Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Die Liebe als oberste Regel. Über die Kirche, Synodalität und Demut
  2. Bemerkenswert großer Andrang bei „Alter Messe“ im Petersdom - Kard.-Burke-Predigt in voller Länge!
  3. „Wie Leo still und leise Franziskus korrigiert“
  4. Die 'katholische Frauenbewegung' Österreichs verteidigt das Islam-Kopftuch
  5. In Geist und Wahrheit. Sechzig Jahre ‚Nostra aetate‘. Der Durst Gottes nach dem Menschen
  6. Wir predigen den heiligen Klimawandel
  7. CSU-geführtes Innenministerium finanziert NGOs, die gegen Merz demonstrieren
  8. Eklat durch NS-Vergleich gegenüber Israel bei interreligiösem Kongress in Rom
  9. US-Vizepräsident JD Vance besuchte Messfeier in der Grabeskirche in Jerusalem
  10. Benjamin Leven: „Was läuft schief in einer Kirche, die sich vor Zulauf fürchtet?“
  11. Historischer Besuch von König Charles III. im Vatikan
  12. Hoffnung, die nicht weiß. Nikolaus von Kues als Lehrer des Glaubens, der ‚bekehrten Unwissenheit‘
  13. „Eine Kernfrage für Peter Seewald ist: Warum tun wir uns so schwer, an unser Lebensende zu denken?“
  14. Designierter Präsident der Georgetown University lehnt Lehre der Kirche über Homosexualität ab
  15. Evangelische Landeskirche in Württemberg: Gleichgeschlechtliche „Ehe“ verfehlt Zweidrittelmehrheit

Philippinen: 'Leute haben Angst, in die Kirche zu gehen'

19. August 2016 in Weltkirche, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Missionar berichtet über zunehmende islamistische Übergriffe


Manila (kath.net/KIN) Pater Sebastiano D‘Ambra ist erschöpft. Seit mehr als vierzig Jahren arbeitet der sizilianische Missionar im Süden der Philippinen. Neben der Seelsorge setzt er sich auch für das friedliche Zusammenleben zwischen Christen und Muslimen ein. Dazu hat er die „Bewegung für Dialog und Frieden“ gegründet, die internationale Beachtung gefunden hat.

Jetzt macht sich Pater Sebastiano große Sorgen um das Miteinander der Religionen. „Alle Welt berichtet über die politischen Turbulenzen nach der Wahl von Präsident Rodrigo Duterte, über die religiösen spricht keiner“, so D‘Ambra gegenüber dem weltweiten päpstlichen Hilfswerk „Kirche in Not“. „Dabei ist der zunehmende religiöse Hass genauso zerstörerisch.“

Die Philippinen gelten als „katholische Hochburg“. So haben im vergangenen Jahr beim Besuch von Papst Franziskus in der Hauptstadt Manila über sechs Millionen Gläubige an der heiligen Messe teilgenommen – es war der bislang größte Gottesdienst aller Zeiten. Über 80 Prozent der Philippiner gehören der römisch-katholischen Kirche an. So war es früher auch in Mindanao, der südlichsten Inselgruppe der Philippinen, auf der Pater Sebastiano tätig ist. „Heute sind 60 Prozent christlich, 40 Prozent sind Muslime. Der Islam wächst sprunghaft an.“


Leider steigt damit auch die Zahl der extremistischen Islamisten. „Früher hatten wir es mit einer traditionellen Form des Islam zu tun. Das Zusammenleben war sehr gut. Jetzt hat sich alles verändert“, sagt der Missionar. Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ und deren Ableger rekrutieren auch auf den südlichen Philippinen Nachwuchs.

„Entführungen, Gewalt und Verfolgung sind mittlerweile an der Tagesordnung“, berichtet der Missionar. Erst vor wenigen Tagen sei wieder ein Christ ermordet worden. An Weihnachten und Ostern verübten Extremisten mehrere Anschläge auf christliche Dörfer. Einige islamische Religionsführer haben ihren Gläubigen verboten, gemeinsam mit den Christen deren Feiertage zu begehen – obwohl dies ein alter und tiefverwurzelter Brauch auf den Philippinen ist. Trauriger Höhepunkt war ein Angriff im Jahr 2013: In Zamboanga, einer Millionenstadt im äußersten Süden der Inselgruppe, wurden mehrere Stadtteile von islamistischen Kämpfern angegriffen und niedergebrannt. Hunderte Menschen wurden verletzt oder getötet, 100 000 wurden obdachlos.

„Früher waren die Philippinen ein Musterbeispiel für den interreligiösen Dialog zwischen Christen und Muslimen“, erklärt Pater Sebastiano. Heute hätten viele Christen Angst, ihre Meinung zu sagen. „Ja, es gibt Gebiete, da fürchten sich die Menschen, in die Kirche zu gehen aus Angst vor Anschlägen.“ Das Militär zeige zwar Präsenz, könne aber nur wenig ausrichten: Zu unübersichtlich ist die Gefährdungslage. Es gäbe bereits erste Abwanderungstendenzen von Christen.

Aber es gäbe auch ein gegensätzliches Phänomen: „Die Menschen leben ihren Glauben umso entschiedener. Die Kirchen sind nach wie vor voll.“ Das gebe auch ihm neue Kraft, so D‘Ambra. Er ist entschlossen, sein Werk des interreligiösen Dialogs fortzusetzen. „Die Zunahme des Radikalismus macht unsere Mission schwieriger und zugleich notwendiger. Es ist ein langer Prozess, aber ich bin überzeugt, dass man durch den Dialog ein Klima der Barmherzigkeit schaffen kann. Und das braucht die philippinische Gesellschaft so dringend.“

„Kirche in Not“ unterstützt seit vielen Jahren die Arbeit von Pater Sebastiano D‘Ambra. Dazu gehören zum Beispiel Programme zur Förderung von Toleranz, Mitarbeiterschulung und der Bau eines interreligiösen Begegnungszentrums. Da auf den Philippinen die Mittel für Seelsorge und Evangelisation knapp sind, fördert „Kirche in Not“ im ganzen Land den Bau von Kirchen und Klöster, den Druck religiöser Schriften oder die kirchliche Medienarbeit und leistet Existenzhilfe für Priester und Ordensleute. Nach den schweren Taifun-Katastrophen in den Jahren 2009 und 2013 hat das Hilfswerk seine Hilfe verstärkt, zum Beispiel durch die Verteilung von Lebensmitteln und Medikamenten. Um weiter helfen zu können, bittet „Kirche in Not“ um Spenden:

Kirche in Not Deutschland

Kirche in Not Österreich

Kirche in Not Schweiz

Philippinen: Schutzzaun um eine Kirche in der Diözese Zamboanga


Pater Sebastiano D‘Ambra, seit über 40 Jahren Missionar auf den Philippinen


Ein Soldat patrouilliert vor einem zerstörten christlichen Gebäude in Zamboanga


Foto oben © Kirche in Not


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Christenverfolgung

  1. Keine Religion hat derzeit einen so hohen Blutzoll zu zahlen wie das Christentum
  2. Nach fast 24 Jahren Todeszelle in Pakistan: Der Christ Anwar Kenneth (72) ist frei
  3. Die EU-Bischöfe fordern, den Sonderbeauftragten für Religionsfreiheit wiedereinzusetzen
  4. Meldestelle Christenschutz: Serie von Schändungen erreicht alarmierendes Ausmaß in Wien
  5. Anhaltende Angriffe auf Christen in Nigeria
  6. Christen werden in 160 Ländern der Welt schikaniert
  7. Tragisches Schicksal der verfolgten Christen
  8. Pakistan: Mehr Blasphemievorwürfe gegen Christen
  9. Indien: Junge Ordensfrau nach Konversionsvorwürfen in Haft
  10. Vatikan-Vertreter bei der UNO: Jeder siebte Christ wird verfolgt






Top-15

meist-gelesen

  1. Bemerkenswert großer Andrang bei „Alter Messe“ im Petersdom - Kard.-Burke-Predigt in voller Länge!
  2. "Warum hast du solche Angst vor Johannes Paul II.?"
  3. „Wie Leo still und leise Franziskus korrigiert“
  4. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  5. Wir predigen den heiligen Klimawandel
  6. Karmeliter bauen gotisches Kloster in den Rocky Mountains
  7. Benjamin Leven: „Was läuft schief in einer Kirche, die sich vor Zulauf fürchtet?“
  8. Konvertierter Ex-Anglikaner Nazir-Ali sagt neue Welle von Konversionen voraus
  9. Historischer Besuch von König Charles III. im Vatikan
  10. Die Liebe als oberste Regel. Über die Kirche, Synodalität und Demut
  11. Nicht reden, sondern machen!
  12. Die 'katholische Frauenbewegung' Österreichs verteidigt das Islam-Kopftuch
  13. US-Vizepräsident JD Vance besuchte Messfeier in der Grabeskirche in Jerusalem
  14. Zahl der Theologiestudenten in Passau in drei Jahren versiebenfacht - Von 21 auf 140 Studienanfänger
  15. Evangelische Landeskirche in Württemberg: Gleichgeschlechtliche „Ehe“ verfehlt Zweidrittelmehrheit

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz