Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Medien: Vatikan gab grünes Licht für 'Homo-Wallfahrt' zum Heiligen Jahr
  2. Merkel verteidigt ihre fatale Flüchtlingspolitik von 2015
  3. Truthahn, Zahnschmerzen und die Schwiegermutter
  4. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  5. Alexander Kissler: "Ich finde mittlerweile, @Pontifex schadet seiner Kirche"
  6. SPD definiert Familie ohne ‚Vater‘, ‚Mutter‘ und ‚Kinder‘
  7. Kardinal Schönborn: Zeit der traditionellen europäischen Kardinalssitze vorbei
  8. Tote und über 200 Verletzte bei Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg
  9. Wie tief kann eine evangelische Kirche noch sinken? - Weihnachtsmarkt mit Hamas-Symbolen!
  10. Zerstörte Linzer "Marienstatue" - Zwei Verdächtige entlastet
  11. Papst beim Rückflug von Korsika: „Haben Sie gesehen, wie viele Kinder da waren?“
  12. Österreichischer Verfassungsgerichtshof (VfGH) kippt Kärntner Veranstaltungsverbot am Karfreitag
  13. "Der Synodale Weg nimmt sich selbst nicht mehr ernst"
  14. Enthauptet! - Papst Franziskus erklärt 16 französische Ordensfrauen zu Heiligen
  15. Geschenk zum 88er: Autobiografie des Papstes soll verfilmt werden

EU-Kommission registriert neue Bürgerinitiative 'Mum, Dad & Kids'

18. Dezember 2015 in Familie, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Gefordert wird eine einheitliche, EU-weite Definition, zum Schutz von Ehe und Familie


Brüssel-Straßburg (kath.net) Scheinbar unaufhaltsam wird in einem europäischen Land nach dem anderen das Familienrecht einer radikalen Neugestaltung unterzogen. Im Sinn einer falsch verstandenen "Gleichbehandlung" wird die Ehe nicht mehr als Bund zwischen einem Mann und einer Frau definiert, sondern als "Partnerschaft zweier Personen", bei denen es sich auch um Personen desselben Geschlechts handeln kann.

Unvermeidlich hat das auch Auswirkungen auf den Begriff der Familie: sie beruht nicht mehr auf der von der Natur vorgegebenen Eltern-Kind-Beziehung, sondern wird zu einem juristischen Konstrukt: man verschafft sich Kinder, indem man sie adoptiert oder mithilfe "gespendeter" Ei- oder Samenzellen herstellen lässt – oder indem man sich, wie kürzlich in einem vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte entschiedenen Fall, kurzerhand bei einer im Ausland gelegenen reproduktionsmedizinischen Klinik eines kauft.

Wenn zwei Personen desselben Geschlechts das Recht haben, eine Ehe einzugehen, dann werden sie zwangsläufig auch ein "Recht auf Kinder" für sich reklamieren – egal wie dieses Recht dann in der Praxis verwirklicht wird. Das Recht des Kindes, seine Eltern zu kennen und mit ihnen zu leben (Art. 7 der UN Kinderrechtskonvention) bleibt dabei auf der Strecke. Die Auflösung des tradierten Familienbegriffs führt über kurz oder lang zu neuen Formen des Menschenhandels und der Sklavenhaltung.


Doch es gibt auch eine Gegenbewegung, die in der medialen Öffentlichkeit bisher freilich viel weniger Aufmerksamkeit erfährt. Nicht weniger als 16 europäische Länder, davon 8 innerhalb der EU, haben die Definition der Ehe als Bund zwischen Mann und Frau verfassungsrechtlich abgesichert. Sie tun dies, um Versuchen der EU oder des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, Ehe und Familie europaweit neu zu erfinden, einen wirksamen Riegel vorzuschieben.

Dieses Ziel verfolgt auch eine neue EU-Bürgerinitiative, die unter dem Namen „Mum Dad & Kids“ vorige Woche von der Europäischen Kommission offiziell registriert worden ist. Sie fordert von der EU eine für den gesamten Bereich des Europarechts einheitliche Definition der Ehe als Bund zwischen Mann und Frau und, darauf aufbauend, eine Definition der Familie auf der Basis von Ehe und Abstammung. Diese Definitionen sollen gelten wo immer und wann immer ein Rechtsakt der EU auf die Begriffe Ehe und Familie bezugnimmt.

Die Notwendigkeit einer solchen Definition, die eine für alle Mitgliedstaaten akzeptable gemeinsame Basis darstellen würde, wurde gerade vor wenigen Tagen ersichtlich, als ein Entwurf der Kommission für eine neue EU-Verordnung über die Zuständigkeit, das anwendbare Recht und die Vollziehung von Entscheidungen in Ehesachen am Widerstand einiger Mitgliedstaaten scheiterte, die befürchteten, dass der vorgeschlagene Rechtsakt sie zur rechtlichen Anerkennung eines Konzepts der "Ehe" zwingen würde, das der öffentlichen Ordnung im eigenen Land zuwiderliefe.

Die vorgeschlagene Definition von Ehe und Familie auf EU-Ebene würde zwar den einzelnen Mitgliedstaaten das Recht belassen, für den eigenen Kompetenzbereich andere Definitionen zu beschließen – aber zumindest wäre der EU die Möglichkeit genommen, die Mitgliedstaaten indirekt zur Anerkennung gleichgeschlechtlicher „Ehen“ und „Partnerschaften“ zu zwingen. Eine weitergehende Petition ist im Rahmen einer „Europäischen Bürgerinitiative“ nicht möglich, weil eine solche Initiative von der EU nur etwas fordern darf, das auch in die Zuständigkeit der EU fällt. Das Ehe- und Familienrecht fällt aber grundsätzlich in die exklusive Zuständigkeit der Mitgliedstaaten.

Mit der offiziellen Registrierung durch die Kommission hat „Mum Dad & Kids“ eine erste wichtige Hürde genommen, weil die Kommission damit anerkennt, dass die Initiative zulässig ist und mit den Grundwerten der EU vereinbar ist. Gerade Letzteres ist eine bedeutsame Feststellung, weil von verschiedener Seite immer wieder behauptet wird, die Nicht-Anerkennung homosexueller „Ehen“ und „Familien“ sei eine Verletzung von „Grundrechten“.

Die Initiative kann derzeit noch nicht unterzeichnet werden, weil zunächst ein elektronisches System zur Sammlung von Unterstützungserklärungen eingerichtet werden muss. Dies wird voraussichtlich noch einige Wochen dauern.

Die Möglichkeit einer EU-weiten Bürgerinitiative wurde erst 2012 geschaffen. Seit damals wurden fast 60 solche Initiativen angemeldet – aber nur drei von ihnen gelang es, die für eine offizielle Behandlung durch die EU-Institutionen erforderliche Million Unterschriften zu erreichen. Mit fast 1.9 Millionen Unterschriften hat die dem Lebensschutz gewidmete Initiative „One of Us“ bisher das beste Ergebnis erzielt. Die Organisatoren von „Mum Dad & Kids“ hoffen jedoch, dieses Ergebnis bei Weitem zu übertreffen. Im Idealfall wird so ein europaweites Netzwerk von Nichtregierungsorganisationen entstehen, das international für Ehe und Familie eintritt.

„Mum Dad & Kids“ ist nichtkonfessionell, und wird von Bürgern verschiedener Glaubensüberzeugungen mitgetragen. Der Päpstliche Familienrat empfiehlt die Initiative jedoch auf seiner Website allen Katholiken zur Unterstützung. Die Organisatoren arbeiten zurzeit auch am Aufbau eines konfessionsübergreifenden Gebetsnetzwerks.

Für weitere Informationen: www.mumdadandkids.eu

Kontaktmöglichkeit: info[at]mumdadandkids.eu


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 petrafel 18. Dezember 2015 
 

@kath.net

Bitte informieren Sie uns (in einigen Wochen?), wenn die Initiative tatsächlich unterzeichnet werden kann.


3
 
  18. Dezember 2015 
 

Netzwerk oder Bedeutungslosigkeit

Da kann ich nur hoffen, dass ein Netzwerk erstarkt und nicht, dass alle Organisationen FÜR die Familie nach dem Motto "teile und herrsche" in der Bedeutungslosigkeit verschwinden, was ich befürchte.


2
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Familie

  1. Zehn Gespräche, bevor man „Ja“ sagt
  2. Katholischer 'Familienverband Wien' wirbt mit gleichgeschlechtlichen Paaren
  3. US-Bundesstaat Oregon verweigert Adoption für christliche Mutter
  4. Texas: Adoptionen im letzten Jahr um 30 Prozent gestiegen
  5. US-Unternehmen führt Babybonus für Mitarbeiter ein
  6. Kroatien: Regierung will Sonntagsöffnung deutlich einschränken
  7. Neigung vor Gott und Zuneigung zum Menschen
  8. Lebenslänglich für zwei Menschen
  9. Warum Linke weniger glücklich sind als Konservative
  10. Menschen mit Kindern haben eher konservative Ansichten, sind für den Lebensschutz







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN und PLATZ SICHERN!
  2. DRINGEND - Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE für das Heilige Jahr 2025
  3. Alexander Kissler: "Ich finde mittlerweile, @Pontifex schadet seiner Kirche"
  4. Medien: Vatikan gab grünes Licht für 'Homo-Wallfahrt' zum Heiligen Jahr
  5. "Der Synodale Weg nimmt sich selbst nicht mehr ernst"
  6. O Sapientia, quae ex ore Altissimi prodiisti
  7. Paris: Die Dornenkrone ist zurück in Notre-Dame
  8. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  9. O Adonai, et Dux domus Israel
  10. Kardinal Schönborn: Zeit der traditionellen europäischen Kardinalssitze vorbei
  11. Merkel verteidigt ihre fatale Flüchtlingspolitik von 2015
  12. Weihnachtswunder‘: US-Pilger aus syrischem Gefängnis befreit
  13. O radix Jesse
  14. O clavis David
  15. Katholisches Bistum übernimmt 2025 „St. Johannes“ als vierte katholische Kirche in Stockholm

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz