Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  2. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  3. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  4. Papst Franziskus hat neue Regeln für kommende Papst-Beerdigungen festgelegt
  5. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  6. ARD zeigt Kabarettistin mit schweren Impfschäden nach Corona-Impfung
  7. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  8. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  9. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität
  10. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  11. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!
  12. 'Ich denke einfach, dass Gott unser Bestes verdient'
  13. Alle Macht den synodalen Räten?
  14. Erhebliches Defizit bei Vatikan-Pensionsfonds: Papst schlägt Alarm
  15. Pro-Palästinensische Demo: Traditionelle Eröffnung des Weihnachtsfensters abgesagt

Zölibat, ein 'Päpstliches Nein' und die Sache mit dem richtigen Dreh

9. Dezember 2015 in KNA, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus und der Therapeut - Vor zwei Jahren bat Wunibald Müller den Papst, die Ehelosigkeit von Priestern zu überdenken. Die Antwort ist zwar ein grundsätzliches Nein, lässt aber Spielraum für Interpretationen. Von Christian Wölfel (KNA)


Bonn (kath.net/KNA/red) Wie geht man bei der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA) mit einem Brief von Papst Franziskus um, der Vorschlägen zur Zulassung verheirateter Männer eine klare Absage erteilt? KNA-Redakteur Christian Wölfel schreibt dazu: „Es ist eigentlich ein Päpstliches Nein“, doch offenbar ist er damit nicht zufrieden. - kath.net dokumentiert einen aufschlussreichen KNA-Kommentar über einen Vatikanbrief im Wortlaut:

Franziskus und der Therapeut
Vor zwei Jahren bat Wunibald Müller den Papst, die Ehelosigkeit von Priestern zu überdenken. Die Antwort ist zwar ein grundsätzliches Nein, lässt aber Spielraum für Interpretationen. Von Christian Wölfel (KNA)

Münsterschwarzach (KNA) Es ist eigentlich ein Päpstliches Nein, das Wunibald Müller seit Anfang der Woche in den Händen hält. Der Heilige Vater halte es nicht für praktikabel, «universalkirchlich eine Option zwischen einem verheirateten und einem zölibatären Klerus zu ermöglichen». Zwei Jahre hat der Theologe und Psychotherapeut auf dieses Schreiben zu seiner Forderung nach Aufhebung des Pflichtzölibats für Priester warten müssen. Enttäuscht ist der Leiter des Recollectio-Hauses im unterfränkischen Münsterschwarzach trotzdem nicht.


In dem einseitigen Brief, der auf den 25. November datiert ist und über die Vatikanbotschaft in Berlin kam, wird bewusst Bezug genommen auf eine Praxis, die Papst Paul VI. in seiner Enzyklika Sacerdotalis caelibatus 1967 benannte. Danach kann es in einzelnen Fällen eine Zulassung eines verheirateten Mannes zum Priesteramt geben. Diese dürfe aber «keine nachteiligen Folgen für die herrschende Disziplin bezüglich des Zölibats mit sich bringen», wie es heißt. «Warum lässt er das schreiben?», fragt Müller in Richtung Franziskus.

Normalerweise sei dieser Weg bisher nur für evangelische Pfarrer gedacht, die katholisch werden und als Priester tätig sein wollen. Könnte das dann vielleicht auch für verheiratete Diakone oder bewährte Laien, sogenannte viri probati gelten, fragt sich der Theologe. Und interpretiert die Zeilen weiter: Was bedeutet das Wort «universalkirchlich», wenn Franziskus immer wieder von der Bedeutung der Ortskirchen spricht?

«Vielleicht ist es ja ein Weg, wo sich die Tür doch etwas öffnen könnte», sagt Müller und nimmt damit Bezug auf seinen Brief an den Papst vor zwei Jahren. Darin schrieb er, dass die Tür zur Aufhebung des Zölibats lediglich angelehnt sei. «Öffnen Sie die Tür», so der Therapeut damals. Über einen Menschen mit direktem Zugang zu Franziskus habe er das Schreiben damals nach Rom gebracht. Ein weiteres folgte im April 2014. Gehört hat er zunächst nichts - zumindest nicht direkt. Hoffnung, dass seine Zeilen ankamen, hatte er jedoch. Schließlich griff der Papst selbst die Formulierung mit der Tür mehrfach öffentlich auf.

In der nun eingegangenen Antwort wird ihm versichert, dass Franziskus eingehend über das Anliegen unterrichtet worden sei. Und er sich zugleich für die Mitsorge für die Sendung der Kirche durch den Therapeuten, der sich im Recollectio-Haus um Geistliche in Lebenskrisen kümmert, bedankt. Dieser Tonfall ist es, der Müller Hoffnung macht. «Ich habe ja schon andere Briefe bekommen aus Rom.»

Es war genauer gesagt meist sein Bischof, dem dann zum Beispiel von der Glaubenskongregation erklärt worden sei, was moniert werden müsse an Müllers Arbeit, etwa an seiner Promotion zum Thema «Homosexualität - Eine Herausforderung für Theologie und Seelsorge».

Aus dem Tonfall schöpft der 65-Jährige Hoffnung. Manche «alten Floskeln» hingegen enttäuschen ihn dann doch: «Der Priesterzölibat, der die Keuschheit 'um des Himmelreiches willen' zum Ausdruck bringt und auf das Vorbild und den Rat Christi sowie die Empfehlung und die Praxis der Apostel zurückgeht, kann auch heute die Fruchtbarkeit einer geistlichen Vaterschaft sichtbar machen», zitiert er aus dem Brief. Eine Reaktion auf Argumente aus seiner beruflichen Arbeit mit Hunderten von Priestern in Lebenskrisen vermisst Müller dagegen in dem Schreiben.

Der Therapeut hat es nach eigenen Worten mit vielen Geistlichen zu tun, die an der Ehelosigkeit zu zerbrechen drohen oder ein Doppelleben führen. Deren Vorgesetzte wüssten davon, schauten aber weg. «Der Zölibat hat sich selbst überlebt», ist Müller überzeugt.

Nach seinem öffentlichen Brief an den Papst habe er viele positive Zuschriften bekommen, von Priestern, von deren Partnerinnen, auch von «höheren kirchlichen Würdenträgern», erzählt der Theologe. Post gab es aber auch von jenen, die sich fragten, wie er so etwas fordern könne. Der freundliche Brief aus Rom belegt für ihn zumindest eines: «Für Franziskus war das offensichtlich kein Problem.»

(C) 2015 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Grafik (c) kath.net


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kirche

  1. Bischof Strickland warnt vor ‚Crescendo der Apostasie’ in der Kirche
  2. Erzbischof Aguer: Nächster Papst muss die katholische Lehre gegen ‚progressive Mythen’ verteidigen
  3. ‚Ideologie’, ‚Schisma’ – Kardinal Burke befürchtet radikale Veränderung der Kirche
  4. ‚Lieber in der Kirche Gottes mit Unkraut als in einer Kirche die ich baue’
  5. Alexander Kissler: ‚Als Klimasekte haben die Kirchen keine Zukunft’
  6. Südtiroler Bischof: Kirche muss auch gegen den Strom schwimmen
  7. Erster Kirchen-Neubau in Türkei seit 100 Jahren vor Eröffnung
  8. Neigung vor Gott und Zuneigung zum Menschen
  9. Für eine Kirche ohne Privilegien
  10. ‚Fest im Glauben bleiben’ – Kardinal Müller warnt vor ‚LGBT-Wahnsinn’ in der Kirche







Top-15

meist-gelesen

  1. Heiliges Jahr - Große ROMREISE zu OSTERN 2025 - 9 Tage - Mit Assisi, Loretto, Manoppello und Padua
  2. JETZT ANMELDEN - Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025
  3. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  4. Unmittelbar vor der Todesspritze: Niederländerin (22) sagt NEIN zur Euthanasie
  5. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  6. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  7. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  8. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  9. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  10. Covid-Impfung verweigert – Katholikin erhält 12,7 Millionen Dollar nach ungerechtfertigter Kündigung
  11. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität
  12. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  13. Beeindruckend: Volvo präsentiert Werbung, die eine ungeplante Schwangerschaft und das Kind bejaht
  14. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!
  15. Papst Franziskus hat neue Regeln für kommende Papst-Beerdigungen festgelegt

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz