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Frankreichs katholische Revolution21. Dezember 2015 in Weltkirche, 16 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Die katholische Kirche in Frankreich ist im Aufschwung. Sowohl im öffentlichen Leben wie auch in der Kirche des Landes gibt es eine neue Bewegung selbstbewusster Katholiken, die sich nicht scheuen, den Glauben unverkürzt zu leben und zu verkünden.
Paris (kath.net/jg) Nach dreißig Jahren des Rückganges ist in Frankreich das Erwachen eines selbstbewussten und dynamisch-orthodoxen Katholizismus zu beobachten. Das schreibt Samuel Gregg, Forschungsdirektor des amerikanischen Acton-Institutes in einem ausführlichen Artikel für den Catholic World Report. Die von der Zeitung Le Figaro als Neokatholiken bezeichneten hätten es geschafft, ihrer Stimme in den politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Debatten Frankreichs Gehör zu verschaffen. Sie hätten dabei im Gegensatz zu früheren Jahren kein Problem, mit prononciert katholischen Positionen im weitgehend säkularen öffentlichen Diskurs des Landes anzuecken. Das wohl bekannteste Beispiel sei die Bewegung La Manif pour tous. Diese sei eine breite Bürgerbewegung, sowohl ihre Basis als auch ihre Führungsspitze seien aber stark von katholischen Laien geprägt, schreibt Gregg. Katholische Bischöfe und viele junge Priester würden Aktionen von La Manif pour tous unterstützen. Letztere seien häufig in den sozialen Medien aktiv und betreiben eigene Blogs.
Eine wesentliche Rolle in der Erneuerung des französischen Katholizismus spielen einige Bischöfe. An erster Stelle nennt Gregg Jean-Marie Lustiger, den früheren Erzbischof von Paris. In den 24 Jahren, in denen er der Erzdiözese vorstand (1981 2005) gründete er ein eigenes Seminar, Schulen, rief katholische Radio- und Fernsehsender ins Leben und öffnete viele Wege für die Debatte mit säkularen Denkern. Sein vielleicht größter Erfolg seien die vielen Berufungen gewesen. In Frankreich spreche man von einer Generation Lustiger unter den Priestern. Diese würden die Ideen und den Stil Lustigers weiter tragen, schreibt Gregg. Lustigers Nachfolger als Erzbischof von Paris, Kardinal André Vingt-Trois, werde als dessen geistiger Sohn wahrgenommen. Gregg nennt weiters Kardinal Philippe Barbarin, den Erzbischof von Lyon und Primas von Frankreich, Dominique Rey, den Bischof von Frèjus-Toulon und Olivier de Germay, Bischof von Ajacco als Vertreter einer neuen Generation von Bischöfen. Diese ließen sich vom laizistischen Frankreich nicht einschüchtern, weil sie seine Probleme kennen würden. Gleichzeitig seien sie nicht von dem Bemühen der Zeit kurz nach dem II. Vaticanum geplagt, sich an die weltliche Moderne anzupassen und möglichst wenig Aufsehen zu erregen. Vielmehr würden sie sich auf die wesentliche Aufgabe der Kirche konzentrieren: die Verkündigung des Evangeliums. Neue geistliche Bewegungen seien ein weiteres wichtiges Element in der gegenwärtigen Entwicklung. Gruppen wie die Gemeinschaft Emmanuel, die Gemeinschaft Chemin Neuf und das Foyer de Charite hätten ihren Ursprung in Frankreich. Nur sechs Prozent der Franzosen würden wöchentlich die heilige Messe besuchen, weitere fünfzehn Prozent ihren Glauben gelegentlich praktizieren. Sie würden verkörpern, was Papst Benedikt XVI. als Zukunftsperspektive für die Katholiken Westeuropas vorgeschlagen hatte: eine kreative Minderheit. Link zum Artikel von Samuel Gregg (englisch): catholicworldreport.com
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Lesermeinungen | j@cobus 1. Jänner 2016 | | | Ausgangspunkt Frankreich Was in Paris wie in voherigen Kommentaren beschrieben geschieht, kann ich bestätigen: 2004 war ich an einer Pariser Uni in der Konferenz, abends ging ich zufällig in die Saint-Gervais-Kirche, um eine Messe zu besuchen und staunte über die Fraternité de Jérusalem http://jerusalem.cef.fr/de/ und staunte über diese Gemeinschaft, die Mönche und Nonnen in selben Trachten hatte ich ein pasr Monate zuvor auch auf dem Mont Saint-Michel gesehen. Und 1972 war ich erstmals auf dem Mont Saint-Michel, das Kloster war damals leer. Robert Schuman lancierte 1950 die EGKS zusammen mit Adenauer. Von Frankreich musste die Initiative ausgehen, die dann 1962 zur Deutsch-französ. Versöhnung führte. Ich glaube, von Frankreich geht die Glaubenserneuerung in das übrige Europa aus. | 0
| | | 22. Dezember 2015 | | | diese neue Bewegung ist legitim so lange sie nicht denkt die Gesellschaft muß ihre Prinzipien übernehmen wenn es wirklich aufwärts gehen soll wird das Jahrhunderte dauern diese bewegungen haben alle sehr seichte Wurzeln und eine zum teil nicht in der kirchlichen Tradition verwurzelte Spiritualität | 0
| | | aragorn1 22. Dezember 2015 | | | Paris - ich war beeindruckt! Im November vergangenen Jahres durfte ich erstmals Paris besuchen und ich war wirklich positiv überrascht:
Vor allem war ich beeindruckt WIE die Leute dort beten. Besonders zu spüren war die Gebetsatmosphäre in der Kirche Sacre Cour und bei der Heiligen Catherine Labouré in der Rue de Bac - aber nicht nur dort. Die Menschen sind mitunter stundenlang vor dem Allerheiligsten und beten. Die Kirchen (ich war nur in großen Kirchen) sind voll, die Messen dauern länger als eine Stunde. | 7
| | | 22. Dezember 2015 | | | Liebe(r) Pamir... ... natürlich wollte ich die Münchner nicht ausschließen. Gutes soll in alle Himmelsrichtungen strahlen. Als Osnabrücker habe ich da vielleicht ein wenig zu "egoistisch" gedacht ;-)
Über meine aus dem Bistum Regensburg stammende Frau und deren in Bayern verstreute Verwandtschaft habe ich einen guten Einblick in die dortige kirchliche Situation. Sicher auch kein Paradies, aber aus dem Norden blickt man doch mit ein wenig "Neid" Richtung Süden ;-)) | 4
| | | Stephaninus 22. Dezember 2015 | | | Bedenken wir gleichzeitig schnelle Erfolge sind wohl (meist) nicht der Weg Gottes. Die französische Kirche musste viele Täler durchschreiten. Vielleicht steht uns diesbezüglich manches erst noch bevor. | 6
| | | Maurizio 21. Dezember 2015 | | | Wirklich beeindruckend Was sich in Frankreich die letzten Jahre entwickelt ist beeindruckend. Daran kommt auch seine sozialistische Regierung nicht mehr vorbei. Wir sollten davon lernen. | 11
| | | wandersmann 21. Dezember 2015 | | | außerordentliche Form Folgendes habe ich bzgl. Frankreich gefunden:
2015: 68 Weihen in der ordentlichen Form, 20 in der außerordentlichen Form | 7
| | | mphc 21. Dezember 2015 | | | Frankreich wieder die erste Tochter der Kirche Die hl. Miriam von Abellin, die "kleine Araberin" aus dem Hl. Land, hat prophezeit, dass Frankreich nach einer schweren Zeit sich wieder an die Spitze der Kirche setzen wird. | 9
| | | PerryR 21. Dezember 2015 | | | Die wahre Weihnachtsbotschaft dieses Jahr! - Markus 11, 24: "Darum sage ich euch: Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubt nur, daß ihrs empfangt, so wirds euch zuteil werden."
Lasset uns beten liebe Schwestern und Brüder zur Erneuerung unseres geliebten Abendlandes! Statt zu lamentieren über den stetig anwachsenden Unglaube um uns herum lasset und den Herrn anflehen noch mehr der Seinigen zu erwecken und diesen Kontinent wieder zurückzuverwandeln in das, wozu es eigentlich bestimmt ist: Das christliche Abendland zu repräsentieren. Beten wir für einen neuen Morgen, beten wir für zahlreiche Lustigers auch auf deutschsprachigem Boden, möge die Evangelisation beginnen! Viva la Fance! Amen. | 8
| | | Maxim 21. Dezember 2015 | | | Sebi "Hoffentlich strahlt das auch zu uns in die nördlichen Diözesen aus! "
Wir Bayern hoffen natürlich auch Richtung SÜDEN, vielleicht sogar bis MÜNCHEN. | 9
| | | Herbstlicht 21. Dezember 2015 | | | Sebi1983 Die katholische Kirche in Frankreich ist nicht so satt und vielleicht gerade deshalb glaubwürdiger.
Sie speist sich aus anderen Quellen.
Die Glaubenden fühlen sich durch ihre Bischöfe unterstützt und nicht alleingelassen.
Schön und ermutigend wäre, würde dieses kleine Hoffnungslicht auch den Weg über den Rhein zu uns finden.
Die von Ihnen erwähnten Bischöfe hätten sicher nichts dagegen und wir auch nicht. | 12
| | | Smaragdos 21. Dezember 2015 | | |
Die Gemeinschaft der Seligpreisungen hat auch ihren Ursprung in Frankreich! | 8
| | | antonius25 21. Dezember 2015 | | | Ein paar Ergänzungen Die Communaute Saint Martin fehlt, obwohl die mit etwa 10 Ordinationen pro Jahr (gesamt ca. 100 in Frankreich) 10% der Vokationen hat. Die Messen finden im Novus Ordo auf Latein statt.
Die Traditionalisten kommen auf etwa 10-20. Hier ein etwas älterer Artikel. Die Verhältnisse dürften gleich geblieben sein:
http://rorate-caeli.blogspot.com/2011/06/priestly-ordinations-from-france-for.html | 7
| | | 21. Dezember 2015 | | | Ein Oster macht noch keinen Sommer Stephanius: Die Proteste in Paris gegen ein blasphemisches Theaterstück gingen ganz vorrangig von Gläubigen der Piusbruderschaft aus. Andere, Vorsichtige sprangen erst spät auf den Zug auf.
Die französichen Katholiken haben auch keine Berührungsängste mit dem Front National. Wenn ich mich erinnere wie B. Höcke allein deswegen hierzulande verdammt wurde!
Den aufrechten Gang sehe ich bei uns nicht. Die Plätze sind bis auf Ausnahmen von den anderen besetzt. | 8
| | | 21. Dezember 2015 | | | Die Saat wächst langsam und bringt Frucht! Kardinal Lustiger war ein großer Mann, seine Saat geht auf!
Ein sprechendes Beispiel dafür, dass die guten Dinge Zeit benötigen, um in aller Stille Wurzeln zu schlagen und zu wachsen...
Ein Vorbild auch für Deutschland. Bei allen berechtigten Klagen über die Kirche in Deutschland sollte man auch die Hoffnungssignale nicht übersehen. Z.B. im Süden der Republik: Hanke in Eichstätt, Oster in Passau, der furchtlose Kardinal Müller und sein Nachfolger Voderholzer in Regensburg... Die Katholiken zumindest in diesen bayerischen Regionen sind zu beneiden. Das wurde und wird viel guter Samen gesät. Lasst in Ruhe wachsen!
Hoffentlich strahlt das auch zu uns in die nördlichen Diözesen aus! Da sehe ich bislang leider wenig Licht. | 21
| | | Stephaninus 21. Dezember 2015 | | | Spannend aus der Asche entsteht neues Feuer. Diese Kirche hat wohl Zukunft: Es ist weder die modernistische, zeitgeistangepasste, noch jene der Piusbrüder, die an vergangenen, nie mehr zurückkehrenden Zuständen festhält. | 21
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