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Philippinen: 'Leute haben Angst, in die Kirche zu gehen'

19. August 2016 in Weltkirche, 1 Lesermeinung
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Missionar berichtet über zunehmende islamistische Übergriffe


Manila (kath.net/KIN) Pater Sebastiano D‘Ambra ist erschöpft. Seit mehr als vierzig Jahren arbeitet der sizilianische Missionar im Süden der Philippinen. Neben der Seelsorge setzt er sich auch für das friedliche Zusammenleben zwischen Christen und Muslimen ein. Dazu hat er die „Bewegung für Dialog und Frieden“ gegründet, die internationale Beachtung gefunden hat.

Jetzt macht sich Pater Sebastiano große Sorgen um das Miteinander der Religionen. „Alle Welt berichtet über die politischen Turbulenzen nach der Wahl von Präsident Rodrigo Duterte, über die religiösen spricht keiner“, so D‘Ambra gegenüber dem weltweiten päpstlichen Hilfswerk „Kirche in Not“. „Dabei ist der zunehmende religiöse Hass genauso zerstörerisch.“

Die Philippinen gelten als „katholische Hochburg“. So haben im vergangenen Jahr beim Besuch von Papst Franziskus in der Hauptstadt Manila über sechs Millionen Gläubige an der heiligen Messe teilgenommen – es war der bislang größte Gottesdienst aller Zeiten. Über 80 Prozent der Philippiner gehören der römisch-katholischen Kirche an. So war es früher auch in Mindanao, der südlichsten Inselgruppe der Philippinen, auf der Pater Sebastiano tätig ist. „Heute sind 60 Prozent christlich, 40 Prozent sind Muslime. Der Islam wächst sprunghaft an.“


Leider steigt damit auch die Zahl der extremistischen Islamisten. „Früher hatten wir es mit einer traditionellen Form des Islam zu tun. Das Zusammenleben war sehr gut. Jetzt hat sich alles verändert“, sagt der Missionar. Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ und deren Ableger rekrutieren auch auf den südlichen Philippinen Nachwuchs.

„Entführungen, Gewalt und Verfolgung sind mittlerweile an der Tagesordnung“, berichtet der Missionar. Erst vor wenigen Tagen sei wieder ein Christ ermordet worden. An Weihnachten und Ostern verübten Extremisten mehrere Anschläge auf christliche Dörfer. Einige islamische Religionsführer haben ihren Gläubigen verboten, gemeinsam mit den Christen deren Feiertage zu begehen – obwohl dies ein alter und tiefverwurzelter Brauch auf den Philippinen ist. Trauriger Höhepunkt war ein Angriff im Jahr 2013: In Zamboanga, einer Millionenstadt im äußersten Süden der Inselgruppe, wurden mehrere Stadtteile von islamistischen Kämpfern angegriffen und niedergebrannt. Hunderte Menschen wurden verletzt oder getötet, 100 000 wurden obdachlos.

„Früher waren die Philippinen ein Musterbeispiel für den interreligiösen Dialog zwischen Christen und Muslimen“, erklärt Pater Sebastiano. Heute hätten viele Christen Angst, ihre Meinung zu sagen. „Ja, es gibt Gebiete, da fürchten sich die Menschen, in die Kirche zu gehen aus Angst vor Anschlägen.“ Das Militär zeige zwar Präsenz, könne aber nur wenig ausrichten: Zu unübersichtlich ist die Gefährdungslage. Es gäbe bereits erste Abwanderungstendenzen von Christen.

Aber es gäbe auch ein gegensätzliches Phänomen: „Die Menschen leben ihren Glauben umso entschiedener. Die Kirchen sind nach wie vor voll.“ Das gebe auch ihm neue Kraft, so D‘Ambra. Er ist entschlossen, sein Werk des interreligiösen Dialogs fortzusetzen. „Die Zunahme des Radikalismus macht unsere Mission schwieriger und zugleich notwendiger. Es ist ein langer Prozess, aber ich bin überzeugt, dass man durch den Dialog ein Klima der Barmherzigkeit schaffen kann. Und das braucht die philippinische Gesellschaft so dringend.“

„Kirche in Not“ unterstützt seit vielen Jahren die Arbeit von Pater Sebastiano D‘Ambra. Dazu gehören zum Beispiel Programme zur Förderung von Toleranz, Mitarbeiterschulung und der Bau eines interreligiösen Begegnungszentrums. Da auf den Philippinen die Mittel für Seelsorge und Evangelisation knapp sind, fördert „Kirche in Not“ im ganzen Land den Bau von Kirchen und Klöster, den Druck religiöser Schriften oder die kirchliche Medienarbeit und leistet Existenzhilfe für Priester und Ordensleute. Nach den schweren Taifun-Katastrophen in den Jahren 2009 und 2013 hat das Hilfswerk seine Hilfe verstärkt, zum Beispiel durch die Verteilung von Lebensmitteln und Medikamenten. Um weiter helfen zu können, bittet „Kirche in Not“ um Spenden:

Kirche in Not Deutschland

Kirche in Not Österreich

Kirche in Not Schweiz

Philippinen: Schutzzaun um eine Kirche in der Diözese Zamboanga


Pater Sebastiano D‘Ambra, seit über 40 Jahren Missionar auf den Philippinen


Ein Soldat patrouilliert vor einem zerstörten christlichen Gebäude in Zamboanga


Foto oben © Kirche in Not


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Lesermeinungen

 Via Appia 19. August 2016 

tja ...

... davon bekommt man natürlich mal wieder herzlich wenig in den Standard-Medien mit ... :-(


3
 

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