögel des Himmels" welche sich bemühen, den guten Samen weg zu picken.


19
 
 kmh 14. Oktober 2015 
 

Nun, gender dürfte sich ja erledigt haben,

Wenn es auf IS prallt.


7
 
 kreuz 14. Oktober 2015 

bei Kardinal Sarah

denke ich nicht (wie bei manch anderen): "was sagt er diesmal?", sondern:
"Was sagt er und warum sagt er es jetzt?"
Dieser verehrte Kardinal ist für mich so etrwas wie das "Fieberthermometer der Kirche", und Prophet noch nebenbei...

www.kathtube.com/player.php?id=36272


25
 
 doda 14. Oktober 2015 

'Adopt a cardinal'

Wie schön @Dottrina, daß ihnen bei 'adopt a cardinal' dieser Hoffnungsträger der Kirche im Gebet anvertraut wurde. Unserer Familie wurde bei dieser Initiative Kardinal Godfried Maria Jules Danneels anvertraut.
Unsere Familie ist für Unterstützung im Gebet dankbar!


7
 
 SCHLEGL 14. Oktober 2015 
 

@ chriseeb74

Was Sie gesagt haben, darüber habe ich gestern mit einem Priester gesprochen! Dieser Kardinal ist eine ganz GROSSE Persönlichkeit. Mit Ergriffenheit und Freude lese ich gerade sein Buch "Gott, oder das Nichts".
Aus ganz kleinen einfachen Verhältnissen eines afrikanischen Dorfes stammend, hat er durch ausgezeichnete Missionare und seine Eltern zum Priestertum gefunden.Er erlebte die marxistische Diktatur von Sekou Touree, die Verhaftung seines Bischofs und die Repressalien eines gottlosen Regimes.
Er spricht in tiefer Verehrung von Johannes XXIII, Paul VI, Johannes Paul II und Benedikt XVI. Glasklar sieht er die Selbstzerstörung des Christentums in Europa. Sein Buch habe schon mehreren Priestern empfohlen.Msgr. Franz Schlegl


36
 
 Rolando 14. Oktober 2015 
 

chriseeb74

Diesen Gedanken habe ich auch


11
 
 Colonia 14. Oktober 2015 
 

Es gibt noch Hirten und Verkünder der Wahrheit

Wieder ist es Kardinal Sarah, der die klare und ungeschminkte Analyse der tatsächlichen Herausforderungen der Kirche Christi offen ausspricht und so viele dampfplaudernde Mietlinge beschämt. Wir sollten ihn im Gebet unterstützen.


30
 
 Smaragdos 14. Oktober 2015 
 

Eine prophetische Stimme... sehr gut seine Unterscheidung, dass die Kirche zwar alles (wahrhaft) Menschliche miteinschließen solle, aber nicht das Teuflische... wozu eben Homo-gamie (Gender) und Poly-gamie (IS) gehören!


27
 
 Dottrina 14. Oktober 2015 
 

Ein dickes, fettes DANKE!!!!!

an Kardinal Sarah, der einige Grundwahrheiten ausgesprochen hat. Einer der besten Kirchenmänner, die unsere gebeutelte Kirche hat. Sein Buch "Gott oder nichts" ist einmalig und mehr als nur empfehlenswert. Beim Konklave hatte ich diesen Kardinal "gezogen" bei "adopt a cardinal". Möge Gott diesem tapferen Mann noch viel Mut und Kraft geben!


36
 
 chriseeb74 14. Oktober 2015 
 

Tja, eine wahrlich...

prophetische Botschaft...sprach da schon ein zukünftiger Papst?


35
 
 wedlerg 14. Oktober 2015 
 

Was sagt die Deutsche Funktionärs-Kirche dazu?

Kein Wort gegen Gender, kein Wort zur Christenverfolgung in Syrien und im Irak.

Das passt nicht in "die Welt ist bunt und darf nicht hinterfragt werden". Es ist dieses neo-marxistische (Karl Marx!)Konzept, was die Deutsche Funktionärs-Kirche so unchristlich macht.


30
 
 Tadeusz 14. Oktober 2015 

Es gibt sie noch in der weiten Welt...

... die katholischen Bischöfe, die in Deutschland ausgestorben bzw. durch Kirchensteuer-Evangeliendemontierer ersetzt wurden...


34
 

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