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Islamischer Theologe fordert mehr Unterstützung für liberale Muslime4. April 2016 in Deutschland, 3 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Tübinger Wissenschaftler nennt es «unglücklich», wenn Deutschland mit Saudi-Arabien gute Beziehungen pflege, sich aber «nicht so recht eindeutig zu dem Weltbild, das von dort propagiert wird, äußern möchte».
Köln (kath.net/KNA) Der islamische Theologe Erdal Toprakyaran hat sich für mehr Unterstützung für liberale Muslime ausgesprochen. Es sei nachvollziehbar, dass sich die deutsche Politik nicht in religiöse Fragen etwa in Saudi-Arabien einmischen wolle, sagte er am Freitag im Deutschlandfunk. Dennoch müsse die Politik alles versuchen, «damit Religion nicht instrumentalisiert und missbraucht werden kann». 
Es sei «unglücklich», wenn Deutschland mit Saudi-Arabien gute Beziehungen pflege, sich aber «nicht so recht eindeutig zu dem Weltbild, das von dort propagiert wird, äußern möchte». Positive Signale kämen derzeit von den Zentren für Islamische Theologie, so der Tübinger Wissenschaftler. Dort schalteten sich junge Menschen in die Debatten ein. Sorge bereite ihm dagegen der Trend, zu einer Art Patriarchat zurückzukehren, sagte Toprakyaran. Dies betreffe etwa Pakistan, Indonesien oder Malaysia: Dort gebe es Bewegungen «zurück zu mehr Strenge, zurück zu weniger Pluralität». In Deutschland seien die Salafisten erfolgreich, «weil sie einfache Lösungen und Antworten anbieten». Manche junge, aber auch ältere Menschen suchten «nach klaren Strukturen, nach klarer Rollenverteilung». (C) 2016 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
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Lesermeinungen | friederschaefer 14. April 2016 | | | Eindeutigkeit vs Geschäftssinn Auf diese Weise wird der Islamisierung weiter Raum gegeben. Denn: Die Saudis tun alles, ihre Interpretation des Islams weiter zu verbreiten. Unsere westlichen Regierungen tun dasselbe. Nur ist es nicht der Glaube an Gott, sondern der Glaube an den Götzen Profitmaximierung, auch unter dem Namen Mammon oder Kapitalismus bekannt.
Vielleicht eine Möglichkeit, mich zu widerlegen: Wenn die Saudis/Kataris mal wieder in D eine Moschee finanzieren wollen, dann bitte nur gegen das Zugeständnis, einen Kirchenbau in deren Land von D aus mitfinanzieren zu dürfen. Das wäre eine echte Tat(statt Blabla), Menschenrechte durchzusetzen. Aber haben unsere Politiker den Mumm dazu? |  0
| | | Chris2 6. April 2016 | | | Alternativen: Dekadenz oder Salafismus? Solange das ehemalige Abendland Zuwanderern außer Dekadenz, linken Ideologien und Selbstkritik (in D bis zum Selbsthass gehend) nichts anzubieten hat, werden nicht nur gescheiterte und labile Persönlichkeiten, sondern auch die Sinnsucher unter ihnen, Gefahr laufen, bei Rattenfängern und (im Wahrsten Sinne des Wortes) Halsabschneidern zu landen. Gerade die Kirche sollte wieder ihr Ureigenstes (die ungeschmälerte Frohbotschaft Jesu, also auch mit allen unbequemen Ecken und Kanten) anbieten, anstatt sich wegen der Kirchen(d)steuer bei den Regierenden mit dem versehentlich im Namen verbliebenen "C" anzubiedern... |  0
| | | 5. April 2016 | | | Kirche und Politik müssen in ständigen Austausch mit dem Islam treten. Sonst keine Entwicklung. |  1
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