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Bode: Kirche muss Lebensrealität der Menschen berücksichtigen

14. Oktober 2015 in Deutschland, 41 Lesermeinungen
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In seinem Synodenbeitrag sprach sich der Osnabrücker Bischof für einen differenzierteren Umgang der Kirche mit wiederverheirateten Geschiedenen aus.


Bonn/Vatikanstadt (kath.net/KNA) Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode hat sich bei der im Vatikan tagenden Weltbischofssynode für eine positivere Sicht auf voreheliche Beziehungen ausgesprochen. Dies geht aus Bodes Redebeitrag hervor, den die Deutsche Bischofskonferenz in Bonn am Mittwoch im Wortlaut veröffentlichte. Darin fragt Bode, der seit fünf Jahren die Pastoralkommission der Bischofskonferenz leitet, unter anderem: «Können wir junge Paare, die - nicht nur in Deutschland - in aller Regel zunächst in einer nicht ehelichen Gemeinschaft zusammenleben, wirklich für die Ehe gewinnen, wenn wir ihnen als Erstes vorhalten: Ihr lebt in schwerer Sünde?»


Der Mensch sei als geschichtliches Wesen niemals «neutraler Empfänger einer auszurichtenden Botschaft», sagte Bode weiter. Um heutigen Menschen «die Hochschätzung der Ehe» zu vermitteln, müsse die Kirche auf die individuelle Biografie eingehen, so Bode. Dieser Lebensbezug sei keine «pastorale Strategie» oder eine «methodischer Kunstgriff, sondern »Teil der kirchlichen Lehre« selbst.

In seinem bereits am Samstag vorgetragenen Synodenbeitrag sprach sich der Osnabrücker Bischof auch für einen differenzierteren Umgang der Kirche mit wiederverheirateten Geschiedenen aus. Die Kirche müsse sich fragen, ob »eine Zulassung zu Buße und Eucharistie wirklich in jedem Fall kategorisch auszuschließen« sei.

(C) 2015 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Foto Bischof Bode (c) Bistum Osnabrück


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Lesermeinungen

 Fuchsi 19. Oktober 2015 

Salz der Erde!!!

Bischof Bode, ich weiß wirklich nicht, ob Sie vergessen haben, dass die Kirche die Lebenswirklichkeit der Menschen durchdringen soll oder ob der Zeitgeist die Kirche zerstören soll. Sie sollten bitte noch einmal das Evangelium lesen!


7
 
  16. Oktober 2015 
 

Neue Wege, neue Pastoral? Ja! – Neue Ziele, neue Moral? Nein!

„Die Lebenswirklichkeit der Menschen berücksichtigen“? Moral-theologisch ist das falsch, aber pastoral-thelogisch ist selbstverst. richtig. Was moralisch richtig ist, kann man nicht davon abhängig machen, wie Menschen leben, aber die Pastoral, d. h.wie man Menschen den Glauben nahebringt, wie man ihnen verkündigt, sie lehrt und zu christlicher Reife führt, ist selbstverständlich von der Lebenswirklichkeit der Menschen abhängig.

Selbstverständlich geht man mit Kindern anders um als mit Senioren, mit Erwachsenen anders als mit Jugendlichen. Ja, die Kirche muß immer wieder eine neue Sprache entwickeln, die in die ihre Zeit paßt. Aber das ändert nun nichts am Evangelium von unserem Herrn Jesus Christus, dem Erlöser des Menschengeschlechts, vom Heiligen Geist, der Liebe Gottes ausgegossen in unseren Herzen und von Gott, unserem Vater, der uns in seinen Geboten den Weg des Lebens weist.

Deshalb ... ja, neue Wege mit Menschen, die zB. vorehelich zusammenleben, aber nein, keine neuen Ziele!


11
 
  16. Oktober 2015 
 

„Wach auf du Schläfer, ... Christus will dein Licht sein!“

1. Aufwachen, lieber Bischof Bode! Niemand sagt jungen Paaren, die vorehelich zusammenleben, wenn Sie heiraten wollen: „Ihr seid Sünder.“ Sie werden einfach verheiratet – manchmal nach einer Stunde Eheprotokoll und einer weiteren zum Ablauf des Gottesdienst.
2. Aufwachen, lieber Bischof Bode (bevor es zu spät ist)! Niemand in der rk Kiche Deutschlands sagt jungen Katholiken, wie wunderbar es ist keusch zu leben (ohne Porno, Selbstbefriedigung und Sex vor der Ehe), zeigt Ihnen die Gnade-Wege dazu und macht Ihnen Mut – und das ist Ihre Schuld, Ihre und die Ihrer Kollegen, für die Sie sich einst werden verantworten müssen.
3. Und schließlich ... Aufwachen, lieber Bode! Volkskirche ist passé, auch wenn das im Provinz-Nest Osnabrück – t‘schuldigung an alle Osnabrücker – noch nicht angekommen ist. Sie sind verantworlich für die Gläubigen, die als „Kinder Gottes ... mitten in einer verdorbenen und verwirrten Generation“ (Phil 2,15), in einer Zivilisation des Todes als Christen leben sollen.


9
 
 ThomasMoore 16. Oktober 2015 

Lebensrealität als Maßstab?

Mal ein Extrembeispiel:
Wenn die Lebensrealität ein Maßstab für die Lehre ist, dann müsste die Kirche auch folgendes anerkennen und wertschätzen, wenn es eine Mehrheit der Gläubigen für richtig erachtet:
-Faustrecht
-Selbstjustiz
-Ehrenmord
-Zwangsverheiratung

Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Und wer definiert, was Lebensrealität ist und was nicht?
Im übrigen haben sich die Gebote Gottes im AT und die Verkündigung Jesu niemals an der Lebensrealität der Zeitgenossen orientiert.


11
 
  16. Oktober 2015 
 

@Skepticael: Ihr Einwurf trifft aber doch gar nicht, was @Hans-Josef aus JPII zitiert!

"Nett. Faktisch hat die katholische Kirche in Deutschland nicht einmal annähernd genug Seelsorger, um das umzusetzen."

Damit meinen Sie offenbar Priester. Was, wenn das eine Aufgabe für alle Christen ist? Das ist ein Punkt, den besonders das II. Vatikanum neu herausgestrichen hat, dementsprechend formuliert der Hl. Johannes Paul. "Seelsorger und KIRCHLICHE GEMEINSCHAFT werden bemüht sein"

Mir ist die Engführung auf den Klerus kürzlich auch an ganz anderer Stelle unangenehm aufgefallen, nämlich bei dem Artikel über die Drangsalierung von Christen in Flüchtlingsunterkünften, Titel "Die Hirten schweigen". Das ist bedauerlich, aber keine Ausrede: WIR sind "des Bruders Hüter".

Jeder mag an seiner Stelle tun, was er kann. Das Problem wäre zB. rasch gelöst, wenn wirklich jede Pfarre eine Gruppe von Flüchtlingen (Christen, Muslime, Jesiden ...) aufnimmt, gemäß einem sehr weisen Vorschlag des Papstes.


3
 
  16. Oktober 2015 
 

Bischof Bode

und andere wollen nicht die Lehre verändern sondern retten, was in D und Ö noch zu retten ist. Sie gehen zu den Rändern, um wieder einen Anfang zu bekommen.


5
 
 kreuz 16. Oktober 2015 

"Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten"

an diesen Ausspruch W. Ulbricht`s erinnert mich bis jetzt der Synoden-Verlauf. analog:

"Niemand hat die Absicht, die kirchl. Lehre zu verändern"...

www.youtube.com/watch?v=YjgKKOdVRx4


11
 
 silas 16. Oktober 2015 

Eine ernsthafte Frage

Ja, wir haben junge, aktive Menschen z.B. in der Messdienerarbeit.
Sie kommen voll Freude zum Gottesdienst, lernen einen Partner kennen und werden oft schon vor der Ehe intim miteinander, in der Ausbildung oder während des Studiums.
Sie interessieren sich für Jesus, Kirche und besonders auch für eucharistische Anbetung, nur die Beichte ist Ihnen ein Buch mit sieben Siegeln, weil sie sich nicht schuldig fühlen,d.oft liebenswerte Ideale der Nächstenliebe leben, gleichzeitig aber irriger Weise meinen: "Wenn man sich liebt, hat Gott nichts gegen Intimität, auch vor der Ehe."

Oft bleiben sie ihrer ersten Liebe treu und Heiraten mit23-26 Jahren und sind dann sogar bereit zum Sakrament der Versöhnung.

Soll man dieser meistens sympathisch auftretenden Mehrheit, religiös sozialisierten Menschen sagen:

"Ihr lebt zwar wichtige Idealen, aber in einem noch wichtigeren irrt ihr und könnt deshalb nicht zu den Sakramenten?"

Dann verlieren wir von diesen (wenigen) Jugendlichen über 85%!


3
 
  16. Oktober 2015 
 

@Hans Josef

"Seelsorger und kirchliche Gemeinschaft werden bemüht sein, solche Situationen und deren konkrete Ursachen Fall für Fall kennenzulernen; diskret und taktvoll mit denen, die zusammenleben, Kontakt aufzunehmen, mit geduldiger Aufklärung, liebevoller Ermahnung und dem Zeugnis christlich gelebter Familie darauf hinzuwirken, daß ihnen der Weg gebahnt werde, ihre Situation zu ordnen."

Nett. Faktisch hat die katholische Kirche in Deutschland nicht einmal annähernd genug Seelsorger, um das umzusetzen.

"Vor allem sollte man sich jedoch darum bemühen, solchen Erscheinungen vorzubeugen, indem man in der ganzen sittlichen und religiösen Erziehung der Jugend den Sinn für Treue pflegt, ihr die Bedingungen und Strukturen erklärt, welche einer solchen Treue förderlich sind, ohne die es keine wahre Freiheit gibt, und sie im geistlichen Reifen fördert sowie ihr die reiche menschliche und übernatürliche Wirklichkeit des Ehesakramentes erschließt."

DAS ist nicht Sache des Staates!


1
 
 JohnPaul 15. Oktober 2015 

Kann man unverheiratete Paare für die Ehe gewinnen, indem man ihnen schwere Sünde vorhält?

Warum nicht? Jesus jedenfalls hat die Frau am Jakobsbrunnen genau so gewonnen - und nicht mit einer "barmherzigen" Anerkennung ihrer "Lebenswirklichkeit".

Früher dachte ich, dass Leute, die sowas fordern, eigentlich bereit sein müssten die Bibel umzuschreiben. Aber das wird kaum nötig sein. Wie es scheint, hat das Wort Gottes für bestimmte Kreise ohnehin keine Relevanz mehr.


9
 
  15. Oktober 2015 
 

Umkehrschluss

Kann man junge Paare, die in einer nicht ehelichen Gemeinschaft zusammenleben, für die Ehe gewinnen, wenn man ihnen sagt: ist doch völlig ok so?


9
 
 frajo 15. Oktober 2015 

Kirche muß ...

Muß wohl Jesus auch?


8
 
  15. Oktober 2015 
 

Familiaris Consortio Teil 4

Das Volk Gottes möge auch auf die Träger öffentlicher Verantwortung einwirken; sie sollen sich diesen Tendenzen mit ihren zersetzenden Wirkungen auf die Gesellschaft und ihren Schäden für die Würde, Sicherheit und das Wohl der einzelnen Bürger entschieden widersetzen; sie sollen sich bemühen, daß die öffentliche Meinung nicht zu einer Unterbewertung der Bedeutung der Institution von Ehe und Familie verleitet werde. Da in vielen Gegenden die jungen Menschen wegen äußerster Armut infolge ungerechter oder unzureichender sozio-ökonomischer Strukturen nicht heiraten können, wie es sich gebührt, müssen die Gesellschaften und jene, die öffentliche Verantwortung tragen, die legitime Ehe durch eine Reihe von sozialen und politischen Maßnahmen fördern, indem sie den familiengerechten Lohn sichern, Vorkehrungen für ein familiengerechtes Wohnen treffen und entsprechende Arbeits- und Lebensmöglichkeiten schaffen.


3
 
  15. Oktober 2015 
 

Familiaris Consortio Teil 3

Seelsorger und kirchliche Gemeinschaft werden bemüht sein, solche Situationen und deren konkrete Ursachen Fall für Fall kennenzulernen; diskret und taktvoll mit denen, die zusammenleben, Kontakt aufzunehmen, mit geduldiger Aufklärung, liebevoller Ermahnung und dem Zeugnis christlich gelebter Familie darauf hinzuwirken, daß ihnen der Weg gebahnt werde, ihre Situation zu ordnen. Vor allem sollte man sich jedoch darum bemühen, solchen Erscheinungen vorzubeugen, indem man in der ganzen sittlichen und religiösen Erziehung der Jugend den Sinn für Treue pflegt, ihr die Bedingungen und Strukturen erklärt, welche einer solchen Treue förderlich sind, ohne die es keine wahre Freiheit gibt, und sie im geistlichen Reifen fördert sowie ihr die reiche menschliche und übernatürliche Wirklichkeit des Ehesakramentes erschließt.


3
 
  15. Oktober 2015 
 

Familiaris Consortio Teil 2

Wieder andere werden dazu getrieben durch äußerste Unwissenheit und Armut, manchmal infolge wirklich ungerechter Verhältnisse oder auch durch eine gewisse seelische Unreife, die sie mit Unsicherheit und Furcht vor einer dauerhaften und endgültigen Bindung erfüllt. In einigen Ländern sehen überlieferte Sitten eine wirkliche Ehe erst nach einer Zeit gemeinsamen Lebens und nach der Geburt des ersten Kindes vor.

Jedes dieser Elemente stellt die Kirche vor schwierige pastorale Probleme, und zwar wegen der ernsten Folgen, die sich daraus ergeben sowohl in religiös-sittlicher Hinsicht (Verlust der religiösen Bedeutung der Ehe im Licht des Bundes Gottes mit seinem Volk, Fehlen der sakramentalen Gnade, schweres Ärgernis) als auch in sozialer Hinsicht (Zerstörung des Familienbegriffs, Schwächung des Sinnes für Treue auch gegenüber der Gesellschaft, mögliche seelische Schäden bei den Kindern, zunehmender Egoismus).


3
 
  15. Oktober 2015 
 

Familiaris Consortio Teil 1

) Freie Verbindungen

81. Hier handelt es sich um Verbindungen ohne jegliches öffentlich anerkanntes institutionelles Band, sei es zivilrechtlich oder religiös. Diese Erscheinung, der wir immer häufiger begegnen, muß gleichfalls die Aufmerksamkeit der Seelsorger auf sich ziehen, auch deshalb, weil ihr die verschiedensten Ursachen zugrundeliegen können und ein Einwirken auf diese die Folgen vielleicht zu begrenzen vermag.

Manche halten sich aus wirtschaftlichen, kulturellen oder religiösen Schwierigkeiten zu solchen freien Verbindungen gleichsam genötigt, weil sie bei Eingehen einer regulären Ehe Schaden zu befürchten hätten, den Verlust wirtschaftlicher Vorteile, Diskriminierungen usw. Bei anderen hingegen begegnet man einer Haltung der Verachtung, des Protestes oder der Ablehnung gegenüber der Gesellschaft, der Familie als Institution, der gesellschaftlich-politischen Ordnung oder einer Haltung, die nur auf Lebensgenuß ausgeht.


3
 
 hofi 15. Oktober 2015 

"......für voreheliche Beziehungen!"

Zu meinem Bedauern kenne ich S.Ex.Dr.Bode persönlich noch aus einer Zeit,in der er nicht Bischof, sondern Gemeindepfarrer war. Damals schon hat er voreheliche Beziehungen begünstigt bzw. dafür "gesorgt", daß sogar Priester mehr als in "Zweifel" kamen.


13
 
 Diasporakatholik 15. Oktober 2015 
 

@Theobald

Ich stimme ihnen unbedingt zu.
Sehr richtig auch Ihre Hinweise auf die Begegnungen des HERRN mit der Frau am Jakobsbrunnen bzw. der überführten Ehebrecherin.
Der HERR weiß in beiden Fällen, wie es um diese Menschen steht und gibt Ihnen das auch zu verstehen.
Aber OHNE den eigenen Beitrag des Menschen, der in seiner UMKEHR zu GOTTES Willen besteht, geht es eben NICHT!
Wieso nach Bischof Boden denn angeblich die Zulassung von Menschen zu Buße [wohl Beichtsakrament?] kategorisch auszuschließen ist, erschließt sich mir nicht.


9
 
 silas 15. Oktober 2015 

Ratzingers 3

Es hat einen tiefen Sinn, dieses Recht als reines Glaubensrecht stehen zu lassen. Aber die pastoral muss dann stärker von der Grenze aller Gerechtigkeit und von der Realität der Vergebung sich bestimmen lassen; sie darf den hier in Schuld geratenen Menschen nicht einseitig disqualifizieren gegenüber anderen Formen der Schuld. Sie muss sich der Eigentümlichkeit des Glaubensrechtes und der Glaubensrechtfertigung deutlicher bewusst werden und neue Wege finden, auch demjenigen die Gemeinschaft des Glaubens offen zu halten, der das Zeichen des Bundes nicht in seinem vollen Anspruch festzuhalten vermochte."
Ratzinger Einführung ins Christentum S.590 591 2014


0
 
 silas 15. Oktober 2015 

Ratzingers... Teil 2

...((Dabei ist vorausgesetzt, dass die sogenannten Matthäusklauseln (19, 9) in dem Sinn gemeint sind, in dem die Ostkirchen sie verstehen: als Möglichkeit der Ehescheidung für den Unschuldigen, wenn eine schuldhafte Zerstörung der Ehe durch Ehebruch vonseiten des anderen Partners vorliegt...) und dass ähnliche kirchlich anerkannte Möglichkeiten lange Zeit hindurch auch in der lateinischen Kirche gegeben waren.“ Das entspricht der Tatsache, dass der Mensch auch im Neuen Testament der Nachsicht gegenüber seiner »Herzenshärtigkeit« bedarf, dass er gerecht nur als gerechtfertigter Sünder ist, dass die Bergpredigt einen glaubensmäßig gültigen Maßstab, aber nicht die konkrete Rechtsform seines Miteinanderlebens darstellt. Daraus muss man nicht folgern, auch die Westkirche müsse im Anschluss an die Ehescheidungsklauseln des Matthäusevangeliums ähnlich wie die orthodoxen Kirchen des Ostens Ehescheidung zu einer Möglichkeit ihres Kirchenrechts machen.


0
 
 silas 15. Oktober 2015 

Ratzingers Versuch die Lebensrealität der Menschen einzufangen

"Der Versuch, diesen übergesetzlichen und überrechtlichen Anruf rechtlich zu fassen, führt bereits in der durch Matthäus repräsentierten Teilkirche dazu, die ”Herzenshärtigkeit" des Menschen neu ins Recht einzubringen und dementsprechend zu verfahren.l3 Gewiss kann man sagen, dass in den nun neuerdings auftretenden Scheidungsklauseln der Anspruch Jesu, der die Kasuistik zerreißt und hinter sie zurückführt, wieder umgewandelt wird. in eine kasuistische Position und dass insofern hier schon wieder etwas vom Ernst des Ursprungs verloren zu gehen droht. Zugleich ist aber festzustellen, dass die Rezeption durch die Kirche vom Wort Jesu nicht zu trennen ist; und ganz deutlich bestätigt sich hier, dass Jesu Wort zwar der unbedingte Richtpunkt jeder christlichen Ehe, aber doch nicht selbst wieder Gesetz im engeren Sinn des Wortes ist. Von da aus ist es
zu verstehen, dass es in der Ostkirche schon sehr früh die Möglichkeit der Ehescheidung im Falle des Ehebruchs für den Unschuldigen gab...


0
 
 girsberg74 15. Oktober 2015 
 

Frommer Wunsch!

@queenie
„Kommentare sollten tw. mehr von genseitigem Respekt und Brüderlichkeit erfüllt sein“

Liebe Queenie ,– richtig erraten?
Was nach meinen Erfahrungen vor Ort hinsichtlich Ihres Wunsches einzig geht, das ist, jedes nicht notwendige Reden über die Person zu unterlassen.

Einiges allerdings muss man dann doch sagen, damit der Glaube der Kirche nicht auf den Flohmarkt geht.


8
 
 quovadis 15. Oktober 2015 
 

Auch Körperkrankheit

und seelisches Leid sind Lebenswirklichkeiten.
Sollen Ärzte und Sozialhelfer das einfach zur Kenntnis nehmen und sie nicht zu beseitigen trachten? Oder differenziert betrachten? Wie wäre das, wenn man dann im Spital Bischof Bode nicht behandeln wollte, weil man halt differrenziert?


11
 
 Waldi 15. Oktober 2015 
 

Sehr geehrter @Pellegrino,

Ihr Kommentar ist eine Wucht, die sogar einen Bischof Bode wach rütteln müsste! Sie haben die zahlreichen und erschütternden "Lebensrealitäten" umfassend aufgezeigt, aus denen Bischof Bode die Kirchenlehre ableiten möchte!


9
 
 Waldi 15. Oktober 2015 
 

Halten wir fest:

wenn Lebensbezug, (d.h. auf den moralisch schwankenden Momentanzustand der Gesellschaft bezogen), Teil der kirchlichen Lehre ist, dann müsste die Kirche ihre Lehre fortdauernd nach Höhen und Tiefen der moralischen Wankelmütigkeit der Gesellschaft verändern und neu ausrichten! Damit würde die Gesellschaft die Kirchenlehre definieren und die Kirche total überflüssig machen. Gerade im "Bodeschen Deutsch-Katholizismus" hat die kath. Kirche einen Ist-Zustand erreicht, dass man als Katholik tatsächlich zunehmend das Gefühl bekommt, auf diese Kirche ersatzlos verzichten zu können! Ich möchte aber eine zuverlässige Kirche, die sich nicht nach klerikalen Plappermäulern orientiert, sondern nach dem allzeit geltenden Wort Gottes und der Lehre Jesu Christi in den Evangelien! Von dieser zeitlosen Wahrheit hört man in der Kirche fast gar nichts mehr! Viele Hirten haben die Menschen in diesen desolaten Zustand versetzt, und wollen auch noch dieser Lebensrealität die Kirchenlehre anpassen!


15
 
  15. Oktober 2015 
 

Ein guter Hirte...

führt seine Herde auf saftige, grüne Auen und nicht in die Wüste bzw. läßt sie auf kargem, trockenen, felsigen Boden verharren.


13
 
  15. Oktober 2015 
 

Ist die Lebenswirklichkeit denn so erstrebenswert?

Sind verletzte Seelen erstrebenswert? Sind Trennungen von Partnerschaften erstrebenswert? Ist Unsicherheit, Trennungsangst, Misstrauen in einer Partnerschaft erstrebenswert? Ist die Zunahme von Eifersucht durch fehlendes Vertrauen erstrebenswert? Sind Kinder ohne feste Elternbeziehung erstrebenswert? Sind oberflächliche und häufig wechselnde Partnerschaften erstrebenswert? Sind gebrochene Versprechen erstrebenswert? Ist fehlende Geborgenheit erstrebenswert? Sind Trennungsstreit und Rosenkriege erstrebenswert? Was ist an der Lebenswirklichkeit so erstrebenswert, dass dafür die Kirche von ihren Glaubensgrundsätzen abweichen und die Lebenswirklichkeit zum paradiesischen Zustand erklären sollte?


19
 
 Stefan Fleischer 15. Oktober 2015 

Was soll diese Frage

ob »eine Zulassung zu Buße und Eucharistie wirklich in jedem Fall kategorisch auszuschließen« sei?
Wir haben doch - wenn ich richtig informiert bin - eine Lösung. Wenn ein solches Paar den Schritt bereut und sich verpflichtet, inskünftig keusch zu leben, so ist doch die Zulassung überhaupt kein Problem. Immer nach meinem persönlichen Informationsstand sollte doch Bischof Bader (und die übrigen Befürworter einer Lösung für spezielle Fälle) dies wissen.


13
 
  15. Oktober 2015 
 

Kommentare

sollten tw. mehr von genseitigem Respekt und Brüderlichkeit erfüllt sein.
Das ist meine Meinung.


6
 
  15. Oktober 2015 
 

Was ist gemeint?

Dass "junge Paare ... zunächst in einer nicht ehelichen Gemeinschaft zusammenleben", um herauszufinden, ob sie zueinander passen und den Bund fürs Leben schließen können, kenne ich als "Verlobung". Diese altbewährte Institution bietet dem Paar einen geschützten Raum, in dem es sich sorgfältig prüfen kann. GV gehört allerdings nicht dazu.

Die Realität in Deutschland (und vielen westlichen Ländern) ist aber eine ganz andere, nämlich serielle Promiskuität. Diese sog. "Beziehungen" zielen eben nicht auf einen dauerhaften Lebensbund, sondern auf kurzfristigen ungehemmten Hedonismus. Daran ist nichts gut, es höhlt das christliche Verständnis von Ehe aus, und ja, ich kann es nicht ändern, sofern es unkeusch ist, ist es auch Sünde.


22
 
 chriseeb74 15. Oktober 2015 
 

Nun ja...

Bischof Bode bewegt sich immer mehr abseits der Katholischen Lehre; dies war allerdings bereits vor seiner Bischofsweihe (zum Weihbischof) im Erzbistum Paderborn bekannt. Das er dann noch zu höheren Aufgaben in der Kirche berufen wurde zeigt die wirklich problematische Situation. Fehler sind mit Sicherheit auch in der seinerzeitigen Bischofskongregation gemacht worden.
Nun haben wir den Salat...


20
 
  15. Oktober 2015 
 

Wie wäre es Umkehr zu lehren Herr Bischof?

Wer das Gebet übt, bleibt nicht lange in der Sünde. Denn entweder wird er das Gebet oder die Sünde lassen, weil Gebet und Sünde nicht nebeneinander bestehen können.

Teresa von Avila (1515 - 1582), Teresa de Jesús, Kirchenlehrerin


26
 
 Dismas 15. Oktober 2015 

Wie weit steht dieser Mann, der Hirte sein soll, schon entfernt von

CHRISTI Lehre und daher der Lehre der Kirche? Was wäre gewesen, hätte der HERR seine Lehre den damaligen "Lebenswirklichkeiten" angepasst? Im Gegenteil, er hat nicht "dialogisiert", auch wenn ihn Viele wieder verließen.- Wir sollen "Salz der Erde" sein, nicht als dröge Fische im Fluss des zeitgeistigen Realtivismus mitschwimmen, Herr Bischof.
Beten wir, dass der Hl.GEIST auf die Bischöfe herabkommt!


28
 
 tünnes 15. Oktober 2015 
 

Lebensbezug ist Teil der kirchlichen Lehre

Das ist doch wohl nicht ernst gemeint, oder?
Da kann ich tatsächlich aus der Schlange die Eva misstrauen gegen Gott eingeflüstert hat, eine tolle und herzensgute Ratgeberin machen, die die Eva endlich dazu ermutigt hat, einen neuen Lebensabschnitt zu wagen.


25
 
 Tadeusz 15. Oktober 2015 

Die Realität ist...

...dass das barmherzige Rumgeeiere um deutsche wiederverheiratete Geschiedene nur ein Präludium für die Anerkennung der Homosexualität in der deutschen Kirche ist.

Und die barmherzige Klike hofft, dass es keiner sieht.


17
 
 tünnes 15. Oktober 2015 
 

Die Hochschätzung für die Ehe wird im Kleinkindalter gelegt und nicht erst wenn die Menschen heiraten wollen!
O Ton 9 Jähriges Mädchen: "Wenn ich jemand bessres finde, geh ich eben zu dem!" Woher hat sie das nur?


21
 
 raph 15. Oktober 2015 
 

Lebensrealität berücksichtigen

Um es noch mit anderen Worten zusammen zu fassen: Natürlich brauchen wir die Realität als Ausgangspunkt unserer Arbeit. Hier aber würde ich sagen "Diagnose richtig, Behandlung falsch, Patient tot."


26
 
 Christa 15. Oktober 2015 

Zu der vorhandenenen Lebensrealität

haben aber auch die meisten Bischöfe aus Deutschland beigetragen, denn sie und ihre Gefolgschaft haben in ihren Predigten nicht den Spiegel vorgehalten sondern noch das "Gutmenschentum"verherrlicht nach dem Motto: " Wir sind zwar Sünderlein kommen aber alle in den Himmel"


25
 
 Theobald 15. Oktober 2015 
 

Realität

Ja natürlich muss die Kirche die Realität berücksichtigen!
Um beim Beispiel Herrn Bodes zu bleiben - was hat den Jesus getan? Wie die Geschichte von der Frau am Brunnen oder der Ehebrecherin zeigt, hat er ihre Realität anerkannt und gewußt, dass sie verloren sind, wenn sie nicht umkehren.
"Geh und SÜNDIGE von nun an NICHT MEHR". Diesen Satz unterschlagen aktuelle Theologen gern.
Jesus spricht dieses Satz voller Liebe, wohlgemerkt. Aber er spricht ihn dennoch aus. Er verschweigt Sünde nicht und kleidet sie nicht in eine positive Sicht... was immer das sein soll.


30
 
 raph 15. Oktober 2015 
 

Wie wäre es damit, den jungen Menschen Gottes Liebe näher zu bringen? Was sündig ist, werden sie dann besser erkennen können.
Werden wir Menschen für Gott gewinnen, wenn wir ihnen seinen Willen vorenthalten?


26
 
  15. Oktober 2015 
 

WvG

Endlosschleife und Abkehr von der Kirche sollten vermieden werden. Die Statistik zeigt, daß die meisten Ehen nicht repariert werden konnten. Viele der Betroffenen gehen keine feste Bindung mehr ein und richten leicht noch mehr Unheil an.


7
 

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