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DBK-Vorsitzender Marx für Begrenzung der Flüchtlingszahlen

6. Februar 2016 in Aktuelles, 8 Lesermeinungen
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Kardinal Marx: «Es geht nicht allein um Barmherzigkeit, sondern auch um Vernunft». Politik müsse «immer auf das Mögliche ausgerichtet sein». Deutschland könne nicht «alle Notleidenden der Welt aufnehmen».


Passau (kath.net/KNA) Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, plädiert für eine Eindämmung der Flüchtlingszahlen. Zugleich lehnte er im Interview der «Passauer Neuen Presse» (Samstag) eine Beschränkung des deutschen Asylrechts ab. «Es geht nicht allein um Barmherzigkeit, sondern auch um Vernunft», so der Münchner Erzbischof. Politik müsse «immer auf das Mögliche ausgerichtet sein». Deutschland könne nicht «alle Notleidenden der Welt aufnehmen».

Gleichzeitig betonte der Kardinal: «Barmherzigkeit kennt keine Grenze», ebenso wenig wie es für unser Asylrecht «eine Beschränkung nach oben» gebe. «Jeder, der europäischen Boden betritt, muss anständig behandelt werden und ein faires Verfahren erhalten», sagte Marx, der auch Vorsitzender der EU-Bischofskommission COMECE ist. «Die Grenze Europas darf keine Grenze des Todes sein.»


Eine Reduzierung der Flüchtlingszahlen könne nicht erst dann gelingen, «wenn die Menschen an unseren Grenzen stehen», führte Marx aus. Es gelte, stärker in den Heimat- und Nachbarländern der Flüchtenden zu helfen. «Das reiche Europa trägt eine hohe Last, Deutschland besonders - keine Frage», räumte der Kardinal ein. Aber im Vergleich zu Ländern in den Krisenregionen Afrikas und des Nahen Osten sei diese Last «viel geringer».

Scharf kritisierte Marx die Haltung der Partei Alternative für Deutschland (AfD) in der Flüchtlingskrise. «Überlegungen, an den Grenzen auf wehrlose Flüchtlinge zu schießen, sind inakzeptabel und menschenfeindlich», so der Kardinal. Und weiter: «Parteien, die so etwas äußern, sind keine Alternative für Deutschland.»

Marx äußerte «höchsten Respekt» für Kanzlerin Angela Merkel und für «ihren Mut und ihre Bereitschaft, in dieser schwierigen Situation Verantwortung zu übernehmen». Merkel handele «nicht blauäugig, sondern durchdacht». Der Kardinal: «Politik bedeutet eben, nicht nur einfach Stimmungen zu folgen, sondern Zielen und Prinzipien.»

Das Ausmaß der Fremdenfeindlichkeit hierzulande erschrecke ihn, so Marx. Es habe in Deutschland immer ein «gewisses Potenzial an Rechtsextremismus und auch Rassismus» gegeben. Diese Ideologie habe sich «offenbar weiter verfestigt». Der Kirchenvertreter beklagte in diesem Zusammenhang eine «Verrohung» der Sprache. «Wir erleben Hetze gegen Fremde, bis in bürgerliche Kreise hinein», so der Vorsitzende der Bischofskonferenz. «Der Firnis der Zivilisation ist offenbar doch nicht so dick wie immer gedacht.»

(C) 2016 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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